Play-Alike Donald „Duck“ Dunn

Donald Dunn (Spitzname: „Duck“) war zusammen mit James Jamerson einer der großen Pioniere des E-Basses. Seine Karriere begann um 1960, umfasste mehr als fünf Jahrzehnte und Duck spielte in dieser Zeit mit unzähligen Künstlern auf unzähligen Alben. Auf sein Konto gehen natürlich auch Basslines zu jeder Menge Nummer-1-Hits; und sein Einfluss auf die Geschichte des E-Basses ist derart enorm, dass man sagen könnte, Ducks musikalische DNA befindet sich zwangsläufig in jedem/jeder von uns! Vielen ist Duck Dunn in erster Linie als Bassist der legendären Blues Brothers und aus dem gleichnamigen Film  bekannt. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges: Dunn spielte mit so ziemlich jedem bekannten Künstler aus dem Bereich Soul, R&B, Blues und Rock – von Otis Redding bis Eric Clapton. Höchste Zeit also, diesem Giganten des E-Basses mit einem eigenen Bass-Workshop zu ehren!

Play-Alike Donald "Duck" Dunn - Bass-Workshop
Play-Alike Donald “Duck” Dunn – Bass-Workshop

Donald „Duck“ Dunn – Kurzbiografie

Dunn wurde am 24. November 1941 in Memphis geboren. Schon im frühen Alter bekam er seinen Spitznamen „Duck“, der ihn für den Rest seines Lebens begleiten sollte. Obwohl in seiner Familie niemand Musik machte, begann er im Alter von zehn Jahren, Ukulele zu spielen, um dann mit 16 zum Bass zu greifen.

Beeinflusst vom Blues und R&B, gründete er zusammen mit Schulfreund und Gitarrist Steve Crooper seine erste Band. Mit seiner zweiten Band „The Mar-Keys“ hatte Donald bereits seinen ersten kleinen Hit mit dem Titel „Last Night“. Sein Freund und Kollege Steve Crooper ging zum Label „Stax Records“, um dort als Session-Musiker sein Geld zu verdienen.

Schon bald fragte er Donald, ob er ihm nicht folgen wollte. Beide wurden Mitglieder der legendären Band Booker T & M.G.s, welche die Haus-Band von „Stax Records“ war und mit ihrem berühmten „Stax-Sound“ so ziemlich jeden Künstler ideale Voraussetzungen boten, um ihr Potential voll zu entfalten. Darunter befanden sich so illustre Namen wie Otis Redding, Sam & Dave, Eddie Floyd, Wilson Pickett usw. Allein die Anzahl an Alben, Singles und Hits, auf denen Donald während seiner Zeit bei „Stax“ spielte, reichen eigentlich für mehrere Karrieren.

1978 meinte es das Schicksal erneut gut mit Donald: Die beiden Komiker Dan Akroyd und John Belushi suchten für ihr Projekt „The Blues Brothers“ eine Begleitband. Diese Zeit inklusive des legendären Films verhalfen Donald und auch allen anderen Mitgliedern der „Blues Brothers Band“ zu weiterem Ruhm – und einem erneuten Karriereschub. Nach dem Ende der Blues Brothers spielte Donald in den 80er und 90ern mit Größen wie Eric Clapton, Tom Petty, Bob Dylan, Crosby, Still, Nash & Young, Albert King, Stevie Nicks und noch vielen mehr. 1992 wurde Donald Dunn mit der Band Booker T & M.G.s in die „Rock’n’Roll Hall Of Fame“ aufgenommen, 2007 folgte der wohlverdiente „Lifetime Achievement Award“.

Danach ließ Donald es etwas ruhiger angehen und zog sich bis auf vereinzelte Ausnahmen vom Tour- und Recording-Leben zurück. Im Mai 2012 war er für eine kleine Tour mit Steve Crooper und Eddie Floyd in Japan. Nach der letzten von fünf Shows legte Donald sich ins Bett seines Hotelzimmers und wachte nicht mehr auf. Er wird für immer unvergessen bleiben!

Donald „Duck“ Dunn – Stilmerkmale

Hier habe ich euch einige wichtige Stilmerkmale Duck Dunns aufgelistet:

  • Blues- und Rock’n’Roll-typisches Tonmaterial,wie Dur-Pentatonik, Arpeggios, Rock’n’Roll-Achtel
  • Walking Bass mit chromatischen Überleitungen
  • Mitunter Jazz-Vokabular bei Walking Bass, z. B. Verwendung der „Soul-Formel“ bei gleichbleibendem Akkord über mehrere Takte: Grundton, Quinte, Sexste bei Dur-Akkorden und Grundton, Quinte, Septime bei Moll-Akkorden
  • Unisono Lines (v. a. mit Steve Crooper)
  • Häufig Country-typischer Wechselbass, aber mit rhythmischen und melodischen Erweiterungen, wie eine längere Note auf der Zählzeit 1 und einer belebteren zweiten Takthälfte oder Vorziehen der Zählzeit 3 oder der 1 des zweiten Taktes, um Drive zu erzeugen

Donald „Duck“ Dunn – Basssound

Donald war bedingungsloser Fan von Precision-Bässen. Davon besaß er natürlich mehrere, am bekanntesten sind aber fraglos sein 1959er Fender Precision in Sunburst sowie sein roter Fender Precision aus dem Jahr 1966.

