Was 2007 mit BalconyTV als frisches Format an den Start gegangen ist, ist zehn Jahre später aus der (Newcomer-) Musikszene gar nicht mehr wegzudenken.
Egal, wen man fragt oder wo man sich als SolokünstlerIn oder Band bewirbt: Live-Akustikvideos werden überall gerne gesehen und sind ein nicht zu unterschätzendes Promotool. Wir stellen euch neben den großen, etablierten Plattformen auch ein paar noch unbekanntere vor und sagen euch, worauf es bei einer Bewerbung ankommt.
1. Småll Sessions (Berlin)
Småll Sessions haben sich das Ziel gesetzt, Akustiksets mit internationalen musikalischen Newcomern aufzunehmen und damit reduzierte, pure Versionen ihrer Songs zu präsentieren. Darunter sind Akustikset-Videos mit Bands wie Years&Years, Rhodes, Honne oder Anne-Marie, die schon mehr als fünf Millionen Mal aufgerufen wurden. 2016 haben sie die Konzertreihe “Småll Sessions Live” in Kooperation mit Handpicked Artists erfolgreich ins Leben gerufen.
Bei Småll Sessions Live wird das Konzept von YouTube auf die Bühne gebracht. An vier Abenden im Jahr präsentieren jeweils drei Künstlerinnen und Künstler im Auster Club im Herzen von Berlin-Kreuzberg ihre Songs.
Wie kann man sich am besten bei euch bewerben?
Live:
“Wir arbeiten im Booking mit Handpicked Artists zusammen. Wir veranstalten nur einmal im Quartal ein Konzertabend mit jeweils drei Slots, daher sind die Plätze begrenzt und uns ist die Qualität wirklich wichtig. Wir möchten tolle Newcomer präsentieren, von denen wir selbst überzeugt sind. Über Handpicked kommen oft Vorschläge aus der Branche direkt an uns. Darüber hinaus schreiben wir gezielt KünstlerInnen an, die uns interessieren. Natürlich können sich SolokünstlerInnen und Bands auch direkt bei uns bewerben – wir hören uns alles an, was bei uns reinkommt aber unsere zeitlichen Kapazitäten sind sehr begrenzt. Oft gehen Mails unter und wir schreiben nicht (direkt) zurück. Am besten nochmal nachhaken und ggf. 2-3 weitere Mails an uns schicken. Das Gleiche gilt übrigens für die Akustik-Sessions. Wenn uns die Musik richtig umhaut, melden wir uns in der Regel zeitnah.”
Akustik-Sessions:
“Da treffen wir die Auswahl alleine, meist gehen wir aktiv auf die KünstlerInnen zu. Mittlerweile hat sich das natürlich rumgesprochen und viele Labels stehen schon im direkten Kontakt mit uns. Ganz oft bekommen wir aber auch über Promoagenturen Künstlervorschläge.”
Wie stehen die Chancen, als Newcomer für eine Session eingeladen zu werden und wie läuft das genau ab?
“Wir haben tatsächlich viele Bewerbungen, sodass es nicht immer einfach ist, sich durchzusetzen. Angefangen haben wir damit, unsere Akustiksessions auf YouTube zu teilen. Schnell wollten wir auch einen realen Ort schaffen, an dem Leute Musik entdecken können. Das ist mit unserem Standort Berlin natürlich bisher nur sehr lokal möglich, aber irgendwo muss man ja mal anfangen. Bei der sehr begrenzten Anzahl an Plätzen für das Live-Programm ist es ehrlich gesagt nicht so einfach, einen Platz zu bekommen. Die Akustik-Sets drehen wir natürlich öfter. Wichtig ist uns, dass die Musik so ernst genommen wird, dass eine EP oder ein Albumrelease ansteht und wir mit Talenten drehen, die auch eine musikalische Karriere anstreben. In einer Bewerbung ist uns wichtig einen guten Eindruck von der Musik und deren Potential für eine Livesession zu bekommen.”
