AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+ und TMA-2 DJ V2 TEST

Die TMA-2-Serie von AIAIAI ist modular aufgebaut, soll heißen, alle Komponenten wie Kopfhörerbügel, Speaker, Ohrpolster, Kabel und mehr sind einzeln erhältlich und untereinander weitreichend kombinierbar. Die hier vorgestellten Kopfhörer könnte man daher auch als sinnvolle Serviervorschläge bezeichnen, die AIAIAI uns Nutzern besonders ans Herz legt. Deswegen werde ich hier im Test auf die einzelnen Komponenten namentlich eingehen, um euch Vergleiche zu ermöglichen.

AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+ und TMA-2 DJ V2 TEST

AIAIAI TMA-2 DJ

Beide Kopfhörer kommen in stylischen gelb-grauen Kartonschubern. In diesem befinden sich sichtgeschützte schwarze Plastiktüten, die die jeweiligen „Module“ enthalten. Der TMA-2 DJ setzt sich aus folgenden Einzelkomponenten zusammen:

  • H02 – Kopfhörerbügel aus widerstandsfähigem, hochwertigem Nylon, Listenpreis: 50,- Euro
  • S02 MKII– zwei laute 40-mm-Lautsprechermembranen aus steifer Bio-Zellulose, Listenpreis: 90,- Euro
  • E02 – weiche On-Ear-Polster aus Memory-Schaumstoff mit Kunstlederbezug, Listenpreis: 35,- Euro
  • CO2 – schwarzes 1,5 m langes Spiralkabel mit angerauter Gummioberfläche, Listenpreis: 25,- Euro
  • A01 –Pouch mit Netzinnenfutter, Listenpreis: keine Angabe

Einzeln bestellt wären das dann muntere 200,- Euro Listenpreis, ohne das dünne, schwarze Stoffbeutelchen mit dem AIAIAI-Logo, das ist quasi „geschenkt“. Der Straßenpreis des Komplettpakets ist noch etwas geringer.

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Fotostrecke: 3 Bilder Der AIAIAI TMA-2 DJ im Karton

Membrane

Es gibt drei Membranteile, die alle mit 40 mm großen Speakern bestückt sind. Die S02 tragen den Beinamen „Punchy Sound“ und sind auf klaren, druckvollen Bass abgestimmt. S05 „Detailed Sound“ steht für ausgeprägtere Mitten, bessere Dynamik und möglichst präzise Klangwiedergabe. Beide Varianten kosten 90,- Euro und werden hier im Test besprochen. Die S10 sind die drahtlose Bluetooth-5.0-Variante der S05 mit über 40 Stunden Wiedergabezeit, zwei Mikrofonen (z. B. für Telefonate) und USB-C-Schnellladung für 130,- Euro. Sie können auch per Kabel betrieben werden. Im Übrigen kann jedes Kabel mit handelsüblichen Ministereoklinken verwendet werden, auch solche anderer Hersteller. Cool.

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Im AIAIAI-Stecksystem können die Lautsprechermembrane und die Ohrpolster beliebig kombiniert werden. Im TMA-2 DJ kommen zwei S02 MKII und zwei S05 MKII zum Einsatz.

Ohrenpolster

Es stehen fünf Ohrenpolster zur Auswahl, die einfach mit vier Steckern auf die Membranen draufgeklickt werden. Das funktioniert erstaunlich gut, stabil und fehlerfrei.

  • E01 ist ein mit Mikrofaser bezogenes On-Ear-Polster und mit 25,- Euro die günstigste Variante.
  • Zum gleichen Preis gibt es ein Paar E10 On-Ear-Memory-Schaumstoffpolster mit REPREVE, einem aus recycelten Materialien (u. a. Plastikflaschen) hergestellten weichen Kunststoff.
  • Das On-Ear-Polster E02 besteht aus weichem Memory-Schaumstoff, der mit PU-Kunstleder bezogen ist, kostet 35,- Euro und gehört hier im Test zur Ausstattung der TMA-2 DJ-Kopfhörer.
  • E04 sind zwei Over-Ear-Polster, ebenfalls aus weichem Memory-Schaumstoff und PU-Leder für 40,- Euro.
  • Deutlich luxuriöser sind der E08 Over-Ear-Polster mit Alcantara-Bezug. Sie kosten als Pärchen 55,- Euro und gehören zur Ausstattung unserer TMA-2 Studio Wireless+ Testkopfhörer.

