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Shure QLX-D 24/KSM9 Test

Shure QLXD24 / KSM9 P51 im bonedo.de-Test: Profis schätzen die ULX-D Funksysteme von Shure für ihre Feature-Vielfalt und Zuverlässigkeit bei großen Firmen-Events und Installationen. Aufgrund der professionellen Schnittstellen, intelligenter Signalverschlüsselung und weiteren hochwertigen Funktionen haben diese Drahtlossysteme jedoch ihren Preis.


Mit den QLX-D Sets stellt Shure nun eine Vielzahl der begehrten ULX-D Features auch für schmalere Geldbeutel bereit. Schauen wir uns doch mal genau an, welche Funktionen bei der Anpassung an das obere mittlere Preissegment übrig geblieben sind…

Details

Der Blick in die schlicht gehaltene – weil ökologisch vorbildlich ohne Hochglanzdruck auskommende – Kartonage offenbart eine Vielzahl von darin enthaltenen Komponenten. Neben dem Empfänger QLXD4 lässt sich der Handsender QLXD2 finden. Der Lieferumfang ist durchaus als „üppig“ zu bezeichnen. So werden zusätzlich zum Handsender auch eine Mikrofonklemme, eine Transporttasche mit Shure-Logo und ein Markierungsring geliefert. Passend zum Empfänger QLXD4 sind ein 12V-Netzteil, ein Netzwerkkabel, zwei Antennen sowie BNC-Kabel und -Adapter enthalten. Und als ob das nicht genug wäre, gesellen sich ein Rack-Montage-Kit sowie vier  Gummi-Füßchen zum Gesamtpaket. Als optionales Zubehör sind außerdem der Akku Shure SB 900 sowie das passende Ladegerät Shure SBC 200 erhältlich. Sie wurden uns für unseren Test freundlicherweise ebenfalls zur Verfügung gestellt.

Und das ist alles dabei….

Handsender

QLXD2 Der Handsender QLXD2 verfügt über einen Wechselkopf, sodass verschiedene Mikrofonkapseln am selben Sender verwendet werden können. Im Test setze ich die KSM9-Kapsel ein, die ein Umschalten zwischen den Richtcharakteristiken Niere und Superniere ermöglicht. Sechs weitere optionale Mikrofonköpfe sind erhältlich, die die Kapseln so illustrer Shure-Modelle wie dem SM58 oder dem Beta 87C beherbergen.
Im Schaft des Handsenders ist eine Helix-Antenne integriert, die für eine Reichweite von bis zu 100 Metern sorgt. Die Synchronisation von Handsender und Empfänger geschieht via Infrarotübertragung. Ebenfalls im Schaft ist das Batterie-/Akkufach untergebracht, das zwei AA-Batterien bzw. den optional erhältlichen Lithium-Ionen-Akku Shure SB900 fasst und so eine Betriebsdauer von 9 bzw. 10 Stunden ermöglicht. Außerdem sind bereits am Handsender Ladekontakte installiert, um das Gerät an der Station SBC200 aufzuladen. Hierbei handelt es sich praktischerweise um eine „Dual Docking“-Station, die gleich zwei Handsendern bzw. einem Hand- und einem Taschensender als „Tankstelle“ dienen kann.
Der Hintergrund des LCDs ist beleuchtet, sodass das Mikrofon auch in dunklen Momenten auf der Bühne oder in der »stillen Ecke« eingerichtet werden kann. Die Menüführung des QLXD2 ist durchweg intuitiv. Anzeigetechnisch kann zwischen den Modi „Group/Channel“, „Frequenz“ und „Akku-Restlaufzeit“ umgeschaltet werden. „Lock“-Funktionen für Frequenzwahl und ein „Power“-Schalter runden den ersten positiven Eindruck ab.
Die Schaltbandbreite deckt mit 72 MHz einen ausreichend großen Bereich ab, sodass das Auffinden freier Frequenzen kein Problem darstellen sollte. Mit einem Dynamikumfang von über 120 dB gibt es auch in puncto Dynamik ausreichend Reserven – dies nicht zuletzt, da der verwendete Ausschnitt des verfügbaren Dynamikumfangs vom Handsender mittels „Shure Gain Ranging“-Technologie automatisch an den Eingangspegel angepasst wird. Damit wird das manuelle Anpassen der Signalverstärkung am Handsender überflüssig.
Die vom Hersteller angegebenen technischen Daten weisen (abhängig von der gewählten Mikrofonkapsel) für das Mikrofon einen Übertragungsbereich von 30 Hz bis 20 kHz aus. Für Sprachsignale ist das ein vergleichsweise recht weit in die tiefen Frequenzen hinabreichender Frequenzumfang. Die Gain-Anpassung des Handsenders ermöglicht eine Pegelanpassung des Signals in 3dB-Schritten bis maximal 21 dB.
Im Test widme ich mich einer Senderausführung, die mit dem P51-Band den Frequenzbereich zwischen 710 und 782 MHz nutzen kann. Vier weitere Frequenzbereiche werden von anderen Senderausführungen abgedeckt. Ihnen allen ist gemein, dass sie über eine schaltbare Sendeleistung von 1 mW oder 10 mW verfügen. Mit knapp 350 g ist der Handsender leicht Hantel-verdächtig, da er gut 150% des Gewichts einiger Einsteigergeräte auf die Waage bringt. Das liegt nicht zuletzt an seiner robusten und eben im wahrsten Sinne des Wortes „schweren“ Metallausführung. Erwähnenswert ist letztendlich auch, dass das Funksignal im AES 256-Bit-Standard verschlüsselt wird, um die Übertragung abhörsicher zu gestalten.

