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Warm Audio Warm Bender Fuzz Test

Das Warm Audio Warm Bender Fuzz widmet sich der Reinkarnation des klassischen Tone-Benders. Ursprünglich für hochwertige und dennoch erschwingliche Reproduktionen klassischer Studiogeräte bekannt, nahm sich der texanische Hersteller schließlich auch des Nachbaus klassischer Gitarren-Effektpedale an. Damit stellt sich der Warm Bender nach bereits gelungenen Nachbildungen wie dem ODD1 oder dem Warm Drive als weiteres Mitglied der erfolgreichen Pedalfamilie vor.

Reinkarnation des klassischen Tone-Benders: der Warm Audio Bender Fuzz.
Reinkarnation des klassischen Tone-Benders: der Warm Audio Bender Fuzz.

Warm Audio Warm Bender Fuzz – Das Wichtigste in Kürze

  • akkurate Kopie des Tone Benders 
  • NOS-Transistoren mit Original-Spezifikationen
  • 1 Silizium- und 2 Germanium-Schaltkreise wählbar
  • breite Palette an Fuzz-Sounds
  • SAG-Schalter für 6-Volt-Spannung („sterbende Batterie“-Effekt)
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Warm Audio Warm Bender Fuzz
Warm Audio Warm Bender Fuzz
Kundenbewertung:
(7)

Das Konzept hinter dem Warm Audio Warm Bender Fuzz

Beim Warm Audio Warm Bender handelt es sich um ein klassisches Germanium-/Silizium-Fuzz mit drei unterschiedlichen Soundeinstellungen, von denen sich zwei am klassischen Tone-Bender-Ideal auf Germaniumbasis orientieren. Der dritte Sound basiert auf einem Silizium-Schaltkreis. Das Pedal verwendet echte NOS “New Old Stock”-Transistoren wie den OC76, den OC75 und den SFT337, die den Originalspezifikationen entsprechen. Die Silizium-Einstellung des Warm Bender arbeitet mit drei Transistoren, ähnlich der NOS 75-Einstellung. Nur wurden hier die Germanium-Transistoren durch modernere Silizium-Komponenten ersetzt. Diese Einstellung fungiert als Brücke zwischen dem traditionellen Tone Bender Fuzz und einem moderneren, Distortion-ähnlichen Ton.

Etwas Grundsätzliches zur klassischen Fuzz-Pedalen

Das Warm Bender Fuzz ist eine aufgemotzte und „moderne“ Variante des Tone Benders mit allen Vor- und Nachteilen, die ein klassisches Fuzz nun mal mit sich bringt. Dazu gehört die spezielle und einzigartige Interaktion mit dem Volume-Poti der Gitarre. Das Ganze funktioniert aber nur mit passiven Humbuckern und Singlecoils. Solange man mit der Gitarre direkt ins Fuzz geht, ist alles in Ordnung. Sobald jedoch ein anderes Pedal, ein Buffer oder ein Sender zwischen Gitarre und Fuzz geschaltet wird, klingt es statisch, schrill und glasig. Aus diesem Grund gehört ein Fuzz-Pedal immer an die erste Stelle auf dem Pedalboard. 

Das Warm Bender verwendet echte NOS "New Old Stock"-Transistoren wie den OC76, den OC75 und den SFT337, die den Originalspezifikationen entsprechen.
Das Warm Bender verwendet echte NOS “New Old Stock”-Transistoren wie den OC76, den OC75 und den SFT337, die den Originalspezifikationen entsprechen.

Ein weiterer Stolperstein sind die heutzutage beliebten Treble-Bleeds, die bei vielen Gitarren bereits ab Werk eingebaut sind. Diese Schaltung verhindert den Höhenverlust beim Zurückdrehen des Volume-Potis, was grundsätzlich eine großartige Sache ist. Bei Germanium-Pedalen, wie zum Beispiel einem Tone Bender, Fuzz Face oder Treble Booster, sieht die Sache jedoch anders aus. Statt eines weichen, organischen Clean-Ups mit warmen Mitten bleibt das Signal zu höhenreich, wodurch das Endergebnis zu dünn oder unangenehm spitz klingt. Aus diesem Grund habe ich für die Aufnahmen den Treble-Bleed bei meiner Gibson SG, die mit schlappen Humbuckern bestückt ist, abgelötet. Der Unterschied war wie Tag und Nacht! 

