Allen & Heath CQ-12T & CQ-18T im Test: Fernsteuerbare Digitalmixer, die dazu auch noch klein und preiswert sind, suchte man lange Zeit vergeblich. Bis vor einigen Jahren waren sie daher also vor allem in Profi-Gefilden zu finden. Dank fortschreitender Tablet-Technologien kamen dann endlich auch die ersten Tablet- und Mini-Digital-Mixer auf den Markt. Und so sind die portablen Konsolen im Kompakt-Format a la XR18 und Ui-16 heute nicht mehr aus den Proberäumen der Welt wegzudenken. Weil Allen & Heath auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollten, gingen sie mit ihren fernsteuerbaren Qu-PAC und Qu-SB auch in dieser Kategorie in Konkurrenz zu Behringer, Mackie oder Soundcraft. Preislich konnten sie dann aber doch nicht ganz mithalten, so liegt die Qu-PAC auch heute noch 1000 Euro über der Soundcraft UI-24.
Aber damit ist jetzt wohl Schluss! Dieses Jahr gingen die Briten nämlich mit der neuen CQ-Serie – und damit gleich drei Kompakt-Mixern – an den Start. Die nennen sich 12T, 20B und 18T und dürften für Veranstaltungstechniker, Hobby-Musiker und Bedroom Producer gleichermaßen interessant sein, bewegen sie sich in puncto Kosten doch in ähnlichen Gefilden wie XR, Ui und Co. und kommen mit einigen Features, anhand derer sich Allen & Heath von ihren Kontrahenten absetzen wollen. Da drei Konsolen in einem einzigen Artikel aber dann doch den Rahmen sprengen würden, bearbeite ich die Stagebox-Version, die CQ-20B, die eher für den Probe- und Live-Gebrauch konzipiert wurde, in einem separaten Review, in dem ich auch auf zusätzliche Features eingehen möchte, die gerade im Live-Bereich nützlich sein könnten.In diesem Test machen wir uns erst mal mit den Touchscreen-Mischern, die derzeit bei 799 bzw. 1049 Euro liegen, vertraut. Los geht‘s!
Allen & Heath CQ-12T/18T – das Wichtigste in Kürze
- 96 kHz Signalverarbeitung
- Steuerbar am Gerät oder über Handy und Tablet
- frei belegbare Soft-Keys
- Kombi-, XLR- und Klinken-Eingänge
- sieben Zoll großer Touchscreen
- über USB-B auch als Audio-Interface nutzbar
- SD-Karte bietet Multitrack-Recording auch ohne Computer
Auf den ersten Blick …
Auf den ersten Blick sehen sich die beiden Pulte zum Verwechseln ähnlich. Abgesehen von der optischen Aufmachung, geben sich CQ-12T und CQ-18T aber auch in Sachen Funktionen die Klinke in die Hand. Unterschiede fallen erst bei genauerer Untersuchung auf – ob diese den Preisunterschied von 250 Euro rechtfertigen?
Da wäre zunächst die namensgebende Anzahl der Ein- und Ausgänge: Beide Konsolen besitzen sowohl XLR- und Kombi-, als auch reine Line-Eingänge. Sind es bei der CQ-12 noch jeweils fünf XLR- und genauso viele Kombibuchsen, finden sich beim großen Bruder jeweils acht. Dazu besitzen beide einen Stereo-In in Form zweier symmetrischer Klinkenbuchsen.
Auf einen klassischen Cinch-Input wurde bewusst verzichtet, da viele Abspielgeräte heutzutage meist nicht über physische Ausgänge verfügen, dafür gibt es allerdings bei allen Mixern der Serie die Möglichkeit zur Bluetooth-Wiedergabe. Die Soundausgabe erfolgt über zwei XLR-Buchsen, die als Main-Out dienen und sechs weitere im Klinkenformat, welche als Sends für Effekte oder Monitoring Verwendung zu finden vermögen.
