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So übst du als Gitarrist richtig mit dem Looper

Loop-Stations und Looper haben das Leben von Instrumentalisten extrem bereichert, denn man ist mit diesen Geräten in der Lage, schnell eine Aufnahme zu machen und dann direkt dazu zu spielen. Als die ersten Loop-Stations auf den Markt kamen, gab es recht schnell Musiker, die das Gerät zum Herzstück ihrer Live-Performance machten. Sie kultivierten das stetige Aufnehmen und Wiedergeben so weit, dass sie völlig allein Konzerte spielen konnten, ohne auf mehrstimmige und mehrschichtige Begleitung verzichten zu müssen – Ed Sheeran ist das beste Beispiel dafür.

Gitarre üben mit dem Looper
Inhalte
  1. Technik: Verkabelung, Signalkette
  2. Technik: Looper Start und Stop
  3. Üben mit dem Looper: Aufnahme
  4. Üben mit dem Looper: Click & Drumcomputer
  5. Eine Akkordbegleitung für das Solospiel erstellen
  6. Songwriting, Gitarren-Arrangement & Double Leads
  7. Breaks & Fill Ins mit dem Looper üben
  8. Riffs doppeln und Licks perfektionieren
  9. Die Loop-Station als kreatives Werkzeug beim Musikmachen

Mit dem Looper Gitarre üben

In diesem Artikel widmen wir uns dem Thema Gitarre-Üben und wie man mit einem Looper als Sparringspartner sein Gitarrespielen wesentlich verbessern kann, zum Beispiel das Solospielen und Improvisieren. Es macht prinzipiell am meisten Sinn, wenn eine Akkordbegleitung zur Verfügung steht, um nach Lust und Laune die neu gelernten Licks und Scales auszuprobieren. Optimal ist es, wenn man das auch noch in unterschiedlichen Tonarten tun kann. Mit Backing-Tracks klappt das zwar ganz gut, ist aber nicht ganz variabel. Kann man sich aber selbst auf die Schnelle ein paar Akkorde in gewünschter Tonart und Tempo aufnehmen, ist man wesentlich flexibler und in der Lage, gezielt an seinen Schwachstellen zu arbeiten. Und in diesem Fall ist ein Looper der beste Übungspartner. Hier sind ein paar hilfreiche Tipps und Tricks, wie man sein Gitarrenspiel mit dem Einsatz eines Loopers verbessern kann.

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Quick Facts

  • Was ist ein Loop-Pedal? Als Looper, Loop-Station oder Loop-Pedal werden Effektgeräte bezeichnet, mit denen man das Eingangssignal aufzeichnet und direkt wieder abspielt. Diese Aufzeichnung läuft endlos in Schleife (Loop) und kann mit weiteren Aufnahmen überspielt werden (Overdub), wobei die vorher aufgenommenen Loops erhalten bleiben.
  • Wie schließt man den Looper an? Der Looper wird zwischen Gitarre und Verstärker angeschlossen. Weitere Informationen zur Effektreihenfolge und der Verschaltung des Loopers in der Signalkette findet ihr weiter unten im Text.
  • Wie bedient man einen Looper? Der Looper wird komplett mit den Füßen bedient. Aufnahme, Start, Stop und Overdub werden mit Fußschaltern betätigt.
  • Welcher Looper ist für mich der Richtige? Das kommt darauf an, was man mit dem Looper anstellen möchte. Zum Üben reicht ein recht simples Loop-Pedal, es sollte aber schon eine etwas längere Aufnahmezeit haben, um auch mal einen kompletten Durchgang eines langsamen 12-Takte-Blues aufzunehmen. Viele Multi-Effektgeräte haben übrigens bereits einen Looper eingebaut. In unserem Vergleichstest für Loop-Stations und Loop-Pedale findet ihr eine Menge an Tests.