Die Over-Ear-Polster sind natürlich größer als die On-Ear-Polster, können aber trotzdem auf jede der drei angebotenen Membranen geklickt werden.

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Die E02-Over-Ear Ohrpolster des AIAIAI TMA-2 DJ sind mit weichem PU-Leder überzogen

Kopfbügel

Insgesamt sechs Kopfbügel hat AIAIAI im Portfolio. Los geht‘s mit dem nur 25,- Euro schmalen H01 Slim über den gleich doppelt so teuren H02 aus Nylon (TMA-2 DJ) bis zu den 60,- Euro teuren H03 mit extra PU-Leder-Polsterung und H04 mit Mikrofaserbezug. Schließlich noch die beiden Modelle für Drahtlosbetrieb H06 mit Bluetooth 5.0 für 100,- Euro und die Kombination H10 und X01 mit insgesamt drei Verbindungsmodi: drahtlos per W+ Link via dem X01-Transmitter, per Bluetooth 5.0 oder analog kabelgebunden.

Am Bügel finden wir auch jeweils zwei kleine kurze Kabel, die in die Membranteile gesteckt werden. In eine der unteren Buchsen, erkennbar an den zwei kleinen, inneren Riegelvorsprüngen, stecken wir dann das lange Kopfhörerkabel (egal ob links oder rechts) und verriegeln dieses mit einem kurzen Dreh.

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Die zusammengesteckten Ohrhörer werden auf den Bügel aufgesteckt und in acht Positionen eingerastet

Kabel

Insgesamt acht Kabel bietet AIAIAI an, von Consumer-Teilen wie den 1,2 m langen, geraden C01 (mit Ein-Knopf-Fernbedienung und Inline-Mikrofon), C07 (reflektierende Oberfläche) und C13 (pretty in pink), dem 1,5 m langen, schwarzen Triad-Hi-Fi-Kabel, das magnetische und Radiofrequenz-Interferenzen reduzieren soll, bis zu den für DJs empfohlenen 1,5 m langen S02 (in Schwarz) und C18 (in Neongelb), jeweils mit 3,5 mm auf 6,3 mm Schraubadapter.

Beide DJ-Kabel sind an den beiden äußeren Ende gerade und in der Mitte als Spirale gefertigt. Dadurch lassen sie sich bei Bedarf auf bis zu 3,2 m ausziehen.

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Das 1,5 m lange AIAIAI-Kabel kann mit der mittigen Spiralwindung auf über die doppelte Länge ausgezogen werden

AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+

Der drahtlose Studiokopfhörer in unserem Doppeltest kommt mit folgenden Bauteilen:

  • H10 – Kopfhörerbügel mit drei Verbindungsmodi: W+, Bluetooth 5.0 und kabelgebunden, Listenpreis: 180,- Euro
  • S05 MKII – zwei 40 mm Lautsprechermembranen aus steifer Bio-Zellulose, detaillierter und leiser als die S02, Listenpreis: 90,- Euro
  • E08 – Over-Ear-Polster aus Memory-Schaumstoff, bezogen mit Alcantara, Listenpreis: 55,- Euro
  • CO2 – schwarzes 1,5 m langes Spiralkabel wie beim TMA-2 DJ, Listenpreis: 25,- Euro
  • A01 – leichte schwarze Pouch mit Netzinnenfutter
  • X01 – der Sender für das W+-Signal ist beim H10 im Lieferumfang und Preis inbegriffen.

Mit all den Einzelteilen wären einzeln gekauft gleich schon mal 350,- Euro auf der Uhr. Auch hier ist der UVP für den fertig konfigurierten Kopfhörer der gleiche wie die Summe der Einzelteile, abzüglich der Pouch mit geringem Must-have-Faktor. Die fertig konfigurierten Kopfhörer sind also kein günstigeres Angebot, sondern fügen lediglich zusammen, was für AIAIAI Sinn macht.

