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Nektar Impact LX Mini Test

Nachdem wir erst kürzlich den Impact GX Mini im Test hatten, hat Nektar schon die nächste 25-Tasten-Version am Start: Den Impact LX Mini! Die Keyboard Controller der Impact LX-Serie sind in puncto Remote Control umfangreich aufgestellt und bieten somit viele Möglichkeiten zur Fernsteuerung von DAW-Softwares. Der Impact LX Mini macht da keine Ausnahme und vereint umfangreiche DAW- und Plugin-Steuerung mit vorbereiteten Mappings. Ist der neue LX Mini der perfekte Budget-Controller in kompakter Bauweise?

Nektar Impact LX Mini Test
Nektar Impact LX Mini Test

Details

Fertige Mappings für viele DAW-Softwares und Klangerzeuger

Der Nektar Impact LX Mini ist ein USB/MIDI Keyboard Controller, der mit vorgefertigten Mappings zur Fernsteuerung von DAWs und Software-Instrumenten ausgeliefert wird. Für die folgenden DAWs und deren Klangerzeuger hat Nektar vorbereitete Mappings am Start.

  • Ableton Live
  • Steinberg Cubase
  • Steinberg Nuendo
  • Apple Logic Pro
  • Apple Garage Band
  • Reason
  • Studio One
  • FL Studio
  • Bitwig
  • Reaper
  • Cakewalk
  • Digital Performer

Auspacken

Zum Lieferumfang gehört neben dem Impact LX Mini selbst, ein USB-Kabel, ein 3,5 mm Klinkenstecker auf 6,3 mm Klinkenbuchse für den Footswitch-Anschluss, eine Bedienungsanleitung in englischer Sprache und die Software-Lizenz-Karte. Letztgenannte enthält die Seriennummer der Hardware inkl. Anweisungen zur Registrierung auf www.nektartech.comsowie die Seriennummer der DAW-Software Bitwig 8-Track.

Der Nektar Impact LX Mini Controller, das USB-Kabel und ein 3,5 mm Klinkenstecker auf 6,3 mm Klinkenbuchse für den Footswitch-Anschluss.
Der Nektar Impact LX Mini Controller, das USB-Kabel und ein 3,5 mm Klinkenstecker auf 6,3 mm Klinkenbuchse für den Footswitch-Anschluss.

Äußerliche Erscheinung

Optisch erinnert mich der LX Mini etwas an eine Novation Bass Station. Das liegt hauptsächlich am schicken Gehäuse in schwarzblauem Design. Für einen Mini Keyboard Controller in der Preisklasse und Baugröße sind viele Bedienelemente am Start, die sich auch solide anfühlen. Die Potis wackeln nicht und lassen sich auch nicht einfach mal so aus Versehen abziehen, wie man es erfahrungsgemäß von preisgünstigen Geräten erwarten könnte. Der Controller ist mit seinen Abmessungen von 390 x 185 x 38 mm deutlich größer als beispielsweise ein AKAI Professional MPK Mini und bringt mit 990 Gramm auch entsprechend mehr Gewicht auf die Waage. In eine gewöhnliche DJ-Controller-Bag passt der Controller aber problemlos und ist somit ein idealer mobiler Begleiter.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Nektar Impact LX Mini Controller von allen Seiten betrachtet: Von schräg links …

Tastatur und Pads

Der Nektar Impact LX Mini ist ein Keyboard Controller mit 25 anschlagdynamischen Mini-Tasten. Diese machen einen sehr solide verarbeiteten Eindruck. Wer gewöhnliche Fullsize-Tasten gewohnt ist, sollte etwas Zeit zur Eingewöhnung einplanen. Mini-Tastaturen dieser Preisklasse sind meist sehr ähnlich. Verglichen mit einer Roland Boutique K-25m Tastatur sind die „Eigengeräusche“ sogar geringer. Die Tasten klappern also nicht laut und fühlen sich beim Spielen angenehm an. In puncto Spielbarkeit hat Nektar auch mitgedacht. Die Anschlagstärke lässt sich nämlich mit einstellbaren Velocity-Kurven und fixen Werten an die eigene Spielweise anpassen.

Minitastatur mit Anschlagdynamik und einstellbaren Velocity-Kurven.
Minitastatur mit Anschlagdynamik und einstellbaren Velocity-Kurven.

