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Squarp Instruments Hermod Test

Das steht es nun, das ebenso liebevoll wie sachkundig aus ausgewählten Einzelkomponenten zusammen gestellte Modularsystem und will bespielt werden. Verschiedene Möglichkeiten bieten sich dafür an: Naheliegend ist der Einbau eines Step-Sequenzers – wahlweise als weiteres Eurorackmodul oder extern. Auch oft und gerne verwendet: Eine CV/Gate auf MIDI-Komponente – ebenfalls intern und extern möglich. Für beides bietet der Markt schier unendliche Möglichkeiten. Spätestens wenn es aber darum geht, beides miteinander zu verbinden – nämlich Noten- und Controller-Daten von einem externen Keyboard in den Hardware-Step-Sequenzer zu spielen – lichtet sich das Feld der Möglichkeiten. Möchte man dann noch mehrspurig arbeiten, sucht umfassende Performance- und Routing-Möglichkeiten für die Datenströme, kommt der Hermod von Squarp Instruments ins Spiel: Ein Achtspur-Sequenzer und USB/MIDI-Interface.

Squarp Instruments Hermod Test. (Foto: Numinos)
Der ‚Hermod‘ von Squarp Instruments ist nicht nur ein Achtspur-Sequenzer, sondern bringt auch ein CV-MIDI- und USB-Interface ins Eurorack. (Foto: Numinos)

Details

Sind die Modulschienen schon bis zur letzten HP- und HU-Einheit gefüllt, lohnt sich ein Blick auf die externe Variante des Hermod, die auf den Namen „Pyramid“ hört und mit einigen Features (u. a. Touchpad, Trigger-Pads und größeres Display) mehr ausgestattet ist. Wir wenden unsere Aufmerksamkeit im Folgenden aber dem Hermod-Eurorackmodul zu, für das man 26 HPs in seinem Modularsystem einplanen muss. Damit holt man sich nicht nur einen Achtspur-Step-Sequenzer, sondern auch einen CV-Looper, einen Echtzeit-Effektprozessor, einen LFO-Generator und ein bidirektionales MIDI-USB-CV-Interface ins Rack – eben ein „Modular Brain“, wie die Jungs aus Frankreich stolz auf die Geräteplatte gedruckt haben.

Auspacken

Das Modul wird in einer ansprechenden Faltschachtel mit integriertem Noppenschaum geliefert. Mit dabei sind zwei Flachband (10/16-Pin), und eine MicroSD-Karte (1 GB) samt Adapter. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Verpackung des Hermod: schlicht und schön. (Foto: Numinos)

Erster Eindruck

Zwischen all den typischerweise sehr „analog“ aussehenden Rackmodulen wirkt der Hermod mit seiner nüchternen weißen Frontplatte, dem Display, Encoder und Tastern wie ein Ding aus einer anderen Welt – nämlich aus der digitalen. Und das trifft im Grunde auch den Kern des Moduls, denn der Hermod bringt genau das in Rack, was auf analogem Weg kaum, oder wenn nur sehr aufwendig zu realisieren wäre, wie wir noch sehen werden.
In puncto Verarbeitung gibt es an dem Modul wenig auszusetzen. Allein den Encoder hätte ich mir ein Stück weit verbindlicher auf der Frontplatte sitzend, und vielleicht auch etwas wertiger ausgeführt gewünscht. Auch hätte ich den SD-Karten-Slot gerne auf der Frontplatte gesehen und nicht seitlich ausgeführt. Denn so wie er jetzt platziert ist, muss man für jedes Betriebssystemupdate oder Kartentausch den Hermod selbst oder das danebenliegende Modul ausschrauben.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Hermod gibt sich optisch sachlich. (Foto: Numinos)

Inbetriebnahme

Zunächst einmal strahlt einen das Display freudig an und gibt beim Hochfahren Auskunft über die Betriebssystemversion, die in unserem Fall zunächst die 1.03 war. Aktuell ist aber die Version „1.10“. Das OS versteckt sich in einer einfachen Binärdatei auf der Mikro-SD-Karte und wird von dieser bei jedem Hochfahren geladen. Für ein Update genügt es entsprechend, die alte Binärdatei (Endung: *.bin) durch die Neue zu ersetzen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Für ein neues Betriebssystem muss man lediglich die Datei „hermod.bin“ ersetzen. (Foto: Numinos)

Anschlüsse

So aufgeräumt die Frontplatte des Hermod auch wirkt: Unter der Haube ist er ein hochkomplexes Gerät, denn sämtliche Ein- und Ausgänge sind auf verschiedenste Arten nutzbar und können umfassend geroutet werden. Offensichtlichstes Merkmal dieser Anschlussvielfalt sind zunächst einmal die acht CV/Gate-Buchsen-Paare. Jede dieser Buchsen kann neben Pitch- und Gate-Informationen auch Anschlagsstärke, Aftertouch und Modulationsdaten versenden. Das findet praktischerweise in der Farbe und Aktivität der flankierenden LED seine Entsprechung. Überhaupt sind diese LEDs beim „Debuggen“ komplexer Setups sehr hilfreich.
Eine Reihe mit vier Miniklinken-Buchsen (A-D) bildet die Modulationsmatrix und dient zur Entgegennahme von Kontrollspannungen, die als Modulatoren auf unzählige Parameter gelegt werden können: Darunter interne Effekt-Parameter (wenn Effekte in die entsprechenden Slots geladen sind), Clock, Sequenz-Auswahl, aber auch die Modulation ankommender MIDI-Daten ist möglich. In der unteren linken Ecke findet sich dann ein Duo aus MIDI-In/Out, rechts davon jeweils eine USB-A und B-Buchse zum direkten Verbund mit MIDI-Keyboards und dem Rechner. Allein schon diese MIDI- und USB-MIDI-Konnektivität macht den Hermod zu einer sehr sinnvollen Erweiterung im Rack, wenn es darum geht, das Modularsystem in einen MIDI/DAW-Kosmos zu integrieren.

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