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Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK3 Test

Die neuen NI-Controller-Keyboards sind da! Native Instruments Komplete Kontrol S MK3 bringt uns NKS2 und polyphonen Aftertouch in den neuesten USB/MIDI Keyboard Controllern. Die NI Kontrol S Controller haben alle ein angenehm großes Display, allerdings fällt der Maschinen-Support weg. Ausgestattet mit Fatar-Keyboards mit 49, 61 und 88 Tasten gibt es die Controller für 749,-, 849,- bzw. 1299,- Euro. Ansonsten sind die DAW-Controller sonst selbst weitgehend identisch. Schauen wir uns exemplarisch den großen Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK3 einmal genau an !

Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK3 Test

Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK3 Test – das wichtigste in Kürze

  • Controller-Keyboard für Komplete Kontrol 3, Kontakt 7 und NKS(2) mit USB/MIDI-Schnitstellen
  • Fatar-Klaviatur mit polyphonen Aftertouch und 88 gewichteten Tasten mit Hammermechanik
  • Light Guide: RGB-Lichter oberhalb jeder Taste signalisieren Drum-Zellen, Key-Switches, Akkorde, Tonarten
  • hochauflösender Farbbildschirm mit Glasoberfläche (1280 × 480 Pixel), 8x Encoder, 1x 4D-Ecnoder
  • einfache DAW-Steuerung
  • inkl. Software: Komplete Select, Komplete Kontrol, Stradivari Cello, Guitar Rig LE, Elements Suite und Hypha

Details

NI Kontrol S MK3-Serie – 3 Größen mit polyphonen Aftertouch

Das Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK3 ist ein Masterkeyboard, also ein USB/MIDI-Controller zur Steuerung von DAWs und Plugins im Keyboard-Format. Die Tastatur verfügt über eine gewichtete Hammermechanik mit 88 Tasten und polyphonen Aftertouch.

Vocalise 2 in Komplete Kontrol 3
Ein großes Display anstatt zwei kleineren Displays bringt MK3!

Das bedeutet, dass nicht nur Noten gemeinsam mit einem Druckbefehl moduliert werden können, sondern auch jede gehaltene Note einzeln mit einem Aftertouch-Effekt versehen werden kann.

MPE ist ähnlich, bietet aber mehr Möglichkeiten, die man allerdings auch beherrschen muss. Daneben gibt es noch das NI Komplete Kontrol S61 MK3 sowie das S49 MK3 mit jeweils weniger Tasten, die zudem halbgewichtet sind.

Teuer, aber gut

Dies erklärt den Preissprung von immerhin rund 500,- Euro mehr zum S88 MK3. Im Vergleich zu den MK2-Vorgängern sind die neuen Versionen alle um ca. 100,- Euro teurer geworden, was angesichts der allgemeinen Teuerung noch im Rahmen liegt.

Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK3 – Pitch & Mod Wheels
Der Touchstrip befindet sich nun oberhalb des Pitch & Mod Wheels und der Light-Guide leuchtet eindeutiger!

Die Verarbeitung ist hochwertig, das 23 cm große Display schick und die berührungsempfindlichen Encoder unter dem Display erstklassig zu bedienen. Oberhalb des Displays kommen Softkeys hinzu, die ebenfalls kontextsensitive Aufgaben übernehmen. Die Menüführung ist schlichtweg selbsterklärend und gelungen.

Sehr dezente Updates

Über den einzelnen Tasten des NI Komplete Kontrol S88 MK3 befinden sich farbige LEDs, sogenannte Light-Guides. Mit entsprechend leuchtenden Farben werden so Key-Zones, Switches oder ähnliches markiert – sofern im Plugin vorhanden und angelegt. Dazu kommen klassische Pitch- und Mod-Wheels sowie ein Touch-Fader für Crossfades, nun darüber und nicht mehr darunter.

Tiefer ist das Controller-Keyboard auch geworden und damit ein echter Brocken: Exakt 1353 × 347 × 120 mm (BxHxT), und das bei einem Gewicht von 13,5 kg. Für die Bühne gibt es sicherlich Handlicheres. Ohnehin sehe ich das Komplete Kontrol eher im Studio. Anderseits findet so sogar ein Laptop oben drauf noch Platz.

Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK3 Terminal with Connections
Zwei Pedal-Anschlüsse mehr, ansonsten zeigt sich die Rückseite des Top-Produkts hinsichtlich der Anschlüsse leider recht mager. Immerhin braucht es kein Netzteil mehr!

Der Anschluss des S88 MK3 erfolgt über USB-C, ein externes Netzteil wird nicht benötigt. Immerhin gibt es einen zweiten USB-Port für Power-Only, falls es mal eng wird. DIN MIDI-In und MIDI-Out – und jetzt vier Pedalanschlüsse. Eine zweiseitige MIDI-Default-Page mit 16 Reglern und 16 Tasten kommt hinzu.

