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Polyverse Supermodal Test

Polyverse konnten mich schon bei meinem letzten Test mit einem besonders kreativen Ansatz ihrer performance-orientierten Reverb Comet überzeugen. Polyverse Supermodal ist nun der neuste Effekt der „Infected Mushrooms“, ein Filter/Resonator-Plugin, das bereits aus einfachsten Grundsounds komplexe Strukturen schafft – und mit seinem modularen Modulationssystem noch viel mehr Bewegung generiert. Selbstverständlich kann man das Ganze auch wieder mit MIDI-Noten spielen. Klingt nach einem spannenden Test, oder?

Polyverse Supermodal Test
Polyverse Supermodal – musikalischer Multi-Filter & Resonator

Details

Spielbarer Effekt

Polyverse Supermodal ist ein Multi-FX-Plugin für die Formate VST/AU/AAX auf Mac oder Windows. Wie bei allen Plugins des Herstellers steht auch hier die (Live)-Performance im Vordergrund. Und somit kann man den Effekt sogar vom MIDI-Keyboard aus spielen.

GUI Overview
Schick und intuitiv zu bedienen – das GUI überzeugt erwartungsgemäß

Polyverse Supermodal – Doppelt färbt besser

Der Effekt besteht aus zwei parallelen Teilen. Der Clou: die gemeinsame Trennfrequenz beider Teileffekte. Sie lässt sich auch über MIDI-Noten spielen, sodass die – grundsätzlich bekannten – Teileffekte zu neuem Leben erweckt werden. 

Teil 1 ist ein resonanzfähiges Multi-State-Filter, das zwischen Low-, Band- und High-Pass morpht. Die Flanke ist synthesizertypisch 24 dB steil und klingt dank interner Sättigung in das Filter hinein richtig fett.

Modal Filter
Der Zusammenhang der beiden Filter erklärt laut Handbuch-

Teil 2 ist der Resonator, der mit bis zu 100 Band-Pass-Filtern pro Stereoseite „resoniert“. Das Decay der Bänder ist dabei regelbar, sie selbst geraten nicht in Oszillation. Die Verknüpfung untereinander realisieren verschiedene Algorithmen. Classic und Modal-Filter teilen sich einen Drive-Parameter, wobei der Drive für den Modal nach dem Effekt kommt und bei dem Classic hingegen zuvor.

9×3 Algorithmen für den Resonator

Zur Auswahl stehen neun Grundmodelle, jedes davon in drei Variationen. Die verschiedenen Resonator-Algorithmen kann man allesamt manuell über eine X/Y-Steuerung mit einer Art Trackball-Visualisierung blenden. 

Die neun verschiednen Resonatoren und die drei Ausprägungen in der Vertikalen

Hinzu kommen noch vier Slots, in die man in verschiedene Modulation-Quellen laden kann. Die modulieren sich wiederum gegenseitig und außerdem sämtliche Parameter des Plugins. 

Hübsche Verknüpfungen

Verknüpfungen weist man dem Zielparameter simpel mit Pop-Ups zu, was die eindeutige Färbung der entsprechenden Amount-Fader verrät. Im Nu entstehende komplexe Routings, zumal man de L/R-Anteil für jeden Parameter getrennt zuweisen kann – Filter und Resonator sind von jeder Stereoseite unabhängig!

MODULE MIT FADERN
Für jeden Parameter öffnet sich das Pop-Up Window mit dem die Amounts der vier Modulatoren eingestellt werden kann. Mono und Stereo-Effekte sind möglich.

Vielfältige Modulation

In den Slots stehen ein ADSR-Envelope, ein Envelope-Follower, ein Random-Generator, ein Sequenzer/LFO sowie von Meta Knobs sogenannte Makros zur Auswahl. Auch externes MIDI und „CV-Schnittstellen“ gibt es via Sidechain. Zum einen treibt das den Wahnsinn zusammen mit dem Polyverse Gatekeeper auf die Spitze, zum anderen macht es die komplexen Bewegungen mit einem Mod-Wheel auch einfach spielbar bzw. auch live beherrschbar – beispielsweise bei Transitions.

Die Presets erlauben nicht nur Extremverbiegungen – was hinsichtlich der Möglichkeiten durchaus zu erwarten gewesen wäre –  sondern auch „Standards“ mit dezentem Resonator-Flavour. Dazu zählen beispielsweise Flanger, Chorus und Wah-Wahs. Die Presets sind gut sortiert und liefern darüber hinaus – von Gated-Drums, über Noise bis hin zu Transistions – zielführende Ergebnisse.