Für dich ausgesucht
Außerdem können die Audiosignale über Kopfhörer abgehört werden, wobei die 12er-Version mit einem, der größere Bruder mit zwei Ausgängen aufwartet. Solche baulichen Unterschiede bringen auch eine gewisse Abweichung in puncto Maß und Gewicht mit sich. So wiegt die CQ-18T mit ihren 3 kg bei einer Größe von 34,6 x 8,8 x 24,2 cm knapp ein halbes Kilo mehr als ihr 2,4 kg leichter Kollege, der nur in der Breite um 5,6 cm vom großen Bruder abweicht.
Audiointerface
Die CQ-Serie arbeitet mit einer Samplerate von hochauflösenden 96 kHz. Allein schon dadurch unterscheiden sich Allen & Heath von Konkurrenzprodukten der gleichen Preiskategorie, die begnügen sich in der Regel nämlich mit maximal 48 kHz. Da die Geräte weiterhin als Audio-Interface nutzbar sind, können mit einer solchen Auflösung auch Wave-Dateien aufgenommen werden – wer doch weniger Speicher verbrauchen möchte, stellt auf 48 kHz um. Wiedergeben können die Konsolen digitale Signale von 44,1 bis 96 kHz.
Für Playback und Record stehen Anschlussmöglichkeiten für einen USB-Stick, den klassischen Computer, oder eine SD-Karte zur Verfügung, wobei die letzten zwei die Aufnahme von Einzel-Tracks ermöglichen. Wer sich für die Stick-Variante entscheidet, muss sich mit der LR-Summe zufriedengeben.
Netzwerken mit dem Allen & Heath Pult
Über eine Netzwerkschnittstelle steht es Nutzern zusätzlich offen, einen W-Lan-Router anzuschließen. Das ergibt Sinn, denn von Werk aus besitzt der günstigste CQ-Vertreter im Gegensatz zu seinen großen Brüdern keine eingebaute Netzwerk-Ausgabe – zu sehen (oder eben nicht) an der fehlenden Antenne – und kann daher zunächst nur über den Bildschirm bedient werden. Hat man einen solchen allerdings zur Hand, sind die Pulte dann ebenfalls per App vom Computer, Smartphone oder Tablet zu bedienen.
Aber auch in der Steuerung am Gerät selbst gibt es Unterschiede: Zwar besitzen beide Units einen Main-Steuer-Drehknopf und jeweils drei, frei belegbare Soft-Keys, weitere drei Dreh-Regler, die sich der jeweiligen, auf dem Screen angezeigten Bedienfunktion farblich anpassen, finden sich allerdings nur bei der CQ-18T. Für zusätzliche Funktionen kann dem jeweiligen Setup noch ein Dual-Fußschalter hinzugefügt werden.
Bezüglich On-Board-Processing stehen einem bei der CQ-12T zwei Wege zur Verfügung, bei der CQ-18T dagegen die doppelte Anzahl an digitalen FX-Slots. Dort besteht dann die Wahl aus elf anpassbaren Effekten wie etwa Beat- und Stereo-Delay oder diverse Modular-Effekte.
Zuletzt noch zur Stromspeisung: Beide Pulte werden per 12-V-Kabel mit der nötigen Energie versorgt und verbrauchen maximal 35 W. Nicht gerade Stromschlucker also, bei der Größe aber auch kein Wunder.
Lieferumfang
Die Verpackungen der Geräte sind schlicht und praktisch designt. Sowohl CQ-12T als auch 18T kommen in einem eigenem Pappkarton in entsprechender Farbe. Darauf finden sich die Namen der Marke und selbstverständlich die Produktbezeichnung. Öffnet man die Verpackung, schaut einen auch schon das jeweilige Mischpult an, umgeben von durchsichtiger Plastikfolie und zwei angepassten Styroporstücken an den Seiten.
Lediglich zwei Kabel samt Wandler zur sicheren Stromversorgung wurden den Geräten beigelegt, das war es dann auch schon.