Dunns roter Bass Instrument besitzt den schmaleren Hals eines Jazz-Basses und ein Griffbrett mit Block-Inlays. 1998 widmete Fender Duck Donald ein Signature-Modell – natürlich wieder einen waschechten Preci – der im Film „Blues Brothers 2000“ zu sehen ist.

Basierend auf dem roten 1966er-Bass baute Dan Lakin von Lakland Guitars 2005 für Donald ebenfalls ein Signature-Instrument. Alle Bässe waren mit Flatwound-Saitenvon La Bella bestückt, die Donald ziemlich kräftig anschlug und auf diese Weise ein ordentliches Attack herausholte.

Das Thema Verstärkung ging Donald Dunn sehr lange ziemlich pragmatisch an: Er nahm einfach das, was gerade da war! Der Standard im Studio während seiner Zeit bei „Stax Records“ war ein Ampeg B15. Live griff Donald eher auf einen leistungsstärkeren Kustom 200 zurück. Dann bat die amerikanische Company Ampeg Donald eine Zusammenarbeit an – seither war er mit Amps und Boxen (vor allem 8x10er) dieser legendären Marke zu sehen.

In mehreren Interviews antwortete Donald auf die Frage nach Effekten, dass er nur zwei benutzt: Sein Kabel und seine Pfeife, die er auf der Bühne zu rauchen pflegte – diese Antwort spricht natürlich Bände!

Donald „Duck“ Dunn – Songs

Die Songs dieses Bass-Workshops habe ich in chronologischer Reihenfolge aufgelistet:

The Mar-Keys – „Last Night“

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The Mar-Keys – „Last Night“

Stilistische Merkmale:

  • Rock’n’Roll-Achtel mit Wiederholung von Tönen (Dur-Pentatonik)
  • Unisono Lines mit Steve Crooper

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Rufus Thomas – „Boom Boom“

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Rufus Thomas – „Boom Boom“

Stilistische Merkmale:

  • Walking Bass mit chromatischen Überleitungen
  • Jazziger Walking Bass, z. B. bei gleichem Akkord über mehrere Takte

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Otis Redding – „Respect“

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Otis Redding – „Respect“

Stilistische Merkmale:

  • Dur-Pentatonik, Arpeggios
  • zweite Takthälfte lebhafter

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Otis Redding – „I Can’t Turn You Lose“

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Otis Redding – „I Can’t Turn You Lose“

Stilistische Merkmale:

  • „Soul Formel“: Grundton, Quinte, Sechste bei Dur-Akkorden und Grundton, Quinte, Septime bei Moll-Akkorden
  • Vorziehen der Zählzeit 3 oder der 1 des zweiten Taktes, um Drive zu erzeugen – Unisono Lines mit Steve Crooper

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Wilson Pickett – „In The Midnight Hour“

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Wilson Pickett – „In The Midnight Hour“

Stilistische Merkmale:

  • Arpeggios
  • Unisono Lines mit Steve Crooper

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Otis Redding – „Mr. Pitiful“

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Otis Redding – „Mr. Pitiful“

Stilistische Merkmale:

  • „Soul Formel“: Grundton, Quinte, Sechste bei Dur-Akkorden und Grundton, Quinte, Septime bei Moll-Akkorden
  • zweite Takthälfte lebhafter

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Eddie Floyd – „634-5789“

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Eddie Floyd – „634-5789“

Stilistische Merkmale:

  • „Soul Formel“: Grundton, Quinte, Sexste bei Dur-Akkorden und Grundton, Quinte, Septime bei Moll-Akkorden

 

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Albert King – „Born Under A Bad Sign“

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Albert King – „Born Under A Bad Sign“

Stilistische Merkmale:

  • Vorziehen der Zählzeit 3 oder der 1 des zweiten Taktes, um Drive zu erzeugen
  • Unisono Lines mit Steve Crooper
  • zweite Takthälfte lebhafter gespielt

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Otis Redding – „Sittin’ On The Dock Of The Bay“

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Otis Redding – „Sittin’ On The Dock Of The Bay“

Stilistische Merkmale: 

  • Vorziehen der Zählzeit 3 oder der 1 des zweiten Taktes, um Drive zu erzeugen
  • zweite Takthälfte lebhafter
  • Arpeggios und Dur-Pentatonik

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Freddie King – „Key To The Highway“

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Freddie King – „Key To The Highway“

Stilistische Merkmale:

  • Vorziehen der Zählzeit 3 oder der 1 des zweiten Taktes, um Drive zu erzeugen
  • Unisono Lines mit Steve Crooper
  • Arpeggios

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Viel Spaß mit den zeitlosen Basslines von Donal „Duck“ Dunn und bis zum nächsten Mal, Thomas Meinlschmidt

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Georg sagt:

#1 - 31.05.2022 um 10:03 Uhr

0

Danke Thomas für die Auswahl und die begleitenden Worte. Das gibt einen Einblick wie die Basslines funktionieren! Gruß Georg

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