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Studiostandards: Dynamische Allrounder-Mikrofone

Es gibt spezialisierte dynamische Mikrofone und es gibt klassische Allrounder-Mikros. 

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Natürlich ist diese Unterteilung alles andere als scharf abgetrennt. Trotzdem ist es historisch gewachsen, dass einige Mikrofone mit den verschiedensten Aufgaben betraut werden und als Standards im Studio gelten.
Hier sind die in den Studios verbreitetsten dynamischen Mikrofone aufgelistet. Die Mikros gibt es nicht “seit vielen Jahren”, sondern seit Jahrzehnten, höchstens mit kleineren Änderungen.

Inhalte
  1. Shure SM58, Shure SM57 und Shure SM7B
  2. Sennheiser MD421
  3. Sennheiser MD441
  4. Electro-Voice RE20
  5. Beyerdynamic M88

 Shure SM58, Shure SM57 und Shure SM7B

Shures Klassiker SM57 und SM58 kennt wohl jeder. Weshalb sie hier zusammen und überdies noch in Kombination mit einem weiteren Mikrofon genannt werden, hat einen einfachen Grund: Ihn allen gemein ist, dass die Unidyne-III-Kapsel die wichtigste Aufgabe übernimmt. Diese Nierenkapsel in Tauchspulentechnik kommt auch in weiteren Shure-Mikros zum Einsatz, etwa dem 545D/545SD und den klassischen „Elvis“-Mikrofonen. Das mit einem runden Kopf ausgestattete SM58 gilt als etwas kerniger und dumpfer als das nicht nur optisch etwas schlankere SM57. Aufgrund der Gestaltung des Korbes wid das 58 gerne für Vocals benutzt, doch taugt es auch sonst fast überall sehr gut.
Das SM7B hat sich in Europa vom Geheimtipp zum beliebten Alleskönner gemausert. Durch den größeren Korb ist der Abstand zur Kapsel zwangsweise ein paar Zentimeter groß, weshalb man nicht so schnell Gefahr läuft, Signale durch den Nahbesprechungseffekt mit zu viel Bass zu beeinträchtigen. Zwei Filter machen das auffällige Mikrofon deutlich flexibler – allerdings kostet es auch mehr als das Dreifache eines SM57 oder SM58.

#Test SM57 / SM57 bei Thomann
#Test SM58 / SM58 bei Thomann
#Test SM7B / SM7B bei Thomann

Fotostrecke: 2 Bilder Shure SM57 (links) und das äußerst nah verwandte Shure SM58.

Sennheiser MD421

In der Nähe von Hannover wurde Audio-Geschichte geschrieben. Dort wird von Sennheiser seit dem Jahre 1960 das MD421 gefertigt – bis heute! Das etwas schrullig aussehende Mikrofon besitzt eine nette Präsenzanhebung, die es als gutes Gegengewicht zu den gerade genannten Shures erscheinen lässt. Vorteilhaft ist der fünfstufige Bass-Roll-Off , der den Nahbesprechungseffekt kompensieren und den Grundsound festlegen hilft. Nachteile gibt es allerdings auch: Das Sennheiser MD421 kann nicht automatisiert und somit preiswert hergestellt werden. Außerdem ist die Halterung, sagen wir: „aus heutiger Sicht etwas suboptimal“, beim Nachkauf sehr teuer und kann bei Fehlbedienung dazu führen, dass man Teile aus dem Mikrofongehäuse bricht (!). Trotzdem: Man muss es einfach haben!
#Test MD421 / MD421 bei Thomann

Seit Jahrzehnten fast überall zu sehen: Sennheiser MD421
Seit Jahrzehnten fast überall zu sehen: Sennheiser MD421

Sennheiser MD441

Für manche ist das Sennheiser MD441 das eleganteste Mikrofon auf dem Erdenrund, für ander der hässlichste Klopper, den man sich nur vorstellen kann. Wie dem auch sei, das MD441 ist ein sehr fein auflösendes Tauchspulenmikrofon mit einem für diese Gattung sehr weiten Frequenzgang, einer eher schmalen Richtcharakteristik mit hervorragender Ausblendung von Umgebungsschall und Filtermöglichkeiten. So gut wie alle Signale am Drumkit, Bläser, Lautsprecher (auch vom Bassamp!), aber auch Sprache und Gesang – das MD441 liefert eines der hochwertigsten und ausgewogensten Signale, die ein Tauchspulenmikrofon wandeln kann. Es gibt einen wesentlichen Nachteil: Das gute Stück ist exorbitant teuer. Oder fällt sonst jemandem spontan ein Tauchspulenmikrofon für fast achthundert Euro ein? Aber wie bei so vielen Klassikern: Es lässt sich einfach nicht hoch automatisiert fertigen. 
#Test MD441 / MD441 bei Thomann

Unverkennbar – und aus vielen Studios nicht wegzudenken: Sennheiser MD441
Unverkennbar – und aus vielen Studios nicht wegzudenken: Sennheiser MD441

Electro-Voice RE20

Es wird oft fälschlicherweise für ein Kondensatormikrofon gehalten und sogar ab und an von der Seite her besprochen. Dabei ist das RE20 ein dynamisches „End-Fire“-MIkrofon. Und was für eines! Das ausladende Gehäuse ist keine Show, sondern beherbegt das akustische „Variable Distance“-System, welches es erlaubt, bei sich änderndem Abstand nur unwesentliche Änderungen im Bassanteil zu erhalten. Damit ist es ein fein auflösendes, selten vermumpfendes Mikrofon für wirklich alle Anlässe. Viele schwören auf den Studioeinsatz mit Vocals, Bassdrum, Amps, Blech- und Holzbläsern… also gut, eigentlich allem. Das EV RER20 ist äußerst robust und langlebig – da sind die über 500 Euro dennoch gut investiertes Geld.
#Test RE20 / RE20 bei Thomann

Hat einen hohen Wiedererkennungswert: EV RE20
Hat einen hohen Wiedererkennungswert: EV RE20

Beyerdynamic M88

Anders als etwa das Shure SM58 besitzt das Beyerdynamic 88 des Herstellers aus Heilbronn keine Nieren-, sondern eine Hypernierencharakteristik, blendet also seitlichen Schall etwas stärker aus. In den Mitten und Höhen zeigt es sich sehr ausgewogen, weshalb manche Engineers es anderen Dynamikern an vielen Signalen vorziehen. Zudem besitzt es ein wirklich beeindruckendes Basspfund, bleibt dabei aber immer trocken. In der heute aktuellen TG-Version ist es zudem absolut robust.
#Test M88 / M88 bei Thomann

Beyerdynamic M88: Alleskönner!
Beyerdynamic M88: Alleskönner!

Hilfreiche Links:
#Drumrecording mit einfachen Mitteln – Video-Workshop
#Snare aufnehmen – 5 Tipps
#USB- vs. XLR-Mikrofone

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