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Korg B2 Test

Mit dem Modell B2 stellt Korg einen würdigen Nachfolger des bewährten B1 Digitalpianos vor. Dabei hat das recht schlanke und leichte Piano einige Neuerungen erfahren, die vor allem das klangliche Angebot betreffen: Neben neuen Multisamples und einem leistungsstärkeren Lautsprechersystem, gehört auch ein umfangreiches Software Bundle zum Korg B2. Durch das niedrige Gewicht bleibt das Piano angenehm transportabel und kann mit dem optional erhältlichen Unterbau inkl. Dreifachpedal in ein schickes Heimpiano verwandelt werden. Daneben gibt es mit dem Korg B2N auch noch eine Variante mit leichtgewichteter Tastatur und einem etwas abgespecktem Soundsystem.

Korg B2 Test
Das Korg B2 ist ein gelungenes Digitalpiano für Einsteiger mit ansprechender Tastatur, guten Sounds im schlankem Design.


Egal, ob für Anfänger, die sich dem Klavierspielen nähern möchten, oder für den Einsatz in der Musikschule ist das Korg B2 bestens ausgestattet. Auch auf der Bühne kann man das handliche Piano-Oberteil verwenden, wenn man es auf einem Keyboardständer positioniert. Wir haben uns das Korg B2 einmal genauer angesehen.

Details

Erster Eindruck

Auf den ersten Blick wirkt das Korg B2 fast wie das Vorgängermodell Korg B1, was keinesfalls abwertend gemeint ist. Denn mit seinem schlanken aber schicken Kunststoffgehäuse macht es nach dem Auspacken sofort eine gute Figur: „never change a winning team“ könnte man meinen. Dabei ist das Auspacken schnell erledigt: Das Korg B2 wiegt gerade einmal 11 kg und lässt sich mühelos transportieren. Im Lieferumfang ist neben dem Piano auch ein externes Netzteil, ein einfaches Haltepedal sowie eine aufsteckbare Notenablage und die obligatorische Bedienungsanleitung enthalten. Für das Haltepedal verwendet Korg übrigens eine eigene Schnittstelle zum Aufstecken, die ebenso für das optional erhältliche Dreifachpedal verwendet wird und sich auf der Unterseite des Gehäuses befindet.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Korg B2 ähnelt optisch dem Korg B1. Hier von schräg links …

Tastatur und Lautsprechersystem

Herzstück des Digitalpianos ist – genau wie beim Vorgänger – die NH-Tastatur, welche dem Spielgefühl einer echten Tastatur sehr nahekommen soll. Die Tastatur verzichtet zwar auf einen Druckpunkt, ist aber sehr angenehm zu spielen und hat eine mittlere Gewichtung, was Einsteigern den Zugang in die Welt der gewichteten Tasten zudem erleichtert. Direkt oberhalb der Tastatur befinden sich vier Drucktaster und ein kleiner Volume-Regler, mit denen das Piano bedient wird. Insgesamt ist die Bedienoberfläche des Korg B2 also sehr überschaubar! Darüber sitzt eine große, mit Stoff bespannte Abdeckung, unter der das neue Soundsystem des Korg B2 sitzt. Mit satten 2 x 15 Watt ist das Piano leistungsstärker als das Vorgängermodell und hat ordentlich Power für ein Piano aus dem Einsteigerbereich. Was man nicht sehen kann, aber dafür deutlich hört, ist die Tatsache, dass die Lautsprecher nach oben abstrahlen und dem Spieler einen sehr runden, vollen Klang bieten.  

Fotostrecke: 2 Bilder Im Korg B2 wurde die NH-Tastatur verbaut.

Anschlüsse

Auf der Unterseite des Piano-Gehäuses ist die Buchse für das Haltepedal zu finden. Alle weiteren Anschlüsse findet man dann auf der Rückseite, und hier wurden direkt neben der Buchse für das Netzteil auch eine USB-Buchse sowie ein Kopfhörer-Ausgang (Phones)und ein Audio-Eingang (Audio-In) im Miniklinkenformat verbaut. Die Phones-Buchse dient natürlich auch als Audio-Ausgang (Audio-Out), und schaltet bei Gebrauch die Lautsprecher stumm. Der Audio-Eingang ist eine echte Neuerung und ermöglicht das Einspeisen eines externen Audiosignals – etwa über ein Smartphone. Ganz besonders interessant ist die USB-Schnittstelle, denn mit dem Korg B2 wird über USB nun sowohl Audio als auch MIDI übertragen: Für den Betrieb mit einer DAW ist das wirklich praktisch! 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Rückseite des Korg B2.

