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Keeley Katana Blues Drive Test

Beim Katana Blues Drive im aktuellen bonedo-Test handelt es sich um ein Overdrive-Pedal aus den Werkstätten von Robert Keeley. Und der ist beileibe kein Unbekannter in der Effektpedal-Szene.


Seinen guten Ruf erarbeitete er sich seit Anfang der 2000er durch Modifikationen von Pedalen diverser Hersteller, bis er sich dazu entschloss, seine geballte Erfahrung in diesem Bereich in den Dienst der eigenen Sache zu stellen und eigene Produkte zu entwickeln und anzubieten. Zum heutigen Test steht der Katana Blues Drive in den Startlöchern.

Details

Optik/Verarbeitung:

Der Katana Blues Drive Zerrer baut auf dem bereits seit längerem erhältlichen und sehr beliebten Katana Boost Pedal auf. Das macht neugierig auf den Praxistest, denn dass die handgefertigten Pedale aus den Produktionsstätten in Edmond im US-Bundesstaat Oklahoma fantastisch klingen, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Das 272 Gramm schwere Pedal besteht vollständig aus Metall und die Verarbeitung lässt keinerlei Grund zur Kritik aufkommen. Die geschmackvolle hellblaue Lackierung ist sauber auf das 59 x 47 x 110 mm ( B x H x T) große Gehäuse aufgetragen. In den schlichten Karton, in dem das Pedal den Transport aus seinem Heimatland angetreten hat, wurden neben ein kleines Benutzerfaltblatt, einen Aufkleber und eine Visitenkarte des Herstellers auch vier kleine Gummifüßchen gelegt, die bei Bedarf aufgeklebt werden.

Die Verarbeitungsqualität des Katana Blues Drive ist erstklassig

Vier geschmeidig laufende Potis mit griffigen Metallkappen regeln die Standardparameter Drive, Level, Bass und Treble, deren Funktionen wohl keiner weiteren Erklärung bedürfen. Höchstens sollte noch erwähnt werden, dass es sich bei den beiden Klangreglern um aktive Schaltkreise und nicht um Tonblenden handelt. Der weiße Kranz um die Regler im Zusammenspiel mit den kleinen schwarzen Messmarkierungen an den Potiknöpfen erlaubt ein präzises Einstellen. Der satt einrastende Fußschalter aktiviert das Pedal, das sich daraufhin mit einer blauen LED am vorderen Ende bemerkbar macht.

Fotostrecke: 3 Bilder Die griffigen Metall-Potikappen machen optisch was her

Die Klinkenbuchsen zum Anschluss des Instruments und für den Verstärker befinden sich links und rechts an den Gehäuseseiten, an der Stirnseite wartet der Eingang für ein Standard 9-Volt Netzteil.
Natürlich lässt sich das Katana auch mit einer Batterie betreiben, dazu müssen allerdings vier Schrauben auf der Unterseite entfernt werden. Ein 9-Volt-Block ist dort bereits eingelegt, und wo ich schon dabei bin, kann ich mich auch von der blitzsauberen Verarbeitung im Inneren überzeugen. Generiert wird die Verzerrung laut Keeley übrigens durch sogenannte JFET-Stufen, die miteinander verbunden werden und so klanglich einem Glaskolben erstaunlich nah kommen sollen. Ich bin gespannt! So weit, so gut. Wie schon erwähnt, wartet das Katana Blues Drive Pedal nicht mit irgendwelchen exotischen Einstellmöglichkeiten auf, weshalb es ohne weitere Umschweife für den folgenden Praxisteil direkt an einen Verstärker angeschlossen wird.

Fotostrecke: 5 Bilder Rechts geht es…
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Praxis

Sound:

Zu diesem Zweck habe ich meinen Marshall JVM 410 mit einer 2×12″ Marshall-Box verbunden, diese mit einem SM57 abgenommen und das Signal in einen Tube-Tech Preamp geführt. Von dort geht es direkt in einen AVID HD-Wandler. Bis auf eine Prise Federhall vom Amp kommen keinerlei Klangbeeinflussungen hinzu. Als Gitarre dient eine Strat.
Im ersten Beispiel fühle ich dem Gainregler auf den Zahn. Zuerst der Amp pur, dann geht es mit Gain auf 9 Uhr weiter, im weiteren Verlauf erhöhe ich jeweils auf 12 und 15 Uhr und im letzten Durchgang hören wir den Zerrgrad dann in der Maximalstellung.

