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Okko Dominator MKII Test

Der Okko Dominator MKII löst gleich zweifach den Ur-Dominator Distortion ab, und zwar mit einem ebenfalls roten Update und einer schwarzen Variante, die laut Hersteller der “über-evil”-Zwilling des roten Dominator MKII ist und für die brutalsten Sounds im Metal- und High-Gain-Metier zuständig sein soll. Daher ist auch klar, dass sich die beiden Geschwister nicht nur in der Farbe, sondern auch in ihren Grundsounds unterscheiden müssen. Beide Pedale sind in ihrer Ausstattung identisch, allerdings hat Okko-Mastermind Heiko Lauenroth die schwarze Variante entsprechend böser konfiguriert.

Okko_Dominator_MK_II_Black_Red_Group_002FIN


Das Vorgängermodell der beiden, dessen Fertigung nun eingestellt wird, hatte ich bereits zum Test und der fiel schon erstklassig aus. Entsprechend hoch ist die Erwartungshaltung und es stellt sich nicht nur die Frage, wie sich die neue schwarze Version schlägt, sondern auch, was an der roten Zerrkiste alles verändert wurde.

Details

Gehäuse/Optik

Rein optisch haben sich die Pedale dem typischen Okko-Design mit zwei Regler-Reihen angepasst, bei unseren Testkandidaten ist ein schaltbares Noise-Gate hinzugekommen – bei einem High-Gain-Distortion ist das bekanntlich nie verkehrt. Der Dominator MKII steckt in einem stabilen Metallgehäuse und ist, wie bereits erwähnt, je nach Modell rot oder schwarz lackiert.

Fotostrecke: 6 Bilder Das Schwarzweiß-Outfit steht dem bösen Zwilling gut!

In der oberen Reihe wartet die Klangregelung mit Bässen, Mitten und Höhen, darunter sind Gain und Level geparkt, dazwischen die Aktivitätsanzeige in Form einer großen, auffälligen roten Kontrollleuchte. Dazu kommen zwei Mini-Schalter, einer für die Mittenfrequenz (Freq) und ein zweiter für das Noise Gate. Der Schalter für die Mittenfrequenz war beim alten Dominator auf der Stirnseite angebracht, die neue Position ist meines Erachtens wesentlich bedienfreundlicher und übersichtlicher. Das Hinzufügen eines Gates ist für mich die wichtigste Neuerung und bei einem Zerrgenerator, der für höhere Gainstrukturen zuständig ist, auch sehr sinnvoll. Aber auch der alte Dominator war alles andere als ein Rauschgenerator. Was dies anbetrifft, hat allerdings jeder eine andere Schmerzgrenze und schon von dieser Warte aus halte ich es für sehr lobenswert, wenn zusätzlich ein Gate frei Haus geliefert wird.

Ansonsten ist in der unteren Hälfte mittig der Fußschalter positioniert, die Anschlüsse sind an den Seiten, rechts der Eingang und links der Ausgang zum Amp. Der Dominator frisst 45 mA Strom, also für ein Zerrpedal nicht gerade wenig. Dazu sollte man aber wissen, dass intern mit bis zu 18 Volt Spannung gearbeitet wird, was entsprechend befeuert werden muss. Diese höhere interne Spannung sorgt für ein besseres Dynamikverhalten. Trotzdem ist ein Batteriebetrieb möglich, allerdings muss die Bodenplatte für einen Batteriewechsel gelöst werden. Der Anschluss für einen Netzadapter findet sich auf der Stirnseite des Gehäuses. Im Lieferumfang befinden sich vier Gummifüße, die man wahlweise auf die Bodenplatte kleben kann, wenn das Pedal nicht im Board mit Klettband oder Mounting Plates befestigt werden soll.