Was ich nicht verstehen will, insbesondere bei so einen Big-Player wie NI: Warum sind hier nicht einfach mal noch acht DIN-MIDI-Outs und acht CV/Gates dran? Platz ist weiß Gott genug und finanziell hätte das den Braten auch nicht fett gemacht.

NI Komplete Kontrol S88 MK3 Test – Controller in the box

Der USB/MIDI-Controller wird auch mit allerlei Software bzw. Soundlibraries von NI ausgeliefert: Komplete Select bietet eine große Auswahl für Einsteiger. Stradivari Cello finde ich schon etwas spezieller, Guitar Rig LE wieder sehr gut.

Die Elements Suite verschiedener iZotope-Produkte ist ebenso dabei wie das neuere Hypha! Wir nehmen alles dankbar an. Profis lockt das allerdings nicht unbedingt hinterm Ofen hervor.

NI Komplete Kontrol Software
Bilder sind schöner als stumpfe Listen …

Ein ganz spezielles Plugin namens Komplete Kontrol ist jedoch besonders wichtig. Dabei handelt es sich um einen Wrapper, den man – anstelle seiner „normalen Plugins“ – öffnet, um dann aus diesem Wrapper heraus seine eigentlichen Plugins zu laden. Alles mit mit toller Grafik auf der 1280 × 480 Pixel großen Glasoberfläche. 

Immer erst das Komplete Kontrol Plugin öffnen

Wenn man also Plugins von Native Instruments oder NKS-fähige Instrumente von anderen Herstellern laden möchte, muss man zuerst das Komplete Kontrol Plugin in der DAW öffnen. Innerhalb des Plugins kann man auch dann Ketten erstellen. Man kann auch mehrere Instanzen auf verschiedenen Spuren verwenden. Am Keyboard ist es dann möglich, zwischen den Spuren umzuschalten und das aktive Plugin rückt nach vorne.

Native Instruments Komplete Kontrol 3 Browser

Dasselbe geht auch mit NI Kontakt 7, das eigenständig und ohne Komplete Kontrol funktioniert, da es auch eine Art Host für verschiedene (Sample-)Instrumente ist. Wesentlicher Unterschied: In Komplete Kontrol baut man eher Ketten, in Kontakt läuft meist alles parallel und man macht es sich über die Tastatur bequem. Größere Fenster bekommt man als Plugin immer noch nicht, die Standalone-Versionen sind übersichtlicher.

NI Komplete Kontrol S88 MK3 – neues NKS2 Feature

Plugin-Wrapper gibt es nicht erst seit gestern. Nektarine von Nektar, aber auch Novation hatte mit Automap mal etwas Vergleichbares am Start. So richtig toll war das alles nicht – weil jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kochte. Umso besser und vor allem automatisierter soll es mit Komplete Kontrol 3 werden, das bereits viele NKS-Plugins unterstützt und gegenüber NKS2 ein paar neue „technische“ Details drauf hat.  

Native Instruments Komplete Kontrol 3 Plugin

So gibt es keine starren Seiten mehr, sondern „zusammengefasste Parameter“, durch die man blättern kann. Das erlaubt, soweit ich das verstanden habe, auch dynamische Layouts – für eine „Best Of Parameter Page“ oder Makros zum Beispiel. Auch eine instanzübergreifende Parameterbedienung soll möglich sein, aber das steckt alles noch in den Kinderschuhen und ist erst bei wenigen neuen Instrumenten umgesetzt.

Wrapper 3.0

Grundsätzlich erlaubt das Plugin-im-Plugin-Prinzip jedenfalls nicht nur die komfortable Bedienung von Native Instruments Plugins auf dem bunten Keyboard-Display vor einem, sondern prinzipiell jedes VST, das NKS bzw. NKS2 unterstützt. So hat man ohne eigenes Zutun halbwegs sinnvolle Zuordnungen, die man mit den Encodern unter dem Display gut bedienen kann. Schon deswegen, weil die Regler stets mit Klarnamen und manchmal auch mit Grafiken versehen sind. Obendrein sind sie umschaltbar und mit übersichtlichen Parametergruppen bestückt.

Native Instruments Komplete Kontrol 3 Default
Das SSL X-Echo hat 3*8 Parameter auf drei Pages verteilt.

Tatsächlich liefert NI mit Komplete Kontrol die größte Schnittmenge an vorgefertigten Mappings für Plugins. Nix Midi-Learn – aufmachen und loslegen – und soweit in jeder DAW identisch. Viele wichtige Hersteller sind dabei, insofern bietet sich Komplete Kontrol als Master-Controller für Songwriting und Producing an, zumal die Basics der wichtigsten DAWs gesteuert werden können.

