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Cherry Audio Octave Cat Test

Cherry Audio Octave Cat emuliert den zwischen 1976 und 1981 gebauten duophonen Vintage-Synthesizer The CAT von Octave Electronics und spendiert zusätzliche Features. Das Original war so etwas wie eine bezahlbare Mischung aus dem Moog Minimoog und dem ARP Odyssey. Mit Oszillator-Sync, Crossmodulation, sattem Grundsound und forsch klingendem Resonanz-Filter spielte sich der einstige Game-Changer erst in die Herzen bekannter Acts wie OMD und später auch in die von The Prodigy oder The Chemical Brothers.

Cherry Audio Octave Cat Test
Cherry Audio meldet sich wieder: Diesmal haben sie den Synth-Klassiker The CAT optisch wie klanglich emuliert und für DAW-Producer sinnvoll erweitert.

Natürlich hat auch Behringer schon längst einen Clone von The CAT herausgebracht. Cherry Audio bietet mit dem erstaunlich kostengünstigen Plugin aber eindeutig mehr: 16-fache Polyfonie, Effekte oder einen dualen 8-Step-Sequencer. Klingt spannend, oder? Wir haben den Software-Synth einmal installiert, um eigene Erfahrungen zu sammeln.

Checkliste zum Kauf von Cherry Audio Octave Cat

  • Emulation des Vintage Synthesizers The CAT
  • Bis zu 16-fache Polyfonie
  • Dualer 8-Step-Sequencer
  • Integrierte Effekte
  • Gute Library mit über 300 Presets
  • MPE-Support

DETAILS & PRAXIS

Octave Cat als Synthesizer

In enger Zusammenarbeit mit dem originalen Entwickler Carmine Bonanno hat Cherry Audio The CAT detailgetreu emuliert. Octave Cat hat also zwei flexible Oszillatoren (PWM Sync, S&H, etc.), einen Noise-Generator, zwei Hüllkurven (ADSR und AR) und einen 24-dB-Tiefpass-Filter (SSM2040), der auch schon bei den ersten Versionen des Prophet-5 zum Einsatz kam. Die Filterresonanz von Octave Cat kann bei höheren Werten allerdings schon mal ungezähmt werden. Anders als beim Retro-Synth ist der LFO tempo-synchronsierbar.

Cherry Audio Octave Cat: Synthesizer.
Cherry Audio Octave Cat bietet ein klassisches Panel mit vielen Programming-Möglichkeiten für VCO, Filter und mehr.

Neben dem originalen Duophonic Mode performt man mit Octave Cat bis zu 16-stimmig. Ein Unisono mit variablem Detuning steht für den mono- wie duofonen Betrieb zur Auswahl. Fürs Audiosignal gibt es in der Master-Sektion noch einen Limiter.

Effektvolle Zugaben von Cherry Audio

Auf einem weiteren Panel des Cherry Audio Octave Cat gelangt man zu den Effekten und einem Sequencer. Die FX-Sektion besteht aus insgesamt fünf Effekt-Blöcken. Mit dem Distortion (Tube, Fuzz) raut man den Sound vor allem für monofone Passagen effektiv an. Phaser- und Flanger/Chorus-Block glänzen mit weitreichender Parametrisierung und auch klanglich müssen sie sich nicht verstecken.

Cherry Audio Octave Cat: Effekte.
Eine Handvoll FX-Blöcke: Octave Cat versorgt sich selber mit verschiedenen Effekttypen, die man beim Sounddesign nicht missen möchte.

Beim Echo und Reverb profitiert Cherry Audio von der eigenen Entwicklung. Das Tape Echo und der Galactic Reverb sind auch schon bei früheren Produkten positiv ausgefallen. Es finden sich aber noch weitere Typen für Hall und Delay-Effekte. Insgesamt fühlen sich Sound-Designer hier wohl, ohne aber auf externe Spezialisten verzichten zu müssen.

Doppeltes Kitty-Triebwerk

Octave Cat langweilt nicht mit einem simplen Arpeggiator, sondern fährt tatsächlich einen dualen Sequencer mit jeweils bis zu acht Schritten auf. Steuern lassen sich Tonhöhe, Filterfrequenz und Lautstärke. Die Sequencer-Phrasen sind per Keyboard transportierbar und folgen auch dem Songtempo.

