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Peavey Classic 20 112 Combo Test 

Mit dem Peavey Classic 20 bringt der amerikanische Hersteller einen echten Kult-Amp der 90er-Jahre zurück auf die Bühne. Die Verstärker der Classic-Serie galten schon damals als vielseitige Allrounder, die von spritzigen, dynamischen Cleans über warme, cremige Blues-Töne bis hin zu sattem Rock-Crunch alles beherrschten. 2024 erhielt der Amp ein umfassendes Facelift: Statt der ursprünglichen 15 Watt liefert die Neuauflage nun 20 Watt Leistung, bietet ein Power Scaling sowie einen frequenzkorrigierten XLR- und USB-Ausgang. Grund genug, den kompakten Boliden einmal genauer unter die Lupe zu nehmen!

Peavey Classic 20 112 Combo Test

Peavey Classic 20 112 Combo – Das Wichtigste in Kürze

  • Vollröhren-Comboverstärker mit 20 Watt Leistung
  • 1×12“ Sheffield 1230+ Speaker
  • 2 Kanäle 
  • digitaler Reverb
  • frequenzkorrigierter MSDI-Output (XLR und USB)
  • Power-Scaling schaltbar von 20 W auf 5 W und 1 W
  • 2x EL84 Endstufenröhren
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Peavey Classic 20 112 TW
Peavey Classic 20 112 TW
Kundenbewertung:
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Gehäuse und Bedienung des Peavey Classic 20 112 Combo

Der Peavey Classic 20 112 kommt als kompakter Combo-Amp im klassischen Look. Das robuste Gehäuse ist mit tweedfarbenem Tolex bezogen und verströmt echten Vintage-Charme. Die Maße betragen 480 x 230 x 445 mm (B x T x H) bei einem Gewicht von 15,7 kg. Alle Bedienelemente sitzen übersichtlich auf einem verchromten Frontpanel. Der Classic 20 bietet zwei Kanäle, die sich wahlweise direkt am Amp oder per Fußschalter wechseln lassen. Offizielle Kanalbezeichnungen fehlen, doch analog zu früheren Modellen nenne ich sie im Folgenden „Normal“ und „Lead“. Der Normal-Kanal bietet einen Volume-Regler, während der Lead-Kanal mit Pre- und Post-Gain-Potis ausgestattet ist. Beide teilen sich eine gemeinsame Dreibandklangregelung, bestehend aus Treble, Middle und Bass, sowie einen regelbaren Reverb. Zwei T.S.I.-LEDs zeigen den Betriebszustand an und warnen bei möglichen Röhrenproblemen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das robuste Gehäuse ist mit tweedfarbenem Tolex bezogen und verströmt echten Vintage-Charme.

Der Amp trumpft mit umfassender Konnektivität

Auf der Rückseite präsentiert sich der Amp erstaunlich vielseitig: Neben dem Speaker-Ausgang (8/16 Ohm) gibt es einen Effektweg sowie zwei Anschlüsse für Fußschalter, über die sich die Kanäle, die Boostfunktion, der FX-Loop und der Reverb schalten lassen. Dank des Power-Scalings kann die Ausgangsleistung von 20 W auf 5 W oder 1 W reduziert werden, was den Classic 20 auch für leise Gigs oder das Üben im Wohnzimmer qualifiziert. Ein toller Bonus ist der XLR-DI-Out mit Peaveys MSDI-Frequenzkorrektur, über den sich der Sound direkt ins Pult oder Interface schicken lässt. Der interne Speaker lässt sich hierfür sogar deaktivieren und eine integrierte Dummy-Last schützt die Endstufe. Ein Ground-Lift-Schalter und ein USB-Ausgang, der ebenfalls mit einer Frequenzkorrektur belegt ist, runden die moderne Anschlussvielfalt ab. Das Chassis wurde als Half-Open-Back-Gehäuse konzipiert, wodurch die Rückseite den Blick auf den verbauten 1×12″ Sheffield 1230+ Speaker freigibt. Zum Lieferumfang gehören das Manual sowie ein Doppelfußschalter.

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Der Peavey Classic 20 112 Combo in der Praxis

Für die Soundfiles nehme ich den Peavey Classic 20 mit einem AKG C414 Mikrofon ab. Zum Abklären der Pedalfreundlichkeit parke ich einen J.Rockett Archer Overdrive vor dem Amp. Die Klangbeispiele zum DI-Out werden über eine RME Fireface UFX aufgenommen. Die verwendeten Gitarren gebe ich jeweils an.

