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the t.bone PS 100 Test

Mit dem PS 100 greifen the the t.bone bei den USB-Mikrofonen mitsamt Audio-Interface und Mini-Mixer an. Auch wenn für Podcaster und YouTuber schon einige Geräte dieser Art erhältlich sind, hat doch jeder Anwender andere individuelle Wünsche.

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Deshalb lohnt es sich, immer wieder bei neuen Geräten genauer hinzuschauen, was ihre besondere Qualität ist und was sie einzigartig macht.
Aber Moment mal: einzigartig? Wer sich bei den aktuell erschienen USB-Mikrofonen mit Audio-Interface und integriertem Mixer umschaut, stellt schnell fest, dass das the t.bone PS 100 dem Mackie EM-Chromium, das wir bereits getestet haben, äußerlich sehr deutlich ähnelt. Wie weit diese Gemeinsamkeiten gehen und worin sich die beiden Mikrofone unterscheiden, soll dieser Test zeigen.

Details

Back to Basics

Neben dem Mikrofon samt Standfuß liegt dem Karton des the t.bone PS 100 ein zwei Meter langes USB-Kabel bei, das den USB-C-Anschluss seines Audio-Interfaces mit einer herkömmlichen USB-Buchse vom Typ A an einem Recording-Device verbindet. Außerdem sind ein Faltblatt mit Bedienhinweisen und ein kleines mehrsprachiges Heftchen mit generellen Mikrofon-Tipps mit an Bord. Gegenüber dem Konkurrenzprodukt muss man hier also auf kostenlose Zusatzsoftware wie DAW, Wave-Editor und ein Plug-In-Paket verzichten.

Doppeltes Lottchen

Mikrofon-Body, Standfuß und Stativ sind aus Metall und allesamt matt-schwarz lackiert. Das gibt dem PS 100 einen seriösen Look. Design und Ausführung sind bis hin zu Details identisch mit dem Mackie EM-Chromium. Allein der markant gelochte untere Abschluss des Mikrofon-Bodys spricht dabei Bände. Zugleich heißt das aber auch, dass das PS 100 wie sein Pendant Robustheit verspricht. Auch der Drahtgeflechtkorb, der die Kapseln des Mikrofons umgibt, ist bis auf seine Farbe gleich aufgebaut und befestigt. Zwei zusätzliche seitliche und eine obere Verstrebung verleihen der Form des Korbes Stabilität gegen äußere mechanische Einflüsse. Die vier Richtcharakteristiken des PS 100 werden über einen gerasterten Drehschalter auf der Vorderseite des Mikrofons ausgewählt. Darüber findet sich ein Gain-Poti für die stufenlose Regelung der Mikrofon-Vorverstärkung. Den oberen Abschluss der Bedienelemente markiert ein Tastschalter, mit dem sich das Mikrofon stumm schalten lässt.
Die Bodenplatte des Mikrofons enthält verschiedene Anschluss- und Regelungsmöglichkeiten. Ein USB-C-Anschluss und ein Instrumenteneingang für große Klinkenstecker befinden sich an der Rückseite des Fußes. Dadurch können die zugehörigen Kabel angeschlossen werden, ohne die Bedienung von Mikrofon oder Audio-Interface zu stören. Die Miniklinkenbuchsen für Kopfhörer-Monitoring und Aux-Eingang sind dagegen auf der Oberseite des Fußes untergebracht. Hier fällt allerdings beim Testgerät ein Fertigungsmangel ins Auge: Der Führungsring des Aux-Eingangs wurde entweder vergessen anzubringen oder hat sich irgendwo auf der weiten Reise von der Produktion bis zum Tester verabschiedet. Das beeinträchtigt zwar die Funktion des Geräts nicht, könnte aber auf Dauer der Buchse schaden und ist noch dazu auch optisch ein Makel. In der Mitte des Fußes findet sich obenauf ein Level-Meter, bei dem 2 x 5 LEDs getrennt die Signalpegel der beiden intern verarbeiteten Stereokanäle anzeigen. Kopfhörerausgang, Preamp des Instrumenteneingangs und Aux-Pegel lassen sich per stufenlosem Poti regeln. Ein weiterer Drehregler dient zum Justieren des Verhältnisses von Mikrofonsignal zu Return-Signal, welches von der DAW zurückgegeben wird. Auch die Bedienelemente des Mikrofons und die des Audio-Interfaces entsprechen in ihrer Funktion und Anordnung exakt denen des Mackie EM-Chromium.