Gehäuse, Regler und Anschlüsse des Warm Bender Fuzz

Das massive Metallgehäuse ist mit insgesamt zwei Potis und zwei Schaltern ausgestattet. Dreh- und Angelpunkt ist der Attack-Regler, mit dem sich der Verzerrungsgrad einstellen lässt. Auch wenn bei Fuzzpedalen die Vollgaseinstellung in der Regel Pflicht ist, hat man hier einen etwas größeren Bereich, um seinen persönlichen Sweetspot zu finden. Mit dem Level-Regler lässt sich die Ausgangslautstärke einstellen und das Pedal an nachfolgende Pedale oder den Gitarrenamp anpassen. „Version“ ist ein Drehstufenschalter, mit dem sich die drei unterschiedlichen Fuzz-Schaltkreise aktivieren lassen. An der Stirnseite befindet sich neben der 9-Volt-DC-Buchse und den beiden Ein- und Ausgängen ein Schalter mit der Bezeichnung „SAG“. Er reduziert die Spannung von 9 auf 6 Volt, um den Klang einer „erschöpften Batterie“ nachzuahmen. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das massive Metallgehäuse ist mit insgesamt zwei Potis und zwei Schaltern ausgestattet.

Die drei Positionen des Version-Schalters

Position 1 (NOS 76) ist ein Germanium-Fuzzsound, der mit zwei Transistoren erzeugt wird, dem NOS OC76 und dem NOS SFT337. Diese Einstellung bietet im Gegensatz zu den beiden anderen Schaltkreisen die geringste Verzerrung und reagiert am feinfühligsten auf das Volume-Poti der Gitarre. 

Position 2 (Nos 75) ist ein Drei-Transistor-Tone-Bender-Fuzz-Schaltkreis mit 3X NOS-OC75-Germanium-Transistoren. Die Einstellung bietet insgesamt fettere und saftigere Fuzzsounds, ähnlich dem Professional-MKII-Tone-Bender. 

Position 3 (Silicon) ist ein Fuzz-Schaltkreis mit einer Tone-Bender-Topologie, die auf drei Silizium-Transistoren anstelle von Germanium-Transistoren basiert – also im Prinzip wie Position 2, nur eben mit Silizium-Transistoren. Diese Einstellung bringt ebenfalls eine fette Verzerrung. Im Gegensatz zu den Germaniumschaltkreisen funktioniert hier das Clean-Up beim Zurückdrehen des Volume-Potis an der Gitarre nicht wirklich überzeugend. 

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Der Sound des Warm Bender Fuzz in der Praxis

Als Sparringspartner für das Warm Bender Fuzz habe ich meinen Marshall JMP verwendet. Der Amp geht über eine Suhr Reactive Load IR mit der Faltung einer 4 x 12 Greenback-Box direkt in mein Apollo-Audiointerface. Entscheidend für einen organischen Sound mit Germanium-Fuzz-Pedalen ist ein rotzig eingestellter Röhrenamp. Erst, wenn das Fuzz mit der leicht kotzenden Eingangsstufe des Amps eine Symbiose eingeht, kann der Sound seine volle Dynamik und Wärme entfalten und zu „atmen“ beginnen. Nur so entsteht der charakteristische, organische Klang, den man von einem Fuzz erwartet – dick, lebendig und mit reichlich Ausdruck.

Ist der Amp clean eingestellt, fehlt dem Germanium-Fuzz die nötige Grundlage, um richtig zu wirken. Die verwendete Gitarre ist eine Gibson SG mit alten und eher schwachen Burstbuckern der ersten Generation. Ich habe die von mir nachgerüsteten Treble-Bleeds für den Test abgelötet, damit der Sound beim Zurückdrehen des Volume-Potis nicht zu höhenreich bleibt. Bevor es ans Eingemachte geht, hört ihr den Amp zuerst einmal ohne Pedal. 

Audio Samples
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Referenz – ohne Pedal
Warm Audio Warm Bender Test

Die NOS 76-Einstellung liefert einen schönen, bluesigen Sound

Die NOS 76-Einstellung bringt einen schönen, bluesigen Sound, der mir besonders gut gefällt. Der Ton trieft förmlich vor Fett und reagiert auf jede noch so kleine Spielnuance sowie das Fingervibrato. Spielerische Unzulänglichkeiten werden gnadenlos offengelegt. Aus diesem Grund lassen sich klassische Germanium-Fuzz-Pedale auch bei hoher Verzerrung nicht so einfach spielen wie moderne High-Gain-Overdrive-Sounds. 

Für jede Einstellung habe ich drei Audiofiles vorbereitet: Im ersten Soundbeispiel gibts ein paar Riffs mit meinem persönlichen Sweetspot. Danach hört ihr, wie sich der Sound beim Zurückdrehen des Volume-Potis an der Gitarre verändert. In der NOS 76-Einstellung sind es insgesamt vier Einstellungen: Max, 80 %, 60 % und 40 %. Im dritten Audiofile gibt es eine Gegenüberstellung der normalen Einstellung des SAG-Schalters und der „sterbenden Batterie“- bzw. der 6-Volt-Einstellung.