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Fotostrecke: 3 Bilder Der AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+ im Karton

Doppelt drahtlos

Der Kopfbügel H10 verfügt über gleich drei Verbindungsmodi: Mit dem im Lieferumfang enthaltenen Transmitter X01 wird die von AIAIAI entwickelte W+ Link-Verbindung erstellt. Dadurch ist der Funkbetrieb an jeder beliebigen Kopfhörerbuchse möglich. Alternativ dazu kann auch eine Bluetooth 5.0 Verbindung zu entsprechenden Endgeräten erstellt werden. Zum Telefonieren steht auch ein eingebautes Mikrofon zur Verfügung. Zwischen diesen beiden Modi wird mit einem kleinen Schalter gewechselt, der am unteren rechten Bügelrand verbaut ist. Schließlich kann der Kopfhörer auch ganz analog mit Kabel betrieben werden.

Der TMA-2 Studio Wireless+ ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem bereits zwei Jahre alten TMA-2-HD Wireless (hier im Test), der nach wie vor erhältlich ist. Der kostet sogar etwas mehr als der Neuzugang.

Während der HD Wireless mit einer Bluetooth 4.2-Verbindung und einem eingebauten Mikrofon vor allem ein drahtloser Consumer-Kopfhörer ist, kommt der Wireless+ mit dem fortschrittlicheren Bluetooth 5.0 und der von AIAIAI neuentwickelten drahtlosen W+-Link-Technik.

Der AIAIAI TMA-Studio Wireless+ ist mit der Kombination von Kopfbügel H10 und der Sendeeinheit X01 ausgestattet

Für die W+-Link-Verbindung sind zwei Antennen unsichtbar im Kopfhörer eingebaut, die vom Sendeteil X01 auf einer 2,4 MHz Funkstrecke empfangen und eine Latenz von lediglich 16 ms ermöglichen. Das ist deutlich schneller als jeder multifunktionale Bluetooth-Standard und soll auch besser klingen, weil die Datenrate der Übertragung mit bis zu 1.500 kbps dem CD-Standard entspricht, ohne Datenreduktion im Signalweg.

Die H10-Empfangseinheit im Bügel wird per mitgeliefertem USB-Kabel geladen, ebenso der X01-Sender, der auch konstant mit Strom versorgt werden kann. Mit dem abnehmbaren Kabel und dem Klinkenstecker (3,5 mm bzw. 6,3 mm Adapter, geschraubt) kann das System dann in jede gewünschte Signalquelle gestöpselt werden.
Ob Monitor-Controller, Drummachines, Synthesizer oder Laptop-Kopfhörerausgang: Die smarte Kombination aus Sender X01 und Empfänger H10 macht Funkbetrieb ohne Bluetooth möglich.

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Fotostrecke: 3 Bilder Der AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+ sieht mit seinem mattschwarzen Finish sehr cool aus

Der Empfänger und die Sendeeinheit werden als Bundle zur UVP von 180,- Euro verkauft. Das Schöne daran: Prinzipiell können so auch ältere TMA-2-Headphones durch simplen Bügelaustausch auf Wireless+ umgerüstet werden. Auf der Website wirbt AIAIAI im Übrigen für dieses Bundle mit niemand Geringerem als Techno-Legende Richie Hawtin.

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Praxis

Für den Test habe ich zunächst beide Kopfhörer in ihrem jeweiligen Element genutzt, also den TMA-2 DJ bei mehreren DJ-Gigs und den TMA-2 Studio Wireless+ bei Musikproduktionen. Später habe ich dann die einzelnen „Klötzchen“ neu kombiniert und meinen Traumkopfhörer gebaut. Aber der Reihe nach …

AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+ und TMA-2 DJ V2 TEST
Ready for the road: der AIAIAI TMA-2 DJ mit der mitgelieferten Pouch

TMA-2 DJ – futuristischer Stealth-Look

Der AIAIAI TMA-2 DJ macht einen ganz hervorragenden Eindruck auf mich. Er sitzt leicht und fest auf dem Kopf und obwohl die Ohrmuscheln nicht klappbar sind, ist er kompakt genug, um auch in enge, flache DJ-Taschen zu passen. „Nicht klappbar“ bedeutet auch eine potenzielle Bruchstelle weniger.

Tatsächlich wirkt die Konstruktion aus aufgesteckten Ohrmuscheln so robust, dass ich dem TMA-2 eine lange Lebensdauer prognostizieren würde. Und selbst wenn etwas passiert: Kopfhörerbrüche haben aufgrund der modularen Bauweise ihren ultimativen Schrecken verloren.