Fotostrecke: 10 Bilder Der robust gefertigte Handsender QLXD2 u2026

Funkempfänger QLXD4

Das LCD des QLXD4 ist wie bei den Sendern ebenfalls hintergrundbeleuchtet, damit das Gerät auch auf dunklen Bühnen problemlos bedient werden kann. Ferner helfen frontseitige Auswahltaster bei der Navigation durch die Menüs und bei der Parameterauswahl sowie der Synchronisation. Die LED-Anzeige gibt Auskunft über anliegende Audio- und HF-Signale. Eingepasst in diesen Taster- und LED-Reigen findet sich auch das Infrarot-Fenster an der Vorderseite. Ein leicht versenkt angebrachter Schalter sorgt für sicheres Ein-/Ausschalten des Receivers. Insbesondere bei der Rack-Nutzung ist der frontseitige „Power“-Knopf Gold wert.
Um die freien Frequenzplätze einfach zu ermitteln, wird ein automatischer Channel-Scan durchgeführt. Einmal gefunden, werden die Frequenzen mittels Infrarotsynchronisation mit den Sendern abgeglichen. Mit einer maximalen Anzahl von bis zu 168 kompatiblen Kanälen pro Frequenzband (im Software-Betrieb) und einer von der jeweiligen Einsatzregion abhängigen Schaltbandbreite von bis zu 72 MHz ist der Empfänger extrem breit aufgestellt. Um die HF-Verbindung vor dem Zusammenbrechen zu schützen ist eine digitale „Predictive Diversity“-Funktion mit an Bord.
Freie kompatible Frequenzen können auch per „Group Scan“ gesucht werden, sofern eine Vielzahl von Empfängern eingerichtet werden soll. Hierfür bietet der Ethernet-Anschluss des Empfängers die Möglichkeit für ein unkompliziertes Setup mehrerer im Netzwerk befindlicher Geräte.
Die Vorverstärkung verfügt über einen Regelbereich von 60 dB, der von einer maximalen Signaldämpfung von -18 dB bis zu einer Verstärkung von +42 dB reicht. Erwähnenswert ist noch, dass diese Anpassung in Stufen von je 1 dB erfolgt. Auf der Rückseite des Empfängers wird die robuste Bauweise einmal mehr deutlich, denn zwei Schrauben halten den „Gehäusemantel“ formschön und sicher. Neben einer Buchse für den mitgelieferten Netzadapter und der obligatorischen Zugentlastung befinden sich hier zwei BNC-Anschlüsse für die Lambda-½- Antennen. Sie zeigen deutlich an, dass es sich zweifellos um einen True Diversity-Empfänger handelt, der das stärkere der beiden Funksignale verarbeitet. Der ebenfalls rückseitig untergebrachte symmetrische XLR-Ausgang kann zwischen Mikrofon- und Line-Pegel umgeschaltet werden, um so für eine optimale Anpassung an den weiteren Signalweg zu sorgen. Des Weiteren findet sich hier ein unsymmetrischer, mit 50 Ohm ausgeführter Instrumentenausgang (Klinke), der wahlweise auch symmetrisch genutzt werden kann (dann mit einer Impedanz von 100 Ohm, identisch dem XLR-Ausgang). Der maximale Ausgangspegel liegt dann bei -12 dBV (XLR/Mikrofon), +18 dBV (XLR/Line) beziehungsweise +12 dBV (Klinke).
Die Ethernet-Buchse (10/100 Mbps) schließt die Rückseite des Empfängers ab. Die Netzwerkfähigkeit des Systems ermöglicht die Fernsteuerung und Koordination verwendeter Frequenzen über eine Kabellänge von bis zu 100 Metern. Hierbei ist die Software „Wireless Workbench“ behilflich bzw. erforderlich. Zudem wird die Ethernet-Schnittstelle genutzt, um die Parameter der Funkstrecken über die iOS App „Shure Plus Channels“ zu überwachen. Damit dieser Test sich nicht in Details verliert, lassen wir Software und App an dieser Stelle jedoch außen vor und widmen uns nun den zentralen Praxisfragen.