Was geht noch? 

Recording, Track-Select und Mixer-Basics sind im Zugriff und hübsch animiert. Besonders hohe Auflösungen für das eigentliche Mixing darf man allerdings nicht erwarten, sodass ein reiner Controller mit Motorfadern wie der SSL UF-8 weiterhin eine gute Ergänzung darstellt.

Logic, Pro Tools, Cubase und Ableton Live sind dabei, Bitwig und andere sollen folgen. Abgesehen von der Optik sind mir keine großen funktionalen Verbesserungen aufgefallen. Beispielsweise kann das MIDI Remote Script für Live immer noch keine Device-Control für Ableton-Plugins übernehmen, sodass man diese nur old-school mit manuellem Mapping steuern kann. Schade.

Kommentieren
Profilbild von dux

dux sagt:

#1 - 03.10.2023 um 18:13 Uhr

0

Hab ich da was verpasst?`Mein MK2 funktioniert nur sehr ungenügend in Verbindung mit dem Kontakt. Die einzige Möglichkeit, durch die LED-Lämpchen die Steuertasten farbig anzuzeigen ist das katastrophale Komplete PlugIn zu verwenden. Unübersichtlich, winzig klein, kaum zu bedienen. Habe die ganze Zeit gehofft, daß ein FW-Upgrade kommt, das den firmeneigenen Kontakt richtig anbindet, passiert ist nichts... Aus meiner Sicht war das daher ein Fehlkauf...

Profilbild von Thomas

Thomas sagt:

#2 - 20.10.2023 um 10:04 Uhr

0

Seit 2023 habe ich extreme Ladenzeiten bei neueren NI Updates. So braucht Kontakt 7 3 Minuten bis das Plugin sich öffnet und Kontakt 6 nur 2 Sekunden. Davon sind auch Battery 4, Maschine 2 und Komplete kontrol betroffen. Seit neuestem Update von Guitar Rig 6.4 benötigt dies jetzt auch 2 Minuten zum öffnen. Mit dem NI Support konnten wir die ladezeiten von 3 Minuten auf eine Minute reduzieren. Dabei wurden XML files bsp. von korg Gadget gelöscht, womit auch die NKS presets verschwinden. Der Fehler ist bei einigen Usern im NI Forum, sowohl bei MAC als auch Windows vertreten. Mit einer Minute Ladezeiten waren diese Produkte ein ziemlicher Workflow killer. Ich habe alles wieder downgegrade auf Versionen von Ende 2022 und Anfang 2023 und jetzt öffnen alle Plugins wieder in Sekunden. Auch einige Kontakt libraries, damit sie wieder in Kontakt 6 funktionieren. Ansonsten ist SCANAPP noch zu erwähnen, der mit vielen Plugins nicht umgehen kann, ständig abstürzt und die selben Plugins jedesmal erneut scannt. Ich kann jedem vor dem Kauf nur empfehlen, erstmal die Software Komplete Kontrol 3 zu testen. Ich habe sehr viele NKS libraries, aber nach diesen Performance Einbußen bin ich froh mein s49 Mk2 verkauft zu haben. Das laden eines Plugins in einen Plugin kann nervig werden, wenn das Host Plugin Komplete Kontrol oder auch Maschine Probleme verursachen. Besser ist es das Plugin bsp. mit Push direkt in Ableton zu Mappen, oder mit dem Novation SL MK3 alle Funktionen als Hardware zu nutzen, ohne von der Software abhängig zu sein. Der NKS Browser war bei mir der Hauptgrund soviel Geld in die NKS Infrastruktur zu invertieren. Aber die Software ist dermaßen verbuggt, das man sich nur mit Probleme rum ärgern muss.

Profilbild von Ramin

Ramin sagt:

#3 - 17.11.2023 um 18:20 Uhr

3

Hello, thanks for the useful review, but why does no one ever write about the keyboard? In these keyboards, I think the most important thing is the keyboard, how much better is it than the previous one when compared with the Roland A-88, or Doepfer, are people really so interested in these buttons, flashing lights, lights, screens? Thanks in advance.

Profilbild von Jochen

Jochen sagt:

#4 - 03.01.2024 um 14:12 Uhr

1

Das Pitch und das Modwheel sind schlechter geworden. Das war vorher griffig und gummiert, jetzt ist es rutschig und unangenehm. Was noch viel schlimmer ist, ist dass man zumindest derzeit nicht auf dem Display sieht, um wieviel Halbtöne oder Oktaven man das Keyboard gerade transponiert. Das wird hoffentlich noch geändert.

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