Sadowsky Bass Preamp DI Test

Seine große Bekanntheit in der Szene verdankt der New Yorker Bassbauer Roger Sadowsky der Umrüstung des Marcus Miller Basses mit seiner aktiven Elektronik, die seither für den funky Trademarksound der Legende verantwortlich gemacht wird. In der Tat fühlt man sich umgehend an Marcus Miller erinnert, wenn ein Jazzbass mit Sadowsky-Elektronik erklingt. Da nicht jeder Bassist gleich sein bestes Stück umbauen lassen, aber andererseits auch nicht auf den typischen Sound verzichten möchte, entwickelte Roger zunächst einen externen Preamp, der am Gitarrengurt angeklemmt werden konnte.  Diese externe Elektronik, die sich so mit jedem beliebigen Bass verwenden ließ, glich der, die er auch in alle seine Bässe einbaute.

Der Nachfolger dieses Preamps erhielt dann Stompboxformat und wurde mit einer D.I. Box kombiniert. Unter ihrem schlichten Namen Sadowsky Bass Preamp D.I. ist sie unser nächster Kandidat im großen bonedo D.I. Boxen Test.

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DETAILS

Einfachheit ist auch bei dieser aus solidem Metall gebauten Preamp DI Box das oberste Prinzip. Bei diesem spartanisch ausgestatteten, für seine Größe relativ schweren Gerät finden sich zwei Fußschalter, drei Regler und vier Buchsen, das ist alles.

Per Fußschalter wird über die On/Off-Funktion die aktive Elektronik an- oder ausgeschaltet, die Mute Funktion schaltet das Signal stumm.

Die Regelmöglichkeiten beschränken sich auf Volume, auf den Bass mit + 13 dB bei 40 Hz und die Höhen mit ebenfalls +13 dB bei 4 kHz. Eine grüne LED zeigt darüber hinaus an, wenn die Klangregelung aktiv ist.

Die drei Klinkenbuchsen stehen für Instrument In, Preamp Out und Tuner, die XLR-Buchse ist mit einem Groundlift-Schalter ausgestattet und bedient den D.I.-Ausgang.

Die Sadowsky Preamp D.I. kann wahlweise mit einer 9V-Batterie oder einem 9V-Netzteil betrieben werden. Bei Batteriebetrieb zeigt eine rote LED an, wann eine bestimmte Schwellenspannung unterschritten und ein Wechsel angesagt ist. Ein Betrieb mit Phantomspeisung ist nicht möglich.

Praxis

Roger Sadowsky ist ein Verfechter der Philosophie, dass Mitten einen Bass-Sound eher zerstören als ihn zu unterstützen. Und wenn mit ihnen gearbeitet werden muss, dann sollten sie abgesenkt werden. Diesem Konzept entspringt auch die simple Klangregelung unseres Kandidaten. Bass- und Höhenregler arbeiten rein additiv, das heißt, es werden nur Frequenzen hinzugefügt, nichts weggenommen. Man beginnt also mit dem Volumenregler auf Zehn und den Höhen und Bässen bei Null. Dreht man nun langsam die Höhen und Bässe hinzu, zeigt sich umgehend die immense Wirkung der Klangregelung – bereits bei zwei Markierungsstrichen hört man deutliche Soundveränderungen. Durch den Bypass-Schalter lässt sich der modifizierte Sound stets mit dem Originalsound des Basses vergleichen, sodass man die beiden Einstellungen per Volumenregler aneinander angleichen kann. Auf diese Weise lässt sich sehr gut feststellen, ob der Klang wirklich besser wird oder einfach nur lauter.

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In der Tat bekommt der Sound eine angenehme Ausgewogenheit: reiche Bässe und transparente, klare, aber keinesfalls unangenehme Höhen. Ich würde ihn als „seidig“ bezeichnen. Eigentlich liefert der Sadowsky-Preamp einen einzigen Sound, nicht mehr und nicht weniger. Speziell passive Bässe profitieren dabei von den hervorragend ausgesuchten Frequenzbereichen, in denen die Klangregler agieren. Sehr rund und leicht komprimiert wirkt der Klangcharakter, der sich sehr schön und fast magisch in Playbacks einfügt. Sinnvoll ist der zusätzliche Ausgang für ein Stimmgerät in Verbindung mit dem Mute-Schalter. Allerdings ist zu bemängeln, dass die Qualität der Taster nicht besonders hoch ist und der Bypass On/Off-Schalter bereits nach wenigen Wochen nicht mehr einwandfrei funktionierte. Das hatte zur Folge, dass der Sound zwischen laut und leise wechselte und das Gerät zeitweise sogar stumm blieb. Erst der Austausch des Übeltäters zeigte, dass hier definitiv bessere Schalter hätten Verwendung finden können.

Hier könnt ihr euch selber ein Bild von dem Sound der Sadowsky DI-Box machen:

Audio Samples
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Sadowsky Dry Sadowsky Wet

Die Sadowsky Preamp DI wertet speziell passive, in Grenzen auch aktive Bässe auf und verschafft ihnen satte, ausgeglichene Bassfrequenzen und sehr sanfte Höhen. Da die Klangregelung nur Höhen und Bässe hinzufügt, werden die Mitten indirekt abgesenkt. Speziell die Liebhaber satter Slapsounds kommen dabei auf ihre Kosten. Die Handhabung der Klangregelung ist extrem einfach, allerdings spricht sie sehr effektiv an und sollte mit Bedacht und Vorsicht bedient werden. Auf jeden Fall sorgt sie schnell für eine Bereicherung des Gesamtsounds, auch wenn der Klang insgesamt nicht besonders variabel ist. So bietet die Sadowsky-Stompbox eine generelle, aber eher subtile Soundverbesserung, jedoch keine weiteren Features, von Mute-Schalter und Tunerausgang abgesehen.

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • effektive Soundveredelung
  • sehr einfache Bedienung
  • separater Tunerausgang
Contra
  • keine Phantomspeisung möglich
  • limitierte Möglichkeiten der Mittenbeeinflussung
  • keine Soundvielfalt
  • Mute Fußschalter beim Testgerät nach einigen Wochen defekt
Artikelbild
Sadowsky Bass Preamp DI Test
Für 149,00€ bei
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Technische Daten Sadowsky Bass-Preamp
  • Frequenzgang: 5Hz – 50 KHz
  • Batterie Dauer: 50 Stunden
  • Bass Regler: +13dB Boost@40Hz
  • Treble Regler: +13dB Boost@4kHz
  • Harmonische Verzerrung: 0.1%@1KHz
  • Eingangs Impedanz: 330K
  • Ausgangs Impedanz:
  • XLR Out : 600 Ohm
  • Tuner Out : 1K
  • 1/4” Out (Klinke (6.3 ø mono): 10K
  • Strom: 9V Batterie
  • Preis: ca. 290,- €
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