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Die AIAIAI TMA-2 Headphones bestechen mit ihrem minimalistisch reduzierten Design

Das Handling in der DJ-Booth ist klasse: Die Muscheln sitzen straff und perfekt sowohl auf beiden Ohren als auch nur auf einem Ohr, damit das andere für die Monitorbox frei ist. Das rasche Auf- und Absetzen, hinters Ohr klemmen oder um den Hals legen fühlt sich dank der schmeichelnden PU-Leder-Oberfläche der Ohrmuscheln schön stabil und trotzdem weich am Ohr an.

Aufgrund des festen Bügels und dem On-Ear-Prinzip drückt die Kombination S02/E02 nach einiger Zeit etwas auf den Ohren, was allerdings auch an meinem großen Kopf liegen kann, weswegen ich persönlich die TMA-2 DJ nicht zum stundenlangen Produzieren nutzen würde. Auch Brillenträger könnten den Tragekomfort langfristig als unangenehm empfinden.

In Kombination mit der flauschigen Over-Ear-Polstern S05 fühlt sich das allein wegen dem  zusätzlichen Spielraum schon alles deutlich entspannter an, könnte aber für DJs mit kleinerem Kopf in der DJ-Booth schon wieder zu locker sitzen. Ja, es ist schon Segen und Fluch zugleich, wenn es zu viele Optionen gibt.

Was jedoch alle AIAIAI-Kombinationen eint, ist der wirklich coole mattschwarze Stealth-Look. Design ist natürlich immer Geschmackssache, aber ich finde, die AIAIAIs strahlen puren Futurismus aus.

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Auf dem Bügel des TMA-2 DJ befindet sich kein AIAIAI-Schriftzug

Sound

Mir gefallen die kickenden Bässe der S02/E02-Kombination sehr gut. Beatmatchen fällt leicht, weil auch weniger impulsive Bassdrums genug Punch haben, um den Beat zu fühlen. Da müssen die Ohren nicht erst im subsonischen Unterholz herumsuchen, das „akustische Grid“ ist schon bei geringen Lautstärken klar zu verorten. Die Charakteristik und das Tuning des Bassbereichs sind auch in der lauten DJ-Booth transparent. Generell ist der TMA-2 ein sehr empfehlenswerter Kopfhörer. Und erwähnte ich bereits, dass er saucool aussieht?

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Der AIAIAI TMA-2 DJ ist ein sehr guter kabelgebundener DJ-Kopfhörer. Aber es geht auch drahtlos.

TMA-2 Studio Wireless+: The Golden Age Of Wireless

So hieß 1982 ein Album von Elektropop-Pionier Thomas Dolby und wer schon immer völlig losgelöst im Studio arbeiten wollte, mit der neuen W+-Technologie von AIAIAI ist das nun (fast) latenzfrei möglich.

Wer schon mal mit Bluetooth-Kopfhörern live Musik gemacht hat, weiß um den feinen Unterschied der Echtzeit. Ein leichter Zeitversatz, der beim reinen Musikhören überhaupt nicht stört, fällt beim Musizieren entscheidend ins Gewicht.

Wenn wir gleichzeitig über die Monitor Speaker und die TMA-2 Studio Wireless+ abhören, ist ein leichtes Flanging wahrnehmbar, der Klang kommt auf den Ohren eben 16 ms später an. Diese Latenz ist aber so gering, dass sie beim reinen Headphone-Monitoring überhaupt nicht stört. Auch für Sänger und Sängerinnen ist der Versatz geringer als der fast jeder Soundkarte und ein gewaltiger Fortschritt im Vergleich zu Bluetooth.

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Die Kombination aus AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+ mit dem Sender X01 überträgt den Sound mit einen fixen Latenz von lediglich 16 ms – kurz genug für die meisten Studioanwendungen

Handling

Der Pairing-Prozess ist ziemlich selbsterklärend und geht nach kurzer Zeit verlässlich in die Körpermotorik über und dann praktisch wie von selbst.

Der Wechsel von W+ zu Kabel geht supereasy: einfach das mitgelieferte (oder ein anderes!) Kopfhörerkabel in einen der beiden Stereominiklinken-Eingänge an der Unterseite der Kopfhörermuscheln gesteckt und automatisch wird die bestehende Funkverbindung unterbrochen – und wieder hergestellt, wenn das Kabel abgezogen wird. Sehr praktisch und viel besser als Bluetooth-Betrieb, wo nach Abziehen des Kabels stets die Verbindung neu erstellt werden muss.

