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Zoom GCE-3 Test

Mit dem Zoom GCE-3 präsentiert sich ein USB Audio-Interface für Gitarre, das von ferne wie ein Miniatur-Modell des Multi-Effekts G3n aussieht. Das ist aber nur ein optischer Gag, denn die Regler und Schalter sind aus purem Kunststoff und haben keinerlei Funktion. Trotzdem sieht das Ganze auf Fotos täuschend echt aus.

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Echt sind allerdings die Anschlüsse an den Seiten, und dort kann man eine Gitarre einstöpseln, das GCE-3 per USB mit einem Computer verbinden und dann die kostenlose Guitar Lab Software zum Erzeugen von Gitarrensounds mit Amp-Modellen und Effekten nutzen. Was man damit alles anstellen kann, erfahrt ihr gleich.

Details

Das GCE-3 wirkt mit seinem Multi-Effekt-Look wesentlich pfiffiger als manches Mitbewerber-Produkt unter den USB-Audio-Interfaces, auch wenn man an den Reglern nicht drehen und mit den Schalter nicht schalten kann. Der einzige nutzbare Regler ist an der linken Seite angebracht, ein Volume-Poti für die Gesamtlautstärke des Kopfhörerausgangs (Miniklinke Stereo), der direkt neben dem Volume-Regler geparkt ist. An der rechten Seite befindet sich die Eingangsbuchse für die Gitarre (6,3 mm Klinke) und ein Aux In im Stereo-Miniklinkenformat. Die Verbindung zum Computer wird über eine USB-C-Buchse an der Stirnseite hergestellt, daneben befindet sich eine LED zur Statuskontrolle. Sie leuchtet grün, wenn das GCE-3 mit dem Computer verbunden ist. Die Stromzufuhr erfolgt ebenfalls über die USB-Verbindung. Alternativ dazu kann das GCE-5 auch über den DC-5V-Anschluss (Micro-B) mit Strom versorgt werden, falls die Stromleistung über den USB-Bus zu schwach ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Der äußere Schein trügt, das GCE-3 ist gar kein Multieffekt.

Mit den Maßen 106 x 80 x 29 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 98 Gramm ist unser Kandidat äußerst handlich und durch das mitgelieferte Gummi-Pad liegt es auch rutschfest auf glatten Oberflächen. Integriert ist eine AD/DA Wandlung mit 24 Bit und einer Sample-Rate von 44,1 kHz. Intern wird mit 32 Bit gearbeitet. Das GCE-3 hat einen eingebauten DSP, die Sounds werden also nicht im Computer erzeugt, dadurch haben wir auch das Spielgefühl wie bei einem Zoom Multi-Effekt. Die Guitar Lab Software auf dem Computer ist lediglich die Bedienoberfläche, und auf die werfen wir jetzt einen ersten Blick.

Fotostrecke: 6 Bilder Das USB Audio Interface für Gitarre ist 106 x 80 x 29 mm (B x T x H) groß.

Guitar Lab Software

Die Guitar Lab Software kann kostenlos von der Zoom Website für Mac und PC heruntergeladen werden. Der Hersteller empfiehlt übrigens das GCE-3 direkt am Computer und nicht mit einem USB-Hub zu verwenden. Die Software ist grafisch ansprechend gestaltet und zwar in der Stompbox-Optik der bekannten Zoom-Multis, wo ein Effektmodul als Bodeneffekt mit Reglern und Schaltern dargestellt wird und selbstverständlich editiert werden kann. Es sind bereits eine Menge Presets an Bord, mit denen man einen entsprechenden Einstieg in die Soundfindung hat.

Fotostrecke: 4 Bilder Zoom Guitar Lab – Editor
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Praxis

