ANZEIGE

J. Rockett Audio Designs Uni-Verb Test

Das J. Rockett Audio Designs Uni-Verb paart die legendäre Schaltung des Shin-ei Uni-Vibe mit einer Vintage-Spring-Reverb-Simulation. Nach dem im letzten Jahr erschienenen Clockwork Echo stellt das Uni-Verb den zweiten Streich der Classic-Serie des Herstellers dar, die sich prägenden Effektschaltungen der jüngeren Musikgeschichte annimmt und deren Funktionsumfang erweitert bzw. für die heutigen Ansprüche modifiziert.

Im Falle des J. Rockett Audio Designs (JRAD) Uni-Verb ist im Vergleich zum Original die schon erwähnte Spring-Reverb-Simulation hinzugekommen. Außerdem verfügt die Chorus-Sektion über ein separates Mix-Poti und lässt sich dementsprechend feiner dosieren.

J. Rockett Audio Designs Uni-Verb Test

Last, but not least hat JRAD dem Pedal einen Einschleifweg spendiert, der zwischen dem Vibe- und Reverb-Effekt sitzt und es ermöglicht, Overdrive-Pedale einzuschleifen. Warum dies im Falle eines Uni-Vibes sinnvoll ist und wie authentisch das Pedal klingt, verrät euch der folgende Test.

Die Geschichte des Uni-Vibe

Das Uni-Vibe wurde ursprünglich in den 60er-Jahren von Fumio Mieda für die japanische Firma Shin-ei entworfen und zunächst unter der Bezeichnung Vibra-Chorus vermarktet. Ab 1968 bot Univox das Pedal außerdem in Nordamerika an. Auch wenn das klangliche Vorbild ursprünglich ein Leslie-Cabinet sein sollte und die Bezeichnungen Vibrato und Chorus am Pedal zusätzlich für Verwirrung sorgen, erzeugt das Uni-Vibe einen eigenständigen Klang, der viel eher Gemeinsamkeiten mit einem Phaser hat und sich durch einen pulsierenden Lo-fi-artigen Bass und einen “Swoosh”-igen Sound im Top-End auszeichnet. Eine frühe Aufnahme, die immer wieder im Zusammenhang mit dem Uni-Vibe genannt wird, ist „Machine Gun“ von Jimi Hendrix. Aber auch die Gitarrenlegenden Robin Trower und David Gilmour setzten das Pedal häufig ein und verhalfen dem Sound zu einer großen Popularität. Mein geschätzter Kollege Haiko Heinz hat in seiner Liebeserklärung an das Uni-Vibe verschiedene aktuell erhältliche Reproduktionen miteinander verglichen und geht dabei außerdem noch genauer auf die Funktionsweise des legendären Modulationseffekts ein.

Fotostrecke: 3 Bilder Im J. Rockett Audio Designs Uni-Verb schlummern ein Uni-Vibe und eine Vintage-Spring-Reverb Simulation.

Anschlüsse, Bedienelemente und Funktionen des JRAD Uni-Verb Pedals

Das vorliegende Uni-Verb Pedal von J. Rockett Audio Designs präsentiert sich mit seinen Maßen von 131 x 122 x 50 mm (BxTxH) ähnlich ausladend wie das Clockwork Echo aus der Classic-Serie des Herstellers und unterstreicht sein sehr robust wirkendes Erscheinungsbild mit einem stattlichen Gewicht von 607 Gramm. Die Anschlüsse befinden sich allesamt an der Stirnseite. Hier gibt es neben dem Eingang und Ausgang auch einen Send und Return für den Einschleifweg sowie den Netzteilanschluss zu entdecken. Das Pedal lässt sich ausschließlich mit einem optionalen 9-V-Netzteil betreiben und hat laut Hersteller eine Stromaufnahme von 160 mA. Intern wird die Spannung dann wie beim Original auf 24 V konvertiert. Die Oberseite hält zwei große Vintage-Style-Potis und vier kleinere Potis in der Mitte bereit. Mit Letzteren wird der Anteil des Reverbs am Gesamtsignal (Reverb), die Intensität und Geschwindigkeit des Vibe-Effekts (Intensity & Speed) sowie die Ausgangslautstärke des Effektsignals (Output) justiert. Die beiden besagten größeren Potis kümmern sich außerdem um die Intensität des Reverbs (Dwell) und um das Mischverhältnis des Vibe-Signals im Chorus-Modus (Chorus Mix). Ist der Vibrato-Mode aktiv, hat das Chorus-Mix-Poti wiederum keine Funktion. Beim Original gab es lediglich einen Umschalter zwischen Vibrato- und Chorus-Mode. Mit der Modifikation beim Uni-Verb lässt sich der Chorus-Modus mithilfe des Intensity- und Chorus-Mix-Potis nun deutlich feiner justieren. Weiterhin hat JRAD die Effektgeschwindigkeit, die beim Original nur mit einem separaten Pedal steuerbar war, in beide Richtungen etwas weiter ausgedehnt. Und auch der zusätzlich regelbare Output für das Effektsignal ist höher als beim klassischen Uni-Vibe und kann bei Bedarf den Signalweg auch noch etwas anblasen. Weiterhin stehen drei Fußschalter bereit, die den Reverb aktivieren und ihn darüber hinaus auch Stand-Alone nutzbar machen, den Vibrato- oder Chorus-Modus anwählen und den Vibe-Effekt an- oder ausschalten.

J. Rockett Audio Designs Uni-Verb Test
Fotostrecke: 3 Bilder Die Oberseite hält zwei große Vintage-Style-Potis und vier kleinere Potis in der Mitte bereit.

Gehört das Uni-Vibe im Signalweg vor oder hinter die Overdrive-Sektion?

Auch wenn diese Frage vom persönlichen Geschmack abhängt und sich somit nicht pauschal beantworten lässt, hat sich in Gitarrenkreisen weitestgehend der Ansatz durchgesetzt, das Uni-Vibe vor der Zerrstufe zu platzieren, da es so einfach vollmundiger klingt und die Modulation besser zum Tragen kommt. Den beim vorliegenden Uni-Verb-Pedal mitgelieferten Reverb-Effekt ebenfalls durch zusätzliche Overdrive- oder Distortion-Pedale zu schicken, würde wiederum zu eher unschönen Ergebnissen führen. Und hier kommt der Einschleifweg des Uni-Verbs ins Spiel, der es ermöglicht, die eigenen Zerrpedale im Signalweg hinter dem Vibe-Effekt und vor dem Reverb zu positionieren.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Verbindung zum Pedalboard erfolgt über die stirnseitig platzierten Anschlüsse.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.