Am 19. Mai feiert Pete Townshend, seines Zeichens Gitarrist und kreativer Kopf der britischen Rockband „The Who“, seinen 80. Geburtstag. Ein Anlass, das Lebenswerk eines Mannes zu würdigen, der wie nur wenige die Rockmusik seit den 60er-Jahren geprägt hat.

Musikalische Wurzeln und erste Schritte
Peter Dennis Blandford „Pete“ Townshend wurde 1945 in Chiswick geboren, einem Londoner Stadtteil. Er wuchs in einem musikalischen Umfeld auf und griff im Alter von 11 Jahren zur Gitarre. Nach der Schulzeit besuchte er das „Ealing Art College“, einen Schritt, den er später als sehr prägend für die Entwicklung von „The Who“ beschrieb. Nebenbei erfolgten die ersten Auftritte mit Schulfreund John Entwistle, und 1961 schloss er sich der Formation „The Detours“ an, mit Roger Daltrey am Mikrofon. Nur drei Jahre später kam es zur Gründung von „The Who“. Als Pete während eines Auftritts in der Railway Tavern versehentlich den Headstock seiner Gitarre an der zu niedrigen Decke beschädigte, zerstörte er daraufhin wutentbrannt das gesamte Instrument.
Diese Aktion sollte auch zukünftig zum Markenzeichen der „The Who“-Liveshows werden. Townshend war jedoch weit mehr als nur der Gitarrist der Band. Er komponierte die meisten Songs, prägte das Image der Band und trug maßgeblich dazu bei, dass „The Who“ neben den „Rolling Stones“ und den „Beatles“ in den 60ern zum Aushängeschild der britischen Rockmusik wurde. Hits wie „My Generation“, „Won’t get fooled again“, „Behind Blue Eyes“ oder „Baba O’Riley“ sind Klassiker, die auch noch Jahrzehnte später von unzähligen Bands gecovert werden.
Soundtrack einer Generation: Zeitgeist und Subkultur
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Doch auch soziokulturell prägte „The Who“ das damalige Zeitgeschehen. Durch ihren Stil, ihre Haltung und das charakteristische Royal Air Force-Symbol wurde die Band zum prägenden Protagonisten der sogenannten „Mod“-Subkultur. Nach Albumklassikern wie „My Generation“, „A Quick One“ und „The Who sell Out“ schrieb Townshend schließlich 1969 mit „Tommy“ eine der ersten Rockopern aller Zeiten. Die Geschichte des taub-blind-stummen Wunderkindes wurde musikalisch gefeiert und erfolgreich für Theater und Kino adaptiert. In „Quadrophenia“ (1973) präsentiert er sich nicht nur als Musiker, sondern auch als großer Denker, der sich nicht davor scheute, gesellschaftliche und spirituelle Themen anzugehen. Neben seiner Arbeit mit „The Who“ veröffentlichte er mehrere Soloalben wie „Who came first“, „Empty Glass“ oder „Psychoderelict“, und schrieb Bücher und Essays.
Über sein musikalisches Schaffen hinaus ist Townshend eine beeindruckende Persönlichkeit, die Rockmusik, Intellekt, Emotion und Rebellion wie kaum ein anderer vereint.
Wir wünschen der Ausnahmeerscheinung am heutigen Tage alles Gute!