Cinematique Instruments Marble 2 Test

Cinematique Instruments Marble 2 Test: Seit über einem Jahrzehnt entwickeln Cinematique Instruments bereits ihre eigene Soundware. Der Name „Cinematique Instruments“ ist Programm! Das Inhaber-Duo Rene Dohmen und Joachim Dürbeck komponiert selbst erfolgreich Filmmusik. Ihre Produkte werden also nicht aus Marketing-Ideen geschnürt, sondern sie kommen direkt aus der Praxis für die Praxis.

Cinematique Instruments Marble 2 Review
Marble 2 von Cinematique Instrument begrüßt den Composer mit einer Vielzahl an Presets, die unique klingen und für eigene Stücke bearbeitet werden wollen.

Im Shop von Cinematique Instruments trifft man auf mehrere Kategorieren (Keys, Stringed, Percussion, etc.). Spannend ist vor allem die Sparte „Composer Tools“. Neuester Zugang lautet Marble 2. Dieses als „Creative Source of Inspiration“ umschriebene Produkt schauen wir uns einmal etwas näher an. Nach rund sechs Jahren liefert CI mit dieser Version 2 eine Fortsetzung des Marble-Konzepts. Das frühere Marble existiert aber weiterhin im Shop – für knapp 90 Euro. Marble 2 führt die Reihe nun mit einem dynamischen Preset Browser, neuem Content aus über 2.000 einzelnen Samples und sechsfachem Round Robin fort. Eine spontane und auch drastische Klangformung sieht es per Modulationsrad vor.

Details & Praxis

Konzept und Samples

Cinematique Instruments Marble 2 basiert auf der Vollversion von NI Kontakt. Das Konzept lässt sich schnell erläutern: Marble 2 arbeitet mit zwei Sound-Layern. Sie werden durch zwei Step-Sequencer animiert, die jeweils eine von 63 Klangquellen triggern und weitreichende Modulationen erlauben. Insgesamt sind es elf Klang- und Effektparameter, die der Step-Sequencer steuert. Er übernimmt Lautstärke, Filter, Micro Tuning, Drive, Reverb und weitere Parameter. 

Cinematique Instruments Marble 2: Engine.
Die Engine von CI Marble 2 besteht aus Layer 1 und 2. Sie arbeiten jeweils mit einem Step-Sequencer, der auch Klangparameter in die Rhythmik einbezieht.

Die Instrumente von Marble 2 decken vier Kategorien ab: Synth (analoge Retro-Klänge), Textures (instrumentale Soundscapes), Organic (Cello, Sax, Marimba, Gitarre, etc.) und Percussive (Shaker, Tom, Cymbal, etc.). Viele dieser Sounds leben dank sechsfachem Round Robin und bis zu acht Dynamikschichten richtig auf.

Cinematique Instruments Marble 2: Sounds.
CI Marble 2 bietet Samples aus vier Sparten an: Synth, Textures, Organic und Percussiv, Die beiden Layer erlauben beispielsweise die Kombination aus perkussivem Shaker und melodischem Synth.

Sound Shaping mit Cinematique Instruments

Eine weitere Seite führt euch zum Sound Shaping von CI Marble 2. Der modulierende Step-Sequencer erschöpft das Potenzial also noch lange nicht. Alle Presets sollen zudem in Echtzeit gesteuert werden. Die veränderbaren Effekte sind in einer Matrix organisiert. Zur Auswahl stehen Tief- und Hochpass-Filter, ein Hall mit elf verschiedenen Reverb-Algorithmen, Drive und weitere FX-Typen. Die Effektparameter sind in 127 Schritten dynamisch per Rad modulierbar.

Cinematique Instruments Marble 2: Shaping.
Die Shape-Seite von CI Marble 2 ist eine komplexere Effektmatrix inklusive Master Reverb. Hier programmiert ein Rad die Sounds für eine umfangreiche Echtzeitkontrolle.

