Korg Pa5X und Pa5X Musikant sind die neuen Profi-Entertainer-Keyboards der Korg Pa-Serie. Wir haben uns den Pa5X (International) in einem Test einmal genau angesehen.
Korg veröffentlicht das neue Entertainer-Flaggschiff der Personal Arranger-Serie, den Pa5X. Im Jahr 2000 mit dem Pa-80 auf den Plan gerufen, existiert die korg Pa-Serie nun seit rund 22 Jahren erfolgreich im Markt. Das letzte Highlight der Serie und unmittelbarer Vorgänger des neuen Pa5X ist der Pa4X. Dieses Profi-Keyboard wurde in zwei Tastaturvarianten (61 und 76 Tasten) und drei Versionen angeboten: International, Musikant und Oriental. Der Pa5X löst den jetzt sieben Jahre alten Pa4X ab. Der hat seit seinem Erscheinen in 2015 viele Fans gewonnen und eine große Modellpflege erhalten. Das neue Spitzenmodell bietet viele neue Features, hat mehr Leistung unter der Haube. Das ermöglicht viele neue Features wie SST (Smooth Sound Transition), mehr Polyphonie (160 Stimmen) und ein großes Plus an gleichzeitig verwendbaren Insert-Effekten.
Etliche Neuerungen
Der Pa5X ist nicht nur in 61- und 76-Tasten-Versionen, sondern auch mit einer 88er-Hammermechanik-Tastatur zu haben. Im Rahmen der Weiterentwicklung hat Korg auch das Bedienfeld und die Handhabung des Instruments stark überarbeitet. So verfügt der Pa5X über ein neu gestaltetes Bedienfeld mit RGB-beleuchteten Tastern, deren Farben mit den Farbcodes des großen 8“-Touchdisplay kommunizieren. Das Touch-Display zeigt sich mit völlig neuer Benutzeroberfläche, die jetzt erstmals auch fotorealistische Abbildungen erlaubt. 9 zuweisbare Schalter und ein schmales Strip-Display sind unterhalb der Fader hinzugekommen. Zu den grundlegenden Neuerungen gehören u. a. die Matrix-Sektion mit 4 × 4 Pads und der Doppel-Sequencer, der es jetzt sogar gestattet, zwischen zwei gleichzeitig laufenden Styles zu überblenden. Neue Wellenformen stammen aus den Korg-Modellen Kronos, Nautilus und SV-2. Auch eine MUSIKANT-Version wird kommen, bei der ein zusätzlicher Content für den deutschsprachigen Raum installiert ist. Selbst die Beschriftung des Frontpanels ist dann – so weit wie möglich – in deutscher Sprache gehalten.
Welche Neuerungen der Pa5X bietet und wo die Unterschiede zum Vorgänger Pa4X liegen, beleuchten wir in diesem Test anhand der 61-Tasten-Ausführung des Pa5X (International).
Details
Erster Eindruck
Hebt man das Arranger-Keyboard aus dem Karton, spürt man sofort, Qualität in den Händen zu halten. Das Instrument vermittelt schon durch sein Gewicht den Eindruck von sehr guter Verarbeitung. Die Kombination aus schwarz eloxiertem Aluminium-Gehäuse mit seinen dunkelbraunen Holz-Seitenteilen wirkt edel und hinterlässt einen sehr stabilen Eindruck. Das vergrößerte 8“-Touchdisplay ist nach wie vor klappbar und zeigt sich jetzt mit 800 × 600 Pixeln hochauflösend.
Änderungen
Auf der linken Seite des Bedienfeldes sind die Taster der Style-Kategorien des Pa4X verschwunden, dafür liegen unter den 9 Fadern jetzt 9 frei belegbare Taster und ein schmales aber breites Display, das den Status der jeweiligen Fader und Taster umschaltbar anzeigt. Auf der rechten Seite sind die Regler des Vokalprozessors des Pa4X einer programmierbaren 4 × 4 Pad-Matrix gewichen. Die Auswahl der Styles und die Einstellungen des Vokalprozessors werden jetzt nur noch über das Display vorgenommen.