Schickes und funktionales GUI

Das Plugin sieht gut aus und umfasst alle sonstigen Annehmlichkeiten: Padlocks, um Parameter beispielsweise über den Preset-Wechsel hinaus zu sperren und um drastische Gain-Wechsel zu vermeiden. Echt praktisch, und damit hoffentlich bald in jeden Plugin Standard. 

Auch Folgendes sollte selbstverständlich sein, ist es bei vielen Herstellern aber nicht. Deswegen mach ich es explizit: Shift+Drag fürs Fine-Tunning, Doppel-Klick für Default-Values und natürlich numerische Werteingaben. Hinzu kommt die anpassbare Größe der GUI und generell recht logische Visualisierungen, dank denen man Modulation-Verknüpfungen optisch flink nachvollziehen kann.

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Praxis

Ähnlich, aber gewiss nicht gleich

Die Bedienung des Polyverse Supermodal Plugins ist nach einem kurzen Überblick der Möglichkeiten effektiv handhabbar und dabei intuitiv sowie spielerisch beherrschbar. 

Selbst wenn man beide nicht unbedingt vergleichen kann, erinnert mich Supermodal auf gewisse Art und Weise doch schon an Shaperbox 3. Beide erlauben üppige Modulationsverläufe – hier allerdings mit Fokus auf dem Ressonator-Sound. Dabei kann man das Filter selbstverständlich auch allein nutzen – beispielsweise für tolle Phaser-Effekte oder simple Filter-Gate-Effekte.

Shaperbox lädt zu vergleichsweise detaillierten, manuellen Formen ein, während der spielerische und experimentelle Ansatz eindeutig überwiegt – für Polyverse und ihren Live-Fokus nicht überraschend. Mit wenigen Klicks sind Verbindungen unterschiedlich kleiner Sequenzen möglich, die komplexe, wenn auch nicht unbedingt vorhersehbare Ergebnisse liefern.

Audio Samples
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Synth – Dry Synth – Hollow Phase Synth – Nice & Full Drums – Dry Drums – Musical Drums Drums – Drums Rising DB – Dry DB – Bassifier DB – Higher Fender – Dry Fender – Rise & Shine DAFish – Dry DAFish – Psibish Funky – Dry Funky – Melting

Sehr musikalischer Sound

Was mir direkt auffällt: Die Resonatoren klingen allesamt sehr musikalisch und richtig „juicy“ – und damit bei weitem nicht so akademisch-steif wie die Ableton Resonators. Ich habe sowas bisher selten genutzt, weil das, böse gesagt, irgendwie immer nach Blechbüchse klang. Hier bekommt man allerdings ganz andere Sachen raus, irgendwie funky – aber hört selbst!

Einfache Sounds bekommen Extra-Feenstaub oder werden zu etwas komplett Neuem verwurstet. Die Presets geben einen guten Überblick und lassen sich im Nu modifizieren. Supermodal ist allerdings schon auch CPU-intensiv, und manche Presets sind mir persönlich auch etwas zu „heiß angefahren“. Dem kann man allerdings recht schnell mithilfe des Padlocks Herr werden. Insofern sind das keine echten Kritikpunkte, sondern schlicht Hinweise. 

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Fazit


Polyverse Supermodal liefert lebendige Resonatour-Sounds, die „funky-fresh“ klingen und im positiven Sinne meine alten Vorurteile nicht bestätigt haben. Die Modulation-Möglichkeiten sind einfach handelbar und spielerisch nutzbar. Das Paket aus schicken Plugins und tollen Soundmöglichkeiten ist stimmig. Der aktuelle Einführungspreis von 49 USD ist absolut nachvollziehbar. Man sollte zugreifen!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • musikalischer Resonator-Sound
  • vielfältige, intuitive Modulationen
  • drastische und dezente Effekte möglich
Contra
  • kein Contra
Artikelbild
Polyverse Supermodal Test

Features

  • Modaler Filter, der zwischen Modi nahtlos wechseln kann
  • 27 Modi von musikalisch bis extrem
  • State-Variable-Filter mit 24 dB Flankensteilheit pro Oktave
  • Mischung zwischen SVF- und Modalfilter
  • Drive für SVF-Filtereingang und Modalfilterausgang
  • Selbstresonanz, wenn die Resonanz über 100 angehoben wird
  • Steuern Sie Teiltöne, um hohe oder niedrige Frequenzen vollständig zu eliminieren
  • Formen Sie modale Ausläufer mit Decay- und Dämpfungsreglern
  • Preis: Regulär 99 USD / Einführungspreis 49 USD
  • Modulieren Sie jeden Parameter mit schnellen, intuitiven Modulationsquellen
  • Kreuzmodulation zwischen 4 Modulationsschlitzen
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