Oruga Drum Effects aus Argentinien stellen interessante Soundeffekte zum Auflegen auf Trommeln und Becken her. Wir haben sie heute in einer umfangreichen Auswahl im Test. Was vor einigen Jahren als Trend begann, scheint sich in der Schlagzeugwelt etabliert zu haben. Die Rede ist von sogenannten Drum-Add-Ons, also passiven Zusatzinstrumenten zum Auflegen oder Befestigen an Drums und Becken. Wer seinen Drumsound schnell und grundlegend verändern möchte, greift seltener zum Stimmschlüssel, zum neuen Fell oder gar neuen Trommeln und Becken. Stattdessen darf aus einem beständig wachsenden Angebot an Dämpfungsfellen, Jingles, Sizzlern und anderen, teilweise magnetisch fixierbaren, Soundeffekten gewählt werden. Ganz neu im Vertrieb der deutschen Percussion-Firma Schlagwerk sind die Oruga Drum Effects aus Argentinien.
Oruga Drum Effects – Das Wichtigste in Kürze
- Flexible Kunststoffbasis, je nach Modell mit Schellen, Nieten, Glöckchen oder Stahlringen versehen
- Modularer Aufbau bei Oruga Jingles und Oruga Sleigh Bells-Modellen
- Magnetische Halterungen bei einigen Modellen
- Hergestellt in Argentinien
DETAILS
Bei der Auswahl wird nicht gekleckert
Oruga ist übrigens spanisch und heißt Raupe, was beim Betrachten der Instrumente auch irgendwie sinnig erscheint. Ganze 14 Add-On-Effekte bietet die Marke zum Verkaufsstart in Deutschland, 13 davon haben den Weg ins Teststudio geschafft. Das Konzept basiert auf Trägerfolien aus Kunststoff, welche mit unterschiedlichen, klang-modifizierenden „Zutaten“ bestückt sind. Die „Ring-O“-Modelle wurden dabei vorrangig für das Auflegen auf Hi-Hats und Becken konzipiert, die Oruga Jingles und Sleigh Bells-Varianten besitzen hingegen Profile, welche sich an der Verwendung auf Fellen orientieren. Gleichzeitig soll hier ein Magnet- und Stecksystem für eine große Soundvielfalt sorgen und mitgelieferte Beckenadapter den Einsatzbereich nochmals erweitern. Zwei spezielle Becken-Sizzler und ein magnetischer Jingle-Aufsatz für die Hi-Hat-Zugstange runden das Programm ab. Das klingt nach einer umfangreichen und clever designten Produktpalette. Ob die Testobjekte in der Praxis jedoch auch funktionieren und, vor allem, inspirieren, lest ihr auf den folgenden Zeilen.
Oruga Jingles und Sleigh Bells
Beginnen wir mit der ersten Gruppe von Oruga Effekten, vier Stück an der Zahl, welche die Zusatzbezeichnungen Jingles beziehungsweise Sleigh Bells tragen. Von jeder Gruppe gibt es zwei Versionen, nämlich Small und Medium. Die Konstruktion der Small-Versionen besteht aus einem leicht gebogenen, etwa 17 Zentimeter langen Plastikstreifen, in welchen bei der Jingles-Ausführung sechs Stahlschellen eingelassen sind. Bei der Sleigh Bells-Ausführung sind es sechs Vierergruppen aus kleinen Metallglöckchen. Mittig befindet sich eine Art Andockstation, welche magnetisch an Spannreifen hält. Wahlweise kann das Teil auch auf einem Becken fixiert werden, dafür ist eine separat beiliegende Halterung vorgesehen, die mich an einen halben Kleiderbügel erinnert und um den Haltedorn des Beckenstativs gehängt wird. Am Ende befindet sich ein Magnet, der sich mit der Andockstation des Oruga Add-Ons verbindet.
