Native Instruments Traktor Z1 MK2 Test

Der ultrakompakte DJ-Controller Traktor Z1 MK2 hat die Bonedo-Testredaktion erreicht und möchte mit neuen Features und Optimierungen alte und neue Traktor-Anwender, DJ-Einsteiger oder Interessenten, die ein kompaktes Haupt- oder Zweitsystem suchen, in seinen Bann ziehen. 

4-Deck-Mixing, Stem-Kontrolle, OLED-Display-Unterstützung, Lightshow- und FX-Steuerung sind nur einige der Disziplinen, die sich die DJ-Kommandozentrale der Firma Native Instruments auf die Fahne geschrieben hat. NI hat zudem das Audiointerface aufgebohrt. Und mit dem Release des Software-Updates bringt Traktor ebenfalls neue Funktionen. Kann der Z1 MK2 an die Erfolge des Vorgängers anknüpfen? 

Traktor Z1 MK2 – das Wichtigste in Kürze

  • kompakter DJ-Controller mit Audiointerface
  • für Einsteiger und fortgeschrittene DJs
  • 2-Kanal-Layout für bis zu 4 Decks
  • Effekte und Stem-Steuerung
  • integrierte Displays
  • Mapping und Farbkonzept anpassbar

Auspacken

Der Traktor Z1 MK2 wird in einem zum MK1 vergleichsweise unscheinbaren Karton angeliefert, der folgende Ingredienzien aufweist:

  • 1x Traktor Z1 MK2
  • 1x USB-Kabel
  • Transport-Tasche
  • Safety Instructions
  • Diverse Aufkleber 

Schön, dass NI hier auch einen Transportbeutel beilegen. Kostet nicht die Welt und ist einfach nützlich gegen Kratzer und so…

Fotostrecke: 5 Bilder Auspackstrecke Traktor Z1 MK2

Erster Blick auf die DJ-Controller Hardware

Traktor Z1 MK2 ist 12,9 cm breit und 32,3 cm tief bei 5,6 cm Höhe. Auf der Bedienoberfläche tummeln sich 13 Drehregler, 3 Flachbahnregler, 14 Tasten und drei Displays für den Mixer, EQs, Stem- und FX-Features. 

Die Rückseite bietet einen USB-C-Anschluss sowie einen Master-Ausgang im Cinch-Format und als Miniklinke. An der Vorderseite ist der Kopfhörerausgang als 3,5-mm-Klinkenbuchse zu finden. Der transparente Boden lässt einen Blick auf die Platine und die farblich konfigurierbaren LEDs zu. 

Fotostrecke: 2 Bilder Rückseite des Traktor Z1 MK2

Das gut verarbeitete, formschöne Case bietet einen modernen Ansatz. Die Haptik der Bedienelemente weiß im Trockenlauf zu gefallen. Der Controller steht dank Gummimatten sehr sicher. Und nicht zu vergessen, bringt der Testkandidat gerade einmal 747 g auf die Waage. Perfekt geeignet, um von Party zu Party geschleppt zu werden …

Und dann wäre da ja noch Traktor 4, das wir in diesem Artikel bereits getestet haben. Wie sich das Zusammenspiel zwischen Software und Hardware darstellt und was der NI-Controller sonst noch zu bieten hat, beleuchtet der folgende Praxisteil.

Traktor Z1 MK2 im Praxischeck

Zunächst heißt es, die Software zu laden. Dies gelingt via User Account und Native Access recht komfortabel, dabei gehört eine Registrierung zum Pflichtprogramm, da es das Installer-File nicht als eigenständigen Download gibt. Dann erstmal die Firmware updaten.

Dann erstmal die Firmware updaten.

Da alles mit der Track-Auswahl beginnt, sollte zuerst vielleicht Erwähnung finden, dass es am Z1 keine klassische Library-Navigation gibt. Hier wäre ein angepasstes Mapping erforderlich, was aber mangels Browser-Encoder in meinen Augen wenig sinnvoll ist.