Neuerungen

Weiter geht es mit den Neuerungen, die sich vor allem unter der Haube des Korg B2 verstecken. Was genau hat sich hier geändert, und was ist neu im Korg B2? Diese Frage lässt sich einfach beantworten. Zunächst, und so habe ich es persönlich im Gespräch mit Korg erfahren, besitzt das Digitalpiano mit zwölf Klängen eine größere Anzahl an Sounds (beim Korg B1 waren es acht) Im Korg B2 kommen neue Multisamples zum Einsatz, zu denen u. a. auch ein monaural gesampelter Flügel gehört, der sich besonders gut für langes Üben empfiehlt und auch für das Spielen mit einem Kopfhörer optimiert wurde. Monaural bedeutet übrigens nicht, dass der Klaviersound immer aus der Mitte kommt, denn die einzelnen Samples wurden so gesehen phasenoptimiert aufgenommen, und anschließend wieder über das Stereo-Panorama verteilt. Zu den neuen Klängen gehören jetzt auch vier weitere Pianosounds sowie E-Pianos und ein neuer Streichersound, den es z. B. im B1 nicht gab.

Kostenlose Software

Das mit dem Korg B2 gelieferte Software-Bundle, erweitert das Digitalpiano um drei Apps, die kostenlos zur Verfügung stehen: Korg Gadget 2 Le, Korg Module sowie die Lern-Software Skoove, die wir bereits in unserem Testbericht untersucht haben: Skoove ist eine Lernsoftware, die man 3 Monate lang kostenlos benutzen kann um komfortabel virtuellen Klavierunterricht zu erhalten. Wer ein iPad besitzt, der kann die zahlreichen Übungen und Klavierstücke sofort über das Display erlernen. Besonders interessant sind die beiden Korg Apps, welche das Korg B2 dann um eine Arrangerfunktion sowie ein externes Soundmodul erweitern. Um in den Genuss der Apps zu kommen sollte man allerdings über ein iOS-Gerät und auch einen entsprechenden Adapter zum Verbinden eines iPads oder iPhones mit der USB-Schnittstelle besitzen.

Das mit dem Korg B2 gelieferte Software-Bundle: Skoove, Korg Module und Korg Gadget 2 Le.
Das mit dem Korg B2 gelieferte Software-Bundle: Skoove, Korg Module und Korg Gadget 2 Le.

Korg B2N

Im Übrigen ist das Korg B2 in der leicht abgespeckten Variante ‚B2N‘ erhältlich. In dieser Ausführung verfügt das Piano über 88 leichtgewichtete Tasten und ein etwas leistungsschwächeres Lautsprechersystem mit 2 x 9 Watt. Das Korg B2N ist damit deutlich leichter und auch günstiger als das Korg B2.  

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Praxis

Klang

Um das Korg B2 einzuschalten muss man den linken Druckknopf etwa eine Sekunde gedrückt halten und dann kann es auch schon losgehen. Hören wir uns also direkt ein paar Piano-Sounds aus dem Digitalpiano an.

Audio Samples
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Deutscher Konzertflügel Klassisches Klavier Italienischer Konzertflügel Jazz-Piano

Die Pianos klingen alle sehr angenehm und ausgewogen. Tatsächlich glaube ich persönlich, dass ich den monauralen Charakter der Samples hören kann, denn der Klang hat tatsächlich einen sehr eigenen Charakter. Für langes Üben ist das sicherlich sehr angenehm, wenngleich ich mir bei den Samples etwas mehr „Breite“ wünsche. Das ist an dieser Stelle aber ganz einfach mein eigener Geschmack. Gut gefällt mir auf jeden Fall, dass es gleich mehrere Pianos gibt, die in ihrem Charakter sehr unterschiedlich sind. Für einen Pop-Song ist beispielsweise der Jazz-Piano Sound sehr zu empfehlen. Unter den weiteren Sounds aus dem Korg B2 befinden sich nicht nur E-Pianos, sondern auch weitere Tasteninstrumente und ein neuer Streicher-Sound.

