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Trondheim Audio Devices SkarBassOne Bass Preamp Test

Wer aktuell einen Bass-Preamp im Pedalformat sucht, hat die Qual der Wahl: Viele Hersteller verfolgen mittlerweile einen ähnlichen Ansatz und statten ihre Preamps mit ähnlichen Features aus. An Bord ist meist ein mehr oder weniger flexibler Equalizer, für die gängigen Sounds gibt es ein paar Sound-Presets, und besser ausgestattete Exemplare bieten vielleicht noch eine Zerre und einen Kompressor. Daran ist natürlich absolut nichts verkehrt, doch Jon-Tore Dombu, seines Zeichens Designer und CEO von Trondheim Audio Devices aus Norwegen, ging bei dem von ihm entwickelten Bass-Preamp etwas andere Wege. In seiner Funktion als Mixing-Engineer hat er spezielle Anforderungen an einen Bass-Preamp, die mit dem Trondheim Audio Devices SkarBassOne umgesetzt hat. Das zweikanalig aufgebaute Pedal bietet keinen herkömmlichen Equalizer, sondern drei präzise abgestimmte EQ-Tools, die eine gezielte Einbettung des Basssounds in einen Mix erlauben sollen. Zusätzlich gibt es einen Mutliband-Verzerrer und einen hochwertigen FET-Kompressor, der lediglich mit einem Regler bedient wird. Ob der SkarBassOne in Sachen Flexibilität mit den bekannten Preamp-Pedalen mithalten kann oder vielleicht sogar die Nase vorn hat, wollen wir in diesem Test herausfinden!

Trondheim Audio Devices SkarBassOne
Der Trondheim Audio Devices SkarBassOne Bass Preamp im ausgiebigen Test

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Mehr Informationen

Trondheim Audio Devices SkarBassOne – das Wichtigste in Kürze

  • zweikanaliger analoger Bass-Preamp
  • Multiband-Distortion
  • FET-Kompressor
  • drei Filter zur Klanganpassung
  • 9V-Stromversorgung

Erster Eindruck

Der Trondheim Audio Devices SkarBassOne wirkt auf den ersten Blick sehr aufgeräumt und hochwertig. Die Technik sitzt in einem kompakten und stabil gebauten Metallgehäuse mit den Maßen 11,2 x 7 x 3 cm – das Pedal ist somit ein perfekter Kandidat für kleine Pedalboards.

Spartanisch zeigt sich das Pedal aus Norwegen in Sachen Konnektivität, denn es gibt lediglich eine Eingangsklinke zur Verbindung mit dem Bass sowie eine Ausgangsklinke zur Weiterleitung des Signals an den Amp oder das Audiointerface. Ich schätze, dass man nicht zuletzt zu Gunsten der kompakten Bauform auf weitere Anschlussmöglichkeiten verzichtet hat.

Auf der Oberseite finden wir insgesamt fünf Regler und einen Fußtaster, mit denen der Basssound eingestellt wird. Die Potis laufen sehr geschmeidig, wirken auf mich jedoch leider etwas fragil, weil sie lediglich auf der Platine montiert und nicht mit dem Gehäuse verschraubt sind. Bei einigermaßen pfleglicher Behandlung wird es wahrscheinlich kein Probleme geben, im rauen Bühnenalltag ist die Gefahr einer Beschädigung aber vermutlich doch etwas größer. 

Trondheim Audio Devices SkarBassOne
Fotostrecke: 5 Bilder Schick, schick! Der SkarBassOne …

Schalter und Regler

Jetzt befassen wir uns mit den einzelnen Features des Trondheim Audio Devices SkarBassOne und beginnen mit dem Fußtaster. Dieser dient zum Umschalten zwischen dem cleanen Modus und dem Distortion-Modus des Trondheim Audio Devices SkarBassOne. Einen kompletten Bypass-Modus gibt es nicht, der Bass-Preamp ist also immer aktiv. Im cleanen Betrieb leuchtet die LED blau und es stehen der Kompressor, der Mix-Regler und der Mid-Regler zur Klanganpassung zur Verfügung.