Fotostrecke: 4 Bilder Den Empfu00e4nger QLXD4 u2026
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Praxis

Fertigung und Usability

Das Los- und Festschrauben des Mikrofonkopfes gelingt mühelos, sodass der Austausch kein Problem darstellt. Der Schaft des Handsenders ist vollständig aus Metall gefertigt und vermittelt so einen extrem hochwertigen, stabilen und durchweg bühnentauglichen Eindruck. So ist etwa der Drahtgeflechtkorb der Mikrofonkapsel durch einen Ring gegen Verformung geschützt. Zusätzlich ist das obere Ende des Korbs abgeflacht, wodurch der Korb zusätzlich an Stabilität gewinnt. Das satinierte Finish der Oberfläche ist gegenüber Fettflecken durch Fingerabdrücke, Handschweiß und Feuchtigkeit besser gewappnet als glatte, glänzende Oberflächen. Und auch das auf der Oberseite angebrachte Display und der zugehörige Ein/Aus-Schalter machen hinsichtlich ihrer Verarbeitung einen guten, robusten Eindruck.
Eine gut austarierte Gewichtsverteilung sorgt für einen sicheren Halt des Mikrofons. Beim Blick auf das Display des Handsenders sehe ich eine sehr kontrastreiche Anzeige, die nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Hintergrundbeleuchtung und ihrer guten ausreichenden Größe sehr gut ablesbar ist. Um an das Batteriefach zu gelangen, muss der untere Teil des Mikrofon-Schafts abgeschraubt werden. Das Batteriefach ist durch einen weiteren Klappdeckel gesichert. Um ihn zu öffnen, muss der Multifunktionsschalter in einer bestimmten Kombination gedrückt werden. Leider hilft mir auch die auf dem Batteriefachdeckel abgebildete Grafik dabei nicht wirklich weiter. Und so bleibt es für mich im Test Glückssache, ob sich „Sesam öffnet oder nicht“…
Außerdem wird unter dem abgeschraubten Mikrofon-Schaft-Rohr eine Multifunktionstaste zugänglich, womit die Menüführung des Handsenders gesteuert wird. Die Steuerung gestaltet sich jedoch – zumindest für mich – ein wenig kniffelig. Denn der besagte Taster kann an zwei Positionen gedrückt werden (links und rechts), um einen Menüpunkt auszuwählen oder eine getroffene Parameterauswahl zu bestätigen. Zugleich bietet er aber auch eine Kippfunktion (nach oben und unten), um so durch Menüpunkte zu browsen oder einen ausgewählten Parameter zu ändern. Während die Kippfunktion mehr oder weniger »idiotensicher« ist, bleiben die beiden Tastpunkte des Multifunktionstasters für meinen Geschmack zu ungenau. Das hängt vor allem damit zusammen, dass sie mir beim Drücken weder ein haptisches Feedback noch ein Knackgeräusch oder Ähnliches geben. Stattdessen bleibt der Druckpunkt weich und „schwammig“. Die Einschätzung, ob eine Auswahl erfolgreich war, kann ich deshalb nur über das Display treffen.