Audio Samples
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NOS 76 – Attack 16 Uhr NOS 76 – Gitarren-Volume-Poti: Max, 80 %, 60 %, 40 % NOS 76 – Normal Batterie – Dying Battery

Die NOS 75-Einstellung basiert auf einem Drei-Transistor-Tone-Bender-Fuzz-Schaltkreis mit 3X NOS-OC75-Germanium-Transistoren. Der Sound ist dementsprechend fetter und bietet eine höhere Verzerrung. Ob der Sound besser oder schlechter ist als die NOS 76 Einstellung, liegt letztlich an der Gitarre, dem verwendeten Amp und daran, wie dessen Vorstufe mit dem Fuzz interagiert. Mein Marshall, der ja Anfang der 70er das Licht der Welt erblickte, ist da vollkommen schmerzfrei. 

Audio Samples
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NOS 75 – Attack 15 Uhr NOS 75 – Gitarren-Volume-Poti: Max, 80 %, 60 %, 40 %, 20 % NOS 75 – Normal Batterie – Dying Battery

Kommen wir zur Silicon-Einstellung, die zwar ebenfalls auf einer Tone-Bender-Topologie basiert, aber anstelle von Germanium-Transistoren drei Silizium-Transistoren verwendet. Der Ton ist etwas beißender und reagiert nicht so feinfühlig auf Spielnuancen wie die beiden Germanium-Einstellungen. Auch die dynamischen Clean-Ups funktionieren hier nicht besonders gut, weil Silizium-Transistoren anders auf Impedanzänderungen reagieren als ihre Germanium-Pendants. Es wird einfach nur leiser und kraftloser. Man hat es hier jedoch immer noch mit einem klassischen Fuzz-Sound zu tun, der keine Ähnlichkeiten mit einem Big Muff oder einem Distortion-Pedal hat.

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SILICON – Attack 15 Uhr SILICON – Gitarren-Volume-Poti: Max, 80 %, 60 %, 50 %, 30% SILICON – Normal Batterie – Dying Battery
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Fazit

Das Warm Audio Warm Bender Fuzz ist eine gelungene moderne Interpretation des klassischen Tone Benders. Mit seinen drei Soundeinstellungen – zwei auf Germanium basierend und eine auf Silizium – bietet es eine breite Palette an Fuzz-Sounds. Besonders die Germanium-Varianten zeichnen sich durch einen warmen und organischen Klang aus, der auf Spielnuancen und das Zurückdrehen des Volume-Potis sehr fein reagiert. Die Silizium-Einstellung liefert einen etwas beißenden und weniger dynamischen Ton, was insbesondere beim Clean-Up am Volume-Poti spürbar wird. Das Pedal funktioniert am besten in Verbindung mit einem angezerrten klassischen Röhrenamp. Wer also auf typische Tone-Bender-Sounds steht, mit allen Vor- und Nachteilen, die ein klassisches Germanium-Fuzzpedal mit sich bringt, ist mit dem Warm Bender bestens bedient. 

Liefert authentische Tone-Bender-Sounds aus echten NOS-Germanium-Transistoren und einem Silizium-Schaltkreis – das Warm Audio Warm Bender Fuzz.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • gelungene und authentische Interpretation des Tone Bender Sounds
  • NOS-Germanium- und Silizium-Transistoren
  • 1 Silizium- und 2 Germanium-Schaltkreise
  • hochwertiges, stabiles Gehäusedesign
  • SAG-Schalter simuliert „sterbende“ Batterie
Contra
  • keins
Artikelbild
Warm Audio Warm Bender Fuzz Test
Für 199,00€ bei
  • Hersteller: Warm Audio
  • Bezeichnung: Warm Bender
  • Typ: Fuzz-Pedal
  • Schaltkreise: NOS 76, NOS 75, Silicon
  • NOS-Germanium-Transistoren: 1x OC76, 1x SFT337, 3x OC75
  • Potis: Level, Attack,
  • Schalter: Version, SAG, On/Off
  • Anschlüsse: In, Out, 9-Volt-DC-Buchse (Minuspol innen)
  • True-Bypass: ja
  • Stromaufnahme: 6 mA (9 V)
  • Batteriebetrieb: ja (9-Volt-Block-Batterie)
  • Pulverbeschichtetes Metallgehäuse
  • Abmessungen (B x T x H): 89 x 152 x 57 mm
  • Gewicht: 460 g
  • Ladenpreis: 199,00 Euro (April 2025)

Herstellerseite: https://warmaudio.com/pedals

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