Die Musik von ABBA ist für mich immer so etwas wie die Blaupause von perfekter Popmusik. Zugegeben, zwar fehlen mir persönlich hier und da etwas Dreck und Soul, aber besser und “ausgeschlafener” kann man Musik für die breite Masse eigentlich kaum machen. Und wer es dennoch rockiger braucht, der spült sich nach dem Genuss von Agnetha & Co. eben die Gehörgänge mit Motörhead wieder frei! Es muss ein ganz besonderer Genuss gewesen sein, das schwedische Quartett ABBA mit seiner exzellenten Band einmal live zu erleben! Unser Web-Fundstück stammt aus dem Jahr 1979 und zeigt die Gruppe in Topform bei einer Performance im Londoner Wembley-Stadion.
ABBA: Rutger Gunarrson on the Hagstrom bass!
Große Freude bereitet mir hier auch gerade die ABBA-Rhythmussektion, bestehend aus Ola Brunkert (verstorben 2008) an den Drums und Rutger Gunarrson (verstorben 2015) am Hagstrom Super Swede Bass, den Rutger über eine wattstarke Music-Man-Bassanlage verstärkte. Ja, ihr habt richtig gelesen: Die vor allem für ihr Erfolgsmodell Music Man Stingray Bass bekannte Company stellte viele Jahre auch Bassverstärker, Basscombos und Bassboxen her.
Der Hagstrom Super Swede Bass war ein beliebtes Modell der schon 1925 gegründeten schwedischen Company, die ironischerweise in ihren frühen Jahren ausschließlich Akkordeons produzierte, ehe sie ab 1958 den Rock’n’Roll entdeckte und E-Gitarren und E-Bässe herstellte. Weltweiten Erfolg feierte das Unternehmen u.a. mit dem Hagstrom H8 – dem ersten serienmäßig hergestellten achtsaitigen E-Bass!
1982 schlossen sich leider die Firmentore aufgrund der massiv nachlassenden Nachfrage an Hagstrom-Instrumenten. Ein Investor erwarb allerdings 2005 die Namensrechte, und seither kann man wieder Hagstrom-Gitarren und -Bässe neueren Baujahrs am Markt entdecken.
Zwar besitzt der von Gunarrson verwendete Hagstom Super Swede Bass einen durchgängigen Hals, aber die beiden Jazz-Bass-Singlecoils rücken das Modell klanglich sehr in die Nähe des legendären Fender Jazz-Basses. Im Video hört man dies besonders gut im Instrumentalpart mit den geschmackvollen kleinen Bass-Features ab 2:47!
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Eingespielte Rhythmussektion!
Besonders aufmerksam machen möchte ich euch noch auf den perfekt ausgeführten chirurgischen Groove-Eingriff, den Drummer Ola Brunkert in Minute 1:42 vollführt: Da die Spielfreude mit der Band im vorausgehenden weltbekannten Arpeggio-Part doch etwas sehr durchgegangen ist, bringen hier vier fette “Handbremsen”-Viertelschläge auf der Snaredrum die ganze Truppe tempomäßig wieder zurück auf den Teppich. Hut ab, so hat eine eingespielte Band zu funktionieren!
Viel Spaß mit dem Clip!