Konzept
Nach dem Einschalten sieht man, dass die meisten Taster je nach Status in unterschiedlicher Intensität und vor allem in vielen verschiedenen Farben leuchten. Das erhöht die Übersichtlichkeit und den Bedienkomfort vor allem im Dunkeln. Als ich den Arranger des Pa5X zum ersten Mal starten wollte, fand ich die Start/Stop-Taste für den Arranger nicht. Nach einiger Zeit wurde mir klar: Es gibt keinen! Man muss sich erst daran gewöhnen, dass die Steuerung aller Songs und Styles mit dem neuen XDS Crossfade Dual Sequencer/Player geschieht, der sich direkt unterhalb des Touchdisplays befindet. So kann man jedem Player nicht nur einen Song (MIDI-Datei) oder ein MP3, sondern auch einen Style zuordnen und anschließend zwischen diesen hin- und her-faden. Und das in beliebiger Kombination.
Bedienfeld
Auf der linken Seite der Bedienoberfläche hat sich einiges getan. Korg hat die Handhabung des Pa5X so gestaltet, dass jeder Anwender die Belegung der 9 Fader und der 9 neuen zuweisbaren Leuchttaster an seine eigenen Bedürfnisse anpassen kann.
Die Control Sektion wurde damit stark erweitert. Das schmale Streifen-Display zeigt dabei die Belegung der Taster und Fader an und gibt auch für kurze Zeit den Wert des jeweiligen Schiebereglers an, wenn man ihn verstellt.
Style-Steuerung
Die Steuerung der Styles ist durch die mehrfarbigen LEDs der Taster übersichtlicher geworden, man erkennt die unterschiedlichen Gruppen (Intros, Variations, etc.) im Dunkeln jetzt wesentlich besser. Wenn zwei Styles gleichzeitig laufen und man zwischen beiden überblendet, dann ändern sich auch die Farben der Taster, sodass sofort ersichtlich ist, welche Variation der jeweilige Style gerade spielt. Auch im Display ist die Überblendung farblich zu erkennen. Die folgenden Fotos machen deutlich, dass bei dem Style, der in Zuordnung zu Player 1 steht, Variation 1 aktiviert ist. Der entsprechende Variation-Taster leuchtet gelb, genau wie Player 1.
Category-Taster
Ebenfalls neu ist, dass man beim Pa5X die 11 Category-Taster für die Keyboard-Sets auch mit seinen Lieblings-Sounds belegen kann (Favorites). Diese liegen beim Spielen sehr gut erreichbar oberhalb der Tastatur. So hat man seine elf wichtigsten Sound-Kombinationen immer sofort griffbereit, egal welcher Style oder welcher Song gerade läuft.
Anschlüsse
Bei den Anschlüssen des Pa5X hat Korg ebenfalls nachgelegt: Es stehen jetzt neben der Stereo-Summe vier weitere Einzelausgänge zur Verfügung. Genau wie beim Yamaha Genos. Das sind zwei mehr als beim Vorgänger Pa4X. Außerdem bietet der Korg Pa5X jetzt einen weiteren USB-to-Device-Anschluss auf der Rückseite (aktuell 3 x USB 3.0 statt 2 x USB 2.0). Ein spezieller Gitarren-Eingang ist ebenso hinzugekommen und ergänzt den Mikrofon-Eingang um einen Instrumenten-Input. Ein HDMI-Anschluss erweitert die Möglichkeiten, den Bildschirm des Pa5X zu spiegeln. Beim Pa4X war das Video-Signal nur über ein analoges RCA-Cinch-Kabel abzugreifen. Neben dem Damper-Pedal können jetzt zwei weitere Pedale wie z. B. ein Expression-Pedal und ein Fußtaster angeschlossen werden. Beim Pa4X gab es nur den Anschluss für ein weiteres Pedal. Der EC5-Pedal-Anschluss des Vorgängers ist weggefallen.
Tastatur und Spielhilfen
Die hochwertige Tastatur mit Aftertouch ist auch bei der 61-Tasten-Version zwar nur leicht gewichtet, aber selbst Piano-Sounds lassen sich damit gefühlvoll spielen. Die schwarzen Tasten verfügen zudem über eine leicht angeraute Oberfläche. Um Artikulationen während des Spiels umzusetzen, gibt es neben dem Joystick und den drei darüber angeordneten Sound Controller Tasten auch einen Ribbon-Controller.
