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Pioneer DJ DDJ-REV5 Test

In diesem Artikel nehmen wir den Pioneer DJ DDJ-REV5 unter die Lupe. Dabei handelt es sich um einen DJ-Controller für bis zu vier Decks im Turntable-Layout respektive Battle-Layout, der dem DJ neben einem authentischen Scratch-Erlebnis mit Vinyl-like Jogwheels auch innovative Funktionen wie Stems-Steuerung und Auto-BPM-Transition an die Hand geben möchte. 

Das System ist quasi ein geschrumpftes – so man dies bei der nicht zu unterschätzenden Größe sagen darf – DJ-Controller-Setup, das PLX-Plattenspieler und DJM-S-Mixer auf kleinem Raum abbilden möchte. Wie es sich für einen Pioneer-Controller der 1000-Euro-Klasse geziemt, verfügt dieses Modell zudem über große einstellbare CDJ-Like Jogwheels, einen Magvel Fader, umfangreiche Pad- und Effekt-Optionen sowie zahlreichen Anschlussmöglichkeiten inklusive zweier USB-Typ-C-Ports für nahtlose DJ-Übergaben …

Pioneer DJ DDJ-REV5 Test

Pioneer DDJ-REV5 – das Wichtigste in Kürze

  • 2-Kanal-Performance-DJ-Controller im Scratch-Style
  • Plug-and-Play-Kompatibilität mit Serato DJ Pro und rekordbox
  • große Jogwheels plus Magvel Fader
  • Effektsektion und diverse Pad-Modi
  • Auto-BPM-Mix, Stems und Piano Play

Lieferumfang

Pioneer DDJ-REV5 kommt mit folgenden Beigaben ins Haus: Netzkabel, Netzadapter, USB-Kabel, Schnellstartanleitung, Gebrauchshinweise. Außerdem erhaltet ihr einen Gutschein für das Serato-Plug-in Pitch ‘n Time DJ. 

Das Gerät misst 736 x 73,4 x 377,2 mm und kommt auf ein in Anbetracht der Größe, vergleichsweise moderates Gewicht von 6,2 kg. Zum Vergleich: Der große Bruder REV7 wiegt bei ähnlichen Maßen 10,2 kg. Nützlich sind zudem die seitlichen Tragemulden.

Erster Eindruck

Design, Farbgebung und Layout wissen zu gefallen und die Bedienelemente bieten ein gutes haptisches Feedback im ersten Trockenlauf. Die Pads unterscheiden sich dabei von Artgenossen à la Native F1 oder S3 oder Hercules Inpulse, denn man bekommt einerseits kein Schaltgeräusch und andererseits sind sie ein Tacken härter als bei manchem Konkurrenten. 

Pioneer DDJ-REV5 ausgeschaltet

Die mittengerasterten, gummierten Potis der EQs drehen angenehm, jedoch ist der Abstand zwischen den Pots etwas klein ausgefallen, sodass ich persönlich hier schon mit Fingerspitzen zu Werke gehen muss, um nicht zwischen den Reglern stecken zu bleiben bzw. einen anderen Regler zu berühren.

Fotostrecke: 3 Bilder Equalizer und FX-Hebel am Pioneer DDJ-REV5

Der horizontal ausgerichtete 100-mm-Pitch wartet mit einer einrastenden Mittenstellung auf. Zudem ist eine Pitch-Reset-Taste an Bord, die den Regler wieder auf null setzt. Der Flachbahnregler schleift aber bei meinem Test-Sample etwas. Die übrigen Fader flutschen angenehm über die Leiterbahn – besonders der leichtgängige Magvel Fader. Die FX-Paddles federn gut. Der Browser-Encoder hat eine gute Größe und Position. Der Rest der Schaltflächen ist teilweise statusbeleuchtet und vom Typus „Hartplastik-Klick-Klack-Taste“.

Fotostrecke: 2 Bilder Pitchfader am Pioneer DDJ-REV5

Backpanel des Pioneer DDJ-REV5 

Wenden wir uns zunächst den Anschlussmöglichkeiten zu. Die Verbindung mit der Heimanlage, dem PA-System oder den Monitorboxen kann via Master-Output (XLR/Cinch-) und Booth-Ausgang (Klinke) erfolgen, die separat regelbar sind. Damit euch keiner den Boliden mopst (Stichwort Messestand etc.), ist eine Kensington-kompatible Diebstahlschutzvorrichtung ausgespart. 

Zwei Computer für DJ-Übergaben oder Back2Back-Sets verbinden sich via USB-C, ebenso erfolgt die Stromversorgung via USB-C. Das integrierte Audiointerface arbeitet mit 24 Bit/48 kHz.

