Geld dafür bekommen, damit Fans dich als Roadie begleiten? Auf diese geniale Idee ist KISS-Star Gene Simmons gekommen. Ein Mann aus New York erzählt nun von seiner Erfahrung.
Gene Simmons ist Musiker, aber auch schon länger als beinharter Geschäftsmann bekannt. Trotz eines geschätzten Vermögens von 400 Millionen US-Dollar schaut sich der KISS-Bassist immer weiter nach neuen Einnahmequellen um. “Ich verdiene gerne Geld, du nicht?”, sagte er jüngst im “Greatest Music Of All Time”-Podcast zu Moderator Tom Cridland.
Die wirtschaftlichen Tätigkeiten mit KISS, die von den Financial Times einmal als “Rocks größte Kapitalisten” bezeichnet wurden, passen hierbei ins Bild. Seit 1973 hat die Band rund 5.000 Produkte – vom Kondom über Hello Kitty-Produkte bis hin zu KISS-Toilettenpapier – lizenziert. Das “Kiss-Ding”, so Gene Simmons, “ist zu einem riesigen Monster geworden, obwohl Kritiker sagen, dass es nicht glaubwürdig ist, Spiele, Spielautomaten und Golfplätze zu machen. Die Kritiker leben immer noch im Keller ihrer Mutter. Uns gehört die Welt.” Da KISS nun nicht mehr auf der Bühne steht, ist der Fokus bei Simmons wieder auf seinen Solo-Projekten.
Dabei läuft 2025 nicht ganz nach Wunsch. Simmons hat bereits 17 Termine seiner Tournee mit der ‘Gene Simmons Band’ abgesagt – vermutlich aufgrund geringer Ticketverkäufe. Einnahmen werden aber nicht nur mit Tickets erzielt. So sorgte Simmons Anfang März für Aufsehen, in dem er besondere Fan-Pakete für die Tour anbot. Darunter die Möglichkeit, einen Tag Roadie an der Seite des Rockstars zu werkeln. Preispunkt: 12.495 US-Dollar. Ein Fan aus New York hat seinem 13-jährigen Sohn Zach, ebenso großer KISS-Anhänger, das Roadie-Paket zum Geburtstag geschenkt.
Fan ist von Erfahrung überwältigt
Nun gibt es in der New York Times einen Bericht zu diesem besonderen Tag. Demnach war der Tag als Roadie für Dwayne Rosado, einem Justizvollzugsbeamten im Ruhestand, ein voller Erfolg. “Man lebt nur einmal, und ich will das Leben erleben”, erzählt er. “Ich werde nicht mit viel Geld sterben. Ich werde glücklich sterben.” Für den stolzen Preis gab es allerdings auch einiges im Programm: Ein Soundcheck mit der Band, ein Essen mit Simmons, unzählige Fotomöglichkeiten, ein Crew-Shirt, eine signierte Setlist und eine Bassgitarre.
Ein Highlight kam dann noch zum Schluss: Gene Simmons holte das Vater-Sohn Gespann mit auf die Bühne und stellte sie vor. “Zach, was hältst du von Dad?” fragte Simmons. “Der beste Vater aller Zeiten”, rief er. Der Vater nahm seinen Sohn dann ganz stolz in die Arme. Simmons reagierte mit einer Imitation seines eigenen Sohnes – “Dad, ich liebe dich. Kann ich 20 Dollar haben?”. Dann erinnerte er sich an seine Kindheit: “Mein Vater war nicht da, als ich aufgewachsen bin, also sage ich Ihnen, es bedeutet mir sehr viel, einen guten Vater zu sehen, der bei seiner Familie bleibt und dafür sorgt, dass seine Kinder gut erzogen werden.”
Einen Ausschnitt davon gibt es in diesem Video zu sehen.
Rosado sagte zu seinem Bühnenauftritt: “Es war mir unangenehm, denn ich hatte eine ganze Menge Leute vor mir, und ich wollte ihn einfach nur umarmen. Alles andere war mir völlig egal.” Dabei zeigte er sich glücklich über das Videomaterial. “Nichts kann diesen Abend übertreffen. Es ist jetzt in der Kisstory verankert, weil es auf YouTube und allem anderen zu sehen sein wird. Ich werde also zurückblicken und diesen Moment für immer sehen können.”
Kritik an den hohen Preisen, wie etwa von der Daily Mail berichtet, entgegnete Simmons schnell. “Es gibt den freien Markt, Angebot und Nachfrage”, erklärte er. “Wenn die Leute es wollen, tun Sie es. Man kauft einen Rolls, weil man einen Rolls will, aber man kommt auch mit einem Volkswagen hin.”
