Low Boy Custom Bassdrum Beater Test  

Mit den acht Low Boy Custom Schlägeln testen wir uns heute durch das Standardsortiment des US-amerikanischen Schlagzeugzubehör-Herstellers. In den Anfangstagen des Schlagzeugs wurden die Fußpedale meistens mit Beatern aus Holz oder Kork bestückt, welche dann mit Lammwolle oder Leder bezogen wurden. Ab den 80er Jahren setzte sich allerdings bei fast allen Herstellern eine Standardkonstruktion aus Hartplastik und Filz durch. Der Klang der Bassdrum wurde in erster Linie ihren Dimensionen, später auch dem verwendeten Kesselmaterial und der Fellbestückung zugeschrieben. Die Erkenntnis, dass die Bauart des Schlägels einen großen Einfluß auf den Sound und das Spielgefühl hat, schien sich hingegen erst in den letzten Jahren zunehmend durchzusetzen. Laut Eigenwerbung war daran die kleine Firma Low Boy Custom Beaters aus dem US-Bundesstaat Colorado nicht ganz unschuldig. 

Low Boy Beater

Die begann im Jahre 2015, im kleinen Stil hochwertige Bassdrumbeater aus Holz zu fertigen, natürlich in Handarbeit. Es dauerte nicht lange, bis der Bedarf bei lokalen Drummern wuchs, und bald sah man die länglich zulaufenden Fußwerkzeuge an immer mehr Drumsets. Auch in Sachen Customizing ließ man sich nicht lumpen und versah die Beater nicht nur mit individuellen Lackierungen, sondern auch mit Zierfräsungen und eingebrannten Logos nach Kundenwunsch. Um herauszufinden, was es mit diesen Wunderbeatern auf sich hat, haben wir uns alle acht Basismodelle zum Test kommen lassen. 

Die Beater gibt es als „Standard“ und als „Lightweight“

Wie eingangs bereits erwähnt, habe ich alle aktuell erhältlichen Basistypen der Schlägel zum Test erhalten. Alle Beater verfügen über einen gehärteten Carbon-Stahlschaft und einen Kopf aus Ahornholz. Die Auftrefffläche ist rund und misst gute 4,5 Zentimeter im Durchmesser. 

Low Boy Beater
Alles Jute: Die Verpackung der Low Boy Custom Beater ist gediegen.

Low Boy Custom Beaters bietet seine Produkte in zwei Gewichtsklassen an, beide sind jeweils in vier Ausführungen erhältlich. Die „Standard“-Version besteht aus einer Art Kegel mit verrundetem Ende und wiegt – je nach Ausführung – ungefähr 94 Gramm. Deutlich leichter fallen unsere vier Testmodelle in der „Lightweight“-Ausführung aus. Die sind an der verkürzten, flachen Rückseite zu erkennen und bringen etwa 83 Gramm auf die Digitalwaage. Zum Vergleich: Ein Pearl Quad Beater wiegt 90 Gramm mit montiertem Gewicht. Ein zum Vergleich herangezogener Vic Firth Fleece Beater kommt auf 104 Gramm. 

Vier unterschiedliche Schlagflächen stehen bei den Low Boys zur Auswahl

Optisch sind unsere Testexemplare alle im klar lackierten Ahornlook gehalten, bei den Standard-Versionen sorgen zwei umlaufende, schwarz abgesetzte Fräsungen für optische Akzente, bei den Lightweights ist es jeweils nur eine. Es gibt die Beater allerdings auch ohne diese Rillen. Wem der Naturlook zu langweilig ist, kann auf der LBCB-Webseite aus einer Vielzahl von Designoptionen wählen, darunter mehr als 30 Farbkombinationen und Lasergravuren. 

Die vorliegenden Exemplare sind übrigens allesamt sauber verarbeitet und machen einen sehr robusten Eindruck. Dazu passt, dass der Hersteller eine lebenslange Garantie auf seine Beater gibt. Kommen wir nun zu den einzelnen Typen und ihren klanglichen und physischen Eigenschaften.

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Mehr Informationen
Seht hier unser Video zum Testbericht:

Felt Daddy: Standard und Lightweight

Sehen wir uns zunächst die beiden Beater mit Filzschlagflächen an, Felt Daddy genannt. Die schwerere Standard-Ausführung vermittelt beim Spielen ein gutes Momentum, man merkt, dass hier ordentlich Holz ins Bassdrumfell fliegt. Bei hartem Spiel stellt sich das etwas undefinierbare Gefühl ein, dass man in der Bassdrum tatsächlich etwas in Bewegung setzt. Zufrieden wechsele ich nun zu der verkürzten Lightweight-Version, welche ein ähnlich befriedigendes Spielgefühl vermittelt, der „Wumms“ ist jedoch geringer ausgeprägt. Dafür erhält man einen sehr unmittelbaren Antritt aufgrund des verringerten Gewichts. Beide Beater erzeugen einen sehr ausgewogenen Mix aus Volumen und Definition. 

Low Boy Felt Daddy Beater
Fotostrecke: 2 Bilder Der Felt Daddy Standard ist eines der Kernmodelle von LBCB,…
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Felt Daddy Standard Felt Daddy Lightweight

Wood Natural: Standard und Lightweight

Freunde eines sehr präsenten, attackbetonten Bassdrumsounds möchte LBCB mit den „nackten“ Woodbeatern ohne zusätzliche Schlagfläche begeistern. Das erste, was mir beim Spielcheck mit der Standard-Version auffällt, ist der schmatzig-satte Attack, gefolgt von einem druckvollen Kesselton. Die Artikulation ist äußerst exakt, wer ordentlich Kraft aufwendet, kann der Bassdrum sehr durchsetzungsstarke Klänge entlocken. Künstlich, wie bei einigen Plastik- oder Metallbeatern wird es jedoch nicht, was auch an der großen Auftrefffläche liegen dürfte.  