Sven sagt:
#1 - 04.09.2022 um 21:28 Uhr
Ich finde es schade, dass der Wegfall des so genialen ec5 Fusspedals hier nur mit einem Satz lapidar abgetan wird. Bei der Pro/Contra Zusammenfassung war es scheinbar noch nichtmal erwähnenswert….
Andy sagt:
#1.1 - 16.12.2022 um 15:55 Uhr
Hallo Sven, der Wegfall der EC 5-Buchse war für mich der Hauptgrund, kein PA 5 zu kaufen. Hab mir deshalb als Nachfolger für mein PA 2 ein neuwertiges PA 4 gekauft. Das EC 5-Pedal ist für mich zwar ungeeignet und ich habe auch noch nie eines besessen, habe mir jedoch eine Box mit fünf 6,3er Klinkenbuchsen und einem Anschlußkabel mit dem passenden 6-poligen EC 5-Buchsenstecker gebaut. So kann ich 5 Fußtaster meiner Wahl anschließen und dort platzieren, wo ich sie haben will. viele Grüße Andy
Antwort auf #1 von Sven
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHeinz sagt:
#1.2 - 21.02.2024 um 19:02 Uhr
Derzeit arbeite ich mich noch ein in die recht ungewohnte Umgebung des Pa5x M. Was mich stört ist dass ich keine Nummerneingabe für die Arrangements vergeben und diese mittels Notebook aufrufen kann Stichwort Mobile Sheets. Das konnte ich bisher mit allen Korg Keys problemlos machen. Jetzt aber finde ich den Eintrag einer Nummer für das Arragement nicht mal.
Antwort auf #1 von Sven
Melden Empfehlen Empfehlung entfernensiebenhirter sagt:
#2 - 10.09.2022 um 20:14 Uhr
Auch wenn er beim Test nicht gefunden wurde - das Pa5x hat den Start/Stop-Taster ganz links in der zweiten Tastenreihe (Synchro/Start+Stop). Daß man die 11 Category-Taster mit Lieblings-Sounds belegen kann ist nichts neues. Beim Pa4x/1000 aber auch dem Pa3x/800/500 waren diese Category-Tasten (KeyboardSets/Performances) so wie mit dem Pa5x verwendbar - und auch HDMI-Anschlüsse gabe es schon beim Pa1000/700.
Bernhard Poegler sagt:
#3 - 28.03.2023 um 14:32 Uhr
Beim PA5 x hat man über die Midi In Buchse die Möglichkeit ein Behringer FCB 1010 Foot Switchkontroler an uschliessen. Da hast dann 10 Fusstaster und 10 Bänke, also insgesamt 100 Schaltmöglichkeiten zu realisieren inkl. 2 Expressionspedale. Erklärungen dazu gibts auf Youtube Video von Herrn Toni von Bonners Musik. l.G. Bernhard
El Nino sagt:
#4 - 14.06.2023 um 22:12 Uhr
Hallo Community, ich überlege mir den Pa5x zu holen. Aber kann die International Variante auch Oriental Styles/Sounds/Skalen miachen oder geht es nur in einer Oriental Version? Vielen Dank für Eure Antworten und Grüsse
Besnik sagt:
#4.1 - 27.06.2023 um 03:12 Uhr
Moin, so wie ich es direkt von Korg erfahren habe, kommt bald die Oriental-Version raus, aber nur als Software. D.H. das International-Gerät kann mit dieser Software in einer Oriental-Version umgestellt werden. Die Software wird für ca. 300€ zu kaufen geben. Korg hat lediglich für den deutschsprachigen Raum die separate Musikant-Variante entwickelt, was aber auch völlig überflüssig ist. Aber, es bleibt spannend was die nächsten IOS Updates mitbringen, denn ich habe den Eindruck, dass mit diesen Geräten noch mehr möglich ist, als dass es jetzt kann.
Antwort auf #4 von El Nino
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenEno sagt:
#4.2 - 10.03.2024 um 16:27 Uhr
Dazu brauchst du keine Oriental Version, Das kann jedes Korg Pa Keyboard. selbst die Musikant Version kann orientalische Skalen machen.