Ähnlich verhält es sich mit den Pads: Diese fallen verglichen mit einer AKAI MPC Live oder einer Native Instruments Maschine+ bedingt durch die Baugröße der Hardware kleiner aus. Sie reagieren jedoch hervorragend, fühlen sich griffig an und lassen sich ebenfalls in puncto Velocity-Kurven einstellen. Schön ist auch, dass sie beim Spielen ein visuelles Feedback ausgeben, in dem sie von grüner Hintergrundbeleuchtung bei Betätigung auf Rot umspringen. Die acht Pads verfügen über vier Pad Maps, womit man insgesamt 32 Noten bzw. Samples eines Drum-Kits spielen kann. Mit einer Funktion namens Pad Assignment lassen sich bestimmte Noten bzw. Samples den Pads zuweisen; diese Zuweisungen werden dauerhaft gespeichert.

Die acht Pads lassen sich in zwei Bänken spielen, um 16 Drumsamples bzw. Noten zu triggern.
Die acht Pads lassen sich in zwei Bänken spielen, um 16 Drumsamples bzw. Noten zu triggern.

Transport

Die Transport-Sektion des LX Mini gleicht der GX-Serie. Diese ermöglicht eine umfassende Fernsteuerung der DAW-Transport-Parameter: Click, Undo, vor, zurück, Cycle an/aus, Play, Record und Stop. Darüber hinaus sind die Buttons mit zweiten und dritten Funktionen belegt, die je nach DAW-Software unterschiedliche Features abrufen. Direkt darunter liegen die Oktave-Buttons und die Part 2 Tasten – hierzu später mehr.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit der Transportsektion können auch zweite und dritte Funktionen …

Regler und Joystick

Mit den acht Potis lassen sich Instrument-Plugins fernsteuern oder auch die internen Arpeggiatoren regulieren. Dazu befinden sich auf der Bedienoberfläche entsprechende Aufdrucke in blau und weiß. Der Controller verfügt außerdem über einen Volume-Poti mit Status-LEDs, mit dem sich zumindest in puncto Kanallaustärke die Songs mixen lassen. Es gibt zwar keinen “Mixer” Mode, wie bei den großen Impact LX+ Controllern, jedoch steuert der Volume-Poti den Pegel des aktuell ausgewählten Tracks und mit gedrückter Shift-Taste auch den Master-Kanal einer DAW. Die Status-LEDs des Volume-Potis visualisieren in grün bzw. rot, ob der Wert aktuell ist oder die Poti-Stellung nicht dem Wert entspricht. Durch die L/R (links/rechts) LEDs erkennt man in welcher Richtung man den Wert abholen muss.

Die Potis dienen zum Steuern von DAWs, Plugins und internen Arpeggios.
Die Potis dienen zum Steuern von DAWs, Plugins und internen Arpeggios.

Der Controller verfügt zusätzlich über einen X/Y-Joystick inkl. Push-Funktion, mit dem sich Pitchbend, Modulation, Foot Controller und zuweisbare MIDI-Befehle steuern lassen, um eine Performance ausdrucksstark spielen zu können. So lässt sich beispielsweise auch die Velocity des Arpeggios oder der Note Repeat Funktion der Pads regulieren.

Der X/Y-Joystick des Nektar Impact LX Mini ist mit Push-Funktion ausgestattet.
Der X/Y-Joystick des Nektar Impact LX Mini ist mit Push-Funktion ausgestattet.

Anschlüsse

Die Anschlüsse hat Nektar zum Glück auf der linken Seite der Hardware untergebracht.  Dadurch kann man den Controller unmittelbar vor einem Laptop platzieren, ohne dass die Kabel im Weg sind. Hier befindet sich ein Mikro-USB-Port zur Verbindung mit dem Rechner sowie ein 3,5 mm Footswitch-Anschluss für ein Sustainpedal – der Adapter auf 6,3 mm gehört zum Lieferumfang. Auch ein On/Off-Switch ist mit dabei, was bei Mini Controllern eher eine Seltenheit ist. Im Übrigen verfügt der LX Mini über einen Low Power Mode, der alle LEDs bei Bedarf deaktiviert und somit Strom spart – das kann unterwegs im Verbund mit Laptop oder iPad recht hilfreich sein.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse des Impact LX Mini befinden sich auf der linken Gehäuseseite.
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Praxis

Installation und automatische Konfiguration

Da der LX Mini USB Class Compliant ist, wird grundsätzlich keine Treiber-Installation benötigt, um den Controller auf den Betriebssystemen iOS, macOS, Windows und Linux Ubuntu als reinen MIDI-Controller einzusetzen. Möchte man jedoch den vollen Funktionsumfang nutzen und mittels vorgefertigter Mappings eine Software fernsteuern, sollte die sogenannte ‘Nektar DAW Integration’ installiert werden. Nach einer Registrierung im Account auf der Nektar Website und Angabe über Betriebssystem und DAW-Software stehen die entsprechenden Installationsdateien für die Nektar DAW Integration sowie die passende Bedienungsanleitung und ein Firmware-Updater zum Download bereit. 

