Mixars Quattro Test

Vier Jahre sind seit unserem Mixars Quattro Test ins Land gezogen und es ist an der Zeit, den Status Quo abzufragen, denn es hat sich einiges getan im Bereich der kompatiblen DJ-Software. Clubmixer (zu unserem Feature) gibt es bekanntlich in allen erdenklichen Preis- und Qualitätsniveaus, doch Mixars Quattro hat es auf mehr abgesehen, als bloß ein weiterer „Vierkanäler“ am Firmament der DJ-Mixer zu sein. Das Pult kostete zur Auslieferung 1299 Euro, mittlerweile bekommt man es für knapp 800 Euro und das macht den Mixer gleich noch mal attraktiver in Zeiten wie diesen. Mixars Quattro möchte sich Club-DJs, Scratchern und DJ-Teams gleichermaßen empfehlen.

Mixars_Quattro_2021_Clubmixer_review_test-1248351 Bild


Das DJ-Mischpult mit DVS-Interface kommt mit gleich zwei USB-Ports, integrierten MIDI-Controllern für Hotcues und Samples, dazu Loop- und Library-Controls sowie vier Kanälen für die DJ-Software und Externa. Außerdem bringt der Mischer noch eine integrierte FX-Sektion mit. Reicht das, um den aktuellen Platzhirschen ein Stück weit das Wasser abzugraben? Wir haben den Test mit Serato, VDJ, iPad und Co. durchgeführt und das ist dabei herausgekommen …

Details

Der Testkandidat misst 320 x 362 x 107 mm und wiegt 5,35 kg. Laut Betriebsanleitung liegt die maximale Leistungsaufnahme bei 20 Watt. Quattro legt ein eher eigenwilliges Komponentendesign an den Tag, irgendwie wirken die Produkte aus dem Hause Mixars auf mich rustikaler als manch futuristisch-filigran anmutendes Produkt der Konkurrenz. Wohlan möchte ich diesen Umstand nicht zu negativ bewerten, denn die Konzernmutter RCF stammt ja aus der PA/Live-Branche und die „rock solid“-Fertigung für den „on the road“-Betrieb gehört dort zu den Kernkompetenzen. Und so wirkt das Pult dann auch auf mich.
Anschlussseitig ist der DJ-Mixer respektabel ausgestattet und schön aufgeräumt präsentiert sich das Backpanel noch dazu – oben geht’s rein, unten und leicht nach hinten versetzt geht’s raus aus dem Quattro. Der trimmbare Masterausgang (0 bis 6 dB via Drehregler) liegt sowohl in XLR-Ausführung als auch im Cinch-Format vor. Der Booth-Out setzt standesgemäß auf Klinke (so auch die Send/Return-Schleife). Letztlich ist auch noch ein Recording-Out vorhanden, der wiederum als Cinch-Paar in Erscheinung tritt. Für den schnellen Mitschnitt via iPhone, Fieldrecorder und dergleichen wäre oben drauf aber durchaus auch eine gangbare Lösung gewesen.
Hinein geht’s ferner über acht Paar Cinch-Buchsen für Turntables und Line-Zuspieler. Jedem Phono-Input wurden eine Erdungsschraube und ein Phono-Line-Umschalter zuteil. Großzügig. Zwei Mikrofonbuchsen (Klinke und XLR-Klinke-Kombi) komplettieren das rückseitige Anschlussfeld, wo auch der Netzschalter und die Kaltgerätebuchse zu finden sind. Digitale S/PDIF-Schnittstellen sind nicht an Bord.
Drehe ich das Teil um 180 Grad, prangt vorn der Mixars Schriftzug. Die beiden Kopfhöreranschlüsse sind oben auf der Bedienoberfläche an prominenter Stelle zu finden, ebenso wie die USB-Buchsen. Das erspart einem Fummelei beim Anschluss und/oder DJ-Wechsel. Recht so. Das Pult ist außerdem komplett MIDI-konfigurierbar.

Fotostrecke: 2 Bilder Mixars – mehr gibt’s vorn nicht zu sehen.

