Doch, es gibt sie noch, jene Produkte, die auch in unserer schnelllebigen Welt offenbar nicht an Aktualität verlieren und sich daher konstant gut verkaufen. Die Modelle der 5000er Pedal-Serie von DW können reinen Gewissens zu dieser Kategorie gezählt werden, denn seit ihrer Vorstellung Anfang der Achtzigerjahre werden sie ohne Unterbrechung angeboten. Besaßen die ersten Versionen noch eine schlankere Trittplatte und statt Bodenplatte ein einfaches Drahtgestell zur Stabilisierung sowie einfache Federaufhängungen statt kugelgelagerter Verbindungen, ist die Geometrie doch grundsätzlich gleich geblieben. Mittlerweile reicht ein flüchtiger Blick hinter die Bassdrum, um das Pedal aufgrund seines schwarz-roten Erscheinungsbildes und der typischen, als Rutsch-Stopp stilisierten Ziffern schnell als Mitglied der 5000er Reihe zu identifizieren.
In der vierten Generation gibt es allerdings wieder ein paar Details, welche die Turbo und Accelerator genannten Fußmaschinen noch etwas besser machen sollen als die Vorgänger. So versprechen die DW-Konstrukteure den Besitzern der neuen 5000er nicht nur einen besseren Halt auf allen Untergründen, auch Geschwindigkeits-relevante Details wie die Federaufhängung wurden überarbeitet. Was sonst noch verändert wurde, und ob sich die Modifikationen positiv bemerkbar machen, lest ihr auf den folgenden Zeilen.
Details
Bei den heutigen Testexemplaren ist es ein bisschen wie mit diesen Rätseln, bei denen zwei scheinbar identische Bilder nebeneinander gestellt werden und man herausfinden muss, wo die Unterschiede liegen. Auf den ersten Blick sehen die neuen Modelle wie die alten aus, dann werden die Unterschiede allerdings doch klar. Für diejenigen, die noch keine Erfahrungen mit den DW 5000 Pedalen gemacht haben, folgt jetzt aber erst einmal die Beschreibung der Konstruktion und Ausstattung. Während der Käufer der Doppelfußmaschinen ein stabiles Case im Karton vorfindet, muss der Single-User auf eine Transportmöglichkeit verzichten. Ansonsten liegen den Pedalen zwei Inbusschlüssel, ein an der Bodenplatte fixierbarer Stimmschlüssel, verschiebbare Zusatzgewichte für die Beater sowie zwei Fußstopper bei.
Insgesamt handelt es sich bei den Testmaschinen um zwei Typen – Turbo und Accelerator – derselben Grundkonstruktion. Dazu gehört der normale, zweisäulige Gussrahmen bei den Single-Pedalen sowie bei den Hauptpedalen der Doppelfußmaschinen und die Tatsache, dass alle vier Modelle von auf Zahnkränzen laufenden Doppelketten angetrieben werden. Bei den Slave-Pedalen der Doppelversionen kommt eine einsäulige Konstruktion zum Einsatz, welche die Positionierung neben der Hi-Hat Maschine erleichtern soll. Turbo (TD) bedeutet bei DW, dass ein runder Zahnkranz montiert ist, der die Kraft über den gesamten Trittweg linear auf den Beater überträgt. Accelerator (AD) Modelle hingegen sollen im Verlauf der Trittbewegung einen Beschleunigungseffekt bieten, welcher durch eine exzentrische Kettenblattform erzeugt wird. Abgesehen davon sind beide Modellvarianten identisch.
Drei Merkmale unterschieden die aktuelle Generation von der alten
Rot lackierte Bodenplatten sollen einen stabilen Stand gewährleisten, auf der Unterseite derselben entdecke ich dann den ersten Unterschied zu den 3er Versionen. Statt Klettstreifen kommt bei den 4ern eine vollflächig verklebte Gummierung zum Einsatz. Damit sollen die neuen 5000er auch auf glatteren Böden besseren Halt finden, und auch der zuweilen heftige Kampf beim Lösen der Pedale von Teppichböden dürfte damit der Vergangenheit angehören. Eine beidseitig kugelgelagerte Federaufhängung stellt die zweite Veränderung dar, Reibungsverluste sollen dadurch weiter minimiert werden. Das bekannte Delta-Scharnier zur Verbindung von Trittplatte und Fersenteil blieb unangetastet, auf der anderen Seite des Pedals gibt es allerdings die auffälligste Modifikation zu bestaunen, nämlich die sogenannte Tri Pivot Toe Clamp. Dabei handelt es sich um eine flexible, aus drei schwenkbaren Gummiplättchen bestehende Spannreifenklemmung. Damit soll die Maschine nicht nur sicherer und lackschonender an der Bassdrum stehen, auch leichte Schrägstellungen des Pedals soll die neue Vorrichtung ausgleichen können. Die Bedienung erfolgt seitlich neben der Trittplatte per Flügelschraube. Als Einstellungswunder kommen die 5000er Pedale immer noch nicht daher, per Stimmschlüssel kann zwar der Schlägelwinkel verändert werden, dies hat aber auch die Veränderung der Trittplattenhöhe zur Folge. Immerhin erleichtert eine Skala das Wiederfinden verstellter Positionen. In den Genuss des vierten Unterschieds werden nur Käufer der Single-Version kommen, deren Antriebsachse ist jetzt nämlich rot eloxiert, beim Doppelpedal hat man sich dieses optische Feature gespart. Die Verarbeitungsqualität aller Testpedale ist makellos und solide.