Beschaffenheit des Systems
Auf den ersten Blick erscheinen mir die Geräte ziemlich robust. Die geschwungen ausfallenden Seitenpartien der CQ-Desktop-Modelle bieten einen zuverlässigen Griff und erleichtern den Transport. Zusätzlich sehen diese schwarzen Kunststoff-Abdeckungen dank ihrer schlichten Aufmachung, die durch die subtile Einbindung des Firmenlogos nur unterstrichen wird, auch einfach schick aus.
Dazu kommt die grau-silbern schimmernde Metall-Oberfläche, welche das Gehäuse der CQ-T-Pulte ziert und deren Eleganz Allen & Heath durch schwarz glänzende Schriftzüge mit Firmen- und Modellnamen hervorzuheben weiß.
An der Oberseite beider Konsolen sind alle Ins und Outs positioniert. Die sind, egal ob XLR-, Klinken- oder Kombi-Buchse, allesamt ordentlich befestigt, nichts wackelt oder rasselt.Auch die Wi-Fi-Antenne des 18T ist ordentlich in der dazugehörigen Klemme fixiert. Weiterhin befinden sich hier alle digitalen Schnittstellen, also USB-A, USB-B, ein SD-Karten-Slot und ein Ethernet-Anschluss, welcher ausschließlich der Remote Control dient, nicht etwa zur Anbindung einer Stagebox.
Die darunterliegende, angeschrägte Fläche ist mit der Bediensektion des Geräts versehen. Dazu gehören bei beiden Pulten das mittig liegende Touch-Display samt darunterliegender Steuerbuttons zur Layer- und Menüauswahl und die rechts daneben positionierten, frei belegbaren Soft-Keys mit dem Hauptregler darunter. Links dagegen unterscheiden sich die Geräte: Wo die kostspieligere Version mit drei zusätzlichen Steuerknöpfen aufwartet, findet sich beim 12T lediglich ein Bluetooth-Symbol als kosmetisches Gimmick.
Rückseite des CQ-12T und 18T
Auf der Rückseite befinden sich der Ein- und Ausschalter und der Stromanschluss der Pulte. Zum allergrößten Teil wurden sie allerdings mit Luftlöchern versehen, die der passiven Kühlung der internen Elektronik dienen. Auch die Vorderpartie ist schlicht designt – hier sind nämlich die Kopfhöreranschlüsse untergebracht. Davon besitzt der CQ-12T einen, die 18er-Version zwei Stück.
Was die Kühlung angeht, setzen die Briten zusätzlich aber auch auf einen Aktiv-Lüfter, platziert auf der Unterseite des jeweiligen Mischpultes. Dank der abstandhaltenden Gummifüße, welche den Produkten einen sicheren Halt bieten, gibt es genug Platz, um die erwärmte Luft nach unten abzuführen. Außerdem befinden sich auf der Unterseite noch vier Schraubgewinde, an denen Module zur Rack-Integrierung angebracht werden können.
Jonas sagt:
#1 - 21.12.2023 um 13:12 Uhr
Danke für diesen Test! In wenigen Wochen dürfte 'mein' 18T dann auch mal in Deutschland angekommen sein. Ich hoffe, dass das Gerät, dem Fazit entsprechend, die perfekte Schalt&EasyMehrspurRecording-Zentrale meines kleinen DAW-losen Synth-HomeStudios wird. Bezüglich künftiger Updates, - eine (einfache) Sidechain-Funktion für den Kompressor wäre super. - Die passende App lässt sich zwar problemlos auch ohne Gerät bedienen/testen, aber es fehlt (zumindest bei Android) ein Beenden-Button bzw. Ich muss zum Beenden mein Smartphone neu starten. Hab zumindest nichts gefunden. Frohes Fest
David sagt:
#2 - 07.02.2024 um 08:25 Uhr
Végre egy átfogó, korekt teszt, köszönöm szépen! Megvásárolom a keverőt, amint lesz készleten. :)
Sir George sagt:
#3 - 18.02.2024 um 23:58 Uhr
Danke für den Testbericht. Warum erkennt das Pult nicht meinen USB Stick mit MP3 Danke für die Antwort