“Wenn wir uns für einen Dreh entschieden haben, suchen wir einen geeigneten Drehort. Für einen Dreh brauchen wir dann ca. 1,5 Stunden. Bisher haben wir meistens nur in Berlin produziert. Einen kleinen Produktionskostenzuschuss erlauben wir uns zu nehmen, den sich eine kleine Indieband aber leisten kann.”
Kontaktdaten zum Bewerben:
- Timothy Wiehn, Sascha Lasarzewski und Frederic Aue
- info@smallsessions.com
- www.smallsessions.com
- www.youtube.de/SmallSessions
2. Hamburger Küchensessions (Hamburg)
Was die Küche nun eigentlich zu dem besonderen Ort macht, an dem man so schön in kleiner Runde gemütlich sein kann, bleibt vielleicht ein Phänomen. Einig sind wir uns jedoch alle: “Oh ja! Am besten mit einem Glas Rotwein und geiler Musik!”. Letzteres kommt bei uns meist vom Band, nicht jedoch bei Jens Pfeifer, der seine “Hamburger Küchensessions” ausbaut und mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern aufwartet. Seit September 2010 produziert er die Reihe “Hamburger Küchensessions”. Daraus ist mittlerweile ein beliebter Videoblog mit über vier Millionen Videoaufrufen und über 160 Küchengästen geworden. Zu seinen Gästen am Küchentisch zählen u.a.: Gisbert zu Knyphausen, Olli Schulz, Enno Bunger, Balbina, Dota Kehr, Tim Neuhaus, Bela B und Die Höchste Eisenbahn. Aber auch internationale Künstler wie z.B. Svavar Knútur, Jonas Alaska, Mikhael Paskalev, Immanu El, The Great Park und The Wood Brothers waren bereits zu Gast.
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Wie kann man sich am besten bei euch bewerben?
“Bewerbungen gerne an post@kuechensessions.de mit aussagefähigen Klangbeispielen.”
Wie stehen die Chancen, als Newcomer für eine Session eingeladen zu werden und wie läuft das genau ab?
“Ich habe seit Beginn (Ende 2010) von ca. 1100 Bewerbungen ungefähr 230 Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Die anderen wurden von mir direkt angefragt. Ich lade ausschließlich Künstlerinnen und Künstler ein, die mir gefallen. Der Kostenbeitrag ist unabhängig davon seit einem halben Jahr notwendig geworden, da der zeitliche Aufwand enorm angestiegen ist. Wenn Leute kein Geld haben, wir sie aber super finden, machen wir es weiterhin umsonst – das muss aber die Ausnahme sein.
Mehr als vier Acts pro Monat können wir nicht abbilden. Es soll “besonders” bleiben und die räumlichen und zeitlichen Kapazitäten sind begrenzt, da ich Kamera, Ton und Schnitt selbst mache. Es soll weiterhin eine Mischung aus Newcomerförderung und interessanten Bekanntheiten bleiben. Und ist darüber hinaus ja auch ein CD-Projekt und eine Konzertreihe (“Hamburger Küchensessions gehen raus!”)”
Kontaktdaten zum Bewerben:
- Jens Pfeifer
- post@kuechensessions.de
- www.kuechensessions.de
- www.youtube.com/+HamburgerK%C3%BCchensessions
- www.facebook.com/kuechensessions
- www.instagram.com/hamburger_kuechensessions
- http://www.kombuese.info/
3. HNDGMCHT (Berlin)
HNDGMCHT sind ein Mix aus Label & Creative Agency. Sie unterstützen Künstlerinnen und Künstler mit kostenlosen Sessions, weil sie einfach Bock darauf haben. Darüber hinaus können sie den Künstlerinnen und Künstlern einen 360-Grad-Deal (ein aus der Musikindustrie stammendes Geschäftsmodell. Dabei handelt es sich um eine Rundumvermarktung eines Künstlers oder einer Band) anbieten, sofern es für beide Seiten passt.
Video: And the golden Choir | My heaven is Lost | HNDGMCHT
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Mehr InformationenWie kann man sich am besten bei euch bewerben?
