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Roland J-6 Test

Mit dem Roland Aira Compact Chord Synthesizer J-6 schauen wir uns im Test eine heitere Neuinterpretation eines Roland´schen Klassikers an. Der Roland J-6 zielt schon namentlich darauf ab und möchte in keine geringeren Fußstapfen treten als in die der legendären Juno-6 und Juno-60. Und die waren absolute Workhorses für sahnige Pads und fette Leads. 

Roland J-6: Kompakter Synth für Juno-Pads und Chords!

Wenige Parameter wurden im Roland J-6 sehr effektiv umgesetzt und mit klanglicher Roland-Sahne abgeschmeckt. Der Plugin-Markt ist voll davon, selbst die Roland Cloud hat einen Juno im Angebot sowie als kompakte Hardware in Form der Boutique-Kiste JU-06

Unser Roland J-6 Test-Gerät, gehört allerdings zu der neueren Mini-Serie, die mit eingebauten Akku auf Volca und Co schießt. Die Drum Machine T-8 und den Voice Effect E-4 daraus hatten wir bereits im Test. Zeit die Trilogie zu schließen.

Details

Roland J-6 – Das Wichtigste in Kürze

  • Mini-Synth für die Reproduktion des klassischen Juno-6/60 Sounds mit 64 Presets
  • 4-stimmige Polyphonie
  • Programmierbarer Akkord-Sequenzer mit maximal 64 Steps und 64 Pattern
  • Akkorde können mit Arpeggios oder rhythmischen Phrasierungen variiert werden (9 Styles mit je 12 Variationen)
  • Interne Reverb- und Delay-Effekte für die Sound-Veredelung
  • Integrierter Akku und 2-In/2-Out Audiointerface für flexible Einsätze
  • Ideal für kompositorische Zwecke mit Fun-Faktor

Roland J-6: Phrase-Sequenzer inklusive kleiner Juno-60 ACB-Engine

Der Roland J-6 ist ein vierstimmiger Mini-Synth mit „ACB Modeling Technologie“, was soweit den virtuellen Klang des alten Roland Juno-60 verspricht wie auch ZEN-Core.

Viele Klangregler gibt es hier allerdings nicht, sodass es auf´s Surfen der vorinstallierten 64 Sound-Presets hinausläuft. Mit dem Encoder geht das flink und das Juno-Repertoire dürfte damit weitestgehend solide abgedeckt sein.

Ultramobil dank eingebautem Akku, Kopfhörer-Anschluss und einem 2-In/2-Out Audiointerface scheint das also eine interessante Packung zu werden. 

Die kleinen Stift-Potis lassen sich sehr präzise drehen!

64 Sounds, 64 Pattern und  64 Steps im Roland J-6

Hinzu kommt ein recht umfangreiches „Noten-Repertoire“. Das besteht aus einem Chord-Generator, einem 64-Step Sequenzer für die Chords und Haltebögen sowie einem üppigen Arpeggiator mit reichlich Phrasen.

Allesamt können diese ihre Notenfolgen via MIDI/USB auch für andere Synths und Instrumente ausspucken, die Polyphonie ist aber leider auf maximal vier Noten gleichzeitig beschränkt. 

Zum Spiel oder der Step- und Live-Write Eingabe dient dem Roland J-6 die Gummi-Klaviatur, welche auch transponierbar sowie für weiter Menü-Befehle via Shift nutzbar ist.

Der Chord-Sequenzer hat acht Steps im Direkt-Zugriff sowie acht Pages via Shift zu bieten, oben rechts sich einfindend. Alternativ kann man die Steps auch mit dem Encoder unter dem Display anfahren.

Ähnlich wie die 64 Sounds geladen werden, können so auch Notenfolgen auf 64 Pattern organisiert werden. In acht Bänke á acht Pattern bzw. Sound-Presets. Sounds und Pattern sind damit voneinander losgelöst.

Roland J-6: Vom Vielklang zur Begleitung

Zur Generierung der Chords kann man im Roland J-6 wiederum aus 100 Varianten schöpfen. Diese werden mit dem Phrasen-Generator dann zu BPM-genauen und komplexen Akkord-Folgen bzw. zum virtuosen Mono-Lauf (Arp) verstrickt.