Das Gehäuse des Funkempfängers QLXD4 kommt im 9,5“-Format daher und beherbergt nicht nur zahlreiche professionelle Features, sondern macht mit seinem aus gebürsteten Aluminium gefertigten Chassis auch optisch etwas her. Die beinahe schon zur Schau gestellte »Wertigkeit« des Empfängers spiegelt sich auch in dessen Gewicht wieder. Mit rund 780 g ist er etwa doppelt so schwer wie Funkempfänger der Einstiegsklasse. Auch gefällt mir gut, dass das Netzteil des QLXD4 fest verschraubt werden kann. Bei häufigem Transport kann das beispielsweise auf einer dezidierten Trägerplatte geschehen, die im Rack befestigt wird. Die Menüführung des Empfängers ist intuitiv gestaltet und durchweg nachvollziehbar. So kann etwa die Scan-Funktion des Empfängers per „One Touch“-Funktion freie Frequenzen aufspüren und mittels Infrarotübertragung mit den Sendern abstimmen. Eine Sperrfunktion verhindert ein versehentliches Abändern der Parameter. Ein nettes Feature ist die Anzeige der verbleibenden Dauer für die mögliche Batterie-/Akku-Nutzung, die somit über eine reine Ladestatusanzeige hinausgeht. Voraussetzung ist jedoch, dass der optional erhältliche Shure-eigene Akku SBC900 verwendet wird.
Dadurch, dass der Ein/Aus-Schalter des Empfängers vertieft angebracht ist, kann ein versehentliches Betätigen in der Praxis nahezu ausgeschlossen werden. Die Installation der Funkstrecke gelang mir im Test mühelos. Auch ohne direkten Sichtkontakt bleibt die Signalqualität über etliche Meter hinweg erstklassig. Und wo wir schon bei der Usability sind: Auch das Rack-Kit konnte ich problemlos installieren. Auf einer Trägerplatte aus Stahlblech werden Funkempfänger und U-förmige Front-Stahlbleche verschraubt. Letztere sind an den Winkeln noch einmal durch Vertiefungen versteift. Selbst bei härtester Belastung durch Live-Betrieb und Tour-Transport ist deshalb ein Verbiegen des Rack-Kits höchst unwahrscheinlich und ein sicherer Halt der Empfangseinheit absolut gewährleistet.

Fotostrecke: 8 Bilder Der robuste Eindruck des metallenen Handsenders u2026

Funk- und Signalqualität

Mit der „Digital Predictive Switching Diversity“ bietet der QLXD4 eine Arbeitsweise, die den Zeitverlauf aufgegriffener Funksignale überwacht und so auf Basis von Schätzungen („Predictions“) deren Entwicklung vorwegnehmen kann. Damit kann die Diversity-Funktion des Empfängers bereits dann zum jeweils anderen Empfangssignal umgeschaltet werden, wenn sich ein schlechteres Funksignal auch schon nur ansatzweise abzeichnet. Im Test konnte ich keinerlei Probleme feststellen. Aussetzer oder Störgeräusche traten zu keinem Zeitpunkt auf. Der ausgegebene Signalpegel des Empfängers war im Test durchweg brauchbar und benötigte eine zusätzliche Verstärkung von etwa 20 dB, um auf Arbeitspegel zu kommen.
Um eine sichere Signalübertragung zu gewährleisten, wird das Signal im Advanced Encryption Standard AES-256 verschlüsselt. Doch nun zum Klang…