Fotostrecke: 4 Bilder Unter dem Drahtgeflechtkorb des PS 100 sitzen gleich drei Membrane.

Wertsachen

Und auch beim Innenleben zeigt sich ein weitgehend identischer Aufbau. Auch in diesem Elektretkondensator-Mikrofon arbeiten drei Kapseln 16 mm-Membrane, die Audio von 20 Hz bis 20 kHz wandeln. Die drei Kapseln des the t.bone PS 100 ermöglichen es, je nach Auswahl und Kombination eine von vier Richtcharakteristiken einzustellen: Acht, Niere, Kugel oder Stereo. Bei den technischen Werten wird es dann interessant, denn das PS 100 hat wie das EM-Chromium eine Empfindlichkeit von -38 dB (0 dB = 1 V/Pa @ 1kHz) und kann wie dieses einen maximalen Schalldruckpegel von 110 dB SPL verarbeiten. Das bietet für den Hausgebrauch pegeltechnisch allemal ausreichend Spielraum. Und auch der Dynamikumfang ist mit 96 dB identisch mit dem Mackie-Mikrofon. Beim A/D-Converter erwartet mich dann aber eine Überraschung. Denn die Wandler im Audio-Interface des the t.bone-Mikrofon arbeiten tatsächlich mit einer Audioqualität von 24 Bit/96 kHz und sind damit dem Chromium-Wandler überlegen, der lediglich mit 16Bit/48 kHz agieret. Wie auch immer the t.bone diesen Unterschied bewerkstelligt haben: Das PS 100 ist mitsamt Standfuß 1,05 kg leicht, während das Mackie EM-Chromium stattliche 1,6 kg auf die Waage bringt. Die Maße sind dagegen mit 25,3 cm x 12 cm wiederum nahezu gleich.
Vom ersten Blick auf Technik und Werte her könnten wir es hier ganz eventuell mit einem echten Schnäppchen zu tun haben, das eine harte Konkurrenz sein könnte. Wie aber ist das Handling des PS 100 und wie klingt es am Ende?

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Scott Becker sagt:

#1 - 24.04.2021 um 17:45 Uhr

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Mein Eindruck stimmt mit den Deinen absolut überein. Hatte das Mikro gekauft und prompt zurückgesendet. Der Sound ist für Akustik-Gitarre ungeeignet (zu dünn, zu wenig warm, und auch zu wenig transparent in den Höhen), also interessiert es dann wenig, ob man auch den zusätzlichen Eingang (für das Pick-up-Signal) mit nutzen möchte. Schließlich muss es auch so klingen, und das tut es eben nicht. Auch nicht für Gesang, und auch nicht für einfach Moderatoren-Stimme-Aufgaben (YouTube). Das Design und die Verarbeitung sind gut, aber der Sound... Gewonnen hat für mich am Ende das AKG Lyra (besonders gut für Akustikgitarre im Tight-Stereo-Modus). Es schlägt alles in der Preisklasse in Sachen Natürlichkeit. Auch der Gesang ist sehr gut damit. Im Test hatte ich auch Samson Meteor (guter Grundsound für Musik aber schlechter in der Handhabe, da es von überall her Sound einfängt und auch keinen eigenen Gain-Regler hat) sowie das Samson G-Track Pro. Das G-Track Pro ist hevorragend für Gesprochenes (schöne Bassanhebung bei guter Klarheit ohne sprüde zu klingen), schneidet aber bei Gitarre und Gesang aber deutlich schlechter als das AKG Lyra ab. In diesem Rennen hat das T Bone das schlechteste Ergebnis von allen erreicht.

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