Das Danelectro Billionaire Filthy Rich Tremolo Pedal ist Mitglied der insgesamt vierköpfigen Billionaire-Serie, in der auch zwei Booster und ein Leslie-Simulator zuhause sind. Das Tremolo ist zwar nicht unbedingt ein Effekt, den man tagtäglich exzessiv einsetzt – sofern man sich nicht der Musik der 50er und 60er Jahre verschrieben hat. Aber ein solches Pedal gehört als Standardeffekt in jedes Effektboard, und das Danelectro Billionaire Filthy Rich Tremolo erweitert das Angebot um eine interessante Variante.
Interessant vor allem, weil das Pedal laut Hersteller den Effekt mithilfe derselben Technologie generiert, über die das legendäre Danelectro-Tremolo aus den 40er Jahren verfügte. Hinzu kommt ein eigenständiges und schlichtes, aber edel wirkendes Design, das die Neugier auf die Performance unseres Testkandidaten weiter vergrößert.
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Optik/Verarbeitung
Dem in einem Stoffsäckchen verpackten Pedal liegt eine englischsprachige Bedienungsanleitung bei, die darauf hinweist, das Danelectro bereits in den späten 1940er Jahre einen Verstärker samt Tremolo-Effekt entwickelt hatte. Eine kurze Recherche ergibt, dass der US-amerikanische Hersteller 1947 von einem gewissen Nathan Daniels gegründet wurde und im Auftrag der Versandhäuser Sears und Montgomery Ward Instrumentalverstärker baute. Ab 1954 kamen Gitarren und Bässe hinzu. So weit der kleine Ausflug in die Firmenhistorie und zurück zu unserem Test.
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Das vollständig aus Metall gefertigte Gehäuse bringt bei einer Größe von 62 mm x 47 mm x 114 mm satte 251 Gramm auf die Waage. Auffällig ist, wie bereits erwähnt, das Design, das ausgesprochen schnittig daherkommt. Die perfekt ausgeführte Lackierung unterstreicht den hochwertigen Eindruck und gefällt mir ausgesprochen gut, und es setzt sich zumindest optisch von der unübersichtlichen Masse an Effektpedalen ab.
Die Anschlüsse befinden sich allesamt an der Stirnseite, so auch die Buchse zum Anschluss eines 9-Volt-Gleichstrom-Netzteils. Das ist insofern wichtig, da ein Batteriebetrieb nicht möglich ist. Die beiden Ein- und Ausgangsklinkenbuchsen sind zudem von außen mit dem Gehäuse verschraubt, sehr gut! Die Unterseite des Pedals wurde lediglich lackiert, aber nicht mit Gummifüßchen versehen. Diese befinden sich auch nicht im Lieferumfang. Drei Schrauben halten die beiden Gehäuseteile zusammen und müssen demnach auch nur im Servicefall entfernt werden. Ein Blick in das Pedal zeigt auch hier eine saubere Verarbeitung.
Dort befindet sich ein kleines Trimmpoti, mit dem sich die Lautstärke des Effektsounds im Verhältnis zum Bypass angleichen lässt, da Tremoloeffekte manchmal und je nach angeschlossenem Instrument leiser sein können. Auch diese Information konnte ich dem beigelegten Bedienungsfaltblatt entnehmen. Apropos Bypass: Das Filthy Rich Tremolo verfügt über einen True-Bypass, der das eingehende Signal direkt an den Ausgang weiterleitet.
Die Oberseite ist mit zwei Potis bestückt, deren Knöpfe so konstruiert sind, dass sie eine pfeilförmige Ausbuchtung nach außen besitzen, womit das Ablesen der aktuellen Reglerstellung vereinfacht wird. Dazu kommt, dass an der Oberseite ein eingeprägter Pfeil die Richtung anzeigt. Regeln lassen sich die Parameter Speed und Depth, und ein kleiner Kippschalter wählt zwischen Hard und Soft. Dabei bietet Soft laut Bedienungsanleitung den weichen Tremoloeffekt eines Röhrenverstärkers aus den 1960ern, wobei Hard eine deutlich Lautstärkenveränderung hervorrufen soll. Außerdem verliert im Hard-Modus der Depth-Regler seine Funktion.
Das Pedal wird natürlich mit einem Fußschalter aktiviert, dabei wird ein “B” violett illuminiert, das wohl den Namenszusatz Billionaire betonen soll und zumindest mich unweigerlich an das Bentley-Logo denken lässt. Auch der Fußschalter wurde von außen mit dem Gehäuse verschraubt.
Das in China gefertigte Pedal kann in punkto Verarbeitung überzeugen und ich bin sehr gespannt, ob es auch am Amp seinem Luxusanspruch gerecht werden kann.