Audio Samples
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Drive Check

Sehr schön, wie der Sound bei höheren Potistellungen immer mehr verdichtet und die Mitten fokussiert. Das Pedal verhält sich in der Tat wie ein Röhrenamp, das typische Ansprechverhalten bei verschiedenen Dynamiken im Spiel ändert sich entsprechend.
Jetzt das Ganze noch einmal, allerdings mit dem Treble Poti.
Diesmal geht es jedoch mit der Minimalstellung los und pro Durchlauf über 9, 12 und 15 Uhr, abschließend dann ganz aufgedreht.

Audio Samples
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Treble Check
Blue….s Drive – dieser Name ist Programm!

Das Katana Blues Drive Pedal öffnet das Klangbild beim Erhöhen des Treble-Reglers, ohne dabei aufdringlich zu werden. Das kann gerade bei Gitarren wie Telecaster oder einigen Strats schnell nach hinten losgehen, aber nicht hier. Der Sound bekommt einen angenehmen Glanz und setzt sich im Bandzusammenhang gut durch.
Nun dieselbe Herangehensweise mit dem Bass-Poti.

Audio Samples
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Bass Check

Der Bassregler arbeitet, ähnlich wie der Treble-Regler, eher subtil. Natürlich kommen bei höheren Reglerstellungen mehr Tiefen hinzu, diese überwiegen aber nicht im Klangbild. Mir hat die Stellung mit weniger Bässen sehr gut gefallen, bei der die Gitarre zugunsten des Basses etwas dünner wird und so auch leichter ins Bandgefüge findet.
Abschließend ein kleiner Blues, alle Gitarren wurden mit dem Katana Blues Driver in unterschiedlichen Positionen eingespielt. Als erste Leadgitarre habe ich eine Tele verwendet, für das verzerrte Solo dann eine Les Paul.

Audio Samples
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Katana Blues

Hier zeigt das Pedal eindrucksvoll, was es zu leisten vermag. Es sind sämtliche Zerr-Abstufungen bis hin zum cremigen Solosound möglich, die sich allesamt hervorragend durchsetzen und feinfühlig auf die Dynamik eingehen. Was den Höreindruck anbelangt, ist kaum zu vermuten, dass der Zerrsound aus einem Pedal vor einem clean eingestellten Amp kommt, beeindruckend!

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Fazit

Der Keeley Katana Blues Driver hat mich vollkommen überzeugt. Und das gilt nicht nur für die Verarbeitung und die perfekte Lackierung, nein, dieses Pedal klingt einfach spektakulär gut! Das gilt, solange maximal ein cremiger Crunchsound für Soul- und Blues-Soli gefragt ist und kein High-Gain-Brett. Der Verzerrer liefert einen fetten, warmen Ton und geht dabei extrem feinfühlig auf die jeweils angeschlossene Gitarre ein. Dabei spielt auch der sehr nuanciert arbeitende EQ eine gewichtige Rolle. Der Preis mag im ersten Moment recht hoch erscheinen, aber wenn ich mir die teilweise bizarren Preise anderer Boutique-Hersteller und die dafür gebotenen Produkte anschaue und anhöre, dann ist dieses Pedal ein wahres Schnäppchen. Empfehlung!

TIPP: Unseren großen Testmarathon Verzerrerpedale findet ihr hier!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound
  • EQ
Contra
  • Keins
Artikelbild
Keeley Katana Blues Drive Test
Großer Name…großartiger Sound: Robert Keeleys Katana Blues Drive
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Keeley
  • Bezeichnung: Katan Blues Driver
  • Gerät: Overdrive
  • Regler: Drive. Level, Bass, Treble
  • Herstellungsland: handgefertigt in den USA
  • Gewicht: 272 Gramm
  • Abmessungen: 59 x 47 x 110 mm ( B x H x T)
  • Netzteil im Lieferumfang: Nein
  • Preis: 289,00 Euro UVP
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