Fotostrecke: 5 Bilder Rechts geht es rein

Bedienung

Der Dominator MKII ist mit einer aktiven Klangregelung ausgestattet, die aus Bässen, Höhen und Mitten besteht. Die Center-Frequenz des Mittenreglers wird mit dem Mids-Schalter ausgewählt. Folgende Einstellungen/Frequenzbereiche stehen zur Verfügung:
Pos 1 – Schalter oben – Hohe Mitten
Pos 2 – Schalter in der Mitte – Tiefe Mitten
Pos 3 – Schalter unten – Mittlere Mitten
Mit dieser Voreinstellung bietet der Dominator MKII eine Menge an Klangverbiegung im Mittenbereich, die für das Metallgewerbe sehr charakteristisch ist. Genaueres gibt es selbstverständlich im Praxisteil zu hören. Mit Gain und Volume wird der Zerrgrad und die Endlautstärke eingestellt, beim Gainregler kann der komplette Regelweg beansprucht werden, und auch bei komplett zurückgenommenem Gain ist ein Signal mit leichter Verzerrung zu hören. Die feine Einstellung des Gates hat Heiko Lauenroth für uns bereits erledigt, zum Justieren gibt es einen Mini-Switch mit drei Positionen:
Pos 1 – Schalter oben – Gate aus
Pos 2 – Schalter in der Mitte – hart eingestelltes Gate, macht schnell zu.
Pos 3 – Schalter unten – leicht eingestelltes Gate mit etwas längerer Release-Zeit.
Das Gate macht einen sehr guten Job und sorgt für Ruhe in den Spielpausen. Lediglich bei geringeren Gain-Einstellungen sorgt es für leichte Nebengeräusche – eine Art Zerren im Hintergrund. Aber das ist mir nur beim Testen aufgefallen, im normalen Spielbetrieb würde ich das Gate bei geringen Zerrgraden sowieso nicht aktivieren. Für Sounds mit höheren Zerrgraden passt es perfekt.

Fotostrecke: 5 Bilder Alle Bedienelemente sind nun auf der Pedal-Oberseite zu finden
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Praxis

Zu Beginn hören wir uns die beiden Dominatoren in neutraler Einstellung bei mittlerem Gain an. Die Bässe sind, wie schon beim Vorgängermodell, ziemlich dominant, weshalb ich den Regler auf neun Uhr gestellt habe. Für den Vergleich zum ersten Dominator gibt es zusätzlich die Aufnahme vom alten Test vorneweg, die mit demselben Equipment gemacht wurde. Hierbei muss man eine leichte Klangveränderung (das Mikrofon könnte minimal anders positioniert gewesen sein und auch ein Röhrenamp hat kleine Abweichungen) mit einbeziehen. Aber generell klingt der rote Dominator MKII in dieser Einstellung etwas moderner, mit einem Hauch weniger Mitten und mehr Feuer in den Höhen. Der schwarze Dominator MKII liefert mehr Gain und hat einen komprimierteren Klang. Das Frequenzbild zeigt bei diesem Modell mehr Bass und einen stärkeren Mid-Scoop beim Grundsound.

GitarreBassMidsTrebleGainLevelGateFreq
Les Paul912121212Pos 1Pos 2
Audio Samples
0:00
Okko Dominator MK I – Flat mit Les Paul Okko Dominator MK II Red – Flat mit Les Paul Okko Dominator MK II Black – Flat mit Les Paul
Okko_Dominator_MK_II_Black_021FIN

Das war die kurze Bestandsaufnahme, weiter geht es jetzt mit den beiden neuen Testkandidaten. Um den Unterschied beider Geräte zu demonstrieren, habe ich immer beide Modelle mit der gleichen Einstellung aufgenommen. Wir starten mit Fokus auf die Klangveränderungen, die der Mids-Schalter generiert. Hier gehen wir direkt auf den Extremzustand – die Mitten sind fast komplett abgesenkt und es passiert folgendes, wenn der Schalter in den verschiedenen Positionen steht:

GitarreBassMidsTrebleGainLevelGateFreq
SG108121212Pos 2Pos 1-2-3
Audio Samples
0:00
Okko Dominator MK II Red – Mid Scoop 1 mit SG Okko Dominator MK II Red – Mid Scoop 2 mit SG Okko Dominator MK II Red – Mid Scoop 3 mit SG Okko Dominator MK II Black – Mid Scoop 1 mit SG Okko Dominator MK II Black – Mid Scoop 2 mit SG Okko Dominator MK II Black – Mid Scoop 3 mit SG

Die Klangveränderungen, die das Umlegen des Schalters hervorbringt, sind sehr deutlich zu hören und zeigen eine sehr breite Klangpalette, die sich auch noch recht einfach einstellen lässt. Das war allerdings nur das Extrem in die eine Richtung, nun werden die Mitten angehoben und dann kommen folgende Sounds aus den Speakern.