Insgesamt hat dieser Dual-Sequenzer schon Pfiff. Leider darf man aber alles selber erstellen. Für den Einstieg wünscht man sich eine kleine Preset Library mit fertigen Sequencer-Mustern, die es zumindest in der ersten Version von Octave Cat nicht gibt.

Cherry Audio Octave Cat: Sequencer.
Zu den kleinen Überraschungen des Octave Cat zählt der duale 8-Step-Sequencer, der so einige Presets deutlich musikalischer werden lässt.

Katzenleichte Bedienung

Eigentlich benötigt man die von Cherry Audio bekannte Focus-Ansicht nicht. Das Benutzer-Interface ist ausreichend skalierbar (von 50% bis 150%) und stellt alle Funktionen wie Parameter sehr übersichtlich auf zwei Seiten dar. Wer möchte, kann einen alternativen Skin auswählen.

Alle Parameter von Synth, FX und Sequencer lassen sich per MIDI Learn beliebigen physischen Controllern zuweisen und steuern. Octave Cat unterstützt MPE und bietet auch entsprechende Presets an. Alles gut, nur eine inspirierende Random-Funktion könnte Cherry Audio vor allem beim Sequencer ergänzen.

So vielseitig klingt Cherry Audio Octave Cat

Grundsätzlich liefert das Plugin einen satten und druckvollen Basisklang. Schon auf Oszillator-Ebene zeigt es sich flexibler als ein Minimoog. Mehr noch: Wegen Polyfonie, Step-Sequencer und Effekten konnten die Preset-Designer über 300 zeitlose Sounds kreieren, die in viele Sound- und Stil-Kategorien passen. Von Acid-Bässen und treibenden Phrasen, über Leads für Melodic Techno bis hin zu voluminösen und sweependen Flächen reicht das Repertoire. Nur Puristen werden stöhnen, denn mit dem originalen Vintage-Synthesizer hat dies meistens nicht mehr viel zu tun.

Wie immer bei Cherry Audio gibt es auch bei Octave Cat ein umfangreiches Preset-Aufgebot, dargeboten in einem sehr praktischen Browser.

Wie auch immer, Octave Cat von Cherry Audio klingt durchweg ansprechend. Und es hat auch ordentlich Spaß gemacht, mit den Presets zu arbeiten und Audio-Demos für diesen Kurztest zu produzieren. Bitte sehr – nicht weniger als 18 Presets stellen den guten Sound des Synths und der internen Effekte unter Beweis.

Audio Samples
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FAZIT: Cherry Audio Octave Cat Test

Na prima, noch ein Retro-Synth in der DAW. Cherry Audio Octave Cat ist selbstverständlich kein Must-have. Mit einem sehr günstigen Preis und der überzeugenden Qualität lockt die Software-Firma Vintage-Synth-Fans dann aber letztlich doch zum Kauf. Schließlich präsentiert sich dieses Instrument auch musikalisch vielseitiger als die bekannten Minimoog-VSTs.

Es gibt außerdem ein klares Pro-Argument: Octave Cat beweist sich als Plugin, das auch unerfahrene User ans Soundschrauben heranführt. Man bekommt Synth, Effekte und Sequenzer unter einem Dach und kann sie relativ einfach programmieren. Wer dennoch keine Lust hat: So viele Presets gab es für die alte Katze nie zuvor.

Kurz und gut: Wieder einmal prima, Cherry Audio! Wir freuen uns schon auf die nächsten Releases. Kleiner Wink: Wie wäre es denn endlich mit einer Drum Machine?

Features

  • Emulation des The CAT Vintage Synthesizers
  • mono/poly/duofon, bis zu 16 Stimmen
  • Unisono (mono/duo) 
  • Dual Panel: Synthesis, FX/Step-Sequencer
  • MPE/PolyAT-Support
  • Skalierbares GUI, zwei Skins, Focus Zoom
  • Demo-Version (für 30 Tage)
  • Systemvoraussetzungen: Ab Windows 7 oder Mac OS X 10.13 (M1 Support),Online-Aktivierung
  • VST, VST3, AU, AAX, Standalone
  • PREISE
  • 49 Euro (Einführungspreis)
  • 69 Euro (regulär)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Gelungene Emulation des The CAT
  • Vielseitig nutzbarer Analog-Synth
  • Einfache Sound-Programmierung
  • Inspirierender Dual Step-Sequencer
  • Gute interne Effektsektion
  • Große Preset Library
Contra
  • kein Conta
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Cherry Audio Octave Cat Test
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