Tama S.L.P. 12“ x 7“ Mod Bubinga Snare Test

Für 2025 stellt Tama gleich drei neue S.L.P. Bubinga Snares in 12“ x 7“ vor. Wobei sich zwei davon bei näherer Betrachtung als limitierte Modelle entpuppen, die sich nur durch Farbgebung und Fellauswahl vom Standardmodell unterscheiden. Was die kleinen, aber tiefen Snares können, erfahrt ihr hier.

Farbenfroh: die drei neuen Bubinga-Modelle in 12“ x 7“.
Farbenfroh: die drei neuen Bubinga-Modelle in 12“ x 7“.

Tama S.L.P. 12“ x 7“ Bubinga – das Wichtigste in Kürze

  • neunlagiger Kessel aus westafrikanischem Bubingaholz
  • Standardmodell im Naturfinish
  • zwei limitierte Modelle wurden von Tama Artists designt
  • verchromte Hardware
  • Evans-Felle
  • Hergestellt in China

Tama’s Sound Lab Project (S.L.P.) Snaredrum-Linie gehört zu den beliebtesten Serien überhaupt und erfreut sich regelmäßig frischen Windes. So einige Modelle waren von Anfang an dabei, andere Trommeln hingegen wurden im Laufe der Zeit wieder aus dem Sortiment gestrichen. Besonders der ersten S.L.P. Super Aluminium Snare trauern einige immer noch hinterher. Also Tama, vielleicht könnt ihr da nochmals in euch gehen? 

Für 2025 hat Tama zwar keine neue Super Aluminium, dafür allerdings zum ersten Mal eine S.L.P. Snare mit 12“ Durchmesser im Gepäck, dazu auch noch zwei Varianten, die gemeinsam mit den Tama-Artists Philo Tsoungui (Electro Turquoise) und Clay Aeschlimans (Galactic Purple) entwickelt wurden. Letztere werden aber nur für einen begrenzten Zeitraum erhältlich sein. Ein paar Worte zum Kesselmaterial unserer heutigen Testkandidatin: Nachdem Bubingaholz eine Zeit lang vollständig aus dem Tama-Sortiment verschwunden war, scheint das westafrikanische Hartholz jetzt ein Comeback zu feiern. Durch Ausnahmen für Musikinstrumentenhersteller vom Cites-Abkommen ist dieses wieder möglich.

Das Standardmodell in Satin Bubinga.
Fotostrecke: 5 Bilder Das Standardmodell in Satin Bubinga.

Die S.L.P. Bubinga kommt im dunklen Naturfinish

Der Kessel der 12“ x 7“ S.L.P. Bubinga Snare besteht aus neun Lagen, bei einer Wandstärke von sechs Millimetern. Auf der Innenseite ist das von Natur aus sehr harte und eher spröde Bubingaholz fein geschliffen und lasiert und auf der Außenseite ebenfalls seidenmatt gehalten, wobei das Außenfinish robuster wirkt und die teils offenporige Maserung des Holzes sehr gut durchscheinen lässt. In Kombination mit der verchromten Kesselhardware verleiht das dem Instrument einen sehr gediegenen Look. Die Gratungen sind im typischen Tama-Stil geschnitten, mit gut sichtbarem Gegenschnitt auf der Außenseite und die Fellauflagekante ist recht schmal gehalten. Für meinen Geschmack könnte die obere Auflagefläche noch einen Ticken feiner sein, das merkt man beim Darüberstreichen mit dem Finger, ansonsten ist die Gratung aber makellos. 

Die Spannung verteilt sich auf sechs Einzelspannböckchen, als Spannreifen kommen nach innen geflanschte Sound Arc Hoops zum Einsatz. An der bewährten Fellkombination, bestehend aus einem G1 Coated Schlagfell und einem Evans Hazy 300 Resonanzfell, hält Tama auch bei dieser Trommel weiterhin fest. Der Teppich ist aus Stahl, hat 20 Spiralen und wird mit Bändern befestigt. Als Teppichabhebung kommt die im letzten Jahr neu eingeführte Abhebung mit Drehzylinder zum Einsatz. Sie hat außerdem eine gerasterte Einstellung zur Feinabstimmung der Teppichspannung.

An allen drei Snares ist die noch recht neue Abhebung mit Drehzylinder verbaut.
Fotostrecke: 6 Bilder An allen drei Snares ist die noch recht neue Abhebung mit Drehzylinder verbaut.

Die zwei Sondermodelle unterscheiden sich durch Fellauswahl und Oberfläche

Das von Clay Aeschlimans (Polyphia) mit designte Modell hat einen lackierten Kessel in der Farbe Purple mit leichtem Sparkle-Effekt, während die Snare von Philo Tsoungui (The Mars Volta) in einem knalligen Türkis lackiert ist. Beide Snares haben außerdem individuelle Schlagfelle. Clay hat sich für das Evans HD Dry (doppellagig mit Luftausgleichslöchern und eingearbeitetem Dämpfungsring) entschieden, Philo für das Evans Genera Dry. Dabei handelt es sich um den einlagigen, ansonsten baugleichen Vorgänger des HD Dry. Bei beiden Artists stehen also eher fette und komprimierte Sounds im Fokus. 