Nach der Registrierung des Controllers stehen die entsprechenden Installer zum Download bereit. (Screenshot: Alexander Eberz)
Nach der Registrierung des Controllers stehen die entsprechenden Installer zum Download bereit. (Screenshot: Alexander Eberz)

Die DAW Integration wird mittels einer gewöhnlichen Installationsroutine installiert. Sofern der Controller nicht auf Anhieb erkannt werden sollte, muss er in den Bedienoberflächen-Einstellungen der DAW-Software aktiviert werden. Im Test funktionierte die Installation mit Logic Pro X 10.7 reibungslos. Der Installer für Ableton Live DAW Integration konnte auf meinem System (macOS Big Sur 11.6) nicht ordnungsgemäß ausgeführt werden, sodass ich vom Nektar Support die entsprechenden Dateien zur manuellen Installation erhalten habe. Diese mussten lediglich in den Ableton User Library Ordner verschoben werden und schon war der Controller auch mit Ableton verheiratet. Laut Nektar wird der Installer bereits vom Entwickler aktualisiert.

Arpeggiator und Potis

Ohne kompliziertes Menü Diving lässt sich auf der Bedienoberfläche entscheiden, ob man mit den Potis die Arpeggiatoren oder ein Instrument bzw. die DAW steuern möchte. Schön ist, dass die Arpeggios separat für die Tastatur und die Pads arbeiten, sich getrennt aktivieren lassen und sogar unterschiedliche MIDI-Kanäle ansteuern können. Richtig interessant wird es, wenn man mit den Potis die Arpeggios in puncto Rates (1/4 bis 1/64), Swing Accent Level, Interval, Tempo, Arp Mode und Arp Octave verändert, womit sich schon eine ganze Menge machen lässt. Beispielsweise kann man den auf den Pads via Note Repeat Percussions triggern, während man mit dem Keyboard ein Synthi-Arpeggio spielt.

Nektar LX Mini Tutorial – Arpeggiators

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Mehr Informationen

Zur Fernsteuerung der Instrument-Plugins sind in der Regel 2x 8 Parameter belegt, was sich mit einem dazugehörigen Page-Button durchschalten lässt. Die Klangerzeuger können auf der ersten Page mit OSC Tune, OSC Level, OSC Mod 1 OSC Mod 2, Cutoff, Resonance, Envelope Amt und LFO ferngesteuert werden. Je Software kann das natürlich abweichen, denn die Features sind je nach DAW an die Möglichkeiten eines Klangerzeugers angepasst.

Nektar LX Mini Tutorial – Overview, Basics & Pad Maps

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Mehr Informationen

LX Mini mit Ableton Live

Nach installierter Nektar Integration wird in den Ableton Lives „Link Tempo MIDI Settings“ das LX Mini Skript und die MIDI 2 Ports ausgewählt. Somit ist die erste Ebene zur Fernsteuerung erreicht, mit der sich neben der Transport-Sektion auch essenzielle Fenster, wie Arranger, Session, Browser, Clip und Device View steuern lassen. Im Arranger kann man somit auch zwischen den Loop Start- und Endpunkten hin- und herspringen.
Um den vollen Remote-Funktionsumfang des Controllers ausnutzen zu können und auch Instrumente und Effekte von der Hardware aus steuern zu können, wird das Max for Live-Plugin namens „Impact LX Mini“ auf den Master-Kanal geladen und schon steht die zweite Ebene zur Fernsteuerung zur Verfügung. Das bedeutet aber auch, dass Ableton Live Suite benötigt wird, da nur in dieser Software-Version Max for Live enthalten ist. Wie in allen eingangs erwähnten DAWs sind auch bei Ableton die Instrument-Plugins bereits vorgemappt. Wenn man ein Instrumenten-Patch spielt, werden Lives Macro-Parameter über die acht Potis gesteuert. Über die Page-Taste sind weitere acht Parameter abrufbar. Auch die internen Audio-Effekte lassen sich in Live fernsteuern, was im Test hervorragend funktioniert. Dazu wird lediglich das entsprechende Plugin-Modul ausgewählt und schon lässt es sich über die Potis fernsteuern.