Toller Einsteiger-Controller

Abspielsteuerung mit Cue-/Sync und Play-Buttons ließe sich mit dem Konfigurationstool via Shift-Funktion auf die Mixer-FX und die EQ/STEM-Tasten mappen (siehe Screenshot unten).  Komfortabler ist es indes, mit einem zusätzlichen X1 Mk3 zu arbeiten. Und klar, der Griff zum Laptop ist ebenfalls eine Option, wenn man dort ohnehin lädt und browst. 

Mapping Optionen beim Z1 MK2
Mapping Optionen beim Z1 MK2

Stems, EQs und Mixen mit dem Traktor Z1 MK2

Ich befördere zwei Titel in die Decks und kann nun mit dem Mixer – sprich zwei Kanal-Fadern, einem leichtgängigen Crossfader und den 3-Band-EQ-Controllern – wie auf einem klassischen Pult agieren. Ebenso gibt es die Möglichkeit zum Vorhören von Tracks und Cuemixing – so soll es sein.  

Lautstärkeregler sind für Kopfhörersignal (Miniklinke) und Master-Output vorhanden. Dieser darf via Cinch oder Miniklinke abgegriffen werden. Ein separates Booth-Signal lässt sich hier aber nicht generieren. Und wahrscheinlich wird nicht selten ein Mixer zur Verbindung mit der PA zwischengeschaltet werden. Ist aber nicht für jedes Szenario erforderlich.

Die Fader reagieren ohne nennenswerte Deadzones, besonders der leichtgängige Crossfader öffnet schnell. Der Abstand der Drehregler zueinander, die wo es Sinn ergibt, eine einrastende 12-Uhr-Stellung aufweisen, ist gut gewählt. Dabei lösen die EQs mit 1 % äußerst genau auf und so ist es auch beim Gain (0,1 %-Schritte). Die 10er LED-Kette informiert euch derweil über die Kanal-Lautstärken.  Ein Bonbon: Die Mixer-Emulation lässt sich in der Software festlegen (Classic, Z1, XONE, NUO, P800), sodass ihr hier unterschiedliche Klangsignaturen beim Mischen auswählen könnt. 

Sobald ihr an den Knöpfen dreht, zeigt euch das Display die entsprechenden Werte an und beim Loslassen gibt‘s eine Übersichtsgrafik – das gefällt. Selbiges Prozedere erfolgt, wenn ihr auf Stem-Steuerung mit den oberen äußeren Tasten umschaltet. Nun könnt ihr mit den vier Drehreglern separat Drums, Vocals, Bass und Other steuern.

Stichwort Pick-up-Mode: Der ist natürlich für die Wechsel zwischen den Modi bei der 2- oder 4-Deck-Steuerung unabdingbar. Beim Umschalten zwischen Stems und EQs müsst ihr folglich den alten Wert erst einmal abholen, damit keine unerwünschten Wertesprünge bei den EQs oder Stems stattfinden können. Vom Handling her gelungen, doch auch der Klang der Stems kann sich sehen bzw. hören lassen. Dafür müsst ihr aber mittels „Generate Stems“ den Track erneut analysieren lassen.

Stems, EQs und Mixen mit dem Traktor Z1 MK2

LEDs nach eigenem Geschmack

Nicht nur die Bodenbeleuchtung, sondern das gesamte Farbkonzept inkl. der beleuchteten Buttons lässt sich individualisieren. Dabei gibt es zudem einige Voreinstellungen wie grüne Bodenbeleuchtung bei aktivierten Loops, rotes Blinken als Track-End Warnung etc. 

Effekte bedienen mit dem Traktor Z1 MK2

Effekte bedienen mit dem Traktor Z1 MK2

One pot to rule them all – soll bedeuten: Mittels eines großen Drehreglers lassen sich die Mixer-FX dirigieren. Zusätzlich zum anpassbaren Kanalfilter (große Taste unter den Zahlentasten) darf der DJ zwischen acht Effekten (Noise, Dual Delay, Reverb, Time Gater voreingestellt. Dazu: Flanger, Barber Pole, Dotted Delay, Crush) auswählen und vier davon für den Direktzugriff auf die zugehörigen Tasten 1-4 befördern. Einmal ausgewählt, nimmt die FX-On-Taste die korrespondierende Farbe an und man kann fliegend zwischen den Klangformern wechseln. Übersichtlich!