Im zentralen Mixer finden sich hoch im Norden die Drehgeber für das Signalrouting ein. Jeder Channel kann neben seinem fest zugewiesenen Phono/Line-Input mit USB-A oder USB-B beschaltet werden. Zwei Protagonisten dürfen also gemeinschaftlich mit ihren Laptops auflegen, nahtlose DJ-Wechsel sind mit dem Pult ebenfalls kein Problem (hier findet ihr nützliche unsere Tipps zum „Auflegen back2back“).
Mikrofon 2 kann auf den vollständigen Kanalzug von Channel 4 zugreifen. Im Gegensatz zu Mic 1, das mit einem Hi-Low-Tone-Knopf und einem Talkover-Switch bestückt ist, zeichnet sich dann wie bei den übrigen Kanälen ein Dreiband-EQ für die Klangformung verantwortlich. Auf eine dB-Skalierung wurde im Kanal verzichtet, auch Min/Max-Werte sind nicht aufgedruckt, mitunter weil sich in Serato die maximale Anhebung vom Anwender selbst definieren lässt, entweder 6 dB oder 12 dB, so man im Serato Audio-Routing mischt. Der Cut-Boost liegt ansonsten laut Hersteller bei +12/-25 dB (Hi@13 kHz, Mid@1kHz, Low@70Hz).
Serato-internes Mixing ist im Software-Betrieb automatisch aktiviert, gewechselt werden kann via Setup-Utility durch Halten der Master-Taste beim Einschalten oder simultanes Drücken von Shift. Im Einstellungsmenü lassen sich dann noch Firmware-Updates vornehmen und der Crossfader einstellen, das war’s. Die Pegelmeter des Mixars Quattro setzen auf Ampelfarbcodierung und zeigen acht Instanzen an, bevor es rot wird (zwei LEDs). Auch hier keine Spur von Werteskalierung. Master- und Booth-Out lassen sich getrennt regeln, ein Balance-Regler zur potenziellen Korrektur des Stereosignals ist nicht vorzufinden. Schade, das sind Feinheiten, für die es Abzug in der B-Note gibt.

Haptik

Der physikalische Widerstand, den die Potentiometer mir entgegensetzen, ist wohldosiert, die Potikappen sitzen auf fest mit dem Panel verschraubten Metallstiften und so man diese von den Achsen abzieht, lassen sie sich auch gegen bunte Chroma Caps tauschen. Find ich gut, denn das habe ich auch schon anders erlebt, jedoch fällt der Spalt von der Ausbohrung zur Kappe dann ein bisserl breiter aus. „Fatty Knobs“ für die Filter kann man aber nicht verwenden, dafür ist der Stift zu lang (oder die Kappe zu kurz).
Die Fader halten hinsichtlich ihres Gleitverhaltens dem Vergleich mit den Konkurrenten stand: sanft in den Kanälen und ein federleichter Crossfader, der aber hier leider über keine Schnellwechselvorrichtung verfügt. Sein Cut-In liegt bei gut einem Millimeter. Die Flankensteilheit ist logischerweise anpassbar, zwar nicht stufenlos, sondern in drei Ausprägungen (hart, weich, linear) und umgekehrt werden kann er auch.
Für die Linefader sind ebenfalls drei Kurvencharakteristika (schnell, langsam, linear) verfügbar. Zwischen den Flachbahnreglern – allesamt 45 Millimeter lang und geschmeidig im Regelweg – logiert der Fader für die Serato-Sampler-Lautstärke. Kann man so machen. Nun zu den „Soundveredlern“.

Fotostrecke: 2 Bilder Pots, Filter und Effekte – sehr geschmeidig

Neben dem EQ hat einer von vier wählbaren Channel-FX (Filter, Noise, Gate, Crush), regelbar via „Filter“-Encoder, Einfluss auf den Sound der einzelnen Decks. Dazu gesellt sich links unten eine weitere, vorhörbare FX-Abteilung mit 15 DSP-Effekten, u.a. Filter, Flanger, Delay, Echo, Reverb, Transformer, Pitch, Loop Roll, Reverse, Roll, Noise, Bit Crusher, Gate, Tape Delay und Vinyl Brake. Hinzu kommt eine Send/Return-Einstellung.
Gegenüber logiert die Kopfhörerabteilung mit Standard- und Miniklinkenanschluss, Volume-Regler, Cuemix-Poti und Split-Cue – so soll es sein. Der Kopfhörerverstärker macht ausreichend Schub. Daneben sitzt besagtes Trio aus Schaltern für die Fadercurves.

