Universal Audio UAD Software Version 9.14 Test

Universal Audios UAD Update v9.14 enthält neben zwei neuen API-Emulationen und diversen Detailverbesserungen ein neues Plugin namens C-Suite C-Vox, das aus dem „emulationslastigen“ UAD Content ein wenig herausragt.

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Was es damit genau auf sich hat und was es sonst noch Wissenswertes über das 9.14er Update zu berichten gibt, haben wir im folgenden Testbericht zusammengefasst.

Was ist neu?

Neue Plugins sind trotz ihrer Kostenpflicht meist die interessanteren Inhalte von UAD Updates, doch auch die kostenlosen Produktpflegemaßnahmen können erwähnenswert sein. Wie beispielsweise die Aufwertung des dbx 160 Compressor/Limiters, der nun (wenn auch etwas versteckt) zur Parallelkompression verwendet werden kann. Außerdem ist ein sanfter Side Chain Filter (3 dB/octave, ohne konkret benannte Einsatzfrequenz) aktivierbar, der vor unerwünschten Pump-Artefakten durch tiefe Frequenzen schützt. Für Besitzer dieses Plugins natürlich eine feine Sache. Einige weitere Plugins (siehe Abbildung) sind dieses Mal übrigens mit Grafikoptimierungen für Retina-Displays an der Reihe gewesen. Was außerdem an Fehlerbehebungen und Optimierungen passiert ist, lässt sich im Detail in den Release Notes des 9.14er Updates nachlesen.

Fotostrecke: 7 Bilder Zwei neue Features + größeres GUI beim dbx 160

API Vision Channel Strip Collection

Dieses neue Bundle umfasst zwei Unison Plugins: Die Legacy-Version basierend auf dem Plugin von 2013 sowie der komplett neue Kanalzug inklusive einiger Erweiterungen. So ist es per EQ-Mode-Switch nun möglich, das EQ-Modul 550L (parametrisch) gegen den grafischen 10-Band-EQ 560L auszutauschen, was eine tatsächlich interessante Option ist. Außerdem wird die Output-Sektion emuliert und sorgt laut Hersteller für eine authentische Färbung und Sättigung des Signals, was beim Legacy-Plugin nicht der Fall ist. Weiterhin verfügt der Input zusätzlich zu den bisherigen Filtern nun über einen eigenen Low Cut (50 Hz, 6 dB/oct) und einen separaten Modus zur Verstärkung von Line-Signalen. In Bezug auf Routing-Optionen und „Side-Chaining“ der Filter und EQs auf die Dynamiksektion bleiben keine Wünsche offen. Positiv: Der DSP-Load (alle Channel-Strip-Module aktiv) hält sich mit 26,3/35,8 % (mono/stereo) je Sharc-Prozessor noch in Grenzen und übertrifft das Legacy-Plugin nur geringfügig. Im Vergleich zu den vergleichbaren UAD Neve- und SSL-Emulationen ist der Vision Channel Strip sogar ziemlich sparsam. Wie er klingt, hört ihr im Praxisteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Standardmäßig öffnet sich der Vision Channel Strip mit dem 550L EQ-Modul.

API Preamp

Ein Plugin, das thematisch eigentlich ebenfalls in das zuvor beschriebene Bundle gepasst hätte und separat erworben werden muss, ist der API Preamp. Hierbei handelt es sich nämlich um die gleiche API 212L-Emulation, die auch beim Vision Channel Strip zum Einsatz kommt. Besitzer des Channel Strips, die beispielsweise zum Multitracking viele Preamps verwenden möchten, aber nicht mit genügend DSP-Power ausgestattet sind, können sich aber behelfen, indem sie die nicht benötigten Module des Channel Strip deaktivieren. Obacht: Hierzu muss der DSP LoadLock im UAD Control Panel deaktiviert sein! Das Resultat ist ein DSP Load, der nicht viel höher ist (Output-Modelling beim Channel Strip nicht deaktivierbar) als beim separaten Gebrauch des Preamp-Plugins. Die Klangeigenschaften hört ihr ebenfalls im folgenden Praxisteil.

Das API Preamp Plugin entspricht dem Vorverstärker des Vision Channel Strip.
Das API Preamp Plugin entspricht dem Vorverstärker des Vision Channel Strip.

C-Suite C-Vox 

Der Hersteller C-Suite Audio verspricht eine „Echtzeit-Umgebungsgeräuschereduzierung“ für Gesang und Podcasting und trifft damit auf Fall den Zeitgeist, weil immer mehr Mikrofonaufnahmen in Räumen durchgeführt werden, die nicht optimal hierzu geeignet sind. Das exklusiv für Apollo-Interfaces entwickelte Plugin arbeitet quasi latenzfrei, reduziert laut Marketing negative Raumeinflüsse sowie alle erdenklichen Nebengeräusche und besitzt dabei lediglich zwei Regler plus Mode Switch (Noise/Room). Mit 349 Euro ist es nicht ganz billig, aber wenn man sich hierdurch die ein oder andere Studiobuchung sparen kann, hätte sich die Anschaffung in Nu amortisiert. Gleich folgt der Praxis-Check!

Das übersichtliche GUI des C-Suite C-Vox
Das übersichtliche GUI des C-Suite C-Vox
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