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Denon Lectern Active

Egal ob bei der Betriebsfeier, im Seminarraum oder bei der Ausstellungseröffnung – sehr oft ergeben sich im alltäglichen Miteinander Situationen, wo sich ein Sprecher Gehör vor einer Gruppe Zuhörer verschaffen möchte. Oft bräuchten solche Szenarien eigentlich eine professionelle Verstärkung, um sowohl für den Vortragenden, wie auch die Zuhörer eine entspannte Hörsituation zu schaffen. In den seltensten Fällen wird im Vorfeld – sie es aus Kosten- oder Organisationsgründen – daran gedacht, diese auch zu schaffen, indem man etwa einen PA-Dienstleister mit der Sprachverstärkung beauftragt. Vielfach sind es auch Grenzfälle, wo eine professionelle PA für den Anlass einfach überdimensioniert wirkt. Denon wollen mit dem “Lectern Active” diese Lücke schließen und präsentieren ein Rednerpult mit integrierten Lautsprechern und Mikrofon, das es auch Laien ermöglichen soll, schnell und unkompliziert eine Erhöhung der Sprachverständlichkeit zu erzielen.

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Denon Lectern Active

Details

Auspacken

Der massiven Umverpackung entnehme ich das vollständig montierte Rednerpult. Ein Zusammenbau ist bis auf die Stromversorgung und das Einstecken des Mikrofons nicht erforderlich. So schön der fertige Zusammenbau auch ist: Mit 20 kg und einer Kantenlänge der Verpackung von knapp 1,3 m sollte man einen Helfer in Rufweite haben, wenn man die Anlieferung des Lectern erwartet. Auch beim Auspacken ist ein zweites Paar Hände dringend zu empfehlen. Der Lectern selbst ist mit seinen 20 kg für normal kräftige Menschen noch einigermaßen gut zu bewegen, schwache Personen sollten sich aber auch hier Hilfe holen. Neben dem Lectern selbst und dem Mikrofon samt Windschutz finden sich in der Verpackung noch eine Kurzanleitung und ein Netzstecker.

Fotostrecke: 2 Bilder Wenn der Lectern Active geliefert wird, sollte man einen Helfer in Rufweite haben.

Anschlüsse

Beginnen wir den Lectern Active in der nahe liegenden Reihenfolge zu verkabeln – nämlich von unten nach oben: Ein Stück über dem Fuß sitzt die Abteilung Strom. Dort findet sich neben dem Netzanschluss und einem Power-Schalter auch eine Schuko-Buchse, die zur Stromversorgung von Präsentationsgeräten (Laptop, Audioplayer, Beamer etc.) dienen kann – sehr gut. Ungefähr in Hüfthöhe folgt dann der Audiomischer nebst Anschlusseinheit. Das beginnt links oben mit einem Potentiometer für die Mikrofonlautstärke, gefolgt von einem Drehregler für die Lautstärke der Auxiliary-Eingänge. Rechts davon dann eine XLR-Buchse, von der aus das Signal durchgeschleift wird, um es beispielsweise an eine Saal-PA oder einen Recorder für Mitschnitte weiter zu reichen. Die Zeile darunter startet links mit einer USB-Ladebuchse (nur Laden, kein USB-Audio), der eine Miniklinkenbuchse und eine Stereo-RCA-Buchse folgen, die zur Entgegennahme externer Audiosignale dienen. Auf der Oberseite der Pultfläche ist dann – aus Sicht des Sprechers – rechts eine XLR-Buchse zum Einstecken des Schwanenhalsmikros (oder jedes anderen dynamischen Mikrofons) positioniert, links eine weitere USB-Buchse, die zum Betrieb eines USB-Geräts (Lampe, Tablett, Handy …) herangezogen werden kann.

Fotostrecke: 4 Bilder Pultfläche und Mixer von hinten gesehen.

Erster Eindruck

In seiner Umverpackung ist der Lectern wirklich ein Trümmer, den man ungern freiwillig bewegt. Hat man das Pult ausgepackt, präsentiert es sich als durchaus elegantes Funktionsmöbel, das ebenso seriös wie modern wirkt. An seinem endgültigen Platz angekommen, erweist sich das Gewicht dann wieder als großer Vorteil, denn so steht der Lectern relativ sicher und stabil und es ist problemlos möglich, sich auch mal mit beiden Händen an die Ränder der Lesefläche zu stemmen, ohne Angst haben zu müssen, dass das Pult direkt umkippt. Der schwarze Kunststoff, aus dem der Fuß und die Standsäule des Pults bestehen, wirkt ebenso sachlich wie robust, die Lesefläche ist aus einem etwas weicheren und damit griffigeren Kunststoff gefertigt und fasst sich sehr gut an. Der leichte „Gripp“ der Oberfläche lässt auch größere Notebooks sicher auf ihr ruhen.

