Welche Effektpedale braucht man für Funk-Sounds? In unserer Workshop-Reihe „Die wichtigsten Effektpedale für …“ zeigen wir euch, welche Pedale sich am besten für die unterschiedlichen Musikstile eignen. Dabei kommen wir ohne Umwege direkt auf den Punkt. Und Soundbeispiele der unterschiedlichen Kombinationen gibt es natürlich auch. Hier sind die Pedale für Funk Guitar-Sounds.
Funk Guitar-Sounds – das Wichtigste in Kürze
- Der Begriff „Funk“ ist amerikanischer Slang und kann mit „dreckig“ oder „schmutzig“ übersetzt werden.
- Als Musikstil ist Funk eine Mischung und Weiterentwicklung von Soul, Rhythm & Blues und Jazz.
- Interpreten wie James Brown, Earth Wind & Fire oder Prince haben diese Musikrichtung stark geprägt.
- Aktuelle Protagonisten sind beispielsweise Bruno Mars oder Vulfpeck mit dem grandiosen Groove-Gitarristen Corey Wong.
- Für Gitarristen heißt Funk: Groove spielen, schlanke Akkorde und Singlenotes, am besten unverzerrt und clean.
Funk Guitar Sounds – wichtige Effektpedale
Das Besteck für Funk-Guitar-Sounds fällt in unserem Pedalboard recht übersichtlich aus. Ein Compressor und ein Wah-Pedal gehören zu den Basics und erledigen bis zu 90 % der anfallenden Arbeit. Der Rest sind Farbtupfer, die das Ganze etwas interessanter gestalten können. Da wäre zum Beispiel ein Overdrive, falls es doch mal etwas dreckiger werden soll oder auch mal ein verzerrtes Solo gespielt wird. Weitere Zugaben sind Chorus oder Phaser für Modulations-Sounds. Mit einem Touch-Wah steuert man den Effekt per Anschlag und erzeugt so im Vergleich zum Standard-Wah etwas quäkigere Sounds.
Funk Guitar Sounds – Pedalboard Size S
Wah Pedal – Compressor
Bei den folgenden Hörbeispielen ist ein Tweed Deluxe Klon im Einsatz. Der Amp ist als neutrale Pedal-Plattform eingestellt, also unverzerrt und mit dem Tonregler in Mittelstellung. Der Amp läuft über eine 1×12 Box (Alnico Blue), die mit einem Beyerdynamic M-160 abgenommen wird.
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Für das S-Pedalboard sind lediglich ein Wah-Pedal und ein Compressor im Einsatz, was, wie bereits erwähnt, für viele Funk-Einsätze ausreicht. Der Kompressor hat primär die Funktion zum Angleichen des Pegels, sodass leisere Töne (z. B. Ghostnotes, Single Notes) etwas angehoben und härtere Anschläge leicht abgeschwächt werden. Das Wah-Pedal sorgt wie so oft für klangliche Veränderung in Echtzeit. Vor allem beim typischen Ghostnote-Groove, den man aus Songs wie „Theme From Shaft“ oder der legendären TV-Titelmusik aus „Die Straßen von San Francisco“ kennt.
Funk Guitar Sounds – Pedalboard Size M
Wah Pedal – Compressor – Overdrive – Phaser
Jetzt kommen ein Overdrive und ein Phaser-Effekt hinzu. Auch bei Funk-Einsätzen darf es zerren, vor allem, wenn man in Richtung Chili Peppers unterwegs ist. Dabei kann der Overdrive auch recht gut zusammen mit dem Kompressor eingesetzt werden. Im Beispiel 6 hört ihr den Kompressor als Booster zur Erzeugung von mehr Gain und Sustain in Verbindung mit dem Overdrive. Und der Phaser sorgt für den 70s-Vibe. Damals wurde bei vielen Aufnahmen ein Phaser-Effekt benutzt, um durch die Phasenverschiebung einen speziellen Modulationssound zu erzeugen. Dieser Effekt erinnert manchmal auch etwas an einen Wah-Sound.
Funk Guitar Sounds – Pedalboard Size L
Wah Pedal – Touch Wah – Compressor – Overdrive – Phaser – Chorus
Beim großen Pedalboard kommen noch Chorus und Touch Wah hinzu. Dieser Effekt wird auch als Envelope-Filter, Filter-Wah oder Auto-Wah bezeichnet. Bei ihm steuert in der Regel das Anschlagen der Saiten ein Low-Pass-, High-Pass- oder Band-Pass-Filter. Dadurch wird der Wah-Effekt auch ohne Betätigen einer Pedalwippe erzeugt. Aber es klingt schon ein wenig anders als mit einem „echten“ Wah-Pedal, bei dem die Filter-Frequenz per Wippe mit dem Fuß verschoben wird. Aber ein Auto-Wah ist auf jeden Fall eine Ergänzung zum Wah Pedal. Vor allem die P-Funk-Helden setzten es in den 1970ern (Funkadelic/Parliament) ein, gerne auch mit Bass oder E-Piano. Aber auch noch heute ist der Effekt auf dem Board vieler Gitarristen zu finden. Und der Chorus verstärkt die Mannschaft natürlich für die typischen 1980er-Pop/Funk-Sounds. Er kann ganz dezent für das Akkordspiel benutzt werden (Bsp. 9) oder mit höherer Intensität auch bei Single Notes (Bsp. 10).
Die Sounds im Band Arrangement
Zum Abschluss hört ihr die verschiedenen Pedale noch einmal in einem Bandarrangement mit mehreren Spuren.
jilsky sagt:
#1 - 30.06.2024 um 19:47 Uhr
Wow super gut gespielte Beispiele! macht Spaß zu hören und hat sehr geholfen! Daumen hoch auf jeden Fall. ist ein Kompressor Pedal direkt essentiell? Grüße