Technik: Verkabelung, Signalkette

An welcher Stelle in der Signalkette sollte der Looper positioniert werden? Beim Üben empfehle ich euch, den Looper an die letzte Stelle zu setzen, sodass alle Effektgeräte mit aufgenommen werden. Dann könnt ihr mit einem Cleansound die Begleitung aufnehmen und den Overdrive zum Solo-Spielen aktivieren. Der Amp sollte dabei clean eingestellt sein, denn wenn ihr auf den verzerrten Kanal wechselt, dann wird auch die Akkord-Begleitung verzerrt, das kann mitunter matschig werden. Empfehlenswert ist auch die Anschaffung eines Octavers, mit dem ihr zusätzlich das tiefere Frequenzfeld bearbeiten könnt, um simulierte Basslinien einzuspielen.

Signalkette: Gitarre | Wah | Octaver | Overdrive | Modulation | Delay | Reverb | Looper | Amp (Clean)

Beim Üben empfiehlt es sich, den Looper an die letzte Stelle zu setzen, sodass alle Effektgeräte mit aufgenommen werden.

Technik: Looper Start und Stop

Damit ihr mit dem Looper vernünftig üben könnt, solltet ihr erst einmal das Aufnehmen mit ihm üben. Ja, das Spielen mit dem Looper erfordert etwas Fußspitzengefühl, denn der Anfangs- und Endpunkt eines Loops muss Timing-mäßig richtig sitzen, sonst eiert der Loop und dann macht das Üben definitiv keinen Spaß und ist auch nicht zielführend. Nehmt euch etwas Zeit, um die Reaktion des Pedals bzw. des Schalters zu erforschen, damit ihr saubere Loops erzeugen könnt. Spielt eine simple viertaktige Akkordfolge, eine Runde ohne Aufnahme, startet im zweiten Durchgang die Aufnahme und beendet sie im dritten Durchgang. Um einen sauberen Übergang zu erzeugen, sollte der erste Akkord der neuen Runde immer gespielt werden.

Das Spielen mit dem Looper erfordert zunächst etwas Fußspitzengefühl, denn ein Loop muss Timing-mäßig richtig sitzen.

Üben mit dem Looper: Aufnahme

Zuhören gehört zum Üben! Vor allem, wenn man neues Material übt, ist man oft so konzentriert beim Spielen (Fingersatz, Anschlag, Bewegungsabläufe, Tonfolge, etc.), dass unser Gehirn nicht mehr viel Arbeitsspeicher zum Hören bereitstellen kann. Da können sich eklatante Fehler einschleichen, die im schlimmsten Fall erst beim Mitschnitt eines Gigs ans Tageslicht kommen und der Gitarrist sich wundert, dass seine Riffs so komisch klingen. Mit einem Looper hat man das recht einfach im Griff: Übt eure Passage ein paar Minuten, nehmt sie mit dem Looper auf und hört dann mit 100% Gehirnleistung zu. Analysiert das Ganze, verbessert den Sound, das Timing, die Intonation und nehmt nach ein paar Minuten wieder auf. Ihr werdet mit Sicherheit schneller bessere Ergebnisse erzielen.

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Üben mit dem Looper: Click & Drumcomputer

Viele Looper haben einen internen Click oder sogar Drumbeats im Angebot. Das macht natürlich auch Spaß, seine Riffs und Licks zu einem stabilen Tempogeber zu üben. Einerseits, um selbst etwas Timing-fester zu werden und auf der anderen Seite um zu testen, ob man das Solo oder die Songparts auch im geforderten Tempo spielen kann. Nehmt euch mit dem Click oder Drumbeat im Looper auf, hört dann wieder genau zu und kontrolliert euer Spiel.

Viele Looper haben einen internen Click oder sogar Drumbeats im Angebot, die beim Üben sehr hilfreich sein können.

Eine Akkordbegleitung für das Solospiel erstellen

Ich hatte es ja bereits erwähnt, dass die häufigste Verwendung eines Loopers beim Gitarre-Üben darin besteht, Akkordbegleitungen aufzunehmen, zu denen man dann stundenlang Solo gniedeln kann. Um noch etwas mehr Spaß zu haben, empfiehlt es sich auch einen kleinen “Drum-Track” zu kreieren, indem ihr mit Ghostnotes oder Schlagen auf den Saiten die Basisbeats von Kickdrum und Snare imitiert. Damit kann man auch auf jeden Fall starten und hat schon mal das Groove-Gerüst gelegt. Dann die Akkord- oder Riff-Begleitung per Overdub aufnehmen, und falls ihr einen Octaver in der Pedalkette habt, dann noch schnell eine simulierte Basslinie einspielen und ihr habt einen lebendigen Backing-Track.