Audio Samples
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Traktor Effekt-Durchlauf 1 Traktor Effekt-Durchlauf 2

Spaßfaktor

Ich muss schon sagen, das Arbeiten mit dem Z1 MK2 macht mir richtig Spaß. Man kann die wichtigsten Funktionen bequem von der Hardware steuern. Das leicht zu adaptierende Layout kommt besonders Einsteigern entgegen. Der Käufer wird nicht mit Bedienelementen und Funktionen erschlagen, sondern kann sich mehr auf das Mixing mit EQs und Stems konzentrieren und dabei mittels FX und Filter klasse Übergänge hinlegen.

Das Hardware-Layout kommt dem in meinen Augen wirklich gut entgegen und man ist dank plug’n‘play schnell connected und findet auch in der engsten Kiezbar oder im kleinsten Bedroom noch Platz für das „Setup“.  

Schade ist es da schon etwas, dass es keine Traktor DJ-App für das Smartphone mehr gibt, die mit diesem Controller bedient werden könnte. Und auch stelle ich mir die Frage, ob es vor diesem Hintergrund und im allgemeinen Zug zu USB-C an Laptops nicht besser gewesen wäre, auf eben diese Schnittstelle zu setzen, statt eine USB-B-Buchse zu verbauen.

Okay, ich habe natürlich einen Adapter für mein Test-MacBook und mitunter hat NI dabei auch den USB-B-HUB am X1 MK3 (hier im Test) im Hinterkopf und die Kompatibilität zu älteren Geräten. Aber dennoch wäre mir persönlich USB-C lieber. Das alles trübt den Spaßfaktor aber in keiner Weise. 

Erweitern mit NI-Hardware und der MIDI-Layer

Sollte euch das Funktionsangebot des Native Instruments Traktor Z1 irgendwann einmal nicht mehr ausreichen, besteht die Möglichkeit, diesen mit weiterem Equipment zu verwenden. Ganz vorn stehen hier der X1 MK3 und der F1, die ebenfalls plug’n‘play laufen. Doch auch ein alter Pad-Controller oder ähnliches kann gute Dienste erweisen. Der MIDI-Mapper hilft beim Konfigurieren …

Erwähnung finden muss in diesem Zusammenhang noch der alternative MIDI-Layer des Z1 MK2. Aktiviert ihr diesen, könnt ihr eine weitere Software mappen und diese mit der NI-Kommandozentrale bedienen.

Traktor Z1 MK2 erweitern mit NI-Hardware und der MIDI-Layer

Traktor Pro 4 Software mit attraktiver Funktionsvielfalt

Seit über 20 Jahren am Markt bestehend, stellt die Software Traktor 4 eine umfassende Fülle an Funktionen bereit. Vom Pattern-Player und Effekten über Recording und Broadcasting bis hin zur Unterstützung von DVS und zahlreichen Controllern inkl. MIDI-Sync und mehr reicht das Angebot. Ich möchte hier noch einmal auf unseren Traktor 4 Test verweisen.

Bei Native Instruments gibt es aktuell 30 % Rabatt auf die Traktor Software im Cyber Sale.

Software mit attraktiver Funktionsvielfalt
Screenshot Traktor 4

Unterscheide zum Z1 MK1 

In kurz: Der MK2 ist größer, bietet mehr Funktionen (Mixer FX, Stems etc.) und Displays sowie einen zusätzlichen Miniklinkenausgang (Master). Dafür gibt es keine Netzteilbuchse mehr und auch keine iOS-Kompatibilität. Und der MK2 spiegelt nicht mehr und ist nicht ganz so anfällig gegen Fettfinger.