Pads und Encoder

Ein Blick auf die Flanken zeigt zwei Endlos-Encoder mit integriertem Button pro Seite. Sie übernehmen Browsing und Loopen (inklusive Rolls via Shift). Je acht RGB-Performance-Pads stehen in der Vertikalen zum Abfeuern von „Cues“ und „Samples“ bereit und ich wundere mich zunächst, weshalb es keine Beat-Jumps/Rolls, Pitch-Play, Slicer und Co gibt. Aber okay, da ist eine Shift-Taste und siehe da: Der Proband stellt noch zwei weitere Modi zur Verfügung: „Transport“ und „User“. Gehen wir der Sache später im Praxisteil auf den Grund.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Haupt-Effektsektion im Detail.

Praxis

Hatte ich den Test in 2018 noch unter Serato 1.9 durchgeführt, ist aktuell (Sept. 2021) Serato 2.5.1 angesagt, das die Treiberunterstützung für den Quattro gleich mitbringt. Die letzte verfügbare Firmware auf der Herstellerwebsite ist die Quattro 0021 aus Herbst 2019, Driver- und Updater-Software ist dort auch verfügbar.

Für einander geschaffen: Mixars Quattro und Serato DJ
Für einander geschaffen: Mixars Quattro und Serato DJ

Im Mix mit externen Quellen fällt zunächst auf, dass die Equalizer nicht harsch, sondern musikalisch ins Klaggeschehen eingreifen. Bei Linksanschlag der EQ-Pots herrscht Stille. Das Ausgangssignal des Mischpults lässt sich als druckvoll, transparent und frei von Störungen definieren. Der Mixer bietet klanglich gute Kost, das Grundrauschen ist auch bei vollem Anschlag ohne Signalzuführung äußerst gering. Die Phono-Eingänge sind ebenfalls als ziemlich rauscharm einzustufen. Unverständlicherweise mangelt es dem Mikrofonweg an einer Status-LED und fürs Protokoll: Es gibt keine Einstellung für die Talkover-Funktion – muss aber auch nicht, denn sie springt ordentlich an und aus.

Effekte

Was das Effektangebot beim Mixars Quattro angeht, wird dem DJ einiges geboten: vier Channel-FX, 15 Haupteffekte, da lässt sich schon allerhand mit anstellen – besonders auch im „analogen Mix“ mit Echtvinyl oder CDs. Serato hat außerdem ja noch sein eigenes FX-Arsenal an Bord, doch dafür würde dann ein weiterer Controller benötigt – hier hätte dem Pult auch ein USB-Hub gut zu Gesicht gestanden.
Zugegebenermaßen sind die Tasten für die Kanaleffekte mit kaum einem Quadratzentimeter wirklich klein geraten, doch der Klang geht in Ordnung. Allerdings wünschte ich mir einen Parameter-Regler, um beispielsweise die Resonanz des Filters zu bestimmen oder die Stärke des Rauschens etc.
Die „Beat-Effekte“ spielen klanglich zweifelsohne in der oberen Liga der Clubmixer mit, allerdings sind die einzelnen FX-Typen nicht aufgedruckt, sondern sie müssen per Encoder durchgeschaltet werden. Das Display ist zudem mit knapp 4 x 2 cm sichtbarer Fläche schon recht klein (Beim DJM 900 sind es zum Vergleich auch nur 4 x 1,5 cm, allerdings sind zwei Anzeigen an Bord).
Das Display selbst zeigt den eingestellten Effekt, die BPM-Zahl (es gibt einen Auto BPM Counter und eine manuelle Eingabemöglichkeit für die Geschwindigkeit) sowie das regelbare Effekt-Timing an. Die erwähnte Send/Return-Schleife lässt sich über das vorhandene Regelwerk dosieren, der Rest erfolgt wie gehabt am Effektgerät selbst. Standard MIDI-Buchsen zur Synchronisation externer Gerätschaften sucht man vergeblich. Schade.