Das Max for Live Plugin ist der Schlüssel zur umfangreichen Steuerung von Ableton Live. (Screenshot: Alexander Eberz)
Das Max for Live Plugin ist der Schlüssel zur umfangreichen Steuerung von Ableton Live. (Screenshot: Alexander Eberz)

Zudem können Instrumente und Plugins (auch von Drittherstellern) sowie die meisten von Lives eigenen Parametern auch mit dem MIDI-Map-Modus von Ableton Live schnell und einfach selbst gemappt werden. Hält man den Shift Button am Controller gedrückt, wird der MIDI-Map-Modus aktiviert. Bewegt man daraufhin einen Poti und anschließend den gewünschten Softwareparameter mit der Maus, ist die Zuweisung hergestellt – einfacher geht es nicht! Bis zu 24 Benutzerzuweisungen können pro Live-Set vorgenommen und jederzeit über die acht Potis abgerufen werden. Die Zuweisungen werden im Live-Set gespeichert. Auch das Navigieren im Browser ist einfach gelöst. Über die Patch-Taster werden die Soundpatches im Browser gewechselt, bei längerer Betätigung lassen sich ganze Soundkategorien durchforsten.
Besonders gut gelöst finde ich auch die Umsetzung der Clip- und Szenen-Steuerung in Ableton Live. Drückt man auf der rechten Seite des Controllers den Clip Taster, triggern die Pads die ersten acht Clip-Slots auf der ausgewählten Spur. Mit dem Scenes-Taster werden entsprechend die kompletten Szenen abgefeuert. Das macht schon Laune und funktioniert einwandfrei! Vorhandene Clips und Szenen lassen sich auch direkt vom Controller aus duplizieren.

Part 2, CC und mehr

Wie von vielen Nektar Controllern gewohnt, lässt sich die Klaviatur dazu verwenden, um verschiedene Settings und Features abzurufen. Mit „Part 2“ bietet Nektar ein praktisches Performance-Feature, mit dem sich die Konfiguration des Controllers on-the-fly verändern und schnell wieder in seine ursprüngliche Konfiguration zurücksetzen lässt. Dazu befinden sich neben der Tastatur zwei Part 2 Buttons (up und down), mit denen sich wahlweise Sounds oktaviert oder auch transponiert spielen lassen. Sogar unterschiedliche MIDI-Kanäle können mittels Part 2 angesteuert werden, wodurch sich – last but not least – auch Klänge auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen schichten lassen. So hat man mal schnell die klassische Piano-Streicher-Kombi vom Controller aus gebaut.
Auch die guten alten MIDI-Funktionen lassen sich von der Hardware aus einstellen: Als da wären Program Messages, MIDI-Kanal-Auswahl sowie MIDI CC Messages. Letztgenannte können über den Joystick, die Drehregler, die Pads, den Lautstärkeregler, den Footswitch und die Transport-Buttons gesendet werden. Die eigenen Zuweisungen bleiben auch nach dem Ausschalten des Controllers erhalten – top.

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Fazit

Beim Impact LX Mini überlässt Nektar nichts dem Zufall: Der kalifornische Hersteller hat sich wirklich Gedanken gemacht, wie man das praktische Kernkonzept der großen LX Serie in einen Mini Keyboard Controller transportieren kann, und das Konzept geht auf. Nicht nur die vorgefertigten Mappings erleichtern den Workflow, mit denen sich sämtliche DAWs und Plugins fernsteuern lassen ohne selber Hand anlegen zu müssen. Auch Settings, die den Controller selber betreffen, wie die Drumpad Zuweisungen, Part 2 Features und Co. ermöglichen es, ohne großen Aufwand zu individuellen Anpassungen zu gelangen. Positiv hervorzuheben ist außerdem die sehr umfangreiche und gleichzeitig intuitive Ableton Live Integration, mit der sich die DAW sowie Instrumente, Effekte, Clips und Szenen bequem steuern lassen. Aber auch Nutzer anderer DAWs, wie Logic, Cubase, Studio One und Co. kommen dank Nektars bequemer DAW Integration auf ihre Kosten. Das Ganze lässt sich über eine solide Hardware im schicken Synthesizer-Look bedienen, die mit hochwertig verarbeiteten Bedienelementen, Keys und Pads aufwartet. Kurzum: Volle fünf Sterne für den Nektar Impact LX Mini!

Der Nektar Impact LX Mini Controller vereint vorgefertigte Mappings mit umfangreicher DAW- und Plugin-Steuerung.
Der Nektar Impact LX Mini Controller vereint vorgefertigte Mappings mit umfangreicher DAW- und Plugin-Steuerung.
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