Die Installation am Mac funktionierte absolut problemlos. Der Computer erkannte das Interface sofort und nach der Installation der Guitar Lab Software wurden die Daten aus dem GCE-3 geladen und ich konnte direkt starten. So wünscht man sich das. Das Spielgefühl entspricht auch genau dem bei einem Multieffekt, absolut vernachlässigbares Latenzverhalten und kein Vergleich zu Amp-Software Plug-Ins, die auf dem Computer geparkt sind. Mit der Guitar Lab Software kann bequem am Rechner editiert werden und im klanglichen Angebot befindet sich die Palette aus den Effektpedalen der Zoom G-Serie, dazu gehören 16 verschiedene Amp- und Cab-Modelle sowie eine große Anzahl von Effekten in den Kategorien Dynamics, Filter, Drive, Modulation, SFX, Delay und Reverb. Im Grunde steht damit das komplette Rundumpaket zum Erzeugen von Standard-Sounds oder auch etwas experimentelleren Klänge bereit. Bei einem Verkaufspreis von knapp über 90 Euro kann man natürlich keine Gourmet-Sounds erwarten, das Ganze spielt sich klar in der Mittelklasse ab – der digitale Höhenbereich ist schon deutlich zu hören.

Äußerlich ein Dummy, im Inneren werkelt aber ein USB-Audio-Interface.
Äußerlich ein Dummy, im Inneren werkelt aber ein USB-Audio-Interface.

Der Prozessor liefert aber auch bei höherer Effektbestückung eine saubere Arbeit, man hört das im Beispiel mit dem Harmonizer, wo ich den Effekt ordentlich mit Bendings und Whammy-Bar-Aktionen befeuert habe. Auch dabei gab es keine Probleme und auch Flageoletts wurden gut genommen. Die üblichen Spielereien wie Aktionen am Volume-Poti der Gitarre oder die Steuerung des Zerrgrades über den Anschlag an der Gitarre bei entsprechenden Mid-Gain-Sounds funktionieren schon, aber nicht so erstklassig wie bei High-End-Modelern oder einem guten Röhrenamp. Aber im Großen und Ganzen sind Funktionalität und Soundqualität für den Hausgebrauch zum Üben oder mal schnell eine Idee im Computer festzuhalten völlig in Ordnung. Und das ist die Funktion, in der ich das GCE-3 auch sehe. Hier sind ein paar Audiobeispiele, allesamt Presets, die recht wenig modifiziert wurden.

Audio Samples
0:00
072 Twin Basic (Stratocaster) 018 Lush Acoustic (Stratocaster) 006 Funk Sauce (Stratocaster) 001 Lead BGN (Les Paul) 007 Hard Rock (Les Paul) 007 Hard Rock – zuerst Neck PU mit Volume 5, dann Bridge PU mit Volume 10 (Les Paul) 007 Hard Rock – Pick Dynamik (Les Paul) 065 C Harmony (Stratocaster) 023 BGN Djent – mit Rectifier Amp Model statt Bogner (Les Paul) 066 The Pulse (Les Paul)
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Fazit

Das Zoom GCE-3 ist ein simples Audio-Interface für Gitarristen, das den Vorteil hat, dass der Prozessor im Gerät geparkt ist und man somit die Amp-Sounds und Effekte ohne nennenswerte Latenz spielen und selbstverständlich aufnehmen kann. Editiert wird bequem und übersichtlich mit der Guitar Lab Software, denn die Regler, Schalter, LEDs und Displays auf der Oberseite des Gerätes sind optische Gags und haben selbst keine Funktion. Für Homerecording oder Üben zuhause und auf Reisen ist das GCE-3 ein sehr guter Partner, es passt tatsächlich in die Hosentasche und wird über USB mit Strom versorgt. Man darf bei dem Preis natürlich keine hohen Erwartungen an die Klangqualität stellen, aber jeder muss für sich entscheiden, ob es für die eigenen Ansprüche reicht. Wer ein kleines und preisgünstiges Audio-Interface sucht, sollte das GCE-3 antesten.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kompakt und leicht
  • integrierter Effektprozessor
  • Bedienung über die Guitar Lab Software
Contra
  • Klangqualität
Artikelbild
Zoom GCE-3 Test
Für 39,00€ bei
Das Zoom GCE-3 Audio-Interface ist kompakt und leicht und bringt einen integrierten Effektprozessor mit.
Das Zoom GCE-3 Audio-Interface ist kompakt und leicht und bringt einen integrierten Effektprozessor mit.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Zoom
  • Modell: GCE-3
  • Typ: USB Audio Interface für Gitarre
  • Regler: Volume
  • Anschlüsse: Input, Aux In, Phones
  • Maße: 106 x 80 x 29 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 98 Gramm
  • Verkaufspreis: 99,00 Euro (November 2019)
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