Audio Samples
0:00
EQ-Cut/Boost Kanaleffekte SFX-Programme Pt.1 SFX-Programme Pt.2 Mikrofonsektion Phono-Signal

Serato und die Pads

Performance-Pads gehören nicht nur am Controller zur Standard-Ausstattung, auch am DJ-Mixer werden sie mittlerweile häufiger gesichtet. Die knapp 20 x 20 Millimeter großen Tasten sitzen gut zugänglich am Pult vertikal an den Außenseiten wie es auch beim Traktor Z2 DJ-Mixer der Fall ist. Mischpulte wie Rane Seventy-Two MK2 oder Pioneer DJM-S7 setzen auf Horizontal-Layout wie bei DJ-Controllern. Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und Workflows, aber irgendwie auch der resultierenden Endmaße: Man stelle sich mal einen DJM-900NXS2 mit zusätzlichen Performance-Pads und MIDI-Encoder-Bataillon vor.
Wie auch immer, die großen Pads lassen sich treffsicher triggern. Die Tasten über und unter den Pads hingegen sind etwas wackelig an der rechten und linken Seite und der Schaltpunkt ist dadurch etwas ungewohnt, man hat das Gefühl, die Tasten würden verkanten, wenn man sie an der Seite trifft und unter dem Metall verschwinden – das tun sie aber nicht. Vier Modi sind an Bord und können

  • 8 Hotcues anlegen, ansteuern und löschen (Hotcue)
  • 8 Samples abfeuern, aber nicht die Bänke durchschalten (Sampler)
  • 4 Hotcues bedienen und dazu noch Transportfunktionen ausüben (Transport)
  • 8 Pads für benutzerdefinierte Mappings definieren (User).

Dem ist hinzuzufügen: Der Sampler lässt sich auf den Master oder auf einen der vier Kanäle des Quattro schicken, wo er dann den Klangformungstools unterworfen werden kann. Auch gut zu wissen: In Kombination mit Shift lässt sich ein Deck per Faderstart einpunchen.

Fotostrecke: 3 Bilder Multifunktionale RGB-Performance Pads

Zwei Turntables für vier Decks?

Logischerweise bedeuten zwei Turntables im DVS-Mode, der auf meinem Laptop mit 2 ms Latenz störungsfrei läuft, dass man damit zwei Decks steuern kann. Aber:  Über die Umschaltung der Performance-Pads in den Play-Mode des entsprechenden Decks kann DJ, selbst wenn eben nur zwei Turntables angeschlossen sind, sehr bequem auf vier Decks spielen: Mit Play, Cue, Sync und den Hotcues hat man die nötigen Kommandotasten zum Angleichen, Einstarten und Reinmixen des nächsten Titels direkt bei der Hand – „danke dafür Mixars, das sollte Schule machen“, schrieb ich vor rund vier Jahren im Test. Und in der Tat hat es das, wenn man sich z.B. einmal den Pioneer DJM-S11 vor Augen führt.
Aber was mir mindestens genauso gut gefällt: Es sind auch zwei Pitch-Bend-Tasten deklariert und via Shift der Pitchfader (plus/minus) gemappt, sodass man auch via Pads das Tempo angleichen, in den Takt schubsen, loopen und reinmixen kann. Ohne weitere Control-Vinyls und ohne Sync. Super. Außerdem wären dann ja noch die acht frei belegbaren Pads zu nennen. Hier wäre auch Serato gefordert, den MIDI-Mapper offener zu gestalten und „sogenannte Hardware-relevante Features“ wie Slicer und Pitch-Play endlich frei zugänglich zu machen.
Apropos Timecodes: Die müsst ihr euch selbst zulegen, denn sie sind nicht im Lieferumgang des Mixars Quattro enthalten. Auch eine Seriennummer für Serato war nicht im Paket. Das Pult schaltet die Software automatisch frei. Gleiches gilt für den DVS-Modus.

Doppelbook

Kommen zwei Notebooks zu Einsatz, werden die belegten Decks in der jeweiligen Software als „Used“ ausgewiesen, das Prozedere ist hinlänglich bekannt. Arbeitet man als DJ-Team am Pult, muss man mit einem kleinen Leistungsabfall am Kopfhörerausgang leben, wenn zwei Kopfhörer angeschlossen sind. Der fliegende Wechsel zwischen zwei Plattendrehern ist kein Problem, wie der Test mit den beiden Notebooks zeigte. Eine Anmerkung noch vor dem Fazit, quasi ein netter Nebeneffekt, sicher auch begründet durch die Markteinführung des Quattro und die allgemeine Konkurrenzsituation: Der kleine Bruder Mixars Duo, Anfang 2017 noch mit über 900 Euro etikettiert, ist um einiges im Preis gefallen und kostet zum Testzeitpunkt nur noch knapp 600 Euro. Wollt ihr also erstmal mit weniger Budget in den Mixars-Serato-Kosmos einsteigen, könnte das eine interessante Alternative sein.

