Onsen Audio OS-251 Test

Ähnlich wie das Tape Model von Chow DSP simuliert auch unsere heutige Freeware-Empfehlung analogen Klang mit rein digitalen Mitteln: OS-251 von Onsen Audio, die Zukunft der Software-Synths?

Onsen Audio OS-251 Test
Freeware Synthesizer-Plugin Onsen Audio OS-251 F für Windows, macOS und Linux

Noch mehr kostenlose Plug-ins findet ihr in unserem großen Freeware Software Synths und Plug-ins Special.

Details & Praxis

Allgemeines

Das Plugin bekommt ihr auf der Seite des Herstellers. Dort werdet ihr zu einem Github-Link weitergeleitet. Das Plugin ist also nicht nur Open-Source-Software, es kann zudem auf drei verschiedenen Betriebssystemen ausgeführt werden: Unterstützt werden Windows (ab 10), macOS (ab 10.12) und Linux, allerdings jeweils nur in 64-Bit. Dafür stehen die Formate VST3, AU und LV2 zur Verfügung. 

Onsen Audio OS-251 Test – Konzept und GUI

OS-251 ist ein subtraktiver Synthesizer, der sich trotz seiner rein digitalen Klangerzeugung auf Lo-Fi-Sounds spezialisiert. Klangliches und funktionales Vorbild bei der Entwicklung der implementierten Algorithmen war der JUNO-106. Außerdem wurden in den Oszillator digitale Artefakte implementiert, die sonst bei der Verwendung von Hardware-Samplern (z.B. E-mu SP-12) entstehen.   

Onsen Audio OS-251 Plugin Software Bedienoberfläche
Digital und doch analog: Onsen Audio OS-251.

OS-251 bietet maximal 24 Stimmen, der Funktionsumfang ist überschaubar und deshalb auch für Anfänger relativ leicht zu beherrschen. Die Basis des Instruments stellt ein Oszillator dar, der gleichzeitig fünf Wellenformen enthält: Sine, Square, Saw, Sub Square und Noise. Man muss sich aber nicht für eine Wellenform entscheiden, sondern man kann alle vorhandenen miteinander mischen, und zwar stufenlos. 

Im Signalfluss folgen ein LFO, eine Hüllkurve, ein Low-Pass- und ein High-Pass-Filter. Schließlich gibt es noch ein Pitch- und ein Amp-Modul sowie einen Chorus-Effekt, der allerdings keine Parameter bietet, sondern nur aktiviert oder deaktiviert werden kann. Presets sind nur eine Handvoll mit dabei, einige davon können auch abgespeichert werden. Damit ist der Synth mit eigenen Sounds endlos erweiterbar.     

Sound

Presets wurden nicht allzu viele implementiert, man muss also recht bald auf eigenes Sounddesgin zurückgreifen. Ich habe aus mehreren Sounds einen Beat gebaut, bei dem lediglich der Drum-Loop nicht von OS-251 stammt. Für mehr Atmosphäre kam auf manchen Spuren außerdem das Freeware-Delay Supermassive von Valhalla DSP zum Einsatz. 

Audio Samples
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OS 251

Bereits im Intro, aber zum Beispiel auch beim Basssound, hört man die JUNO-106-DNA deutlich. Und der Lo-Fi-Vibe kommt definitiv rüber. Erstaunlich wie “dirty” OS-251 von sich aus klingt, ohne die Verwendung digitaler Bandmaschinen-Emulationen oder ähnlichem. Beim Sound gibt es also nichts zu beanstanden – da wird abgeliefert.  

Fazit

Natürlich gibt es Synths, die noch viel mehr Möglichkeiten bereithalten als der OS-251 von Onsen Audio. Dafür überzeugt er aber durch einen schnellen Workflow, mit dem auch Einsteiger klarkommen, sowie durch einen amtlichen Lo-Fi-Sound auf rein digitaler Ebene, ganz ohne Samples. Alle Funktionen und Parameter sind stets sichtbar. Das Instrument ist dadurch gut zu überblicken und die Mix-Funktion der unterschiedlichen Wellenformen erleichtert zudem das Arbeiten mit dem Synth. Die Anzahl der vorhandenen Presets enttäuscht anfangs etwas, dafür animiert diese Tatsache umso schneller dazu, sich mit Sounddesign zu beschäftigen und eigene Sounds zu programmieren. Lo-Fi-Produzenten sollten sich OS-251 definitiv besorgen.  

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • amtlicher Lo-Fi-Sound
  • übersichtliches GUI
  • Mix-Funktion der verschiedenen Wellenformen
  • eigene Presets können abgespeichert werden
Contra
  • nur wenige Presets
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