Die dominierenden Vierklänge reifen auf diese Weise elegant zu seriellen Grooves bzw. tighten Akkord-Begleitungen. Ferner können dezente Änderungen der Style/Variation-Potis jederzeit bis ins unendliche mäandern – inklusive Shuffle!

Roland J-6: 100 Phrasen x 9 Styles x 12 Variations

Dazu sind im J-6 neun STYLEs und bis zu zwölf VARIATIONs für gefühlvolle Erweckung vorhanden. Diese kann man zudem intuitiv mit den beiden Potis auswählen, aber die eigentliche Funktion wird dann mit dem ON-Taster darunter aktivierbar – auch für jeden Step individuell!

Neben USB-MIDI, MIDI I/O via Miniklinke (beide nicht im Bild), gibt es auch noch Sync-Out sowie einen Line/Kopfhörer-Out inklusive In/Thru-Buchse.

So entstehen typische Up/Down Arpeggio-Variationen über bis zu zwei Oktaven. Aber auch „Beat“-Wiederholungen aka 2/1 bis 1/16 inklusive Triolen, Punktierungen und Synkopen sind dabei. Style 6 bis 9 liefern zusätzlich die einfachen und rhythmischen Strum-Akkorde inklusive „Leersaiten“. 

Sequenzer, Chords und Phrasen-Arp gehen beim Roland J-6 Hand-in-Hand was innovativ für ein so kleines Begleit-Gadget ist. Konkret nutzt man den Chord-Generator beispielsweise auch dann, um entsprechende Akkorde auf die Steps des Sequenzers zu setzten. Es wird also nicht nur der Grundton im Sequenzer gespeichert. 

64 Bars mit Style im Roland J-6

Mit bis zu 64-Steps Länge können mit dem J-6 entsprechend komplexe Wechsel gebaut werden, zumal anzumerken ist, dass hier jeder Step eher einem Bar entspricht und nicht wie üblich dem 1/16. Wer trotzdem 16tel nageln lassen möchte, wählt dafür Variation 6 und Style 3. Es gibt allerdings auch noch eine globale Einstellung namens BEAT dafür.

Variation und Styles des J-6
Die verfügbaren Phrasen, erreichbar mittels den beiden Potis STYLE (horizontal) und VARIATION (vertikal).

Markante Up/Down Strokes kann man im J-6 so tatsächlich schneller programmieren anstatt einzelne Noten wiederholt im Muster setzen zu müssen. Als DAW-Tool für „automatisiertes Einzeichnen“ von reichlich Single-Note-Events zeigte sich der Roland J-6 im Test ebenfalls hilfreich, denn der J-6 wird auch direkt class-compliant per USB als MIDI-Gerät erkannt.

Notenständer hilfreich

Auf über acht Seiten Handbuch sind alle 100 Akkorde-Variationen basierend auf zwölf Grundtönen umfangreich tabellarisch ausklamüsert. Auch die verschiedenen Styles entnimmt man dem Handbuch, aber richtig schlau wird man mit dem kryptischen Menü-Parameter am Display diesbezüglich dennoch kaum. 

MANUAL CHEAT SHEET
Die Chord Set List – Eintrag 1 bis 4 von 100 …

Alternativ heißt es halt „kurbeln“ bis es gut klingt und auf die Öhrchen verlassen. Das spielerische Konzept des Roland J-6 zeigt sich im Test positiv, denn so intuitiv die Generierung komplexer Notenfolgen auch ist, so rudimentär arbeitet auch die Synth-Engine. So gesehen gibt es tatsächlich nur vier Parameter mit zwei Reglern: FILTER und ENVELOPE, konkret also Cutoff und Release des gemeinsamen Envelopes sowie Envelope-Attack via Shift+Release und Ressonance via Shift+Filter. 

Pepp kommt mit REVERB und DELAY hinzu, die in Pegel und Zeit via Shift variierbar sind, ferner bietet das Delay Sync. Dank der 64 Sound-Presets erreicht man weitestgehend alle sinnvollen Kombinationen. Tatsächlich aber spielt man den Juno typischerweise aber auch nur mit Envelope-Amount und dem Filter. 

BLOCK DIAGRAMM
Der Signalfluss ders J-6
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