Der FET-Kompressor wird mit lediglich einem Regler bedient, der für den Threshold (Einsatzschelle) zuständig ist. Laut Trondheim Audio Devices wurde der Kompressor „mit schnellen Attack- und Releasezeiten abgestimmt“. Über die exakten Werte hüllt sich die Company allerdings in Schweigen. Zur visuellen Kontrolle der Komprimierungsstärke gibt es eine mehrfarbige LED, die direkt rechts neben dem Regler sitzt (Grün = leicht, Gelb = medium, Rot = stark).

Mit dem Mid-Regler werden die Mitten zunehmend ausgefiltert, je weiter man gegen den Uhrzeigersinn dreht. Es handelt sich allerdings nicht um den üblichen Glockenfilter: Der Mid-Regler macht sich vielmehr die Signalaufteilung der Multiband Distortion-Schaltung (hohe und tiefe Frequenzen) zu Nutze und bearbeitet lediglich das Signal mit den höheren Frequenzen. Das Ganze funktioniert im Grunde genommen wie ein High-Pass-Filter – es werden also immer mehr höhere Frequenzen ausgefiltert, je weiter man den Regler nach rechts dreht (200Hz-1kHz).

Auch der Mix-Regler arbeitet mit den gesplitteten Signalen und funktioniert wie ein Balance-Regler für die beiden Signale. Dreht man nach links, werden die tieferen Frequenzen zunehmend betont, gegen den Uhrzeiger treten die höheren Frequenzen immer stärker in den Vordergrund.

Trondheim Audio Devices SkarBassOne
Fotostrecke: 2 Bilder Ein Blick auf die Front des SkarBassOne …

Distortion-Modus

Schaltet man das Trondheim Audio Devices SkarBassOne mit dem Fußtaster in den Distortion-Modus, werden der Drive- und der Tone-Regler zusätzlich zu den genannten Features aktiviert. Die beiden Regler sind schnell erklärt: Mit dem Drive-Regler wird der Zerrgrad bestimmt, und mit dem Tone-Regler lassen sich die Höhen des Zerrsounds absenken. Die Multiband-Distortion-Schaltung wirkt logischerweise nur auf das Signal mit dem hohen Frequenzen, sodass der Sound auch bei heftigsten Verzerrungen fundament- und durchsetzungsstark bleibt. Auf einen Blend-Regler zum Mischen mit dem cleanen Signal hat Trondheim Audio Devices deshalb auch verzichtet.

Zum Betrieb benötigt das SkarBassOne eine normales 9-Volt-Netzteil mit innen liegendem Minuspol, das allerdings nicht mitgeliefert wird. Ein Betrieb mit Batterien ist nicht vorgesehen.

Trondheim Audio Devices SkarBassOne
Fotostrecke: 2 Bilder Auf Knopfdruck stehen beim SkarBassOne …
Kommentieren
Profilbild von Thomas

Thomas sagt:

#1 - 26.04.2024 um 06:48 Uhr

0

Guten Tag! Danke für den Interesse bewirkenden Bericht und die vielen anderen. Die Beschreibung der Mid und Mix Regler auf der ersten Seite ist für mich noch etwas umständlich zu verstehen. Stellt der Mid Regler die Trennfrequenz der beiden Kanäle ein und der Mix Regler dann deren Verhältnis, oder ist es doch nicht so einfach? Grüße

    Profilbild von Rainer Wind

    Rainer Wind sagt:

    #1.1 - 29.04.2024 um 20:22 Uhr

    0

    Hallo Thomas! Nein, die Trennfrequenz wird mit dem Mid Regler nicht verändert. Es handelt sich um einen Hi-Pass-Filter , der nur das Signal mit den hohen Frequenzen bearbeitet. Die unteren Frequenzen werden im Uhrzeigersinn gedreht also zunehmend heraus gefiltert, sodass die Mittenausdünnung im Gesamtklang (Summe beider Signale) eben immer breiter wird. Mit dem Mix Regler stellt man in der Tat lediglich das Verhältnis der beiden Signale ein, die Trennfrequenz lässt sich aber nicht verschieben. Über den genauen Wert der Trennfrequenz hält sich Trondheim leider bedeckt. Beste Grüsse, Rainer

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