Klang

Das digitalisierte Signal der Funkstrecke liegt als 24Bit/48kHz-Stream vor. So verwundert es nicht, dass ich im Test den Werbespruch des Herstellers durchaus nachvollziehen kann. Die versprochene klangliche Transparenz und der angepriesene Detailreichtum werden durch das digitale Audiosignal zweifellos sichergestellt. Und tatsächlich zeigt sich der Klang des Funksets „glasklar“ und ausgesprochen „transparent“.
Rauschanteile beschränken sich hier im Wesentlichen auf diejenigen Anteile, die von den Preamps des Empfängers ausgehen. Hier empfiehlt sich ein moderates Level-Management an der Funkstrecke und ein Verstärken des ausgegeben Audiosignals an einem nachgeschalteten rauscharmen Vorverstärker. Im Test habe ich zu diesem Zweck bspw. auf einen Preamp des RME Fireface 800 zurückgegriffen.
Bei nahem Mikrofonabstand (etwa 10 cm) bleibt der Nahbesprechungseffekt in der Haupteinsprechrichtung der Kapsel ausgesprochen dezent. Generell betont diese die Vocal-Performer-typischen Frequenzbereiche, in denen die Formanten stark ausgeprägt sind, wodurch eine hohe Sprachverständlichkeit gegeben ist. Transienten werden feinauflösend eingefangen und Zischlaute wirklich äußerst transparent übertragen. Sängern und Sprechern mit wenig ausgeprägter Artikulationsdifferenzierung wird das sehr entgegenkommen. Abhängig vom jeweiligen Akteur kann hier also der Einsatz eines De-Essers ratsam werden.
In der Off-Axis-Besprechung bleibt der Klangcharakter im Wesentlichen erhalten. Abgesehen von dem zu erwartenden Pegelverlust verliert das Signal nur unwesentlich an Höhenanteilen und ist durchaus brauchbar. Der Klang der nahen Off-Axis-Besprechung ist vergleichbar mit demjenigen der On-Axis-Besprechung bei mittlerer Mikrofondistanz (ca. 25cm). Im Test wollte ich es mir nicht nehmen lassen, das auf die Spitze zu treiben und auch die Besprechung jenseits der Haupteinsprechrichtung bei mittlerer Mikrofondistanz zu checken. Abgesehen von der erwarteten weiteren Pegelreduktion und nochmals geringeren Bassanteilen bleibt der zentrale Klangcharakter des aufgegriffenen und verarbeiteten Gesangssignals auch hier weitgehend gleich. Hut ab! Es spricht also nichts dagegen, die Funkstrecke auch bei Sängern oder Sprechern einzusetzen, die bei ihrer Performance auf große Gesten setzen, oder bei solchen, die im Umgang mit Mikrofonen ungeübt sind.
Die Nebengeräusche des Handsenders sind äußerst moderat. Während der Ein/Aus-Schalter das Deaktivieren der Funkverbindung mit einem satten Übertragen des mechanischen Schaltergeräuschs quittiert (Stichwort Körperschallübertragung), geht das Wiederherstellen der Funkverbindung nahezu geräuschlos vonstatten. Apropos Körperschall: Handgeräusche stellen beim Gebrauch des QLXD2 nahezu kein Problem dar – abgesehen von einigen unvermeidlichen dumpfen, aber pegeltechnisch keineswegs bedenklichen Geräuschanteilen. Ein einfaches Verrutschen des Mikrofons in der Handfläche bleibt während einer Sprach- oder Gesangs-Performance klanglich unbemerkt.