Audio Samples
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E Piano 60s EPiano FM Piano Cembalo Kirchenorgel Jazz Orgel Streicher

Effekte

Tatsächlich verfügt das Korg B2 auch über einen einfachen Hall und einen einfachen Chorus, die man wahlweise ab- bzw. einschalten kann. Über die erweiterten Funktionen stehen beide Effekte zur Verfügung, welche den ein oder anderen Klang noch etwas aufwerten. Im normalen Betrieb ist der Hall übrigens schon eingeschaltet. Zur akustischen Bestätigung erklingt beim Ein- bzw. Ausschalten der Effekte auch immer ein kurzer Click-Sound, wie man in den folgenden Beispielen hören kann – hier ist der Effekt erst aus, und wird dann hinzugeschaltet worden.

Audio Samples
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Chorus Off | On Hall Off | On

Tastatur

Die Tastatur des Korg B2 macht einen sehr guten Eindruck und bietet vor allem für Einsteiger eine angenehme Gewichtung, die im Gegensatz zu Digitalpianos aus der mittleren Preisklasse nicht übermäßig schwer ist. Die internen Sounds des Korg B2 lassen sich damit jedenfalls ausgewogen spielen. Über einen Druckpunkt verfügt die Tastatur zwar nicht, aber eine solche Ausstattung ist bei Digitalpianos der Einsteigerklasse auch nicht zu erwarten. 

Die Tastatur des Korg B2 lässt sich angenehm spielen.
Die Tastatur des Korg B2 lässt sich angenehm spielen.

Lautsprecher und Audio In/Out

Für ein typisches Digitalpiano ist neben dem Grundsound und der Tastatur natürlich auch das integrierte Lautsprechersystem ein wichtiges Kriterium. Schließlich wird ein Digitalpiano häufig zu Hause verwendet, d. h. sowohl im Unterricht als auch zum Üben. Beim Korg B2 verfügen die Lautsprecher mit ihren 2 x 15 Watt über eine wirklich ordentliche Leistung, und es klingt angenehm „rund“. Im Bassbereich fehlt es hier ein wenig an Druck, was aber durchaus üblich ist und sicherlich an der Größe der Lautsprecher liegt. Wer das Korg B2 mit einem Kopfhörer über die 3,5 mm Klinkenbuchse betreibt, der schaltet die Lautsprecher damit automatisch ab. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch der Audio-In, denn über eine Miniklinkenbuchse kann man ein externes Audiosignal in das Korg B2 einspeisen, was dann über die integrierten Lautsprecher bzw. den Kopfhörer wiedergegeben wird. Praktisch ist das, wenn man zu einem Musikstück dazu spielen möchte.  

Die Lautsprecher des Korg B2 befinden sich links und rechts in den Bereichen oberhalb der Tastatur.
Die Lautsprecher des Korg B2 befinden sich links und rechts in den Bereichen oberhalb der Tastatur.

Handhabung

Schon nach wenigen Minuten lässt sich feststellen: Die Bedienung des Korg B2 ist kinderleicht. Über die vier Taster und den Volume-Regler hat man eigentlich alles sofort im Griff. Ein Blick in die erfreulich überschaubare Bedienungsanleitung offenbart dann, welche erweiterten Funktionen sich noch im Korg B2 verstecken. Durch gleichzeitiges Drücken der beiden Taster PIANO PLAY und SOUND kann in Kombination mit den meisten Tasten der Tastatur beispielsweise eine andere Velocity-Kurve ausgewählt werden, oder die Transponierung geändert werden. Auch aktiviert man hier das Metronom und verstellt mit den benachbarten Tasten das Tempo, verändert die MIDI-Einstellungen, oder wählt die Klänge des Korg B2 aus. Letzteres ist sehr praktisch, denn über den Sound-Taster auf dem Gehäuse kann man nur in Reihenfolge durch die zwölf Sounds „steppen“.