Vorteil beim Bluetooth-Betrieb: Mit dem vernünftig klingenden eingebauten Mikrofon sind auch Telefonate in guter Qualität möglich. Dank der halboffenen Bauweise hört man die Umgebung inklusive der eigenen Stimme auch durch die Kopfhörer hindurch, was entspannte (Video-) Telefonie ermöglicht. Auch scheint mir die Übertragungsreichweite von Bluetooth etwas größer zu sein als die von W+.

Das Coole ist: je nach Anwendesituation wählt man den passenden Modus.

Sender und Empfänger werden easy per USB geladen und die Batterielaufzeit soll über 40 Stunden betragen. Wenn der Sender wirklich mal leer ist: USB-Kabel rein und weiter geht’s.

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Die Sendeeinheit X01 wird per Klinkenstecker an jeden beliebigen Kopfhörerausgang angeschlossen und schon kann eine Funkverbindung mit sehr kurzen Latenz hergestellt werden.

Fest und flauschig

Was als erstes auffällt: Zumindest auf meinen relativ großen Lauschern sitzen die E08-Ohrmuscheln perfekt. Sie schmiegen sich schön ums ganze Ohr, drücken nicht, schwitzen nicht und aufgrund des leichten Gewichts habe ich oft schlicht vergessen, dass ich Kopfhörer trage. Dank des robusten Kopfbügels sitzen die Headphones fest und sicher auf dem Kopf und fühlen sich durch das angenehme Alcantara-Material schön flauschig an. So kann man wirklich stundenlang auch mit Kopfhörern produzieren, ohne eventuell Nachbarn zu stören und dass man dabei einfach durch das Studio laufen, aus dem Fenster schauen oder einen Kaffee kochen kann, ohne die Headphones abzunehmen, ist tatsächlich das wirkliche Alleinstellungsmerkmal an diesem Produkt.

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Die dicken Ohrpolster des Wireless+-Kopfhörers sitzen perfekt auf den Ohren

Sound

Hier gibt’s nichts zu meckern. Der Druck und die Frequenzstaffelung im Bassbereich werden präzise vermittelt, ohne dass man nach längerem Hören dampfende Ohren bekommt. Mitten und Höhen sind transparent und seidig. Das Panorama ist räumlich und nicht überbetont. Ein sehr angenehmer Höreindruck, der langes Arbeiten ermöglicht.

Ich habe schon fein auflösendere Kopfhörer auf den Ohren gehabt, aber mit den TMA-2 Studio Wireless+ konnte ich richtig gut an meinen elektronischen Produktionen arbeiten. Mal eben aufstehen, zum Synthesizer-Rack rübergehen, in der Mitte des Studios stehen und darauf achten, ob der Groove den Körper zum Zucken bringt: Das alles macht man mit kabelgebunden Kopfhörern einfach nicht.

Auch gut: Durch die halboffene Bauweise ist man nicht komplett von Außengeräuschen isoliert und das Klangerlebnis ist sehr natürlich.

Selbst hochanspruchsvolle Produzenten, die auf Kopfhörer im vierstelligen Preisbereich schwören, dürften der Verlockung erliegen, sich dieses smart designte Stück Freiheit für knapp 350,- Euro zu gönnen.

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In Situationen, wo selbst 16 ms Latenz zu viel sind, können die Wireless+-Kopfhörer auch per Kabel mit Null Latenz verwendet werden

Drahtlos auflegen?

Sehr verlockend. Aber taugt die immer noch vorhandene Latenz von 16 ms zum Mixen? DJs, die eh nur mit Sync-Button und verlässlich gegriddeten Files arbeiten, sollten das unbedingt mal probieren. Es fühlt sich etwas weird an, weil der Track im Cue-Weg immer ein klein wenig „zu spät“ zu sein scheint. Dank der Funkstrecke ist nicht nur eine schnellere, sondern auch eine zeitstabilere drahtlose Verbindung gewährleistet, auf die sich DJ dann einfach verlassen und den Drang abstellen muss, das leicht nachlaufende Stück manuell anzuschieben.