Fotostrecke: 5 Bilder Elegant und sachlich: Der Lectern von vorn.
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Praxis

Schnell und elegant ist der Lectern Active mit Strom versorgt, wobei man bei Denon praktischerweise daran gedacht hat, an den vier Seiten des Standfußes Aussparungen zur Kabeldurchführung zu platzieren. Ebenfalls positiv fallen die vier Kunststoffschlaufen auf, an denen sich Kabel entlang der Standsäule zugentlastet und aufgeräumt befestigen lassen. Mit dem Input-Regler bringt man dann die eigene Stimme verstärkt zur Geltung und schaltet sie bei Bedarf mit dem Mute-Taster vorübergehend ab.

Fotostrecke: 4 Bilder Gut: der Standfuß verfügt über Kabelaussparungen.

Was schnell deutlich wird: Das mitgelieferte Mikrofon hat eine stark auf den Sprachfrequenzbereich optimierte Klangsignatur. Hochmitten und Höhen treten sehr deutlich in Erscheinung, während der Tiefmitten und Bassbereich etwas schwach vertreten ist. Grundsätzlich ist daran nichts auszusetzen, will man mit dem Lectern ja vornehmlich Sprache in größeren Räumen mehr Tragfähigkeit mit auf den Weg geben. Leider macht diese Klangsignatur das Mikro, auch mit Windschutz, recht anfällig für Ploppgeräusche und neigt zu einer leichten Feedbackfreudigkeit, die – so erschien es im Vergleich mit einem externen, kabelgebundenen Mikrofon – teilweise ihren Ursprung in der mechanischen Verbindung des Mikros mit dem Pult hat.
Aber hören wir mal in das Testszenario rein:

Audio Samples
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Sprechstimme verstärkt mit Lectern Active (4 m Abstand) Vergleich internes Schwanenhalsmikrofon / Shure SM58

Praktisch gelang es problemlos, in dem ungefähr 50 m² großen Seminarraum, wo der Test stattfand, in 4 m Abstand eine Anhebung der Sprachlautheit um mindestens 12 Dezibel zu erzielen. Das Einstellen der Lautstärke sollte dabei bestenfalls mit einer zweiten Person erfolgen, denn durch das Abstrahlverhalten des Line-Array Lautsprechersystems nach vorne weg bekommt der Sprecher nur sehr wenig davon mit, wie groß die Verstärkung seiner Stimme nun ist. Die merkt man als Sprechender erst, wenn man das Kleinmembranmikrofon versehentlich mit einem P-Laut anfährt.
Das quittiert das Mikro nämlich mit impulsstarkem Ploppen, denn die vier verbauten 5,25-Zoll Lautsprecher sind durchaus zu einer tragfähigen Bassleistung fähig. Was bei Ploppgeräuschen von Nachteil ist, verkehrt sich bei Multimedia-Präsentation mit Musik dann wieder zum Vorteil, denn die Audiowiedergabe über den Lectern ist erstaunlich breitbandig und impulsstark. Als etwas ungünstig erweist sich die Platzierung des Input-Volumes in der Standsäule, den so muss man als Sprecher zum Einstellen der Verstärkung immer unter die Pultfläche greifen. Ein Drehregler an der Oberseite (beispielsweise neben dem Mute-Taster) hätte die Feinabstimmung der Lautstärke wesentlich eleganter gemacht.

Gut zu erkennen: Die Verstärkung in unserem Testszenario beträgt mehr als 12 dB.
Gut zu erkennen: Die Verstärkung in unserem Testszenario beträgt mehr als 12 dB.
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Fazit

Die Idee des Lectern Active ist prinzipiell hervorragend und Denon haben sie konzeptionell und in Bezug auf Features wie das integrierte Mikrofon, den Mischer und die Strombuchse fraglos gut umgesetzt. In Details ist das Gesamtsystem aber noch nicht perfekt. Zu nennen ist hier vor allen Dingen das relativ rückkoppelungsanfällige Mikrofon mit seiner nicht ganz vorteilhaften Klangcharakteristik und Plopp-Anfälligkeit, zum anderen die geringe Körperschallentkoppelung zwischen Mikrofon und Pult und nicht zuletzt die nicht ganz optimale Platzierung des Lautstärkereglers außerhalb des Blickfelds des Sprechers. Bei günstigen räumlichen Gegebenheiten (trockener, unsymmetrischer Raum mit guter Akustik) und wenn man den Lectern Active mit relativ moderater Verstärkung einsetzt, lässt sich durchaus eine deutliche Verbesserung der stimmlichen Reichweite und Verständlichkeit erzielen. Bei problematischen akustischen Verhältnissen und größerem Pegelhub werden dann allerdings die Rückkoppelungsprobleme und der etwas nasale Grundklang des Mikros immer deutlicher. In Anbetracht des professionellen Preissegments, in dem der Lectern spielt, hätte ich mir dann entsprechend ein bisschen mehr Sorgfalt bei der Abstimmung des Mikrofons auf das Gesamtsystem gewünscht.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • elegantes Design
  • Audioeingänge in Miniklinke & Cinch
  • deutliche Sprachverstärkung erzielbar
  • solider Stand
  • Stromanschluss für Laptop etc.
Contra
  • mitgeliefertes Mikrofon klingt nasal
  • relativ rückkoppelungsfreudig
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von Numinos

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