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RME Fireface UFX III Test

Mit dem RME Fireface UFX III reagiert der deutsche Hersteller auf die Chip-Krise, was eine Umstellung der Wandler – von AKM über ESS zurück zu AKM – nach sich zog. Und auch die Thunderbolt-Chips von Intel fielen infolge der Krise aus dem Sortiment. Das UFX III ersetzt somit nun das RME UFX+ und ist kein Nachfolger des UFX II, das es weiterhin zu kaufen gibt. Was kann das neue Flaggschiff mit USB-3 und MADI noch mehr?

RME Fireface UFX III Test

USB-3 hat sich ja ohnehin mittlerweile als Universalschnittstelle etabliert. Lange wird der „Firewire-Tod“ wohl auch nicht mehr auf Thunderbolt warten müssen. Am ursprüngliche Konzept wurde aber auch weiter verfeinert, sogar eine neue TotalMixFX Software ist (bald) am Start. 

Und dann heißt es: immersive, und zwar üppig! RME wächst also mit den Anforderungen und liefert so ein modernes Update für Studio und Live-Setups – mit üppig Crossfeed und Room-EQ im neuen TotalMixFX. Aber auch Modular-Freaks aufgepasst, alle Outs sind jetzt DC-coupled!

RME Fireface UFX III Highlights

  • USB-3 Audio-Interface: RME Fireface UFX III ersetzt UFX+
  • 94 Ein- und Ausgänge für Window, macOS und iOS
  • TotalMixFX mit neuen Room EQ, Delay & Crossfeed
  • 12 analoge I/Os, vier Preamps mit 75 dB Gain
  • 1x MADI, 2x ADAT, 2x MIDI, 1x AES
  • neue SPDIF Optionen, USB-3 CC-Mode ohne Einschränkungen
  • zwei kräftige Kopfhörerausgänge, verbesserte Steady-Clock

DETAILS

Technischen Daten

Das RME Fireface UFX III ist ein 94-In/94-Out USB-3 Audio-Interface mit einer maximalen Auflösung von bis zu 24 Bit/192 kHz. Das 1 HE schlanke 19-Zoll-Gerät ist mit macOS, Windows sowie iOS kompatibel und funktioniert wie viele RME-Geräte auch stand-alone.

RME Fireface UFX III Vorderansicht
Mit eingebautem Weltweit-Netzteil geht man gern auf Reisen. Die Rack-Ohren kann man dazu auch abnehmen.

Damit ist es dem UFX II ähnlicher, das vor kein MADI wie das UFX III kann. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem RME UFX+, verzichtet das UFX III außerdem auf Thunderbolt als zweite Schnittstelle. Das liegt schlicht daran, dass Intel die Produktion notwendiger TB-Chips eingestellt hat.

Ansonsten bleibt es bei der gleichen I/O-Bestückung, nur das Innenleben ist neu, was dadurch RME weitere DSP-Tricks erlaubt. Und mehr ist hier immer besser!

RME Fireface UFX III Vorderansicht
Hinsichtlich der Konnektivität hat sich nichts verändert, es bleibt bei 12 analogen I/Os sowie üppigen digitalen Schnittstellen.

Digital Plus+ 

Kontaktfreudiger wird RME auch: Dank neuen USB3-Class-Compliant-Betrieb ermöglicht uns RME jetzt auch ohne Treiber die volle Kanalanzahl. Das macht insgesamt 94 Kanälen gleichzeitig, und zwar rein und raus sowie mit deutlich weniger Einschränkungen bei höheren Samplerates.

Zählen wir mal nach: zweimal ADAT I/O – 16 Kanäle, MADI I/O – 64 Kanäle, AES XLR I/O – zwei Kanäle. Das bewährt sich bis 48 kHz und erzeugt in Summe 82 Kanäle bzw. 42@96 kHz – allein für die digitalen IOs. Zweifach MADI oder Tripple-MADI bleiben MADIface XT und dem HDSPe MADI FX vorbehalten.

digitale Schnittstellen
Digitale Vielfalt: Strom, MIDI, USB-3, Remote USB, 2x ADAT, MADI optical, MADI/WC coax. & AES/EBU auf XLR.

