ACD Unlimited Longboard Conversion Kit & Direct Drive Kit Test

Als Trommlers wichtigstes Tool wird meistens die Fußmaschine genannt. Edle Direct Drive Modelle oder Longboard-Versionen schlagen allerdings schnell mit mehreren hundert Euro Kaufpreis zu Buche. Jetzt bringt die Klagenfurter Firma ACD Unlimited entsprechende, drummerfreundlich kalkulierte Umrüst-Kits für normale Pedale auf den Markt. Zum Test hatten wir das Ultimate Longboard Conversion Kit, entwickelt, um eine Pearl Eliminator Einzelmaschine auf ein scharnierfreies Longboard-Pedal umzubauen. Außerdem kam das Speed Cobra Direct Drive Kit ins bonedo-Teststudio, welches – wie der Name schon erahnen lässt – aus einem Tama Speed Cobra Einzelpedal (beide Generationen) ein direkt angetriebenes Modell macht.

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Die getesteten Conversion Kits sind allerdings nicht die einzigen Produkte, mit denen sich ACD Unlimited an die Trommlerschar wendet. Neben Upgrades für weitere Pedalmodelle hat man ganze Kardanwellen, handgefertigte Stave-Kessel-Snaredrums mit eigener Hardware und selbstentwickelte Bassdrum-Beater im Angebot. Dass ACD bei all seinen Produkten nicht auf den Zukauf von Teilen angewiesen ist, hat den einfachen Grund, dass Inhaber Dennis Namesnik über Ausbildungen in den Bereichen Holzbearbeitung und Maschinenbautechnik verfügt. Diese perfekten technischen Voraussetzungen sowie seine eigenen Erfahrungen als Drummer und der Input von Kollegen haben ihn im Jahre 2010 dazu bewogen, mit dem Bau eigener Trommelkessel zu beginnen, kurze Zeit später kamen dann die Fußmaschinen-Modifikationen hinzu. 

Details

Schlicht, aber hochwertig präsentieren sich die getesteten Komponenten

Dass ACD Unlimited keine große Firma mit Marketing und Corporate Identity ist, merkt man schon beim Auspacken der schmucklos wirkenden Aluminiumgebilde. Logos oder schicke Verpackungen gibt es nicht, Knackfolie und Klebeband tun ihren Dienst aber auch einwandfrei. Vor mir liegen ein „Haken und eine Platte“, wie der fachlich nicht bewanderte Laie die Coversion Kits beschreiben würde und damit der Sache prinzipiell schon ziemlich nahe kommt. Mechanisch gibt es nichts zu mäkeln. Zunächst fällt mir die solide und spielfreie Bauweise der Konstruktionen auf, alle Komponenten sind – so Dennis Namesnik – aus hochfestem, aber leichten T6092 Aluminium CNC-gefräst und anschließend eloxiert. Kommen wir nun zu den Kits im Einzelnen.

Das Ultimate Longboard Conversion Kit ersetzt die Pearl Eliminator Trittplatte

32 Zentimeter in der Länge und 10 Zentimeter in der Breite misst die Austausch-Trittplatte, dabei ist sie etwa sieben Millimeter dick. Sogenannte Ausnehmungen auf der Unterseite bringen das Gesamtgewicht der Konstruktion auf 425 Gramm. Die Eliminator Original-Trittplatte wiegt mit Fersenteil 365 Gramm, ist aber auch deutlich kleiner. Am unteren Ende des ACD Boards ist ein kurzes, kugelgelagertes Scharnier befestigt, welches gleichzeitig die Verbindung zur Bodenplatte herstellt. Das funktioniert einfacher als man zunächst denkt. Ein Feature der Pearl-Konstruktion ist nämlich die – per Vierkantschraube – dreistufig verschiebbare und auch komplett abnehmbare Fersenplatte. Dieses Ausstattungsmerkmal macht sich das ACD Kit zunutze, denn so einfach wie die Originalplatte abnehmbar ist, soll auch das Conversion Kit fixierbar sein. Eine Bohrung für die Vierkantschraube und zwei kleine, eingeschraubte Inbusköpfe sollen sowohl für eine sichere Befestigung sorgen, als auch das Feature der verschiebbaren Originalplatte erhalten. Hier entdecke ich bei der Inspektion einen kleinen Makel, denn einer der beiden Inbusköpfe sitzt ziemlich haltlos in der Bohrung. Hier wurde offenbar das Einschneiden des Gewindes vergessen. Am oberen Teil der ACD Platte befinden sich zwei weitere Bohrungen, in die erste wird die Kettenhalterung eingeschraubt, die zweite ist für den Pearl Fußstopper vorgesehen. Im Original wird für die Kettenhalterung eine Inbusschraube verwendet, mit der ACD Platte wird diese durch eine kurze Vierkantschraube ersetzt, welche Teil des Lieferumfangs ist. Sehr erfreulich: Neben einem Stimmschlüssel ist für die Umbauarbeiten an Werkzeug nur noch ein 4mm-Inbusschlüssel vonnöten. 

Fotostrecke: 4 Bilder Aufregend geht anders: Die ACD Conversion Kits verströmen solides Werkzeug-Flair.

Leicht und präzise ist das Speed Cobra Direct Drive Kit gefertigt

Noch unscheinbarer als das Ultimate Conversion Kit kommt der zweite Testkandidat, das Speed Cobra Direct Drive Kit, daher. Sein Zweck besteht darin, die werksseitig montierte Doppelkette der Tama Speed Cobra zu ersetzen. Im Grunde handelt es sich dabei um ein etwa zehn Zentimeter langes Aluminium-“L“, an dessen Enden sich jeweils zwei kugelgelagerte Befestigungsblöcke befinden. Diese sind so gefräst, dass sie am oberen Ende an die Original-Umlenkrolle der Speed Cobra Fußmaschine passen, am unteren Ende werden sie an der Trittplatte befestigt. Durch eine zusätzliche Bohrung an der oberen Link-Befestigung bekommen Speed-Optimierer zudem die Möglichkeit, den Direct Link näher an der Achse zu fixieren, wodurch der Antritt der Maschine noch zackiger werden soll. Dafür braucht es einen Schrauben- und einen Inbusschlüssel, für die Basismontage sollen – außer einem Stimmschlüssel – keine weiteren Werkzeuge nötig sein. Weil die montierte Konstruktion die Maschine nach vorne hin etwas verlängert, ist ein Kunststoff-Distanzstück beigelegt, welches zwischen Spannreifenklemmung und Spannreifen gelegt wird, um ein Anstoßen des Direct Links am Fell zu verhindern. 

Fotostrecke: 3 Bilder Schlichter Look, große Wirkung: Das Direct Drive Kit verändert den Charakter der Speed Cobra, …
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