Serato20Mixars20Quattro-1248774 Bild

Virtual DJ

Ihr legt mit Virtual DJ auf und sucht einen Mixer? Dann könnt ihr – vorausgesetzt ihr besitzt eine Pro Infinity Version oder habt eine Pro Subskription abgeschlossen, auch beim Mixars Quattro aus dem Vollen schöpfen.
Der Mixer wird automatisch erkannt und nach Bestätigung von Sound- und EQ-Einstellungen kann man direkt loslegen. Was die DVS-Funktionalität angeht, ist auch VDJ seit einiger Zeit den vermeintlichen Kinderschuhen entsprungen und eine ernsthafte Alternative zu den Platzhirschen geworden. Die Controller-Sektion kann aber auch ganz ohne Timecode gute Dienste leisten.
Mit dem Switch lassen sich auch unter Virtual DJ die vier Decks 1 und 3 sowie 2 und 4 selektieren, Browsing, Loop, Sync und Co. funktionieren wie gehabt. Als Pad-Modi stehen Hotcues, Sampler, Transport und User-Mode bereit. Hotcues lassen sich anlegen und löschen. Der Sampler kann bis zu 16 Samples triggern (1-8 linke Seite, Samples 9-16 rechte Seite), via Shift wird das Sample gestoppt. Im Transportmodus bedienen die ersten vier Pads Hotcues, dann folgen Pitch (5 + 6), Cue/Stop (7), Play/Pause/Restart (8). Dazu kommt ein frei belegbarer User-Mode. Das Virtual DJ GUI stellt bei einem Modus-Wechsel das entsprechende Fenster dar, beispielsweise die custom page mit je 8 frei belegbaren Funktionen pro Seite.

Fotostrecke: 3 Bilder Virtual DJ bietet native Unterstützung für den Mixars Quattro

Traktor

Traktor DVS ist seit dem letzten großen Generationsupdate nicht mehr ausschließlich an NI-Hardware gebunden, somit könnt ihr auch hier Steuervinyl und ein passendes Controllerism-Mapping einsetzen oder die Pads mit Remix-Decks und weiteren Features füttern.
Wichtig: Damit euer Traktor-Setup problemlos funktioniert, müsst ihr den Quattro-Mixer in den Non-Serato-Mode umschalten. Das geht über die beiden Shift-Tasten (fünf Sekunden simultan gedrückt halten und mit dem Encoder das Routing umstellen)
Zum Konfigurieren der „midifizierten“ Außenflanken muss der User selbst Hand ans Mapping legen, was über die MIDI-Learn-Funktion im Grunde nach ein wenig Einarbeitung schnell erledigt ist und schon sind Hotcues, Beatjumps und Co kein Hexenwerk mehr. Mit geschicktem Mapping könntet ihr auch 16 oder mehr Remix-Slots auf dem Quattro parken oder wenn gewünscht auch Traktors FX nutzen sowie ein paar zusätzliche GUI-Funktionen mappen. Im DJtechtools-Forum sind dazu einige vorgefertigte Mappings für den Quattro verfügbar.

Traktor20Mixars20Quattro-1248783 Bild

Mixars Quattro und iPad?

Ich glaube, kaum jemand würde sich einen vollwertigen DJ-Clubmixer kaufen, um daran primär dann sein iPad zu betreiben, dafür gibt es etliche Controller, aber der Vollständigkeit halber: Tatsächlich könntet ihr an einem der USB-Ports ein iPad mittels Camera-Connection-Kit (gibt’s hier bei Thomann) anschließen und mit einer DJ-App auflegen. Jedoch ist die Auswahl an kompatiblen Apps karg und einen „Mapper“ sucht man ohnehin meist vergebens.
Eine rühmliche Ausnahme ist hier djay Pro AI, denn einerseits erlaubt die App, ein externes Mixer-Routing für die vier Software-Player vorzunehmen, sodass hier alle Player an den Quattro ausgegeben werden können oder beispielsweise auch eine Kombination aus zwei digitalen und zwei analogen Zuspielern genutzt werden kann. Außerdem lassen sich – in Kombination mit dem verfügbaren Touchscreen am Tablet – die MIDI-Controller an der Mischkonsole einsetzen, da djay über einen integrierten MIDI-Mapper verfügt. Beispielsweise für Instant FX oder auch für das Neural-Mix-Feature, linke Zeile viermal Stem-Muting  (Drums, Bass, Harmonics, Vox) rechte Zeile viermal das Solo-Pendant. Ein weiteres Szenario wäre auch die Nutzung eines vorhandenen iPads als Effektgerät am Send/Return, bzw. die Effektsteuerung über eine DJ-App wie Sugarbytes Turnado, die via Camera Connection Kit und zusätzlichem Audiointerface mit dem Send/Return verbunden ist.
Vor dem Fazit noch ein Hinweis: Wer es etwas kleiner mag, bekommt mit dem Mixars DUO MK2 das passende Gegenstück zum Mixars Quattro.

