LP Octo Snare Cajon Test

Cajons kommen mittlerweile in allen möglichen Farben und Formen daher. Neben der traditionellen Kistenform zum Draufsetzen gibt es Mini Cajons, Conga Cajons, Bongo Cajons und viele mehr. LPs Octo Cajons haben, wie der Name schon vermuten lässt, die Form eines Octagons, sind also achteckig. Form und Größe laden dazu ein, sich die Instrumente zwischen die Beine zu klemmen und sie, wie eine Rahmentrommel oder Bongos, mit den Händen zu spielen. 

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Aber auch im Snare-Ständer oder auf dem Oberschenkel lassen sie sich positionieren, und außerdem passen sie praktischerweise problemlos in einen Rucksack oder eine Umhängetasche. So viel Flexibilität ist schon ziemlich cool und bringt eine Menge an potentiellen Anwendungsmöglichkeiten mit sich. Von der Session im Park über den platzsparenden Conga-Ersatz auf der Bühne bis hin zum Snare-Ersatz im Akustik-Kit.

Details

Die Octo Snare Cajons gibt es in zwei verschiedenen Größen mit Durchmessern von 10 und 12 Zoll, beim Korpus kommt neunlagiges Birkenholz zum Einsatz. Auf der Unter- und Oberseite der Instrumente finden sich zwei Spielflächen, von denen jeweils eine mit einem Snare-Mechanismus versehen ist. Diese sind beim kleineren Modell, dem LP 1410, passend zum Korpus aus Birkenholz und beim größeren, dem LP 1412 aus dunkelbraunem Sapele gefertigt. LPs Logo schmückt die Seite mit der Snare und fungiert hier nicht nur als Markenzeichen, sondern hilft auch, die unterschiedlich klingenden Seiten der Instrumente optisch voneinander zu differenzieren.

Fotostrecke: 3 Bilder LPs Octo Snare Cajons 1412 und 1410.

In einer der acht Seiten ist ein Resonanzloch, durch das man ins Innere des Instrumentes schauen und den Snare-Mechanismus sehen kann. Dieser besteht aus einem Drahtteppich, der an beiden Seiten im Korpus verschraubt ist und gegen eine der beiden Spielflächen gedrückt wird. Alle Ecken und Kanten der Instrumente sind elegant abgerundet – dadurch gestaltet sich das Handling der beiden Octo Cajons sehr angenehm und die Instrumente vermitteln sofort einen hochwertigen Eindruck.

Fotostrecke: 2 Bilder Das LP Logo ist weithin sichtbar platziert.

Die Verarbeitung der unscheinbaren beiden Cajons ist sehr gut. Hier ist es LP gelungen, trotz des minimalistischen Designs eine sehr hochwertige Haptik zu schaffen. Das größere der beiden Octos wirkt mit der ansehnlichen dunkelbraunen Sapele Spielfläche noch etwas edler. 

Praxis

Als erstes klemme ich mir das 12 Zoll Modell zwischen die Knie und versuche verschiedene Spieltechniken. Durch die kompakten Maße entwickeln die Octo Cajons natürlich nicht den Druck normaler Cajons, dafür sind sie aber sehr flexibel, was die Spielposition angeht. Ich kann sie mir zwischen die Beine klemmen oder sie, wie eine Darbuka oder Rahmentrommel, auf dem Oberschenkel spielen. Auch in einen Snare-Ständer passen sie wunderbar – das ist vor allem praktisch, wenn ich sie mit Besen oder Sticks im Set mit anderen Instrumenten spielen möchte. Gut gefällt mir auch die Option, das Instrument umzudrehen und einen anderen Klang zur Verfügung zu haben, je nachdem, ob ich mit mehr oder weniger Snare spielen möchte.

Das kompakte Duo muss jetzt im Spieltest seine akustischen Qualitäten offenbaren.
Das kompakte Duo muss jetzt im Spieltest seine akustischen Qualitäten offenbaren.

In den folgenden Audio-Beispielen hörst Du die beiden Instrumente zuerst einzeln und danach im Doppelpack.

Audio Samples
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Octo 1412 – Funk Octo 1410 – Funk Octo 1412 – Darbuka Octo 1412 – 6/8 Groove Octo 1412 – 2Step Beat Beide Modelle – Funk Beide Modelle – Guaguanco Octo 1412 – Besen Groove

Wie du hörst, können LPs kompakte Cajons die Rollen verschiedener Instrumente einnehmen, jedoch darf man hier klanglich keine Wunder erwarten. Die kleinen Octos haben nicht den Druck eines normalen Cajons, nicht das Sustain einer Rahmentrommel und nicht den Attack einer Darbuka. Die Rhythmen dieser Instrumente lassen sich zwar gut übertragen, klingen aber etwas mager. Gut gefallen mir LPs Cajons in einem Snare-Ständer und mit Besen gespielt. Hier kann ich sie mir gut in der Rolle der Snare Drum vorstellen. Zum Beispiel in einem Percussion Kit, das auf geringe Gesamtlautstärke ausgelegt ist und mit holzigen Sounds arbeitet – vielleicht mit einem Cajon als Bassdrum und einem Jingle Stick als Hihat.

Fazit

Die Octo Cajons haben ein super Design und sind toll verarbeitet. Außerdem sind sie so kompakt, dass sie sich in verschiedensten Positionen spielen lassen, gut in einen Rucksack passen und sich ohne großen Aufwand überall mit hin nehmen lassen. Preislich liegen die beiden kleinen Kisten allerdings schon im Bereich eines normalen Cajons, und ersetzen können sie dieses sicher nicht. Genauso wenig wie eine Conga, Darbuka oder Rahmentrommel. Und da liegt für mich der Schwachpunkt der Instrumente. Zwar sind sie durch die kompakten Maße transportabel und vielfältig einsetzbar, aber in keiner Funktion klingen sie mit den Händen gespielt wirklich überzeugend – es fühlt sich immer etwas nach Kompromiss an. Am besten gefallen sie mir mit Besen oder Rods gespielt als Snare-Ersatz im leisen Percussion Kit – eine etwas praktischere Alternative zu Schlagwerks Cajinto.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • hervorragend verarbeitet
  • sehr kompakt
  • flexibel einsetzbar
  • besonders für Besen und Rods geeignet
Contra
  • mit Händen gespielt im akustischen Kontext etwas mager
  • relativ teuer
Artikelbild
LP Octo Snare Cajon Test
Für 145,00€ bei
Die beiden Octo Snare Cajons von LP.
Die beiden Octo Snare Cajons von LP.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: LP – Latin Percussion
  • Bezeichnung: LP Octo Cajon Snare 1412 und 1410
  • Abmessung: 12″ x 5″ und 10“ x 5“ Zoll
  • Material: 9-lagiger Birkenholzkorpus
  • Besondere Merkmale: jeweils zwei Schlagflächen
  • Holzart der Schlagflächen: Birke (1410), Birke und Sapele (1412)
  • achteckige Form
  • interne Snare
  • für Snare-Ständer geeignet
  • Herkunftsland: USA
  • Preise (UVP)
  • EUR 147,30 (1410)
  • EUR 176,10 (1412)

Seite des Herstellers: www.lpmusic.com

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