Nachdem John Bonham den Anfang gemacht hat, geht es im zweiten Teil unserer Solo-Workshop-Reihe um Mitch Mitchell, einen weiteren großen Rocktrommler, der bei keinem Geringeren als dem Supergitarristen Jimi Hendrix spielte. Zwischen 1966 und 1970 bildeten Mitchells lässige Grooves und energiegeladene Fills eine perfekte Ergänzung zu Hendrix’ wildem Gitarrenstil.
Workshop
Ob in Woodstock oder auf dem Isle of Wight Festival, Hunderttausende kamen in den Genuss seines kraftvollen Schlagzeugspiels. Neben den Gitarrensoli von Hendrix war das Drumsolo von Mitchell ein Höhepunkt jeder Show. Damit euer Solo-Spot genauso viel Beifall bekommt, zeige ich euch einige Pattern, die den Stil von Mitchell am besten wiedergeben.
Hier kannst du als kurzen Appetitmacher ein Solo im Mitch Mitchell-Stil anhören. Das kannst du auch, wenn du bei diesem Workshop mitgemacht hast!
Single Stroke Patterns
Eine Figur, die er häufig benutzte, bestand aus sechs Single Strokes, die er als Sechstolen auf Floor Tom, Snare Drum und Rack Tom verteilte.
Übe die Figur erst in einem langsamen Tempo, beginne mit der rechten Hand und achte darauf, welcher Schlag auf welcher Trommel gespielt wird: Den Anfang macht die Floor Tom, gefolgt von zwei Snare-Schlägen. Nach einem Schlag auf das Rack Tom geht es zurück zur Floor Tom, wo du zwei weitere Schläge spielst, bevor du wieder von vorne beginnst. Jetzt verteilst du das Pattern neu. Statt des ersten Schlages auf der Floor Tom beginnst du mit einem Crash-Becken, zu dem du zeitgleich die Bass Drum spielst.
Sextolen erzeugen bei Mitch Mitchell einen runden und virtuosen Sound
Eine besondere Eigenart von Mitchells Stil zeigt sich hier: Durch den Gebrauch von Sechstolen, die er immer wieder neu variiert, klingen seine Soli virtuos und rund. Im nächsten Beispiel startest du im ersten Takt auf der Stand Tom und beginnst im zweiten Takt das Pattern mit Crash Becken und Bass Drum. Steigere in kleinen Schritten das Tempo.
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Four Stroke Ruff
Mitchell hat seine Schlagzeugerkarriere übrigens Jim Marshall, dem späteren Erfinder der Marshall Gitarren-Amps, zu verdanken. Marshall arbeitete in dem Musikladen, in dem Mitchell als Kind so wild herum trommelte, bis er die Felle eines ausgestellten Drum Sets zerschlug. Marshall, der selber Trommler war, beeindruckte die Energie des Knaben so sehr, dass er ihm daraufhin ein paar Stunden Schlagzeugunterricht erteilte. Nach dieser Initialzündung blieb Mitchell aber Autodidakt und ließ sich neben Rockdrummern auch von Jazztrommlern beeinflussen. Eine Four Stroke Ruff Figur, die in beiden Stilistiken gleichermaßen gespielt wird, findet sich auch in seinem Solo aus dem Jahr 1969:
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Mehr InformationenAchte auf gleichmäßige Abstände zwischen den vier Schlägen. Übe auch hier erst langsam und dann in einem schnelleren Tempo.
Im folgenden Pattern kommt noch das Becken auf die Zählzeit “Eins” dazu. Die vier Schläge werden neu rhythmisiert. Die Snare-, Rack- und Floor Tom-Schläge folgen schnell hintereinander, aber die Bass Drum wird etwas später getreten. Höre dir das Pattern dazu einfach kurz an. Auch hier gibt es zwei verschiedene Soundbeispiele, damit du gleich mitspielen kannst. Erst langsam, dann schnell:
Double Stroke Pattern
Bisher haben wir die Pattern als Single Strokes gespielt, jetzt kommt ein Double Stroke dazu. Nach sieben abwechselnden Schlägen folgt der Doppelschlag mit der linken Hand. Wir haben hier also eine Gruppe von neun Schlägen. Schlage diese Gruppe zunächst nur auf der Snare Drum und als Sechstolen. Achte auch auf die Akzentuierungen.