Wer einen stärkeren Effekt wünscht, greift zu den Medium-Versionen, welche über die jeweils doppelte Anzahl an Schellen beziehungsweise Glöckchen verfügen, verteilt auf zwei der schwarzen Trägerstreifen. Verbunden sind diese mit zwei „einclipbaren“ Verbindungsstücken, wodurch ein geschlossenes Oval entsteht. Öffnet man es, kann man die Medium Orugas über ihre volle Länge am Spannreifen fixieren. Man kann es jedoch auch geschlossen lassen und den beiliegenden magnetischen Cymbal Adapter verwenden, um die Konstruktion, wie oben beschrieben, am Beckenstativ anzubringen.
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Oruga Drum Effects Ring-O Modelle
Kommen wir nun zur nächsten Produktgruppe im Oruga-Portfolio, nämlich den Ring-O-Modellen. Hier fungiert ein jeweils sechs Zoll durchmessender Plastikring als Träger für verschiedene, klangverändernde Elemente. Um eine mittige Zentrierung auf Hi-Hats und Becken zu gewährleisten, befindet sich in der Mitte jeweils ein dreistrahliger Stern, der ebenfalls aus dünnem Kunststoff gefertigt ist. Damit lassen sich die Ring-Os locker über Beckenkuppen legen. Wem das zu schwammig ist, kann ein weiteres Inlet verwenden, welches über ein wesentlich kleineres Mittelloch verfügt. So lässt sich der Ring-O wie ein Becken am Beckenstativ befestigen.
Sechs Ring-O-Modelle gibt es, fünf davon liegen uns zum Test vor. Die Ausführungen „Jingles“ und „Full Jingles“ verfügen über neun beziehungsweise 15 Stahlschellen, welche mit Alunieten mit dem Trägerring verbunden sind. Weiter geht es mit dem „Steel Rings“ Ring-O, welcher mit 21 kleinen Stahlringen „gepierced“ wurde und einen subtileren Klang erzeugen soll. Bei der „Rivets“-Ausführungen kommen nur die Haltenieten zum Einsatz, neun Stück an der Zahl sollen dem feinen Klang herkömmlicher Beckennieten nahe kommen. Deutlich schwerer beladen kommt die „Sleigh Bells Small“-Ausführung daher, welche über insgesamt 36 kleine Metallglöckchen verfügt.
Oruga Sizzler.O Modelle
Sizzler.O heißen unsere nächsten beiden Oruga Soundeffekte. Sie bestehen jeweils aus einer 23 Zentimeter langen, nach unten schmaler werdenden Trägerfolie, welche im oberen Bereich über jeweils drei Bohrungen zur Montage an Beckenständern verfügt. Drei weitere Löcher nehmen beim Sizzler.O Jingles drei Stahlschellen auf, beim Sizzler.O Rivets sind es drei Nieten. Dem Nutzer bleibt es überlassen, wie viele der Jingles oder Nieten zum Einsatz kommen, auch deren Position kann mittels der drei Befestigungslöcher gewählt werden.
Oruga Top Effects Jingles und Hook Sound
Sehen wir uns nun die beiden verbleibenden Oruga Effekte an, den Top Effects Jingles und den Hook Sound. Der Top Effects Jingles ist, anders als alle anderen Oruga Produkte, nur für einen Zweck konzipiert worden, und zwar für das Befestigen am oberen Ende der Hi-Hat-Zugstange. Dort hält der fünfstrahlig aufgebaute Effekt mit fünf Doppelschellen magnetisch und soll beim Treten einen typischen Tambourin-Sound liefern. Das kann der Hook Sound auch, er ist jedoch vielseitiger konzipiert. Drei geschwungene Haken (englisch „hook“) mit insgesamt neun Stahlschellen sollen sowohl an der Hi-Hat als auch an Becken eine Tambourin-ähnliche Textur hinzufügen. Die Aufhängung erfolgt entweder mittig oder an einem der Haken.