Preset Libary von Marble 2

Der Preset Browser von CI Marble 2 ist eine feine Sache. Man wählt Thema, Stilistik, Gefühl und Dynamik aus und der Browser zeigt automatisch die passenden Presets an. Alternativ kann man sich auch der Reihe nach durch die rund 400 Presets durchsteppen. Schon nach den ersten Stichproben wird klar, dass Marble 2 sehr individuelle Vorlagen anbietet und polarisiert. Diesen öfter crushigen und Lofi-orientierten Sound (Audio Demo „Bell Fidelity“) liebt man – oder eben nicht. Formen kann man die Presets intuitiv über ein Modulationsrad, Marble 2 offenbart dann aber manchmal einige fiese Überraschungen – zumindest, wenn man ausbalancierte Klangverläufe erwartet hat.

Objektiv betrachtet gibt es viele rhythmische und teilweise auch inspirierende tonale Elemente für den Start neuer Songprojekte. Überzeugen können neben Percussion vor allem die Bereiche Pluck und Mallet. Wir haben ein Dutzend Hörbeispiele erstellt. Diese Audio Demos repräsentieren die klanglichen Stärken von CI Marble 2. Für Filmmusik und zur Vertonung von Hörspielen funktionieren viele Presets sehr gut. Einige der Vorlagen lassen sich aber auch in elektronische Musik wie TripHop oder Lofi-House einbringen.

Cinematique Instruments Marble 2: Preset Browser.
Rundum gelungen ist der Preset Browser von CI Marble 2. Presets spürt man hier gezielt nach Kategorien auf.
Audio Samples
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Cinematique Instruments Marble2, Preset „Savanna“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Teardrops“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Dat Rhythms“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Gentle Touch“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Marky Mark“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Busy Life“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Mud_Baseto“ Cinematique Instruments Marble2 Preset „Enough“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Melange“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Maybe Yes“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Bell Fidelity“ Cinematique Instruments Marble2, Preset „Space Arper“

Handling von Marble 2

CI Marble 2 ist generell offen für eigene Eingriffe. Das ist auch gut so. Öfter kommt der Wunsch auf, die mitgelieferten Presets als Vorlage für eigene Kreationen zu verwenden. Um spielerisch neue Klänge zu erschaffen, reicht es manchmal schon aus, die 63 Soundquellen schnell auszuwechseln, die Lautstärke-Balance zwischen den beiden Layern zu ändern oder die Step-Sequenz rhythmisch zu variieren. Man muss sich nicht stundenlang in die Materie einarbeiten und das Sound Shaping im Detail verstehen –genau das, was man von einer Kompositionshilfe auch erwartet.

Fazit

CI Marble 2 ist kein Schnäppchen für den Mainstream-Bedarf. Das ausgefallene Tool fühlt sich hauptsächlich im Spannungsfeld zwischen Lofi, experimenteller und natürlich auch cineastischer Musik zu Hause. Wie die Audio-Demos zeigen, besticht Marble 2 mit einer ungewöhnlichen Handschrift. Sie zeichnet viele Produkte von Cinematique Instruments aus. Wer diese Art von cineastischen Sound mag, sich nicht völlig auf Presets ausruhen und durch kompositorische Individualität auffallen möchte, bekommt mit Marble 2 ein probates Werkzeug. Noch ein Tipp: Für den Start empfiehlt sich das (viel) günstigere Marble der ersten Generation, falls man das noch nicht hat.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Praktisches Layer-Konzept
  • Ausgeklügelter Step-Sequencer
  • Individueller Soundcharakter
  • Loops chromatisch spielbar
  • Ansprechender Preset Browser
Contra
  • durchwachsene Qualität der Presets
  • Preis relativ hoch
Artikelbild
Cinematique Instruments Marble 2 Test

Features

  • Cinematique Instruments Marble 2
  • Music Tool für kreatives Komponieren auf Basis von NI Kontakt (Vollversion)
  • Zwei 16-Step-Sequencer, die Noten triggern und Sound/FX-Parameter steuern
  • 63 verschiedene Klangquellen (Samples)
  • Über 400 inspirierende Presets
  • Smarter Preset Browser
  • Softwareanforderungen: NI Kontakt 5.8 Vollversion oder aktueller
  • PREIS: regulär 208,00 Euro
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