Mit Schallplatten ist das naturgegebenermaßen schwieriger. Vinyl-DJs beatmatchen instinktiv und denken nicht über Latenzen nach. Sicher scheint es möglich, die Platten grundsätzlich etwas später im Cue zu hören, weil man ja weiß, dass es eigentlich stimmt. Und für mich persönlich ist das Kopfhörerkabel am DJ-Pult auch so was wie eine Nabelschnur, eine enge Verbindung zur Musik.

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Der Wireless+ wird in seinen Funktionen mit drei Knöpfen auf den Bügel bedient im Bluetooth-Betrieb auch Lautstärke oder Telefonatannahme

Lieblingskombi

Die großen Studio-Ohrmuscheln, bestehend aus S05 und E08, würde ich auch sowieso nicht zum DJ-Gig mitnehmen: zu sperrig, zu over-ear und vor allem erscheint mir das flauschige Alcantara-Earpad-Material als zu schmutzanfällig für die Bühne. Aber dank des modularen Konzepts sind prinzipiell alle AIAIAI-Komponenten untereinander austauschbar. Natürlich benötigen wir für den drahtlosen Betrieb zwingend die Kombination aus Kopfhörerbügel H10 und Sendeeinheit X01. Doch die Wahl der Ohrmuscheln ist völlig freigestellt, so dass wir den TMA-2 Studio Wireless+ für den Bühnengebrauch ohne weiteres mit den kleinen und robusten Ohrmuscheln des TMA-2 DJ bestücken können.

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Wie gesagt, ich möchte nicht drahtlos mixen. Aber eine Kombi, die mir persönlich sehr gut gefällt, ist S02 und E02 vom DJ-Kopfhörer mit dem H10-Bügel vom Studio-Kopfhörer. So hört man auf dem Weg zum Gig mit einem kompakten Headphone im Bluetooth-Betrieb noch in die iPhone-Playlists rein und im Club steckste einfach das C02-Kabel ein. Best of both worlds!

Für den Liveact mit Grooveboxen und Drummachines hingegen reicht die Minilatenz der W+-Technologie ebenfalls komplett aus. DAW-less und cordless, das heißt: noch mehr Freiheit für den Liveact auf der Bühne.

Es muss übrigens nicht mal zwingend ein AIAIAI-Kabel sein, weder für den Kopfhörer noch für die X01-Sendeeinheit. Jedes Kabel mit zwei Miniklinken erfüllt den Zweck, so dass man die Funksendeeinheit im Studio nicht neben dem Monitorcontroller ablegen muss, sondern mit einem entsprechend längeren Kabel beliebig im Raum positionieren kann, um eine möglichst gute Funkabdeckung zu erhalten.

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Fotostrecke: 2 Bilder Umgebaut: der TMA-2 Studio Wireless+ mit den Ohrteilen des TMA-2 DJ und einem längeren Kabel am X01-Transmitter

AIAIAIs are forever

Das modulare Konzept der AIAIAI-Kopfhörer erlaubt nicht nur die individuelle Konfiguration des persönlichen Traum-Kopfhörers. Wenn mal was kaputtgeht, muss nicht der ganze Kopfhörer weggeworfen, sondern nur das defekte Teil ausgetauscht werden, denn alle modularen Elemente sind einzeln erhältlich. Ich finde das nicht nur sehr nachhaltig, sondern auch irre praktisch und letztlich auch ungemein kostensparend. Weg von der Wegwerfgesellschaft, hin zur nachhaltigen Repair-Gesellschaft: AIAIAI macht eindrucksvoll vor, wie das funktionieren kann. Schon dafür gibt es einen Extrapunkt!

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Fotostrecke: 3 Bilder Membrane und Ohrpolster werden bei allen AIAIAI TMA-2 Headphones über vier Druckknöpfe zusammengeklickt

Für wen ist das?

Der AIAIAI TMA-2 DJ erfüllt alle Anforderungen, die ich an einen DJ-Kopfhörer habe: hohe Lautstärke, angenehmer DJ-Tragekomfort, kompaktes Staumass und nicht zuletzt ein cooles Design. Dazu kommt die praktische und nachhaltige modulare Bauweise.

