Korg Kross 2-61 Test

Korg spendiert seiner Synthesizer-Workstation „Kross“ mit dem neuen “Kross 2” ein echtes Update, welches, analog zu seinem Vorgänger, auch wieder in zwei Tastaturausführungen erhältlich ist. Einmal mit leichtgewichteter 61er Tastatur sowie mit 88er Natural Weighted Hammer Action-Klaviatur. Das Next-Generation Modell ist nicht nur optisch neu designt, sondern bietet auch ausstattungsseitig eine neue Dimension. Dazu gehören ein größerer Speicher, mehr Sounds, ein Pad-Sampler, Realtime-Controls und eine ganze Reihe anderer Verbesserungen. Diese sollen die beliebte Synthesizer-Workstation mit Allroundtalent auch weiterhin zu einem lohnenswerten Einsteiger-Synthie mit attraktivem Preis machen. Ob das gelingt, haben wir getestet. Unser Testmodell ist der handliche Kross 2-61.

Korg Kross 2-61. Die Allround-Workstation im Einsteigerbereich (Foto: DJ Numinos)
Korg Kross 2-61. Die Allround-Workstation im Einsteigerbereich (Foto: DJ Numinos)

Grundsätzlich bleibt auch der neue Kross 2 den bewährten Qualitäten treu. Nämlich eine leistungsfähige Allround-Workstation zu sein, mit einer umfassenden Ausstattung an Standard-Presets, einer bewährten Klangsynthese und einem integrierten Sequenzer plus Arpeggiator, Drumplayer und Audiorekorder. Genau an diesen „Basics“ wurde bei der Weiterentwicklung des „Kross“ gedreht: Beginnend bei der Stimmenzahl, die nun 120 beträgt (vorher 80), der Anzahl an Programmen auf 1.075 (vorher 809) und dem auf 128 MB expandierten Sample-Speicher (vorher: 112 MB), der durch den Einsatz einer SD-Karte noch mal um das Doppelte erweitert werden kann.
Während diese Features alle „unter“ der hübschen, neugestalteten Haube des Kross 2 liegen, sind andere Neuerungen offensichtlich: Das sind vor allen Dingen die sechzehn Sample-Trigger-Pads auf der rechten, und die neuen „Realtime-Controls“ auf der linken Seite des Instruments. Korg hat hier offensichtlich auf Anwenderwünsche reagiert und dem Kross 2 mehr Echtzeitzugriff am Instrument spendiert. Lest dazu auch den Test über den Vorgänger “Kross” von Dirk Schaadt (getestet in der 88er Version).

Details

Auspacken
Kross 2 wird in  brachenüblicher, brauner Umverpackung geliefert. Darin befindet sich dann ein ziemlich schicker grauer Karton, auf dem eine dezente Banderole Auskunft über den Inhalt gibt. Der Kross 2 selbst reist darin, gehalten von Styroporformteilen, sicher und gut geschützt. Neben dem Instrument findet sich in der Packung ein Netzteil und eine Kurzanleitung. Das vollständige Manual muss man sich im Netz herunterladen.
Die Umverpackung ist wesentlich größer, als der eigentliche Karton (Fotos: DJ Numinos)
Fotostrecke: 2 Bilder Korg Kross 2: Umverpackung
Erster Eindruck
Schon bei der Entnahme aus der Verpackung fällt deutlich auf, dass der Kross 2 eine erstaunliches Leichtgewicht ist: Gerade einmal 3,8 Kilo wiegt die hier getestete 61-Tasten-Version (Kross 2-88: 12,3 kg). Zwar wirkt Gewicht grundsätzlich ja immer wertig – in diesem Fall und da der Kross ohnehin komplett aus Kunststoff gefertigt ist, ist der Eindruck aber eher positiv.
So ein leichtes Keyboard hat man einfach gerne dabei. Ich denke da insbesondere an Jungkeyboarder, die zu den Proben ihrer Band noch mit dem Fahrrad fahren. Auch an anderen Stellen zeigt sich der Kross 2 transportfreundlich: Etwa bei den „Henkeln“ am Gehäuserand mit denen sich der leichte Synth problemlos bewegen lässt oder beim integrierten Batteriefach (6xAA), das den mobilen Einsatz ermöglicht.
Hat man das Keyboard abgestellt, steht es rutschsicher auf sechs Gummifüßen. Entscheidet man sich nicht für die Sonderedition „Red Marble“ bei der der Korpus rotem Marmor nachempfunden ist, sondern für die Standard-Version, so nennt sich diese „Super Matte Black“. Und der Name ist Programm, denn die mattierte Oberfläche sendet kaum Licht zurück, was den Kross 2 erstaunlich schick wirken lässt.
Dazu trägt auch das recht aufgeräumte Bedienfeld bei: Links beginnt es mit dem Modulationsrad und Pitch-Bender, es folgend – nach rechts – die neuen Realtime-Controlls samt Matrix, das große Category-Select-Rad mit darunter liegenden Modus-Tastern (Combi, Programm, Sequencer).
Schön: Die neue Realtime-Controlls-Matrix, die nicht nur den direkten Zugriff auf die relevanten Klangparameter wie etwa Filter und Resonanz ermöglicht, sondern auch auf wichtige Einstellungen wie etwa die Lautstärke des Audioeingang, den FX-Level, das Tempo oder auch die Oktavlage. Ja richtig: Diese stellt man nämlich an dieser Stelle und nicht über die beiden frei zuweisbaren Soft-Switch-Taster über dem Pitch- und Modwheel ein.