Sound Arc heißen die nach innen geflanschten Spannreifen.
Fotostrecke: 7 Bilder Sound Arc heißen die nach innen geflanschten Spannreifen.

Das 12“ x 7“ Kesselmaß entpuppt sich als erstaunlich flexibel

Nun gibt es ja bereits einige Drummer, die erfolgreich mit 12“ Snares unterwegs sind, man denke beispielsweise an die sehr gute, aber kostspielige Gretsch Ash Soan Snare oder das Mapex Black Panther Modell von Chris Adler, und auch Gavin Harrison hat ein Signature-Instrument in etwas flacheren 12“ x 5“. Besonders durch den tiefen Kessel haben unsere Testkandidaten aber deutlich mehr als das typische Sidesnare-Klischee zu bieten. 

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Die Teppichansprache ist durchgehend hervorragend und besonders in tieferen gedämpften Lagen erzeugt die Snare ein fettes, komprimiert klingendes Signal, das richtig viel Spaß macht und schon sehr in die Richtung eines elektronischen Samples geht. Der Stimmumfang dieses kleinen Eimers ist wirklich beachtlich. Ein weiteres Highlight sind die sehr hohen und mittelhohen Lagen, wo die Trommel immer noch sehr viel Reserven und eine schöne Portion Kesselton parat hat. Rimshots spielen sich organisch und mischen sich gut mit dem Kesselton, Sidestick-Sounds klingen durch den reduzierten Durchmesser allerdings etwas mickrig. 

Tower of Power.
Tower of Power.

Bei den Sondermodellen von Clay und Philo klingt es direkt fett

Mit dem G1-Schlagfell kommt der charakteristisch-dunkle und eher trockene Kesselton am besten zur Geltung und die Trommel macht die größte Portion an Obertönen hörbar. Wer es von Natur aus eher fett mag, und / oder keine externe Dämpfung auflegen mag, kommt mit den beiden Sondermodellen bzw. den darauf montierten vorgedämpften Fellen schneller ans Ziel. Mit dem HD Dry wird das Gesamtsignal dann aber deutlich kürzer und trockener. Das Genera Dry gefällt mir da als Mittelweg einen Ticken besser. 

Soundfiles Satin Bubinga Modell

Audio Samples
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Tiefe Stimmung, gedämpft Mitteltiefe Stimmung Mittlere Stimmung, solo Hohe Stimmung Sehr hohe Stimmung Sehr hohe Stimmung II

Im Video habe ich euch alle Snares auch noch einmal in identischer Stimmung aufgenommen, hier kommt ein Groove mit drei unterschiedlichen Tunings. Die ganz hohe Stimmung ist das Standardmodell, sehr tief gestimmt ist die türkisfarbene Snare (Genera Dry) und in mitteltiefer Stimmung die lila Trommel mit dem HD Dry.

Audio Samples
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Alle drei Snares in unterschiedlichen Tunings

FAZIT

Mit der neuen Tama S.L.P. Mod Bubinga Snare in 12“ x 7“ gibt es ein interessantes Modell zu entdecken, das zudem recht erschwinglich ist und mit der Oberfläche im seidenmatten Naturfinish auch optisch sehr gediegen daherkommt. Auch wenn das 12“ x 7“ Kesselmaß für viele erstmal vor allem nach tiefer Sidesnare klingt, hat die Trommel eine tolle Ansprache und kann in erstaunlich vielen Stimmungen begeistern und überzeugen. Nur Sidestick-Sounds klingen aufgrund der reduzierten Fläche etwas mickrig. Mit den zwei limitierten Varianten in Galactic Purple und Electro Turquoise geht es optisch etwas ausgefallener zur Sache, zudem sorgen die darauf montierten vorgedämpften Schlagfelle der beiden Trommeln direkt aus dem Karton heraus für fettere, obertonreduzierte Sounds.

Von fett bis funky: Die drei 12“ x 7“ S.L.P. Snares decken eine breite Auswahl an Sounds ab.
Von fett bis funky: Die drei 12“ x 7“ S.L.P. Snares decken eine breite Auswahl an Sounds ab.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hoher Stimmumfang
  • feine Ansprache
  • Mischung aus Rimshots und Kesselton
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Rimclicks klingen konstruktionsbedingt etwas verhalten
Artikelbild
Tama S.L.P. 12“ x 7“ Mod Bubinga Snare Test
Für 325,00€ bei
  • Hersteller: Tama
  • Bezeichnung: S.L.P. LBU127-SBG
  • Kesselgröße: 12“ x 7“
  • Kesselmaterial: Bubinga, 9 Lagen, 6mm Wandstärke
  • Finish: seidenmatt
  • Hardware: verchromt
  • Spannreifen: Sound Arc Hoops
  • Felle: Evans, G1 Coated, Hazy 300
  • Teppich: Stahl, 20 Spiralen
  • Zubehör: Stimmschlüssel
  • Sondermodelle:
  • Galactic Purple (hochglanz, leichter Sparkle-Effekt)
  • Schlagfell: Evans HD Dry
  • Electro Turqouise (hochglanz)
  • Schlagfell: Evans Genera Dry
  • Preise: (Verkaufspreise 01/2025)
  • Satin Bubinga: €325,-
  • Sondermodelle: €375,-

Herstellerseite: https://www.tama.com/eu

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