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So klingt der Normal-Kanal des Peavey Classic 20 112 Combo

Der Clean-Kanal des Peavey Classic 20 besticht mit einem warmen, perligen und glockenklaren Sound, wie man ihn nur selten findet. Vergleiche mit archetypischen Herstellern fallen schwer, denn für mich verbindet sich hier amerikanischer Blackface-Twang mit leicht britischen Vox-Mitten. Ganz klar, der Sound steht absolut für sich und wurde nicht umsonst von Studiogrößen wie z. B. Dann Huff so geschätzt. Bei niedriger Lautstärke bleibt der Ton sauber, transparent und eignet sich ideal für Jazz, Country oder Pop-Rhythmusarbeit. Dreht man das Volume-Poti etwas weiter auf, beginnt der Normal-Channel leicht in den Break-Up zu fahren. Es entsteht ein leicht komprimierter und sahniger Crunchton, der wunderbar auf die Anschlagsdynamik reagiert. Was die stilistische Einordnung angeht, musste ich unweigerlich an Southern-Rock denken, wobei auch Country-Rock oder Bluestöne mühelos von der Hand gehen.

Der Sheffield 1230+ Speaker erweist sich als tolles Match für den Grundcharakter. Er liefert ein volles Bassfundament, ohne mulmig zu werden, und sorgt für harmonische Höhen, die nie spitz klingen. Der integrierte Digital-Reverb ist zwar sicherlich kein High-End-Benchmark-Algorithmus, aber er eignet sich ganz hervorragend, um dem Sound etwas mehr Tiefe und Räumlichkeit zu verleihen. Auch in Kombination mit externen Overdrives verblüfft der Classic 20 und grundsätzlich mit einer immensen Pedalfreundlichkeit.

Audio Samples
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Normal-Channel: Mid-Setting – Stratocaster Normal-Channel: Mid-Setting – Les Paul Normal-Channel: Low-Gain – Stratocaster Normal-Channel: Pedal-Check – Les Paul

So klingt der Lead-Kanal des Peavey Classic 20 112

Der Lead-Kanal des Classic 20 trägt eindeutig britische Gene, ohne dabei seine eigene Peavey-Identität zu verlieren. Klanglich bewegt er sich zwischen klassischen Marshall-Tönen und Vox-Charakter, was nicht zuletzt an der EL84-Röhrenbestückung liegt, die man sonst vor allem mit Vox-Amps verbindet. Der Sound deckt eine breite Palette ab – von satten Blues-Overdrives über klassische Rock-Sounds bis hin zu kräftigem Hardrock-Crunch. Für High-Gain- oder Metal-Riffings ist der Classic 20 nicht ausgelegt, aber das würde auch nicht zum Grundkonzept dieser Serie passen. Die Mitten trumpfen mit einer starken Präsenz, und die Zerrtextur wirkt kernig, offen und sehr dynamisch. Auch bei niedrigen Gain-Einstellungen liefert dieser Kanal überzeugende Ergebnisse, wobei der aufgerissene Normal-Channel hier für meinen Geschmack noch etwas organischer reagiert.

Im mittleren Gain-Bereich zeigt der Lead-Kanal aus meiner Sicht seine größte Strahlkraft. Die Boost-Funktion, die nur über den Fußschalter für beide Kanäle aktivierbar ist, erlaubt es, die Gesamtlautstärke (allerdings nicht das Gain) um einen fixen Wert anzuheben. Das funktioniert tadellos, und der Grad der Pegelanhebung ist aus meiner Sicht auch gut gewählt.

Audio Samples
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Lead-Channel: Mid-Setting – Les Paul Lead-Channel: Low-Gain – Stratocaster Lead-Channel: Dynapick – Les Paul Lead-Channel: High-Gain – Les Paul Lead-Channel: Boost-Check – Les Paul

So klingt das Power-Scaling und der DI-Out des Peavey Classic 20 112

Die Power-Scaling-Funktion erweist sich als eine ausgesprochen clevere Ergänzung und verleiht dem Classic 20 zusätzliche Flexibilität für eine Vielzahl von Anwendungsszenarien. Eine Zwischenstufe bei 10 Watt hätte ich persönlich zwar der hier bei 5 Watt gewählten vorgezogen, doch das ist letztlich Geschmackssache. Der integrierte Attenuator arbeitet sehr effektiv und die klanglichen Unterschiede zwischen den drei Leistungsstufen sind, von einem leichten Höhenabfall abgesehen, relativ gering. Um den Effekt nachvollziehbarer zu machen, habe ich die Klangbeispiele sowohl in normalisierter als auch in nicht-normalisierter Form bereitgestellt.

