BOSS Digital Delay DD-7 und DD-3 Test

BOSS ist eine Division von Roland. Und Roland ist vor allem für gute Synthesizer und einige tolle Effekte bekannt. BOSS wiederum dürfte trotzdem den meisten Gitarristen und Bassisten ein Begriff sein. 

Boss_DD7_DD3_01_Aufmacher Bild


Die Auswahl an verfügbaren bunten Bodeneffekten von BOSS ist schier unendlich. Aber nicht nur Anwender der elektrisch verstärkten Saiteninstrumente greifen auf diese zurück. Auch Keyboarder und Studio-Menschen entwickeln gern eine BOSS-Sammelleidenschaft. Und deshalb testen wir diese beiden Delays heute mal mit dem Fokus auf solch einen Einsatzzweck, fernab der bierversifften Bühne!

Details

Delay, Delay, Delay…

Das BOSS Digital Delay DD-7 und DD-3 sind beides Effekte im Bodentreter-Design, sogenannte Stompboxes. Sie sind gleich groß (59x73x129 mm) und mit 9V-Block-Batterien befüllt etwa ein halbes Kilo schwer.

Fotostrecke: 3 Bilder BOSS DD-7

Einfach gesprochen ist das DD-7 die Stereo Deluxe Variante vom in die Jahre gekommenen DD-3 inklusive A/B-IOs und ist dabei wirklich nur unwesentlich teurer (120 Euro vs. 140 Euro Straßenpreis). Die Benutzung mit einem Netzteil ist bei beiden möglich, dieses muss aber – wie so gut bei allen Bodeneffekten – separat erworben werden. 

Simples Delay

Beide Pedale bieten den klassischen digitalen Delay-Effekt, sprich Signal-Verzögerungen vom Flanging bis zum Echo. Mit den drei ersten Potis werden dabei die bekannten Parameter Effekt-Level (FX-Gain), Feedback und Delay-Time angepasst. Das trockene Signal passiert also unverändert das Gerät, der Effekt-Anteil wird hinzugemischt
Der vierte Drehregler ist ein Drehschalter und dient zur groben Anpassung der Delay-Zeit sowie der Verwendung zusätzlicher Modi – dazu aber in der Differenzierung mehr. Die Delay-Zeit lässt sich in drei verschiedenen Ranges anpassen – und zwar von 1 bis 50 ms sowie von 50 bis 200 ms und 200 bis 800 ms. Die geringste Zeit des DD-3 ist 12,5 ms. 
Das DD-7 kennt außerdem eine weitere Position um Delay-Zeiten bis zu 3200 ms auszuführen, sowie einen Long-Mode, welcher die Delay-Zeit verdoppelt, sollte man Input A und Output B verwenden – Stereo-Modi sind dann aber nicht möglich.
Hinzu kommt eine Hold-Funktion, um Sounds zu layern solange das Pedal gedrückt wird – das Pedal wird somit zum flüchtigen Mini-Sampler, um Sounds zu stacken. Was man damit in Perfektion machen kann, seht ihr am besten hier. Bis hier sind sich die beiden Boxen äußerst ähnlich, wenn man von den erweiterten Delay-Zeiten beim DD-7 einmal absieht. 

Differenzen I: Connect me

Anschlussseitig tauchen offensichtlich Differenzen auf: Das DD-3 ist eindeutig beschriftet und bleibt pragmatisch: Es gibt einen 6,35-mm-Mono-Eingang und einen 6,35-mm-Mono-Ausgang sowie einen Direct-Out, um das unbearbeitete Signal auch weiterleiten zu können.

Fotostrecke: 3 Bilder Unterschiedlich Steckmöglichkeiten …

Bei dem DD-7 wird der Sachverhalt komplizierter: Es gibt zwei Mono-Eingänge (6,35 mm) und zwei Mono-Ausgänge (A/B), sodass sich das Gerät stereo und in weiteren Mix-Modes verwenden lässt, wie beispielsweise Ping-Pong. Außerdem lässt sich der B-Out auch als Direct-Out verwenden. 

Differenzen II: Express and tap me

Eine Tap-Tempo-Funktion hat das DD-7 auch zu bieten, genau wie den Anschluss für zwei Fußpedale, um das Tempo auch extern tappen zu können – wie auch Delaytime, Feedback und Fx-Level via Expression-Pedal steuern zu können. 

Differenzen III: Gimme some more

Neben den bereits beschriebenen Unterschieden bezüglich der erweiterten Delay-Zeit, dem Expression/Tap-Pedal-Anschluss und den üppigen A/B-IO Anschlussvarianten hat das DD-7 noch weitere Effekte an Bord.

Auf den ersten Blick fast gleich: Die Parameter des DD-7 und DD-3.
Auf den ersten Blick fast gleich: Die Parameter des DD-7 und DD-3.

Analog, Modulate und Reverse können direkt über den Drehschalter ausgewählt werden, hinzu kommen drei „versteckte“ Modes für das „ordinäre“ Delay. Diese hören auf die Namen L/R Independent, Panning-Delay und Spatial Broadness. Zur Aktivierung dieser muss das Pedal gedrückt werden, bevor Eingang B eingesteckt wird. Klingt kompliziert, ist es in der Praxis aber gar nicht.
Analog versucht dabei das BOSS DM-2 zu emulieren, was etwas mehr nach Tape klingt – vor allem beim Modulieren der Delay-Zeit. Modulate hingegen bringt etwas Chorus auf die Delays. Reverse wiederum ist ein Delay, das zerstückelte Audioschnipsel rückwärts abspielt. Die Delay-Zeiten sind dabei von 20 ms auf 800 ms limitiert, Reverse hingegen arbeitet mit 300 ms bis 3200 ms. Und da man sich das alles so schlecht merken kann, gibt es beim DD-7 ein paar Sticker, die man an die Seite kleben kann.

Hast du Kopf wie Sieb, musst du aufschreiben. Oder aufkleben. Die passenden Aufkleber gibt der BOSS dazu.
Hast du Kopf wie Sieb, musst du aufschreiben. Oder aufkleben. Die passenden Aufkleber gibt der BOSS dazu.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.