Der Word-Clock BNC kann hier alternativ als koaxialer MADI fungieren und verfügt auch über integriertes Clocking! Die ADATs erlauben optionale optische SPDIF-Verbindungen, sodass im neuen Multimode bis zu drei unterschiedlich nutzbare AES/SPDIF Stereo-I/Os entstehen. Diese unterliegen wiederum keinen Samplerate-Beschränkungen. Der Uni-Mode mit paralleler Ausgabe steht weiterhin zur Verfügung.

12 Analoge Ausgänge

In alter Fireface 800 Tradition kommen zwölf analoge Wege hinzu, ebenfalls rein und raus. Die symmetrischen Outs entfallen rückseitig auf sechs TRS-Buchsen und zwei XLRs, wobei der XLR bis zu +24 dBu verkraftet, der Rest nur +19 dBu. 

Analoge Schnittstellen
Acht analoge I/Os finden sich hinten – vier weitere vorn.

Vorderseitig kommen zwei kräftige und unabhängige Ausgänge für Stereokopfhörer hinzu. Eingangsseitig finden sich hinten acht TRS-Buchsen und vorn die vier Combo-Buchsen für die Preamps. Acht plus vier – ihr kennt das Spiel.

Acht symmetrische Outs plus vieri unsymmetrische Outs reichen für 7.1.4 Speaker-Setups durchaus, eleganter bindet man Dolby Atmos aber sicherlich mit einen separaten 16-Kanal-Wandler für die Speaker ein.

16 Speaker Kanäle

Anzumerken ist dabei auch, dass in Zukunft immerhin 16 Kanäle Room-EQ mit 43,5 ms Delay geplant sind, genau wie entsprechende Immersive-Monitoring-Konzepte. Schöner wäre es natürlich, das Fireface selbst würde diese mitbringen sowie generell auch besser mehr als 16 analoge I/Os anbieten.

RME Fireface UFX III Display & Encoder
Der große Volume-Regler am Gerät ist gut bedienbar. Im Display ist DURec sichtbar.

Mit zwölf Analogen und den erörterten 82 digitalen Kanälen ergeben sich dennoch potente Zahlen. Also nochmal: 94 Kanäle in jede Richtung, 188 Kanäle in Summe. 80 Kanäle davon direkt auf FAT32-Medien mit DURec aufnehmbar.

Extra Anschlüsse

Für zwei DIN-MIDI-Duo, jeweils vorn und hinten, ist ebenfalls Platz. Auch USB gibt es beidseitig, wobei der hintere für die ARC-Remote und der vorderseitige USB dem DURec dient.

Das Ganze nennt sich „Direct USB Recording“ und ermöglicht eine Aufnahme mit bis zu 80 Kanälen auf eingesteckten Festplatten, Sticks und Cards.

Flexible Referenzen und Kopfhörerausgänge

Die Line-Verbindungen des UFX II sind symmetrisch und für verschiedene Pegelbereiche konzipiert, darunter +19 dBu und +13 dBu in den Line-Ins. In den Line-Outs kommen +4 dBu hinzu, im XLR-Out sogar kräftige +24 dBu als Option, in den Kopfhörern gibt es indes noch Hi- und Lo-Gain-Settings. 

RME Fireface DURec
Die beiden Kopfhörer-Ausgänge, der frontseitige DIN-MIDI-I/O sowie der DURec USB-Anschluss für Recording ohne DAW-Software!

Die neuen AKM-Wandler tragen zudem zu einer verbesserten Signalqualität bei, was sich in einem optimierten Rauschabstand und einem geringeren Klirr im Messbereich äußert.

Mittlerweile sind auch alle Ausgänge „DC-coupled“ und somit nach unten nicht begrenzt. Das verbessert die Phasenstabilität im Bass und ermöglicht die Ausgabe von Gleichspannungen für CV/Gate-Verbindungen, wie sie Vintage und Modula-Synthesizer verwenden. Im UFX+ waren damals nur die Kopfhörerausgänge DC-coupled.