Wood Beater von Low Boy
Fotostrecke: 2 Bilder Holz pur: ein Blick auf den Wood Natural Standard Beater…
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Wood Standard Wood Lightweight

Leather Daddy: Standard und Lightweight

Bei der dritten Ausführung der Testmodelle sorgt eine Lederschlagfläche für einen Klang, den ich als Mittelding zwischen den Felt- und den Woodvarianten beschreiben würde, ergänzt um einen nochmals gesteigerten „Platsch“ im Anschlag. Die leichte Kompression des Leders vermittelt zudem ein spezielles Spielgefühl. Dieser Beater ist nicht unbedingt etwas für leise Akustiksessions, trotzdem ist besonders die Lightweight-Ausführung hervorragend dosierbar. 

Low Boy Leather Daddy
Fotostrecke: 2 Bilder Beim Leather Daddy kommt eine Schlagfläche aus glattem Leder zum Einsatz.
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Leather Daddy Standard Leather Daddy Lightweight

Puff Daddy: Standard und Lightweight

Ob Sean Combs, aktuell bekannt als Diddy, weiß, dass eines seiner Pseudonyme jetzt ein paar puschelige Bassdrumbeater ziert, ist nicht bekannt. Dass die „Puff Daddy“-Versionen über einen Aufsatz aus neuseeländischer Schafwolle verfügen und damit die softeste Soundoption im Programm von LBCB darstellen, schon. Anders als bei den anderen Beatern, geht LBCB hier von höherem Verschleiß aus, daher sind die Fellteile austauschbar. Entsprechende Ersatzpakete werden gesondert angeboten. Im Einsatz liefern die beiden Schlägel natürlich den weichsten Attack und den – je nach Spielweise – rundesten Ton. Anders als die großen runden „Puschel-Beater“ anderer Hersteller, spielen sich die LBCB Puff Daddys aber zügiger, weil sie leichter und kompakter sind. Wer also nicht das Maximum in Sachen gemütlichem Boom sucht, sondern einen normal spielbaren Beater, ist hier richtig. Wie bei den anderen Modellen gilt auch hier, dass die Leichtversion nochmals schneller im Antritt ist als die Standardausführung.

Puff Daddy Low Boy
Fotostrecke: 2 Bilder Schön Schaf: Die (echte) Lambswool-Schlagfläche bietet einen weichen, attackreduzierten Ton
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Puff Daddy Standard Puff Daddy Lightweight

Fazit

Dass der verwendete Beater den Klang der Bassdrum und auch das Spielgefühl stark beeinflussen kann, hat spätestens dieser Test der Low Boy Custom Beater gezeigt. Mit ihrer speziellen, konischen Form, dem Werkstoff Holz als Basis und den vier Schlagflächenoptionen liefert die US-Firma Schlägel höchster Qualität für viele Soundwünsche. Dass es alle Modelle in verkürzten Lightweight-Versionen gibt, steigert die Möglichkeiten nochmals deutlich. Fans klarer Attacks erhalten mit den Wood- und Leather Daddy Modellen zwei sehr interessante, nicht steril klingende Beater mit feinen Unterschieden im Spielgefühl. Wer einen Allrounder mit ordentlich Wumms sucht, ist beim Felt Daddy optimal aufgehoben, wohingegen Fans eher softer Töne beim Puff Daddy landen dürften. Letztere können im Vergleich zu vielen anderen Wolle- oder Fleecebeatern zudem mit einem regulären Spielgefühl punkten. Natürlich sind die Preise keine Sonderangebote, in Anbetracht der Klang- und Verarbeitungsqualität jedoch gerechtfertigt. Der persönliche Check sei hiermit wärmstens empfohlen. 

Low Boy Custom Beater Test
Hohe Qualität, gutes Konzept: Die Low Boy Custom Beater bieten druckvolle Sounds und viele Soundoptionen.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Standard-Ausführungen liefern sehr druckvolle Sounds
  • gute Spielbarkeit auch bei den Puff Daddy Modellen
  • acht unterschiedliche Varianten für viele Geschmäcker
  • hochwertige Materialien
  • sehr robuste Verarbeitung
Contra
  • keins
Artikelbild
Low Boy Custom Bassdrum Beater Test  
Für 40,00€ bei
  • Hersteller: Low Boy Custom Beaters
  • Bezeichnungen: Felt Daddy, Wood, Leather Daddy, Puff Daddy
  • Material: Carbon-Stahlschaft, Ahornholzkopf
  • Zubehör: Transportbeutel aus Jute
  • Herstellungsland: USA
  • Preise (Verkaufspreise Juli 2022):
  • Felt Daddy Standard: € 40,-
  • Felt Daddy Lightweight: € 38,-
  • Wood Natural Standard: € 35,-
  • Wood Natural Lightweight: € 32,-
  • Leather Daddy Standard: € 42,-
  • Leather Daddy Lightweight: € 40,-
  • Puff Daddy Standard: € 44,-
  • Puff Daddy Lightweight: € 40,-

Herstellerseite: https://lowboybeaters.com

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