Auch der DI-Out weiß zu überzeugen und bietet eine solide Frequenzkorrektur. An die Detailtiefe und Authentizität von IR-basierten Lösungen reicht das Ergebnis zwar nicht ganz heran, für Recording-Zwecke im Heimstudio oder das lautlose Üben mit Kopfhörer ist die Umsetzung jedoch absolut überzeugend. Nutzt man die MSDI-Lösung für den Lead-Channel, empfehle ich, die Höhen deutlich anzuheben, da die integrierte Cab-Simulation etwas bedeckt wirkt.

Audio Samples
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Power-Scaling – nicht normalisiert Power-Scaling – normalisiert DI-Out – Clean DI-Out – Crunch
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Fazit

Der Peavey Classic 20 beeindruckt mit einem unverwechselbaren, charakterstarken Klangbild. Der fantastische Clean-Kanal überzeugt mit warmen, glockenklaren Sounds, die eine tolle Mischung aus amerikanischem Twang und britischer Mittenpräsenz bieten – ideal für Jazz, Country und Pop. Bei höherer Lautstärke entsteht ein cremiger, dynamischer Crunch, der besonders im Southern- und Country-Rock seine Stärken ausspielt. Der Sheffield 1230+ Speaker ergänzt den Grundsound mit straffem Bass und angenehmen Höhen, während der eher funktional gehaltene Reverb dem Ton zusätzliche Tiefe verleiht. Der Lead-Kanal zeigt britische Gene, bleibt dabei aber unverkennbar Peavey. Von Blues über Classic- bis Hardrock werden hier absolut authentische Sounds abgeliefert.

Die Pedalverträglichkeit ist exzellent und der Combo eignet sich hervorragend als Plattform für Floorboards. Hinzu kommt das effektive Power-Scaling, das auch heimisches Üben oder leisere Gigs ermöglicht. Der DI-Out geht aus meiner Sicht voll in Ordnung, auch wenn man hier nicht die Ergebnisse moderner, IR-basierter Lösungen erwarten sollte. Insgesamt präsentiert sich der Amp als extrem flexibles und astrein klingendes Workhorse für Bühne, Studio und Wohnzimmer mit eigenständigem Charakter und clever gewählter Ausstattung.

Der Classic 20 liefert ein charakterstarkes Klangbild mit fantastischem Clean-Kanal sowie tollen Crunch- und Lead-Sounds.
Der Classic 20 liefert ein charakterstarkes Klangbild mit fantastischem Clean-Kanal sowie tollen Crunch- und Lead-Sounds.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • fantastischer Cleansound
  • charaktervolle Crunchsounds
  • effektives Power-Scaling
  • Konnektivität
  • Verarbeitung
  • tolle Pedalplattform
Contra
  • keins
Artikelbild
Peavey Classic 20 112 Combo Test 
Für 969,00€ bei
  • Hersteller: Peavey
  • Name: Classic 20
  • Typ: Röhrencombo
  • Herstellungsland: China
  • Effekte: Reverb (digital)
  • Regler: Reverb, Treble, Middle, Bass, Post-Gain, Pre-Gain, Volume
  • Schalter: On/Off, Bypass, Channel, GND-Lift, Power-Scaling (20,5 und 1W), Speaker On/Off, 16/8 Ohm Schalter
  • Anschlüsse: Input, 1x Speaker-Out, XLR DI-Out, FX-Loop, 2x Fußschalteranschluss, USB
  • Vorstufenröhren: 3x 12AX7
  • Endstufenröhren: 2x EL84
  • Speaker: 1×12“ Sheffield 1230+
  • Leistung: 20 Watt
  • Abmessungen (B x T x H): 480 x 230 x 445 mm
  • Gewicht: 15,7 kg
  • Farbe: Tweed
  • Verkaufspreis: 969,00 Euro (November 2025)

Herstellerseite: https://peavey.com

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