Der Numark TT-500 ist ein direktangetriebener Turntable mit zahlreichen Features. Dazu gehören zwei auswechselbare Tonarme (gerade und S-Shaped), ein Drehmoment-starker Antrieb, ein Pitch-Bereich von bis zu +/- 50 %, eine Rückwärtslauf-Funktion und vieles mehr.
Mit seinem Gewicht von rund neun Kilogramm und einem soliden Chassis aus Hartgummi und Stahl könnte dieser Plattenspieler eine wirkliche Alternative zu den wesentlich teureren Konkurrenzmodellen der Marke Technics sein. Vor allem auch für preisbewusste Interessenten, denn der TT-500 wechselt für einen Ladenpreis von gerade mal 444 € UVP den Besitzer. Wir haben für euch getestet, ob dieses Gerät in Sachen Qualität und Anwenderfreundlichkeit in der Profi-Liga spielt.
Lieferumfang Im Paket finde ich neben dem Plattenspieler einen Plattenteller, eine Slipmat, eine Headshell, das Balance-Gewicht des Tonarms, eine Nadelleuchte, einen Single-Puck und einen S-Shaped Tonarm – der gerade Tonarm ist zudem bereits vormontiert. Ein Konter-Gewicht gehört ebenfalls zum Lieferumfang. Ferner erhält der Käufer einen Schraubenzieher, ein Netz- und ein Cinch-Kabel. Die Bedienungsanleitung liegt zwar nur in englischer Sprache vor, ist allerdings sehr ausführlich und erlaubt einen leichten Einstieg. Im Internet gibt es leider kein deutschsprachiges Manual oder irgendwelche anderen offiziellen Dokumentationen zum Download. Erster Eindruck Mit seinem recht stattlichen Gewicht von neun Kilogramm erscheint der Numark ziemlich massiv. Und das bedeutet bei einem Plattenspieler wahrlich nichts Schlechtes. Der Kunststoff, aus dem das Gehäuse gefertigt ist, wirkt stabil und kratz-resistent. Alle Tasten, Schalter, Fader und Buchsen am TT-500 sind hochwertig und wurden stabil verbaut. Der Tonarm zeigt sich ebenfalls von seiner Schokoladenseite. Positiv hervorzuheben ist auch der massive Aluminium-Plattenteller. Einzig das schlecht zu erreichende Anschlussfeld auf der Unterseite des Gerätes macht keine ganz so gute Figur, wie wir noch sehen werden. Trotzdem, mein erster Eindruck fällt sehr positiv aus.
Anschlüsse Das Anschlussfeld befindet sich auf der Unterseite des Gerätes und ist dort leider nur schwer zugänglich. Wer möchte schon ein 9 kg schweres Gerät hochhalten, während er die Kabel verbindet? Ich jedenfalls nicht. Das ist für mich ein wirklicher Minus-Punkt. Das Panel offeriert eine Buchse für das Netzkabel, einen Umschalter für die Netzspannung (230 V, oder 115 V) sowie zwei Cinch-Buchsen für das Phono-Signal. Eine verchromte Schraube nimmt bereitwillig das Erdungskabel auf. Oben am Turntable findet sich eine weitere Cinch-Buchse, wo die Nadelleuchte aufmontiert werden kann.
Features Ähnlich wie beim Technics-schen Club-Standard besteht das Grundchassis des TT-500 aus einer ziemlich schweren Metall-Hartgummi Kombination. Vier große Gummifüße sorgen für eine gute Dämpfung und stabilen Halt – auch auf rutschigen Flächen. Ein- und ausgeschaltet wird mittels einer Taste, die sich hinter dem Tonarm befindet und von einem roten LED-Kranz umgeben ist. Insgesamt gibt es drei Abspiel-Geschwindigkeiten: 33 1/3 RPM, 45 RPM und 78 RPM (für Schellack Platten).
Der massive Plattenteller besteht vollständig aus Aluminium und ist von unten zusätzlich durch Hartgummi gedämpft. Dies ist ein sehr effektiver Schutz vor der Übertragung von Körperschall und Vibrationen. Die Bewegung erfolgt (wie beim Technics) über einen kontaktlosen Motor. Der Teller ist dabei ein Teil des Antriebs. Die fest mit dem Chassis verbundenen Spulen treiben einen Ringmagneten an, der wiederum am Platter befestigt ist. Das Drehmoment liegt bei leistungsstarken 4,5 kg/cm und kann so für ein sehr schnelles Beschleunigen oder Bremsen sorgen.