Vier Preamps mit 75 dB Gain

Das UFX III verfügt über vier fernsteuerbare Preamps mit Combo-Buchsen: In den XLRs gibt es kräftigen Gain von bis zu 75 dB, in den Instrumenten-Eingängen bis zu 50 dB Gain. Das Design ist ohne PAD konzipiert und verkraftet dabei bis zu +18 dBu.

Preamps
Vier fernsteuerbare Preamps mit 75 dB Gain

Routing-Matrix und neue DSP-Effekte

Wie sein Vorgänger, kann auch das UFX III umfangreich stand-alone genutzt werden. Damit bleibt es ein vielseitiger Format-Konverter, Multiplexer, Splitter und Mixer.

Die Routing-Matrix von RME namens TotalMixFX macht es, wie ich finde, dabei besonders leicht, jedes Eingangssignal mit jedem Ausgang verbinden, mischen oder „bearbeiten“ zu können. 

Signalflow
Das Block-Diagramm mit allen Ein- und Ausgängen des RME UFX III.

Neben zwei Send-Effekten, Reverb und Echo finden wir nämlich in jedem Kanal auch einen 3-Band-EQ sowie Dynamics mit Auto-Level. In Verbindung mit einem Motor-Fader-Controller – wie der MCU von Mackie oder dem UF-8 von SSL – wird das RME Fireface UFX III zum physischen Mischpult.

Crossfeed, Room-EQ und Laufzeitkorrektur

Seit neustem erlaubt der leistungsfähige FPGA in der Beta auch Crossfeed, Room EQ und Laufzeitkorrektur, was den Nutzen erheblich steigert. Immersive-Monitoring sollte ebenfalls bald hinzukommen.

Software-Monitoring mit DSP
Kleine Vorschau: Die neuste TotalMixFX Software wird auch Room EQs bieten!

Die Bilder der Software zeigen eine Vorab-Version. In den nächsten Wochen soll es die dann auch für weitere Interfaces – je nach DSP-Leistung – geben. Das neue UFX III hat allerdings bereits den kräftigsten DSP von allen und schafft so auch die meisten Instanzen dieser neuen Effekte und Möglichkeiten.

Intuitive Bedienung und Monitor-Controller

Die Bedienung erfolgt weiterhin etwas vertrackt am Gerät, oder aber „total“ einfach in der TotalMix FX Software am Rechner mit der Maus. Dafür, dass die Kanalanzahl so hoch ist, stellt sie diese alle sehr übersichtlich dar – zumal man Ungenutztes ohne weiteres ausblenden und beschriften kann. Dazu kommen Snapshots sowie jede Menge anderer Gimmicks, darunter der Visualizer DIGICheck NG.

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Mehr Informationen

Am UFX III selbst navigiert man am kleinen Display, bedient wird mit drei Push-Encodern und ein paar Tasten daneben. Bequemer ist wie gesagt die Verwendung der Steuersoftware auf dem Computer, womit der große Encoder am UFX II im Alltag „nur“ zur Regelung der Hauptlautstärke dient. Und das ist genau so gut und vollkommen ausreichend.

Weitere Funktionen und Ausstattungen

Das UFX III kann aber auch als vollwertiger Monitor-Controller genutzt werden, wodurch es mitunter Features wie Speaker-Toogle, Alternative-ins, Talkback, Monitoring, Raumentzerrung bereitstellt – mit der ARC Pro Fernbedienung gewinnt alles zusätzlich an Flexibilität vor Ort.

RME Fireface UFX III Vorderansicht
Das Display ist nicht das Schönste und die Bedienung etwas vertrackt, aber es reicht im Notfall – alles andere macht man über TotalMixFX.

Das kleine Fireface Display dient dann vorrangig der Level-Überwachung und lässt Übersteuerungen aus nicht allzu großer Ferne erkennen. Status-LEDs an den Preamps bieten zusätzliche Informationen – ein bewährtes, gut weitergereiftes Konzept, ab zum Praxisteil!

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