Das Bedienpanel des Korg B2 Digitalpianos.
Das Bedienpanel des Korg B2 Digitalpianos.

Mitgelieferte kostenlose Apps

Eine wichtige Neuerung beim Korg B2 sind die drei Apps, die als Software-Bundle automatisch zum Korg B2 dazugehören. Dank der vorhandenen USB-Schnittstelle lässt sich u. a. ein iPad über einen optional erhältlichen Adapter mit dem Piano verbinden, um die beiden Korg Apps Korg Gadget 2 Le und Korg Module zu verwenden. Beide Apps sind bislang nur für iOS erhältlich und bieten zwei wertvolle Features: Eine Arrangerfunktion (Korg Gadget 2 Le) sowie zusätzliche Klänge (Korg Module). Korg Module ist ein mobiles Soundmodul und liefert fünf verschiedene Soundmodule in einer App, zu der Acoustic Piano, Electric Piano, Organ, Clav und Multi gehören. Jedes der Module verfügt über diverse Sounds, die eine besonders hohe Qualität bieten und durch die schöne GUI sehr ansprechend präsentiert werden. Bei Korg Gadget 2 Le hingegen handelt es sich um die Lite-Version der Korg Gadget 2 App, über die ebenfalls Klänge sowie auch Rhythmen kreiert werden können. Als letzter Part des Software-Bundles kommt die App Skoove hinzu: Diese ist im Gegensatz zu den Korg-Apps nicht nur für iOS, sondern auch und für Android erhältlich und in den ersten drei Monaten kostenlos verwendbar.

Fotostrecke: 3 Bilder Korg Module
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Fazit

Mit dem Korg B2 legt der japanische Hersteller Korg einen würdigen Nachfolger für das erfolgreiche Korg B1 Digitalpiano vor. Deutliche Verbesserungen erfährt das B2 durch ein leistungsstärkeres Lautsprechersystem und die neuen Multisamples der insgesamt zwölf Klänge. Im Betrieb macht das Soundsystem des Korg B2 jedenfalls einen wirklich guten Eindruck, es klingt druckvoll und kann auch recht laut werden, ohne unangenehm zu klingen. Besonders die neuen Piano-Sounds gefallen mir gut, der Rest der Klänge ist allerdings eher als klassentypische Zugabe zu betrachten.
Die Tastatur des Korg B2 lässt sich gut spielen und ist für ein Piano dieser Preisklasse sehr ausgewogen. Besonders erfreulich ist die USB-Schnittstelle, über welche nun Audio und MIDI gesendet wird – für den Betrieb mit einer DAW ist das ein sehr nützliches Feature. Dank der kostenlosen Software darf man sich als Spieler – sofern ein iPad und ein entsprechender USB-Adapter vorhanden ist – auf einige schöne Erweiterungen freuen, um etwa neue Sounds über die App Korg Module oder Rhythmen über die Arrangerfunktion der Korg Gadget 2 Le zu spielen.
Die Skoove Lernsoftware, welche drei Monate kostenlos benutzt werden kann, rundet das Software-Angebot für das Korg B2 ab und bietet eine schöne Lernfunktion. Insgesamt ist das Korg B2 damit eine willkommene Neuerung auf dem Digitalpianomarkt und bietet sich aufgrund seiner Vielseitigkeit nicht nur für das Wohnzimmer, sondern auch für den Bühnenbetrieb oder die Verwendung in der Musikschule an.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Tolle Tastatur für ein Einsteigerpiano
  • Gute Sounds
  • Einfache Bedienung
  • USB überträgt Audio und MIDI
  • Kostenloses Softwarebundle
  • Gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • Audio-Ausgang nur als Mini-Klinke
Das Korg B2 ist ein gelungenes Digitalpiano für Einsteiger mit ansprechender Tastatur, guten Sounds im schlankem Design.
Das Korg B2 ist ein gelungenes Digitalpiano für Einsteiger mit ansprechender Tastatur, guten Sounds im schlankem Design.

Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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