Pioneer DDJ-REV5 Backpanel

Ein zusätzlicher Aux-Input dient dem Anschluss eines Line-Pegel-Geräts. Groovebox beispielsweise oder Warm-up-Smartphone, da Bluetooth nicht an Bord ist. Der Hersteller verbaut zudem zwei Mikrofoneingänge (Klinken- und Combobuchse) die jeweils über einen Regler zur Abschwächung des Signals verfügen. Diese wiederum lassen sich an der Vorderseite via mittengerasteten, griffigen Low- und Hi-EQ mit +/-12 dB feintunen und in der Lautstärke regeln. Eine Talkover-Funktion ist ebenso an Bord. Einstellungen hierfür erlauben die Preferences. 

Was ich etwas schade finde: Pioneer verzichtet beim DDJ-REV5 im Gegensatz zum DDJ-REV7 auf Phono-Inputs, sodass der Controller sich weniger gut in ein lokales Setup mit Turntables integrieren kann. 

Frontpanel

Vorn werden die Kopfhörer angedockt (6,3-mm- und 3,5-mm-Klinkenbuchse) und in der Lautstärke sowie im Mix-Anteil geregelt. der Kopfhörerausgang ist laut und klar. Cuemix an der Vorderseite? Das könnte für Anwender, die vom Clubmixer oder manch anderem Mischpult oder DJ-Controller kommen, mitunter gewöhnungsbedürftig sein. Rechts daneben ist die Aux-Abteilung mit Pegelsteller und Einschalter sowie Portable-Boost-Schalter beheimatet. Nützlich, wenn ihr ein mobiles Endgerät verwenden wollt.

Letzte Stellschrauben an der Vorderseite sind der Curve-Control-Regler für den leichtgängigen Magvel Crossfader und ein Reverse-Switch zur Umkehrung des Regelwegs. Eine Einstellung der Fader-Haptik (Tension) ist im Gegensatz zum großen Modell nicht vorgesehen. Allerdings könnt ihr über das zu installierende Pioneer-Konfigurationstool den Cut-in festlegen.

Fotostrecke: 3 Bilder Pioneer DDJ-REV5 Frontpanel

Decks im Scratch-Layout

Das trifft den Nagel wohl auf den Kopf. Und wenn man sich den Markt einmal genauer ansieht, ist Pioneer DJ mit seinen Scratch-Sytle-Performance-Controllern eigentlich allein auf weiter Flur. Kein anderer namhafter Hersteller von DJ-Gear kann aktuell mit einem DJ-Controller im Battle-Style aufwarten, dessen Jogwheels – sehen wir einmal von Cue und Play ab – nahezu komplett frei liegen, also keine Performance-Pads unter den Tellern platziert haben oder Loop-Abteilungen und dergleichen. Für den einen vielleicht ein Kaufargument, für den anderen mitunter ein Ausschlusskriterium. 

Pioneer DDJ-REV5 Jogwheel Layout
Pioneer DDJ-REV5 Jogwheel Layout

Blick über den Tellerrand …

Deutlich dichter besiedelt ist dann der Bereich über den Tellern. Beginnend mit dem Pitchfader im Norden, den Loop- und Stems-Abteilungen, der Browser-Sektion rechter Hand mit Encoder und Tastenbeiwerk sowie Tempo, Tonart- und Laufrichtungs-relevanten Buttons. 

Neben dem neuen Auto-BPM-Transition-Feature fallen hier besonders die vier Schaltflächen für Stems ins Auge, die alternativ in Serato z. B. als Hotcues, Scratch Bank, Saved Loop und Sampler deklariert werden können. 

Somit hat man diverse Optionen, wo man die jeweiligen Features bedienen möchte. Gut gelöst. Was ich persönlich noch gern gesehen hätte, wären dedizierte Beat-Jump/Search-Tasten, aber Taktsprünge sind stattdessen via Shift oder Performance Pads zugänglich. 

Pioneer DDJ-REV5 Performance-Sektion Pitchfader
Pioneer DDJ-REV5 Performance-Sektion

DJM-S like Mixer am Pioneer DDJ-REV5 

Der Mixer ist in Anlehnung an die Battle-Pulte analog zu den DJM-S-Mischpulten konzipiert. Er offeriert einen Dreiband-EQ mit Filter und Gain, dessen EQ-Regler auch zum Raus- und Reindrehen von Stems genutzt werden können (rekordbox), dazu später mehr. Dem schließt sich eine Battle-situierte Effektabteilung an, wie man sie nicht nur von Pioneer kennt, sondern auch von RANE oder Numark, um ein paar weitere prominente DJ-Brands zu nennen. Für aufgedruckte Zweitfunktionen ist die Shift-Taste zuständig.

Bleiben wir noch im Zentrum des Pults. Dort finden sich über dem Fader-Trio die Performance-Pads, die je nach Software mit unterschiedlichen Modi wie Hotcues, Piano-Play und Stems aufwarten, was wir uns im nachfolgenden Praxisteil genauer ansehen werden …

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