Bass-Saiten wechseln – 5 Dinge, auf die du achten solltest

Einige Bassist:innen tun es vor jedem Gig, andere nur alle paar Wochen, und andere kommen sogar monatelang mit nur einem Satz aus: Die Rede ist vom Saiten aufziehen bzw. Saiten wechseln beim E-Bass! Spätestens, wenn der Bass nur noch stumpfe und undefinierte Töne von sich gibt und sich die Bass Strings auch nicht mehr klanglich wiederaufbereiten lassen (wie das funktioniert, erfährst du HIER), wird es Zeit, einen Satz neuer Bass-Saiten zu besorgen. Der Saitenwechsel ist sicher kein Hexenwerk, dennoch gibt es paar Dinge, die man beachten sollte, damit der frisch bespannte Bass nach dem Boxenstop auch wieder sein volles Potenzial entfalten kann!

Bass-Saiten wechseln - Workshop
Worauf man beim Wechsel der Basssaiten achten muss, erfährst du in diesem Artikel.
Inhalte
  1. Die richtige Saitenlänge bei Bass-Saiten
  2. E-Bass-Saiten richtig schneiden
  3. Nicht wickeln, sondern kurbeln!
  4. Anti-Schlupf-Behandlung beim Bass-Saiten wechseln
  5. Intonationsprobleme bei Bass-Saiten beseitigen

Die richtige Saitenlänge bei Bass-Saiten

Wenn der Bass von den alten Saiten befreit wurde, geht es daran, die neuen Saiten auf die richtige Länge für euren Bass zu trimmen. Die Saiten sollten mindestens zweimal komplett um die Achse der Stimmmechanik laufen, damit sie straff sitzen und nicht schon beim ersten Stimmvorgang wieder aus der Mechanik rutschen. Schneide dafür die Saiten etwa 15 cm hinter der Achse ab, auf welcher sie sitzen sollen.

E-Bass-Saiten richtig schneiden

Wichtig ist außerdem, dass du deine Strings vor dem Abschneiden mindestens bis zu einem Winkel von 90 Grad knickst und anschließend direkt hinter dem Knick mit einer Zange abschneidest. Auf diese Art wird die Ablösung der Umwicklung vom Saitenkern vermieden, was zum sicheren Tod der Saite der führen würde.

Bass Saite knicken
Fotostrecke: 2 Bilder Zuerst wird die Saite geknickt, …

Nicht wickeln, sondern kurbeln!

Viele Bassist:innen stecken das Saitenende beim Wechsel der Bass-Saiten in die mittlere Öffnung der Achse und wickeln die Saite einfach um die Achse. Das ist nachvollziehbar, denn so geht es am schnellsten und man spart sich die Kurbelei an der Mechanik.

Der Nachteil der weit verbreiteten Wickeltechnik ist allerdings, dass sich die Saite dabei leider in sich verdreht und verspannt. Wird die Verdrehung anschließend nicht am anderen Saitenende an der Brücke des Basses gelöst, so wird die Saite wahrscheinlich nicht frei schwingen können, was logischerweise den Klang negativ beeinflussen wird. Schlimmstenfalls ist dann mitunter im Sound sogar ein extrem störender Chorus-artiger Effekt zu vernehmen – denkbar ungünstig!

Besser ist daher der etwas mühsamere Weg: Beim Bass-Saiten wechseln wird jede Saite mit zwei Fingern geführt und mit der Stimmmechanik aufgezogen – das klappt übrigens am komfortabelsten mithilfe einer Saitenkurbel, welche es mit Hand- oder Elektrobetrieb zu erwerben gibt. Achte beim Aufziehen zudem darauf, dass zumindest die letzte Umwicklung der Saite möglichst weit unten auf der Mechanikachse sitzt, damit der Auflagedruck auf den Sattel größtmöglich ist. Das ist besonders wichtig bei Saiten, die nicht von einem Saitenniederhalter vorm Sattel heruntergedrückt werden!

Peg Winder
Fotostrecke: 2 Bilder Um Verdrehungen der Saite zu vermeiden, sollte diese zuerst entdreht und dann auf die Mechanikachse gekurbelt werden.

Anti-Schlupf-Behandlung beim Bass-Saiten wechseln

Selbst wenn die Saiten behutsam aufgezogen und das Instrument gestimmt wurden, sitzen möglicherweise eine oder mehrere Saiten immer noch nicht richtig straff auf der Mechanikachse, wodurch das Tuning schnell leiden kann. Abhilfe schafft ein beherztes Ziehen an bzw. Dehnen der Saite, während die andere Hand den Bass festhält.

Dehnen einer neu aufgezogenen Bass-Saite
Ein Ziehen bzw. Dehnen der Saite kommt der Intonation zugute. Aber bitte Vorsicht: Nach “ganz fest” kommt “ganz ab”!

Intonationsprobleme bei Bass-Saiten beseitigen

Je nach Bass- und Brückenkonstruktion verläuft die Saite hinter dem Saitenreiter der Brücke in einem mehr oder weniger starken Winkel. Die Saite wird auf dem Saitenreiter also leicht geknickt. Bei neuen Saiten – und hier besonders bei den dickeren Strings – ist der Knick noch nicht stark genug ausgeprägt, sodass die Saite nicht vollständig auf dem Reiter aufliegt – die unweigerliche Folge sind Intonationsprobleme! Im schlimmsten Fall kann auch hier der bereits beschriebene chorusartige Effekt auftreten, da die Saite nicht gleichmäßig schwingen kann!

Drücke also beim Bass-Saiten wechseln einfach jede Saite kurz vor dem Saitenreiter mit dem Daumen kräftig nach unten, um dieses Problem zu beseitigen. Das Gleiche kannst du übrigens auch am Sattel machen. Der Winkel der Saiten ist hier zwar meist nicht so stark wie an der Brücke, manchmal sitzen die Saiten aber dennoch nicht richtig in den Kerben.

Pressing Strings
Fotostrecke: 2 Bilder Nach dem Aufziehen sollten die Strings an der Brücke sowie am Sattel kurz heruntergedrückt werden, …

So weit für heute – auf dass dein nächsten Saitenwechsel super verläuft! Viel Spaß beim Bass-Saiten wechseln und alles Gute, Rainer Wind

Hot or Not
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... und danach passgenau mit einer Zange abgeschnitten.

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