“Uns ist es am liebsten, wenn wir Anfragen per Mail erhalten. Gerne ein kurzer Text zur Band, 1-2 Songs/Musikvideo und ein Livevideo. Wenn ihr Ideen zu Dreh-Locations und eine ungefähre Vorstellung habt, wie ihr eure Musik akustisch umsetzen wollt, ist das definitiv von Vorteil. Die Sessions sind nicht unser Haupt-Business, weshalb unsere Zeit oftmals sehr knapp ist und wir gemeinsam entscheiden, mit welcher Band wir eine Session drehen wollen bzw. können.”
Wie stehen die Chancen, als Newcomer für eine Session eingeladen zu werden und wie läuft das genau ab?
“Tendenziell ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, da wir aktuell nur selten Sessions drehen und wir diese dann gerne auch mit Musikern umsetzen, auf die wir musikalisch Bock haben. Also wenn die Musik uns überzeugt, dann ist es egal, wie viel Reichweite der Künstler oder die Künstlerin hat.”
Kontaktdaten zum Bewerben:
- Martin Köhler, Philipp Scholz und Ferdinand Weigel
- kontakt@hndgmcht.de
- www.hndgmcht.de
- https://www.facebook.com/HNDGMCHT/
- http://www.youtube.de/hndgmcht
- https://www.instagram.com/hndgmcht/
4. LaMosiqa (Hannover, Kassel)
“Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber es unmöglich ist, zu schweigen.”
Mit diesem Zitat von Victor Hugo stellt sich LaMosiqa vor. Sie schreiben weiter: “Wir schöpfen Energie aus der Musik – und einen Teil dieser Energie wollen wir wieder zurückgeben und mit anderen teilen. LaMosiqa dreht One-Shot-Sessions mit Künstlern in privater Atmosphäre. Diese Sessions können in freier Natur stattfinden, aber auch in Cafés, Bars oder einfach mal in einem Auto. Wir kombinieren in den Sessions unsere Leidenschaft für Musik und unsere bildgestalterische Kompetenz. Auf diese Weise können wir schöne Momente nicht nur selbst erleben, sondern diese auch festhalten und so die Musik zu etwas Greifbarem machen. Nicht jeder Ton muss perfekt getroffen werden, denn es geht bei uns hauptsächlich um Authentizität. Unsere Sessions sind die Tür zwischen der Bühne und dem Wohnzimmer des Künstlers – sie sind privat und alle sind mit ihrer ganzen Leidenschaft dabei. Wir erleben zusammen mit den Künstlern einzigartige Momente, an die wir uns danach immer gern zurückerinnern. Begleitet uns auf eine musikalische Reise. Lasst uns gemeinsam eine schöne Zeit verbringen!”
Wie kann man sich am besten bei euch bewerben?
“Am einfachsten per Mail unter info@lamosiqa.com. Ein paar Infos hinsichtlich Zeitraum und Setup sowie Vorstellungen bezüglich Drehort/Location und grundlegende Infos zur Band sind hilfreich. Wir verschicken aber auch einen Fragebogen, um diese grundlegenden Daten abzuklären.”
Wie stehen die Chancen, als Newcomer für eine Session eingeladen zu werden und wie läuft das genau ab?
“Kostenlose Sessions können wir mittlerweile nicht mehr realisieren. Die Vergütung liegt im Rahmen und deutlich unter normalen Produktionskosten, da die Sessions nur über unsere Kanäle veröffentlicht werden.”
Kontaktdaten zum Bewerben:
- Christian Kell, Niklas Wittig und Ahmed Nafi
- info@lamlosiqa.com
- http://www.lamosiqa.com
- https://www.facebook.com/lamosiqa/
- https://www.youtube.com/lamosiqa
Weitere Plattformen sind beispielsweise:
Sofar Sounds erstellt im Rahmen eines Konzertes ebenfalls Videomaterial.
Also ran an den Rechner, fertig, Bookingmaterial verbessern.
Barbara
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AlbertCic sagt:
#1 - 01.04.2023 um 13:55 Uhr
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