In der vorliegenden Version richtet sich das Teil natürlich vor allem an Sennheiser HD-25 Fans, so dass hier ein direkter Vergleich erlaubt sein soll. So klein und fein und legendär der HD-25 auch ist: Der AIAIAI klingt fetter, ist robuster und hat ein längeres und abnehmbares Spiralkabel. Und wenn mal was kaputt geht, ist der Austausch sehr viel einfacher.

Der AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+ ist ein sehr guter Kopfhörer für Producer, die gern im Studio hin und her laufen, am Modularsystem Klänge suchen oder mit den Grooveboxen auf der anderen Seite des Raums jammen, ohne ständig den Kopfhörer ein- und auszustöpseln. Der Klang ist per Kabel wie auch im Funk-Modus vertrauensvoll genug für wichtige Mixentscheidungen. Die Latenz ist im Funk-Modus so gering, dass sie die meisten Soundkarten-Latenzen unterbietet. Damit kann man sehr gut leben. Und die Funkrange reicht aus, um kurz mal zum Kaffeekochen aus der Tür zu gehen, ohne dass die Verbindung abreißt.

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Neulich im Garten: drahtlos Promos hören mit dem AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+

Aufgrund des sehr guten Tragekomforts eignet sich der AIAIAI mit W+ vor allem für Homeproducer mit geräuschempfindlichen Nachbarn, Kindern, Partnern. Für mich war auch stundenlanges Tragen des TMA-2 Studio Wireless+ kein Problem.

Richtig gut gefällt mir, dass neben dem W+-Link-Betrieb im Studio auch der Bluetooth-Betrieb für Konsum-Anwendungen mit dem gleichen Kopfhörer möglich ist, ein echter Mehrwert.

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Fazit

Die AIAIAI TMA-2 Serie sind sehr empfehlenswerte DJ-Kopfhörer zu einem sehr angemessenen Preis. Neben dem guten Klang und dem sehr coolen Design gefällt mir vor allem das nachhaltige Kombinationskonzept. So kann sich jede/r DJ den Lieblingskopfhörer zusammenbauen und wenn ein Teil kaputtgeht, wird es einfach ausgetauscht. Die Zukunft sagt „Danke“, besser geht’s nicht.

In der Summe der Dinge ist das wirklich mal ein ideales Produkt, das perfekt in die Zeit passt. Daher gibt es für die gesamte Serie glatte 5 Punkte, mit möglichen Abzügen für von euch selbst zusammengestellte, nicht ganz so optimale Kombinationen.

AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+ und TMA-2 DJ V2 TEST

SPEZIFIKATIONEN:
Modell: AIAIAI TMA-2 Wireless Studio Kopfhörer
H10 Wireless+ Kopfbügel mit BT und 2,4 Ghz Technologie
Latenz: 16 ms (2,4 GHz)
Spielzeit: mehr als 80 Stunden im Bluetooth-Betrieb, 15 Stunden im 2,4 GHz Betrieb
BT 5.0 Codec: AAC, SBC
eingebautes Mikrofon: 50 – 10000 Hz
X01 Wireless+ Transmitter
Frequenzbereich: 20 – 20000 Hz
SNR: >93 dB
Reichweite: bis zu 12 m
E08 Alcantara Over-Ear Ohrpolster
S05 MKII Lautsprechereinheit mit Biozellulose Membran
40 mm High Grade Neodym Treiber
Frequenzbereich: 20 – 40000 Hz
Schalldruckpegel: 113 dB
Impedanz: 32 Ohm
gewendeltes C02 Anschlusskabel mit Adapter
inkl. Adapter von 3,5 auf 6,3 mm Klinkenstecker und A01 Beutel
Preis: 339,- Euro    

Modell: AIAIAI TMA-2 DJ V2
Bauform: geschlossen, ohraufliegend
S02 MKII Lautsprechereinheit mit Bio-Zellulosemembran
Titan-beschichteter 40 mm Treiber
Frequenzbereich: 20 – 20.000 Hz
maximale Leistung: 70 mW
Schalldruckpegel: 117 dB (SPL)
Impedanz: 32 Ohm
E02 On-Ear-PU-Ohrpolster
H02 Nylon Kopfbügel
C02 Spiralkabel mit 3,5 mm Klinkenstecker und 1,5 m Kabellänge
Gewicht: 190 g
inkl. Adapter von 3,5 auf 6,3 mm Klinkenstecker und A01 Beutel
Preis: 189,- Euro

Herstellerlink AIAIAI

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