Antwort auf #4 von El Nino
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMaiki91 sagt:
#5 - 03.10.2023 um 10:27 Uhr
Hallo, Gibt es beim pa5x nicht die Möglichkeit User Keyboards Sets oder auch User Styles auf beliebige Bänke zu speichern ohne dass die nach dem Alphabet sortiert werden? So wie es bei den Vorgängermodellen funktioniert hat.
Halit sagt:
#5.1 - 11.02.2024 um 09:11 Uhr
Stimmt es bei Manschen Leute propleme gab's schon mit der pa 5 und blockiert würde hat man mit bekommen und warum das? 🤷♂️
Antwort auf #5 von Maiki91
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenChristian Hirschberg sagt:
#6 - 13.03.2024 um 09:50 Uhr
Ja, der Sound ist gigantisch und das Handling gegenüber dem Pa4X deutlich verbessert. Dazu trägt auch das große Display und die farbig beleuchteten Taster bei. Für den Hobby-Heimorgler als Standalone-Gerät sicher gut und volle Punktzahl wert. Allerdings ist das Pa5X 03.2024 trotz zwei Updates nach wie vor ein Prototyp mit vielen, z.T. einschneidenden Mängeln. Diese machen sich vor allem im professionellen Einsatz bemerkbar, wenn das Gerät in ein Setup mit angeschlossenen MIDI-Geräten eingebunden ist. Für mich ist das Gerät in der aktuellen Version nicht einsetzbar. Ein paar Mängel, die mir beim Versuch des Umstiegs vom Pa4X zum Pa5Xaufgefallen sind. 1. Fast Play lässt sich nicht abschalten. D.h. die Daten werden mit 250bpm am Anfang bis zum ersten Ton ausgegeben, was kaum ein MIDI-Gerät mitmacht. 2. Clock Send wird nicht gespeichert. D.h. dass diese Funktion bei jedem Neustart des Gerätes in den Grundeinstellungen neu eingestellt werden muss, will man die angeschlossenen Geräte synchronisieren. 3. Die für meine Lichtsteuerung in den Midifiles oft eingesetzten Controllernummern Ctrl 98, 99, 100, 101 werden vom Fileplayer nicht ausgegeben. Evtl. sind es noch einige mehr, was ich aber nicht testen wollte. 5. Midi-Files werden nicht bis zum Ende ausgespielt. MiDI-Events ganz am Ende des kommen nicht beim Angeschlossenen MIDI-Empfänger an. 4. Der gravierendste Mangel ist aber, dass entgegen dem Werbeversprechen der Firma Korg, der einfache Umstieg vom Pa4X nicht möglich ist. Es werden zwar die Songbook Einträge übernommen, die in jedem Songbook Eintrag enthaltenen Track Controls werden aber nicht übernommen. Diese r Part enthalt das Routing der Midispuren auf Intern, Extern oder Both und weiter Funktionen. Bei meinem Repertoire von über 350 Songs würde das horrenden Zeitaufwand bedeuten. Ich müsste bei jedem Song alle 16 Spuren händisch ändern. Mir ist es absolut unverständlich, dass die Firma Korg nicht in der Lage ist, lange nach der Markteinführung und der Veröffentlichung von 2 Updates ihr "Flaggschiff" funktionstüchtig zur Verfügung zu stellen. So bleibt das Gerät ein Prototyp und der Kunde wird zum Entwickler. Für 4199€ darf so etwas aber nicht sein.
Helmut Windl sagt:
#7 - 30.10.2024 um 22:51 Uhr
Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und Korg hat es noch immer nicht geschafft den für Ende 2023 versprochenen Feature-Gleichstand mit dem Pa4X herzustellen. Weh tun mir besonders das fehlende Quickrecording und der fehlende Songbookeditor. Das letzte Update 1.3.1 brachte eine Ladung zusätzlicher Songbookeinträge, aber leider kann ich die nicht mit meinen mühevoll erarbeiteten zusammenführen. Anscheinend sind alle fähigen SW Entwickler bei Korg damit beschäftigt einen Kleinsynthesizer vom Typ Schlag-mich-logue nach dem anderen nebst zugehöriger PC Software zu basteln, anstatt dass man das Problem mit dem großen Arranger endlich in trockene Tücher bekommt.