Native Instruments Traktor Z1 MK2 – mögliche Alternativen

Traktor X1 MK3 Traktor Kontrol Z1 MK2Traktor Kontrol F1
Drehregler8134
Buttons341412
Fader034
Pads0016
Encoder 401
Displays531
Audio-Interfacenein24 Bit, 96 kHznein
FeaturesMixer und FX, Browsing, Cues, TransportMixer, Stems, EQs + Filter und FXPad-Controller
Sonstigesintegrierter USB-HUB
Software inklusiveja, Traktor 4ja, Traktor 4nein
Preis299,- Euro249,- Euro199,- Euro

Fazit zum Traktor Z1 MK2 Test – ein gelungenes Redesign!

Traktor Z1 MK2 ist ein vortrefflicher Einsteiger-Controller für alte und neue Traktor-User, die ein intuitiv zu bedienendes und dazu noch hochportables kompaktes DJ-Tool suchen. Das Layout des Traktor Z1 MK2 mag auf den ersten Blick vielleicht „nur“ wie ein klassischer Dual-Deck-Controller aussehen. Doch durch sein spezielles Mapping mit Stems/EQ-Steuerung, FX und Filter sowie dem Deck-Switch ist problemlos ein kreativer Mix auf bis zu vier Decks dirigierbar. 

Der Workflow, die Haptik der Bedienelemente und das Zusammenspiel mit der im Lieferumfang enthaltenen Vollversion der Traktor 4 Software geben mir keinen Anlass zur Kritik. Das integrierte Audiointerface mit Kopfhöreranschluss und dualem Master-Out klingt gut. Auch das visuelle Feedback (kann zum Teil angepasst werden), die informativen Displays und die Konfigurierbarkeit via Preferences tragen zum guten Gesamteindruck bei. Und „für unterwegs“ lässt sich der Controller problemlos in jeden Rucksack stecken. USB-C hätte ich zwar gern gesehen, doch ich kann den Aspekt der Kompatibilität zu älteren oder anderen Geräten durchaus nachvollziehen.

Ein Software-bedingter Nachteil ist für mich das vergleichsweise geringe Angebot an Streaming-Diensten respektive die Fokussierung auf Beatport/Beatsource. Und man darf sich vielleicht fragen, warum es keine Traktor Smartphone-App mehr für dieses mobile Konzept gibt. Aber in beiden Fällen heißt es: „Was nicht ist, kann ja noch werden.“ Ansonsten habe ich an diesem Package jedoch nichts zu kritteln. Bedenkt man zudem, dass die TP4-Software allein gut 100 Euro kostet, ist der aktuelle Preis von 249,- Euro angemessen, wenn nicht gar äußerst fair. 

NI hat mit dem Traktor Z1 MK2 – wie auch schon beim hier getesteten X1 Mk3 – das erfolgreiche Vorgängermodell in puncto Features und Hardware-Design in das nächste Jahrzehnt gebeamt und erhält im Test 4,5 Sterne.

Key-Features des Traktor Z1 MK2

  • unkompliziertes Layout mit 2-Kanal-Lautstärkereglern, einem Crossfader, umschaltbaren EQ- und Stem-Reglern, Mixer-Effekt-Reglern und einem Vorhörbereich
  • enthält die Vollversion der Traktor Pro 4-Software
  • 3 OLED-Displays, die wichtige Mixing-Informationen anzeigen
  • Stem-Steuerungsebene für präzise Anpassungen der Lautstärke einzelner Stems
  • neue Mixer-FX-Sektion für die intuitive Steuerung einer Auswahl von neun Effekten mit nur einem Knopf, darunter Filter, Reverb, Delay und Gater
  • duale Ebene zur Steuerung von bis zu vier Kanälen
  • schlankes Redesign mit transparenter Unterseite und funktionaler Beleuchtung
  • einfache Anpassung der Bedienelemente und LED-Farben
  • zusätzlicher MIDI-Layer für die Kompatibilität mit Software von Drittanbietern
  • hochwertiges 24 Bit, 96 kHz Audiointerface
  • Plug-and-Play-Konnektivität für eine schnelle Einrichtung
  • eine Miniklinkenbuchse für das Hauptausgangssignal mit der Möglichkeit, eine Vielzahl von Lautsprechern anzuschließen
  • Kopfhörerausgang zum Vorhören
  • Preis: 259 Euro

Mehr von Native Instruments

Native Instruments Website des Herstellers

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