Verteile diesen Handsatz nun auf das ganze Set. Der erste Schlag landet auf dem Becken, zusammen mit der Bass Drum. Spiele die folgenden fünf Schläge auf der Snare Drum. Der siebte Schlag fällt auf das Stand Tom, und der folgende Double Stroke wird auf dem Rack Tom gespielt.
Ein Tipp: Übe jedes Pattern im Wechsel mit jeweils einem Takt Groove, damit verbesserst du dein Timing.
Double Paradiddle Pattern
Dass Mitch Mitchell fleißig Rudiments geübt hat, merkt man im nächsten Beispiel. Dort verwendet er einen Double Paradiddle, welcher aus vier Single Strokes besteht, auf die ein Double Stroke folgt.
Diesen Handsatz nur auf der Snare Drum zu trommeln, wäre zu langweilig, also verteilen wir die einzelnen Schläge auf weitere Instrumente, wobei ein Groove zwischen Bass Drum, Snare Drum, Rack Tom, Floor Tom und Ride entsteht. Der Schlag auf das Ride wird von der Bass Drum unterfüttert.
Wenn du wissen willst, was man noch so alles mit einem Double Paradiddle anstellen kann, check diesen Link:
Bonedo-Workshop Selfmade Grooves mit Rudiments. Mitchell hat zeitweise ein großes Drum Set mit zwei Bass Drums gespielt. Den folgenden Double Paradiddle-Groove hat er mit schnellen Sechstolen, gespielt mit den Füßen, unterlegt. Eine Übung, die ich jedem Hard Rock Drummer ans Herz legen möchte:
Und hier noch einmal das komplette Drumsolo im Mitch Mitchell Style:
Weitere interessante Inhalte:
Drum Recording – Basics und Tipps – Video-Workshop von Nick Mavridis und Christoph Behm
Selfmade Grooves mit Rudiments – So baut ihr Rudiments in Grooves ein
Groupings am Drumset – Superdrummer Moritz Müller erklärt im Video Dreier-, Fünfer- und Sechsergruppen
Thomas sagt:
#1 - 02.11.2017 um 04:42 Uhr
Hallo.Das Drumsolo ist stilistisch gut erfasst, da finde ich nicht wirklich etwas kritisieren. Nur eins zu Mitchs Biografie: Ich erinnere mich einer anderen Quelle, wonach Jim Marshall Mitchell, nachdem
er ihn in seinem Musikgeschäft(Mitch hatte sich dreist dort an die Drums gesetzt und gespielt) erstmals hatte spielen hören, anfaenglich gar nicht angetan war von seiner Spielweise. Er stellte dann fest, Mitchell wisse offensichtlich nicht, wie man Schlagzeug spielt.Er hatte(wie ja schon erwähnt), die Felle beim Spielen derart ramponiert, das dieser den Schaden wieder gutmachen wollte. Und so wurde Mitchell die Ladenaushilfe Marshalls, der ihm dann Schlagzeug- Unterricht erteilte.
Soweit die mir bekannte Version. Aber ich habe es bloss gehört, und vielleicht konnte ich Euch damit ein bisschen helfen. Lieber Gruss, Thomas
Knecht ruprecht sagt:
#2 - 21.04.2023 um 13:48 Uhr
1.mitch mitchell 2.barry james wilson 3.robert wyatt(soft machine) Best of 60ties drummers
ErrJott sagt:
#2.1 - 10.08.2024 um 12:58 Uhr
Geht es hier um Musik oder Leistungssport? Typisch weißärschige Betrachtungsweise. Wenn schon "Bestenlisten" - wo bleibt da ein Trommel-Genie wie Tony Williams??? Das alte dumme Lied - der tägliche Rassismus. Einfach solche dummdreisten Bewertungen sein lassen...
Antwort auf #2 von Knecht ruprecht
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenKnecht ruprecht sagt:
#2.1.1 - 15.08.2024 um 06:43 Uhr
Ist geritzt,Chef!👍😍👍
Antwort auf #2.1 von ErrJott
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