Ein besonderer Clou sind die beiden auswechselbaren Tonarme, denn sie verfügen gleich über je zwei SME-Bajonettverschlüsse (vorne und hinten). So sind neben den Headshell-Systemen auch die eigentlichen Tonarme schnell austauschbar. Deren Hauptteile wurden im Übrigen aus stabilem Aluminium gefertigt. Standesgemäß gibt es einen Tonarm-Lift und eine stufenlos verstellbare Anti-Skating-Funktion. Außerdem ist der Tonarm via Drehring in seiner Höhe einstellbar.
Zwei große Start-/Stop Tasten versetzen den Kandidaten in Bewegung oder in den Stillstand. An der Vorderen befindet sich ferner ein Drehrad, welches die elektronische Bremse einstellt. Die Spanne reicht vom quasi sofortigen Stop mit etwa 0,3 Sekunden bis zum langsamen Auslaufen bei etwa acht Sekunden. Am hinteren Taster befindet sich ebenfalls ein Rad, das die Startzeit (von etwa null bis sechs Sekunden) reguliert. Dazwischen sitzt eine Schaltfläche, die den Rückwärts-Modus des Plattentellers aktiviert. Gegen versehentliches Auslösen wurde sie vertieft angebracht.
Der TT-500 ist mit einem 105 Millimeter langen Pitch-Fader ausgestattet. Eine Mittenrastung ist nicht gegeben, da man jederzeit mit der Quarz-Taste auf das Originaltempo zurückkehren kann. Und zwar unabhängig von der Stellung des Faders. Eine grüne LED zeigt an, wenn die Grundstellung erreicht ist. Mittels der Pitch-Taste schaltet der DJ zwischen drei unterschiedlichen Pitch-Bereichen (+/- 10 %, 20 % oder 50 %) um. Den entsprechenden Status signalisiert eine dreifarbige LED (Grün = +/ 10 %, Gelb = +/- 20 % und Rot = +/- 50 %).
Die Stahl-Hartgummi Konstruktion des Chassis verleiht dem Gerät sein relativ hohes Gewicht von 9 kg und schützt so effektiv vor Körperschall, Vibrationen und Bass-Feedbacks. Wirklich vorbildlich! Sämtliche Bedienelemente wurden ergonomisch angeordnet, sodass sowohl Mix-DJs, als auch Turntablists auf ihre Kosten kommen sollten. Letztgenannte dürften sich besonders an den beiden großen Start-/Stop-Buttons und der mittig positionierten Reverse-Taste erfreuen. Und auch der lange Pitch-Fader und die zahlreichen Kontroll-LEDs lassen die Arbeit mit dem TT-500 sehr angenehm vonstattengehen.
Der Motor ist vom Aufbau her vergleichbar mit den Technics-Modellen und das bedeutet wahrlich nichts Schlechtes, denn dieses Antriebs-Prinzip ist seit Jahrzehnten für seine große Laufruhe und direkte Kraftübertragung bekannt. Das hohe Drehmoment sorgt im Bedarfsfall für blitzschnelle Starts, Stops oder Tempowechsel. Der Plattenteller ist massiv ausgefallen und ausreichend gegen Schwingungen gedämpft. Auch das Lager ist hochwertig und zeigt nur ein sehr geringes, kaum wahrnehmbares Spiel. Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden. Beide Daumen hoch!
Für Turntablists sind auf jeden Fall die drei verschiedenen Pitch-Bereiche von praktischem Nutzen. Bei einem maximalen Wert von bis zu +/- 50 % wird wohl jedem Platten-Akrobaten warm ums Herz, oder nicht? Zudem erweitert der Reverse die kreativen Möglichkeiten des Gerätes sehr. Da der TT-500 neben 33 1/3 und 45 RPM auch mit einer Abspielgeschwindigkeit von 78 Runden aufwarten kann, ist er für Sammler von Schellack-Platten gleichfalls interessant.