GitarreBassMidsTrebleGainLevelGateFreq
SG1115131212Pos 2Pos 1-2-3
Audio Samples
0:00
Okko Dominator MK II Red – Mid Boost 1 mit SG Okko Dominator MK II Red – Mid Boost 2 mit SG Okko Dominator MK II Red – Mid Boost 3 mit SG Okko Dominator MK II Black – Mid Boost 1 mit SG Okko Dominator MK II Black – Mid Boost 2 mit SG Okko Dominator MK II Black – Mid Boost 3 mit SG
Okko_Dominator_MK_II_Red_008FIN
…sind bei beiden Pedal-Versionen identisch

Die Scoop-Sounds haben mir beim roten Dominator besser gefallen, der schwarze generiert durch die Anhebung der Mitten einen sehr harten Ton (das meine ich positiv). Auf jeden Fall hat man mit dieser sehr gut voreingestellten Klangregelung eine Menge Möglichkeiten, den optimalen Sound aus Gitarre und Amp zu holen. Vor allem klingen extreme Settings, auch mit dem Treble-Regler, nicht klinisch, sondern immer noch sehr natürlich.
Die Bandbreite des Zerrgrades ist als nächstes im Visier. Auch hier gibt es volle Punktzahl, denn von leichter Verzerrung bis zur High-Gain-Wand ist alles vorhanden – das Ganze mit einer ansprechenden Dynamik und Klangauflösung, auch bei erhöhten Zerrgraden. Ihr hört nun die beiden Dominatoren in vier Stufen:
1. Gain 7 mit leichtem Fingeranschlag
2. Gain 7 mit hartem Pick-Anschlag
3. Gain 12 mit hartem Pick-Anschlag
4. Gain 17 mit hartem Pick-Anschlag

GitarreBassMidsTrebleGainLevelGateFreq
Les Paul1113137-12-1712Pos 3Pos 2
Audio Samples
0:00
Okko Dominator MK II Red – 4 Gainstufen mit LP Okko Dominator MK II Black – 4 Gainstufen mit LP

Zum Abschluss begeben wir uns in den Frequenzkeller und schicken die Baritongitarre ins Rennen. Und keine Frage, auch mit den tiefen Frequenzen klappt es sehr gut. Riffs auf den tiefen Saiten kommen knackig rüber, der Sound ist nicht matschig, trotz hoher Verzerrung.

GitarreBassMidsTrebleGainLevelGateFreq
Bariton1111151412Pos 2Pos 2
Audio Samples
0:00
Okko Dominator MK II Red – Baritongitarre Okko Dominator MK II Black – Baritongitarre
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Fazit

Okko hat es geschafft, den ausgezeichneten Dominator noch besser zu machen und ihn sogar zum gleichen Preis wie den Vorgänger anzubieten. Respekt! Denn beim Dominator MKII gibt es ein sehr gut voreingestelltes und in zwei Stufen schaltbares Noise Gate quasi gratis obendrauf. Der rote Dominator MKII baut auf dem alten Modell auf, klingt aber meines Erachtens etwas moderner, der Dominator MKII Black hat einen ausgeprägteren Mid Scoop und eine Ecke mehr Gain. Besser oder schlechter kann man bei den beiden nicht sagen, das ist eine Frage des Geschmacks und des Einsatzbereiches. Mit der äußerst effektiv arbeitenden Klangregelung sind sehr variable High-Gain-Sounds für sämtliche Einsatzbereiche im härteren Rockgewerbe einstellbar. Auch bei hohem Zerrgrad bieten beide Geräte eine gute Auflösung und die dynamische Ansprache bleibt auch bei hohem Gainfaktor bestehen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound
  • Klangflexibilität
  • effektive Klangregelung
  • Dynamik
  • transparenter Sound bei hohem Gain
  • Gate
Contra
  • Keins
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Okko Dominator MKII Test
Für 209,00€ bei
Family-Business: diese beiden Brüder wissen, wie man es macht!
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Okko
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Modell: Dominator Red, Dominator Black
  • Typ: Distortion Effekt-Pedal
  • Regler: Bass, Mids, Treble, Gain, Level
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromverbrauch: 45 mA
  • Spannung: 9V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 100 x 120 x 50 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 0,3 kg
  • Preis: 209,00 Euro
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