Fotostrecke: 4 Bilder Setup in djay

Fazit

Mixars hat mit dem Quattro ein grundsolides Vierkanal DJ-Mischpult mit gesundem Preis-Leistungs-Verhältnis und guter Ausstattung im Programm, insbesondere wenn man mit einer DJ-Software wie Serato DJ, das als DVS-Vollversion zum Lieferumfang gehört, oder Virtual DJ auflegen möchte, denn diese Programme bringen native Unterstützung für das Pult und seine Controller mit. Quattro legt eine ordentliche Fertigungsqualität an den Tag, kann klanglich überzeugen und punktet mit umfangreichen Features und Schnittstellen. Auf der Habenseite stehen u.a. satte vier Phono-Inputs für DVS-Wizards und Vinyl-DJs, optional mit Line-Signalen beschickbar, offeriert Dual-USB für DJ-Teams oder sonstige Anwendungsszenarien sowie einer üppigen Effektsektion.
Im Zusammenspiel mit Serato arbeitet man mit niedrigen Latenzen auf bis zu vier Decks, die sich sogar über die Performance-Pads abspielen und beatmatchen lassen. Natürlich können auch Samples und Cues abgefeuert werden, selbst ein frei belegbarer Layer ist dabei. Das ist unter Virtual DJ kaum anders. Alternative DJ-Programme wären dann manuell im “Non-Serato-Mode” zu mappen. Zudem ließe sich auch das iPad mit einer kompatiblen DJ-App am USB-Port des Pults verwenden oder als Effektor einsetzen.
Wem das nicht genug kreativer Spielraum ist, der hat noch eine Send/Return-Schleife für zusätzliche Hardware zur Verfügung, allerdings aufgrund mangelnder I/Os ohne MIDI-Sync. Schade. Auch hätte dem Pult ein Parameter-Regler für die Channel-FX gut zu Gesicht gestanden, eine Mikrofonstatus-LED und ein Master-Balance-Regler. Trotz dieser Abzüge in der B-Note: Unterm Strich stehen 4 Sterne für Mixars Quattro. Das Pult ist sein Geld wert und erhält von mir auch in 2021 eine Kaufempfehlung – primär, aber nicht ausschließlich, für Serato DVS-DJs und diejenigen, die es noch werden wollen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Dual USB-Audiointerface
  • leicht zugängliche USB-Ports (oben)
  • vielseitiges Anschlussfeld
  • solide Verarbeitung
  • Performance und Klang
  • vorhörbare Effektsektion mit gutem Klang
  • Vierdeck-Steuerung via Pads möglich
  • Serato DVS-zertifiziert
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • kein Parameter-Regler für Channel-FX
  • Status-LED für Mikrofonkanal fehlt
  • kein Balance-Regler für den Master
  • keine dB-Skalierung der Pots und Pegelmeter
Artikelbild
Mixars Quattro Test
DVS-Pult Galore zum guten Preis: Mixars Quattro
DVS-Pult Galore zum guten Preis: Mixars Quattro

4-Kanal-Digitalmixer für Serato DJ

  • 16 RGB-Pads für Hot Cues und Sampler
  • 2 USB-Audioanschlüsse
  • 24 Bit/48 kHz Audionterface
  • 2 Mikrofoneingänge
  • 15 Effektprogramme und Send/Return Schleife
  • 4 Channel-FX (Filter, Noise, Gate, Crush)
  • komplett MIDI-konfigurierbar
  • Trim-Regler für Master-Volume
  • solides Metallgehäuse
  • Autoloop-Encoder
  • Sampler-Switch
  • Lautstärkeregler für Sampler
  • Preis: 819 Euro
Kommentieren
Profilbild von mirko

mirko sagt:

#1 - 25.07.2022 um 12:39 Uhr

0

come faccio ad impostare per traktor pro3 la configurazione completa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.