Pioneer DJ DDJ-400 Test

DJ-Controller gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Umso schwieriger ist es, den für seine Ansprüche passenden herauszusieben. Neue Software-Features ermutigen ständig die Hersteller, die Hardware anzupassen. Pioneer DJs eigenes GUI rekordbox DJ ist noch relativ frisch, Fremdlizenzen für andere Hersteller werden (noch) nicht vergeben. Daher sieht´s auf dem Markt noch überschaubar aus. Grund genug, den neuen DDJ-400 ins DJ-Play zu bringen. Preislich und technisch liefert er auf den ersten Blick keine gravierenden Unterschiede zu dem bereits seit zwei Jahren erhältlichen und ebenfalls auf den Einsteiger abgestimmten DDJ-RB. Dagegen fällt der Bruch mit der Bezeichnung auf, schließlich benannte Pioneer DJ bisher alle rekordbox-DJ-Controller als RZ, RX oder RB. Eine reine Marketingstrategie oder steckt mehr hinter dem DDJ-400?

01_Pioneer_DJ_DDJ400_Teaser Bild

Details

Unboxing

Im schwarz-weiß-roten Look präsentiert sich der DDJ-400 auf dem Karton. Das weckt Neugier, wie auch das Auspacken des nur 2,1 Kilogramm leichten DJ-Controllers. Sein Gewicht geht auf Kosten der Robustheit, denn das Chassis ist komplett aus Plastik gefertigt. Mit 482 Millimeter in der Breite, 272,4 Millimeter in der Tiefe, 58,5 Millimeter in der Höhe und den beiden kleinen Mulden als Griffe an den Seitenpanels lässt sich der Controller nicht nur gut transportieren, sondern fordert auch beim Aufstellen wenig Platz.

Fotostrecke: 3 Bilder Vom Karton ein Hingucker

Die Oberfläche

Trotz der kompakten Größe präsentiert sich der DDJ-400 sehr aufgeräumt, übersichtlich und ordentlich ausgestattet. Alle Elemente heben sich dank der weißen Beschriftung auf dem schwarzen Finish sehr gut ab.
Die beiden Decks bestehen aus der Transportsektion mit zwei ausreichend großen, illuminierten Cue- beziehungsweise Play/Pause-Tasten in bekannter Pioneer-DJ-Optik. Die daneben angeordnete Matrix aus acht Performance-Pads kümmert sich in zwei Ebenen um folgende Modi:

  • Hot Cue
  • Beat Loop
  • Beat Jump
  • Sampler
  • Keyboard
  • Pad FX1
  • Pad FX2
  • Key Shift

In die zweite Ebene gelangt man wie gewohnt über die Shift-Taste. Rechts neben den Performance-Pads schließt sich ein sechs Zentimeter langer “Pitch Control”-Fader an, der im Vergleich zum RB-Modell größer ausfällt, dazu auch besser sichtbar positioniert ist. Er gleitet sanft, um auch kleinste Tempo-Nuancen einstellen zu können. Dagegen zeigt die Kappe nebst Schleifer des Faders etwas Spiel, wenn man an ihr leicht wackelt.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Transport-Sektion und Performance-Pads

Darüber strotzen die beiden mächtigen Jog Wheels. Tasten zum Setzen, Reaktivieren, Speichern, Verdoppeln und Halbieren von manuellen Loops dazu für Beat-Sync und Tempo-Umfang schließen die Decks funktionell ab.
Die Mischeinheit zeigt zwei Line-Fader und einen Crossfader mit je vier Zentimeter Länge. Oberhalb liegen die beiden Cue-Tasten zum Vorhören per Kopfhörer, der frontseitig allerdings nur mit einem Miniklinken-Stecker angeschlossen werden kann. Dessen Lautstärke- und Cue-Mix-Regler befinden sich links von den beiden LP/HP-Filter-Knobs und Dreiband-Equalizer zum Modifizieren der Bässe, Tiefen und Höhen pro Kanal. Dünne bis mittelgroße Finger haben genügend Spiel zwischen den Reglern. Dagegen wird´s für kräftige Finger vermutlich eng.
Pegelunterschiede beider Kanäle gleicht man über die beiden jeweiligen Gain-Knöpfe aus. Optische Hilfe liefert die sechsgliedrige und dreifarbige Pegelanzeige, die im Vergleich zum RB-Modell zwischen die Equalizer-Regler rutscht.
Unterhalb der oberen Kante versteckt sich die Browser-Sektion. Mit dem in der Mitte angeordneten Drehregler scrollt man durch die Library-Listen. Die zwei Pads laden oder doppeln Tracks mit gleicher Abspielposition (Instant Doubles). In Kombination mit Shift und linker Taste wechselt der Cursor in den Ordner “Ähnliche Tracks”, mit rechter Taste verkleinert sich die Deck-Ansicht, um der Library beim Stöbern mehr Platz auf dem Bildschirm zu schenken.
Auch an eine Effekt-Sektion wurde gedacht: Effekte von rekordbox DJ lassen sich auswählen, vom Timing, der Intensität einstellen und einem der beiden Kanäle oder dem Master zuordnen. Dieses Feature fehlte beim DDJ-RB-Modell gänzlich.

Fotostrecke: 2 Bilder Drei Fader zum Mischen und Cutten

Die Anschlüsse

Der DDJ-400 hört ausschließlich auf rekordbox DJ und den angesteckten Laptop – das bestätigt die Anschlussseite am Backpanel. Nur der USB-Port dient als Input, über den auch der Controller seine Spannung zieht. Einen Netzanschluss gibt es nicht. Per Cinch-Buchse schickt der Controller sein Signal an ein externes Wiedergabegerät wie Receiver, Verstärker oder DJ-Mixer, jeweils über dessen Line-Eingang. Da der Controller für den Heimeinsatz konzipiert wurde, verzichtet Pioneer DJ auf weitere Outputs für Monitor und Master auf XLR-Basis.
Erfreulicherweise verfügt unser Testobjekt über eine 6,3-Millimeter-Klinken-Inputbuchse für ein Mikrofon plus einen kleinen Lautstärkeregler. Gegen Diebstahl sichert man den Controller über den Kensington-Lock.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Blick auf die Rückseite

Zum Lieferumfang gehört neben dem DDJ-400, der Bedienungsanleitung, der Garantie und einem USB-Kabel die Lizenz für die Vollversion zu rekordbox DJ. Gegenüber Serato-DJ-Controllern ein klarer Vorteil, denn in dieser Preiskategorie spendieren sie nur das abgespeckte Serato DJ Lite, das von der Ausstattung mit rekordbox DJ nicht mithalten kann.

Das wird geliefert.
Das wird geliefert.
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