Der Tonarm des Geräts ist sehr robust und verfügt über hochwertige Lager. Die beiden auswechselbaren Typen (gerade und S-Shaped) machen den Numark sowohl für Hi-Fi-Enthusiasten, als auch für den Einsatz im Club-Bereich sowie für Scratch-DJs und Turntablists attraktiv. Der Tonarmlift und die Höhenverstellung wissen ebenfalls zu gefallen. Auch hier gibt es absolut nichts zu auszusetzen.
Wo es jedoch etwas zu meckern gibt, das ist bei den Anschlüssen – denn unpraktischer geht`s in meinen Augen leider kaum. Das entsprechende Anschlussfeld befindet sich schwer zugänglich auf der Unterseite des Turntables, was während des Verkabelungsvorganges, gerade beim ständigen Auf- und Abbau (Stichwort mobile Diskothek/Bühne) ziemlich lästig ist. Naja, immerhin ändert dies nichts an der grundsätzlichen Funktionalität des TT-500.
Bei allen Lobgesängen auf den Plattenspieler möchte ich doch erwähnen, dass trotz teilweise vergleichbarer Eigenschaften die Konkurrenz von Technics die Nase vorn hat. Sie verwendet bei vielen Bauteilen oft einfach bessere Materialien. Also mehr Metall und stattdessen weniger Kunststoff. Dennoch muss sich der TT-500 in Sachen Qualität nicht verstecken. Besonderes, wenn man seinen Preis von nur 444 € UVP in die Waagschale wirft.
Der Numark TT-500 ist ein direktangetriebener Plattenspieler, der in puncto Qualität wirklich überzeugt. Ein massives, gut gedämpftes Grundchassis und ein hochwertiger Plattenteller sorgen für effektiven Schutz vor Körperschall und Vibrationen. Das hohe Drehmoment des Antriebs, ein großer Pitch-Bereich von maximal 50 Prozent und die Rückwärtslauf-Funktion werden nicht nur hartgesottene Turntablists zu überzeugen wissen. Zwei auswechselbare Tonarme (Gerade und S-Shaped) sollten sowohl Hi-Fi-Enthusiasten, als auch Club-Betreiber oder Turntablists zufriedenstellen. Am Material des TT-500 gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Nur das unpraktische Anschlussfeld sorgt für einen halben Stern Abzug. Was das Preis/ Leistungs-Verhältnis angeht, liegt der Plattenspieler mit 444 Euro UVP indes ganz weit vorne und ist eine empfehlenswerte Alternative zu den Modellen der Konkurrenz. Er ist nämlich nur halb so teuer wie ein Vestax PDX 3000 MKII und ganze 630 € günstiger als der Technics SL-1210 MK 5.
Ich möchte somit allen Einsteigern und Profis aus den genannten Bereichen empfehlen, vor der nächsten Neuanschaffung ein Auge auf den TT-500 zu werfen.
Etwas spät für den Test, wenn man bedenkt dass der TT500 aus dem Produktkatalog von Numark genommen wurde.Einzig wirklicher Mangel aber ist aber das um 23° gedrehte Shure System am geraden Tonarm...nicht wirklich sinnvoll-außerdem sind "pro" und "contra" wohl etwas verrutscht ;)Ansonsten schöner und stimmiger Test.
Hab mich schon gewundert :) Evtl. ist es ja ein älterer Test da ich für meinen deutlich weniger als 444€ bezahlt hab. Hab Sie aber auch schon ein paar Jährchen...
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
J_S sagt:
#1 - 09.09.2011 um 17:46 Uhr
Etwas spät für den Test, wenn man bedenkt dass der TT500 aus dem Produktkatalog von Numark genommen wurde.Einzig wirklicher Mangel aber ist aber das um 23° gedrehte Shure System am geraden Tonarm...nicht wirklich sinnvoll-außerdem sind "pro" und "contra" wohl etwas verrutscht ;)Ansonsten schöner und stimmiger Test.
dereine sagt:
#2 - 21.09.2011 um 10:41 Uhr
Hab mich schon gewundert :) Evtl. ist es ja ein älterer Test da ich für meinen deutlich weniger als 444€ bezahlt hab. Hab Sie aber auch schon ein paar Jährchen...