Audio Samples
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Vocals – weiblich, 10 cm Abstand On-Axis Vocals – weiblich, 10 cm Abstand 45u00b0 Off-Axis Vocals – weiblich, 25 cm Abstand On-Axis Vocals – weiblich, 25 cm Abstand 45u00b0 Off-Axis Betätigen des Power-Schalters
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Fazit

Das Shure QLXD24/KSM9 P51 möchte Top-Qualität erschwinglicher machen, und so verwundert es nicht, dass Features, Handling und Klang dieser Funkstrecke im Test überzeugen konnten. Das digitale Funkset besticht mit einem robusten, bühnentauglichen Auftreten in schwerer Metallausführung, einem glasklaren Sound sowie einer einfachen Einrichtung des Systems.
Hintergrundbeleuchtete Displays machen das Arbeiten mit dem Vocal Set übersichtlich und angenehm. Wenngleich für mich beim Multifunktionstaster des Handsenders kleinere Abzüge in der Usability zu verzeichnen sind, da er weder haptisches noch akustisches Feedback liefert, ist die Bedienung des Sets dennoch absolut »idiotensicher« und verspricht ein kinderleichtes Einrichten und einen abhörsicheren und durchweg zuverlässigen Betrieb. Verantwortlich hierfür sind neben der Infrarot-Synchronisation und dem automatischem Channel Scan auch die automatische Gain-Regelung. Zudem kann die Digital Predictive Switching Diversity kompletten Funkausfällen schon vor Auftreten aus dem Weg gehen.  
Die große Flexibilität des Systems wird durch Features wie den wechselbaren Mikrofonkopf, der Netzwerk-Steuerung, dem mitgelieferten Rack-Kit und zahlreichem optional erhältlichem Zubehör, wie z.B. dem speziellem Akku und der praktischen Ladestation deutlich. Mit einer Auswahl von bis zu 168 kompatiblen Kanälen pro Frequenzband kann das Set außerdem problemlos aufgestockt werden, ohne allzu schnell an Limits zu stoßen.
Zu diesen Pluspunkten in der Handhabung kommen noch Klangeigenschaften, von denen Sprachsignale durchweg profitieren können, sofern Sie nicht bereits allzu starke Zischlaute enthalten. Das Frequenzbild führt zu einer hohen Sprachverständlichkeit und der gering ausgeprägte Nahbesprechungseffekt des QLXD2 vereinfacht das Arbeiten mit dem Mikro. Dadurch, dass sich die Kapsel des Handsenders sowohl bei Abweichungen von der Haupteinsprechachse als auch bei größerem Mikrofonabstand sehr gütig verhält, ist das Set hervorragend geeignet, um auch Sänger oder Sprecher abzunehmen, die eher unerfahren sind. Einzig die Körperschallübertragung beim Ausschalten des Handsenders fällt hier negativ ins Gewicht. Das Einschalten des Handsenders geht dagegen absolut geräuschlos vonstatten.
Unterm Strich bietet Shure mit dem QLXD24/KSM9 P51 ein digitales Drahtlossystem an, das sich hervorragend für PA-Firmen eignet, die öffentliche Events betreuen, oder für professionelle Musiker und Moderatoren lohnt, die mehr Geld ausgeben können und hierfür eine hohe Flexibilität, professionelle Features und intuitive Bedienbarkeit erwarten dürfen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Einfache Einrichtung des Systems
  • Frequenzbild betont Sprachverständlichkeit
  • Gering ausgebildeter Nahbesprechungseffekt
  • Transparenter & klarer Sound
  • Einschalten des Handsenders nahezu geräuschfrei
  • Digital Predictive Switching Diversity
  • Solide Metallausführung
  • Mikrofonkapsel auswechselbar
  • Automatische Gain-Anpassung (Sender)
  • Infrarot-Synchronisation
  • Inklusive Rack-Kit
  • Bis zu 10 Stunden Betriebsbereitschaft (mit Original-Akku SB900)
Contra
  • Multifunktionsschalter ohne jegliches Feedback
  • Ausschalten des Handsenders wird per Körperschall übertragen
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Shure QLX-D 24/KSM9 Test
Shure QLXD24 KSM9 P51
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Daniel sagt:

#1 - 04.11.2014 um 15:36 Uhr

0

Ich nutze das QLX-D zusammen mit einer DPA D'facto 2 Mikrofonkapsel. In meinen Augen eine absolute Traumkombination und momentan das Beste, was drahtlos-mikrofontechnisch machbar ist.

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