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Songwriting, Gitarren-Arrangement & Double Leads

Auch als Hilfsmittel zum Arrangieren von Gitarrenparts eignet sich ein Looper erstklassig. Ihr könnt recht einfach feststellen, welche Parts und Sounds miteinander harmonieren: Gitarrenpart 1 aufnehmen, dann in aller Seelenruhe den zweiten Part ausprobieren – als Overdub aufnehmen – kurze Pause – einen Kaffee kochen und dann mit frischen Ohren die beiden Parts prüfen und gegebenenfalls modifizieren. Das spart viel Zeit und Stress im Proberaum, wenn Drummer und Bassist stundenlang einen Refrain wiederholen müssen, bis die Gitarristen die richtigen Parts gefunden haben. Dementsprechend können natürlich auch die Parts für zweistimmige Gitarrensoli nervenschonend für alle Beteiligten zuhause mit dem Looper erarbeitet werden.

Auch beim Arrangieren von Gitarrenparts ist der Looper ein sehr hilfreiches Tool.

Breaks & Fill Ins mit dem Looper üben

Spontane sind Bestandteil des Repertoires eines Gitarristen. Auch das lässt sich mit einem Looper sehr gut üben. Nehmt eine viertaktige Phrase (Akkordfolge oder Riff) und lasst den vierten Takt frei, evtl. ein Stop auf die Zählzeit ´1´ im vierten Takt. Achtet darauf, dass der Loop auch genau vier Takte ist und ihr nicht den Stop etwas zu früh oder zu spät setzt. Jetzt könnt ihr zwei Themen üben: Ihr spielt die Akkorde oder das Riff in den ersten drei Takten und dann ein spontanes Fill über den vierten Takt. Beim Leertakt könnt ihr auch gleich noch euer Timing prüfen. Spiele ich schneller, wenn die Band aufhört? Ein typisches Gitarristen-Phänomen, dem man hier hart entgegenarbeiten kann. Selbstverständlich können hierbei auch die Gewichte erhöht werden … Sechs Takte Riff und zwei Takte Pause!

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Riffs doppeln und Licks perfektionieren

Das Doppeln von Riffs ist nach wie vor eine der wichtigsten Disziplinen bei Aufnahmen. Hier ist es wichtig, seine Licks, Riffs und Akkordpattern zwei mal identisch und sehr akkurat spielen zu können. Das kann selbstverständlich mit dem Looper gut geübt werden. Aber auch zur Perfektionierung von bestimmten Passagen macht es Sinn, den Looper zu benutzen. Nehmt die Passage auf und zwar die beste Version. Also so lange ausprobieren, bis man eine Version hat, die von Timing, Phrasing, Ton, etc. sehr gut passt. Das ist die Referenz. Dann könnt ihr die Phrase live dazu spielen und immer wieder darauf achten, dass ihr in allen Belangen die Referenz trefft.

Licks, Riffs und Akkordpattern zwei mal identisch und sehr akkurat spielen zu können, kann man ebenfalls mit einer Loop-Station üben.

Die Loop-Station als kreatives Werkzeug beim Musikmachen

Wie schon eingangs erwähnt, ist der Looper nicht nur ein sehr hilfreiches Werkzeug beim Üben, sondern kann auch für die Bühnen-Performance genutzt werden. Wie man kreativ mit einer Loop-Station arbeiten kann, erfahrt ihr sehr anschaulich in unseren Video-Workshops mit dem großartigen Rico Loop.

Rico Loops Looper Video-Workshop Artikelbild
Rico Loops Looper Video-Workshop

Rico Loop zeigt euch im Video-Workshop, wie man Looper zum Jammen oder zur Erweiterung des musikalischen Spektrums auf der Bühne einsetzt.

20.06.2011
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