Die unterschiedlichen Ansichten des Kross 2-61 (Fotos: DJ Numinos)

Fotostrecke: 6 Bilder In ganzer Pracht: Der leichte Kross 2.

Zentral dann das hintergrundbeleuchtete Display mit, zum Vorgänger unverändert, 240 mal 64 Pixeln, darunter die Navigation in die Menüs und rechts daneben ein Encoder sowie ein Cursorfeld zur Parameteränderung innerhalb der Menüs. Nach rechts schließt der Synthesizer mit den sechzehn, rot hintergrundbeleuchteten Drum-Trigger-Pads und verschiedenen Funktionstasten (Step Sequenzer, Favoriten, Sampler und Audio-Play) sowie einer Anzeige und einem Wahlschalter für die aktuelle Favoriten-Bank ab.
Als besonderer Hingucker blendet das rückseitige Korg-Logo während des Hochfahrens kurz auf. Im Normalbetrieb glimmt es dezent vor sich hin. Ein kurzes Anspielen des Keyboards der 61-Tasten-Version zeigt, dass es sich hier um ein typisches ungewichtetes Modell (ohne Aftertouch) handelt. Das Spielverhalten ist für die Preisklasse als gut zu bezeichnen. Legt man mehr Wert auf präzise Artikulation, muss man zur 88-Tasten-Variante greifen, denn diese wartet dann mit Korgs „Natural Weighted Hammer Action“ Tastatur auf.

Anschlüsse
Der Blick auf die Rückseite offenbart eine reichhaltige Ausstattung: Es finden sich Buchsen (Klinke) für Dämpfer, Schalter und ein zuweisbares Pedal, Midi-In/Out, ein SD-Slot, eine USB-Buchse, Stereo-Out (Klinke), ein Kopfhörer-Ausgang (Miniklinke), sowie ein Line- (Miniklinke) und ein Mikro-In (Klinke).
Nach rechts endet die Anschlusssektion mit einem Power-Taster, der praktischerweise eine Kunststoff-Ummantelung gegen versehentliches Ausschalten hat und der Strombuchse. Als – designtechnisch zwar hübsch, in der Praxis aber eher lästig – erweist sich die weit über die Anschlussbucht herausragende Faceplate. Denn dadurch muss man beim Verkabeln weit „hinter“ das Instrument greifen oder es zu sich hin kippen.

Die Anschlüsse des Kross 2-61 (Fotos: DJ Numinos)

Fotostrecke: 2 Bilder Die reichhaltig ausgestattete Anschlusssektion.
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Profilbild von Thomas

Thomas sagt:

#1 - 03.11.2017 um 19:38 Uhr

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Vielen Dank für den sehr detaillierten, ausführlichen Test. Kannst Du die E-Pianos mit dem Yamaha Reface CP vergleichen. Für meinen Geschmack ist der Wurlitzer Sound vom Yamaha CP kombiniert mit Distortion, analogem Delay und Reverb wirklich sehr schön. Bekommt man sowas mir dem Kross gut hin?

Profilbild von Martin

Martin sagt:

#2 - 11.11.2019 um 08:43 Uhr

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Ob man einen Korg Triton Tr ersetzen könnte ohne Klangeinbussen hinnehmen zu müssen??
Der Vergleich wäre interessant.
Für mich klingt der Korg Kross2 auf der Bühne irgendwie unausgereift im Gegensatz zum Korg Triton Tr.

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