Union Audio elara.4 DJ-Mixer Test

Der 2014 gegründete englische Hersteller Union Audio stellte im Herbst letzten Jahres den elara.4 vor, einen kompakten 4-Kanal-Mixer für Club- und Studioeinsatz mit hohem Klangansprüchen. Bereits mit dem Debütmischpult orbit.6, einem 6-Kanal-Rotary-Mixer im Rack-Format, bewies die in Cornwall ansässige Firma, welchen Stellenwert sie der Bauweise beimessen. So lesen sich die im neuen Mischer verbauten Materialien, speziell das 1,2 mm dicke Zintec-Chassis samt gefräster, eloxierter und siebgedruckter Frontplatte aus 5083 Aluminium, dazu hochwertige Aluminiumregler und Alps-Potentiometer und -Schalter wie die Zutaten eines Gourmet-Gerichts.

Doch bei einem Preis von mindestens 1800,- Pfund könnte sich indes wohl mancher DJ verschlucken. Zumal die fehlenden Effekte ihnen nicht schmecken könnten. Vielmehr zielt Union Audio auf anspruchsvolle Schallplatten- und unkomprimierte Musikfile-Aufleger. DJs also, denen ein Klang der Extraklasse und die robuste, hochwertige Verarbeitung und die Fertigung in Cornwall das wert ist.

Union Audio elara.4 Test

Union Audio elara.4  – das Wichtigste in Kürze

  • edles 4-Kanal-Mischpult für Klangliebhaber
  • kompaktes Format und modulare Bauweise
  • Master-EQ/Isolator mit Crossover-Frequenz-Regler
  • Innofader Mini als Crossfader 

Man glaubt es kaum, aber mit dem elara.4 versteht es Union Audio, auf einer kompakten Oberfläche von 230 x 283 mm ein 4-Kanal-Mischpult unterzubekommen, das mit Übersichtlichkeit und Ergonomie in den Ring tritt. Portabel ist das gute Stück auch: Mit 88 mm Höhe und 3,25 kg Gewicht lädt das aus 1,2 mm dickem Zintec-Stahlblech gefertigte und damit sehr robuste Chassis regelrecht dazu ein, den Mixer für den Clubgig einzupacken.

DJs, die großen Wert auf analogen Klang legen, werden dies wohl in Kauf nehmen, da das Pult eher als Ausnahmeerscheinung im DJ-Mixer-Kosmos zu betrachten ist und eine spezielle Klientel anspricht. Das zeigt sich auch bei den Features.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Union Audio elara.4 von vorn

elara.4 Bedienoberfläche

Jeder der vier Kanäle ist mit einem 7 cm langen, smooth gleitenden Alps-Flachbahn-Regler ausgestattet. Diese sind unter der eloxierten und siebgedruckten Frontplatte aus 5083er Aluminiumfrontplatte im 90°-Winkel zur Frontplatte montiert. Warum? Ganz einfach damit keine Flüssigkeiten sie verunreinigen. Die modulare Bauweise reduziert zudem ein Übersprechen zwischen den Baugruppen.

Sämtliche Drehpotis sind sehr gedämpft und bestätigen mit ihren aufgesteckten Aluminiumkappen die Hochwertigkeit des Mixers. Jeder Kanal verfügt über zehngliedrige Cue-LED-Level-Meter samt Cue-Taster, ein Hochpassfilter sowie einen 3-Band-EQ für Bass, Mitten und Höhen mit einem Umfang von -20 bis +6 dB. Dazu gesellen sich Gain- und Aux-Regler. Letzterer ist zum Einschleifen externer Effekte gedacht, die auch über einen Pre-Schalter vorgehört werden können. 

Jeder Kanal ist per Taste doppelt belegbar, der Crossfader wird über einen Alps-Kippschalter zugewiesen. Das ausgespielte Mastersignal wird vom Pegel ebenfalls in einem zehngliedrigen Stereo-LED-Level-Meter angezeigt und wie auch das Booth-Signal über einen weiteren Drehregler dirigiert. Die Kopfhörersektion besitzt einen Add-Mix-Regler zum stufenlosen Hinzumischen des Mastersignals, dazu auch einen Split-Taster zum Trennen von Cue- und Mastersignal auf die beiden Kopfhörermuscheln. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Ansicht von oben

Mini Innofader Crossfader

Die kompakte Größe erinnert schon an einen Battle-Mixer, vielleicht auch ein Grund, weshalb Union Audio den elara.4 einen 4 cm kurzen, sehr leicht gleitenden und verschleißfreien Crossfader von Innofader samt stufenlos einstellbarer Kurve gönnt. Gegenüber den Channel-Fadern mit den an Fingerkuppen angepassten Fadercaps wie die bei einem Studiomischpult, die für Scratch-DJs als unpraktisch gelten, steckt auf dem Crossfader eine Kappe mit schmalem und damit greifbarem Schaft.

3-Band-Isolator mit Crossover-Frequenz-Regler

Zu den Besonderheiten des elara.4 zählt der 3-Band-EQ/Isolator für das Master-Signal, der im Gegensatz zu den Channel-EQs die jeweiligen Frequenzen komplett auslöscht und mit seiner variablen „Xover“-Frequenz-Regelung zwischen 150 Hz und 1 kHz zum kreativen Soundmodulieren einlädt.

Anschlüsse des elara.4

Das professionelle Auftreten des elara.4 unterstreicht die Rückseite mit etlichen Anschlüssen. Für die Inputs der vier Kanäle sind zwei RCA-Buchsen für jeweils zwei Quellen reserviert. Kanal 1 und 2 akzeptieren ein magnetisch abgetastetes Phono- (RIAA) beziehungsweise Line-Signal. Die anderen beiden Kanäle akzeptieren Line-Quellen. 

Da der Mixer über keine eigenen Effekte verfügt, dachte Union Audio an einen Aux-Insert und -Out-Anschluss via 6,3-mm-Klinkensteckerbuchsen. Als Ausspielwege stehen zwei XLR-Buchsen für den Master, zwei weitere große Klinkenbuchsen für den Monitor und zwei Cinch-Buchsen für die Aufnahme bereit. Die beiden Erdungsschrauben für die Plattenspieler und der Anschluss für das beigelegte externe Netzteil vervollständigen die Anschlussliste. An der Frontseite befindet sich lediglich die 6,3 mm große Klinkenbuchse für den Kopfhörer, auf einen Mikrofonanschluss verzichtet jedoch der Hersteller. 

Das Backpanel mit den Anschlüssen 
Das Backpanel mit den Anschlüssen 

Falls ihr es lieber etwas auffälliger als schwarz mögt, bietet Union Audio drei weitere Farben an: Rot, Blau und Silber. Allerdings sind zusätzliche 195,- Pfund für die anderen Lackierungen/Modelle fällig. Den Aufpreis von mehr als 10 % empfinde ich als schon recht happig. Mal schauen, wie sich das Preis-Leistungs-Verhältnis generell darstellt.

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